Wirtschaft
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Umweltschutzgruppe protestiert gegen Kraftwerk in Maptaput

Konsumenten müssen täglich 60 Mill. Baht für Profite von Ölunternehmen zahlen

„Build Thailand Fair” wird Vertrauen der Investoren anheben

„Thai Spring Fish”-Fabrik wurde feierlich eröffnet

Regierung drängt auf Rechtshilfe für Konsumenten

Instandhaltung im Thai Stil

Umweltschutzgruppe protestiert gegen Kraftwerk in Maptaput

Während einer Sitzung der thailändischen Regierung in Maptaput protestierten mehr als 5.000 Menschen von mehreren sozialen und Umweltorganisationen und überreichten dem thailändischen Premier Thaksin Shinawatra offizielle Einsprüche gegen zahlreiche Regierungsprojekte in der Region.

Rayongs „Maptaput Environmental Resource Preservation Group“ protestierte gegen das neue Kohlekraftwerk, welches von BLCP Power Co, Ltd. in Maptaput gebaut wird. Der Vorsitzende der Gruppe, Yuthana Phuchong, erklärte, der Bau und die Eröffnung des neuen Kohlekraftwerks werde negative Wirkungen auf die Umgebung verursachen. „Das Gebiet ist schon genug verschmutzt“, sagte er. „Nachdem in den vergangenen Jahren in Maptaput viel gebaut wurde, leidet die Stadt ohnehin unter einer erheblichen Luftverschmutzung, welche von den Fabriken, Raffinerien, Chemiewerken und Erdölunternehmen der Region in die Luft geblasen wird.“

Protestanten blockierten den Weg des Premiers Thaksin Shinwatra um ihm offizielle Einsprüche gegen zahlreiche Regierungsprojekte in der Region zu überreichen.

Yuthana beklagte sich, dass die Behörden fast fünf Jahre Zeit gehabt hätten, um Maßnahmen gegen die von diesen Unternehmen verursachte Verschlechterung der Umwelt einzuleiten, sie bis heute aber das Problem nicht gelöst haben.

Die Mitglieder der Gruppe, die sich für den Erhalt der Umweltressourcen Maptaputs einsetzt, glauben, dass das geplante Kraftwerk sauren Regen verursachen und damit die Lebensqualität der Familien in der Region bedrohen, die Ernten und Viehbestände beschädigen und das ökologische Gleichgewicht in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Yuthana erläuterte weiter, dass das Kraftwerk Meerwasser als Kühlmittel verwendet und dass dieses Wasser nach Gebrauch wieder ins Meer eingeleitet wird. Die Bewohner des Gebietes können jedoch nicht sicher sein, ob das wieder in den Ozean geleitete Wasser auch sauber ist.

Die Mitglieder der Gruppe vertrauen auch nicht der Erklärung der Behörden, dass das Werk mit der modernsten Technologie zur Kontrolle undichter Stellen ausgerüstet sei. Ihr Skeptizismus beruht auf ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit. „Viele der anderen Fabriken und Werke in der Region verschmutzen ungestraft die Umwelt. Warum sollten wir glauben, dass es dieses Mal anders wird?“ zweifelte ein Mitglied der Gruppe.

Die Umweltgruppe arbeitet schon lange gegen die Errichtung von Industrieanlagen in der Region. Sie protestierte gegen den Bau des Maptaputer Seehafens und gegen die Abladung von Schutt bei seiner Erweiterung, weil dadurch ein großes Gebiet der Küste und der umliegenden Gewässer negativ beeinträchtigt wurde. Die Gruppe befürchtet, dass die Gegend bald sehr giftig sein wird und niemand mehr dort leben möchte.

Zu den anderen protestierenden Gruppen gehörten die Aktivisten zum Erhalt von Khao Chamao aus Rayong, welche sich gegen die Errichtung einer Steinmühle durch die Silapetch Co, Ltd. im Gebiet von Khao Chamao wandten. Angestellte der Petrochemical Thai Co, Ltd. (TPI) forderten die Regierung auf, Gespräche über die Zukunft der entlassenen 7.000 Angestellten des bankrotten Unternehmens aufzunehmen.

Die Demonstranten waren über den Premierminister wütend, weil dieser zu keiner Antwort bereit war. Nachdem die Protestierenden ihre Einsprüche überreicht hatten, zerstreuten sich die Gruppen jedoch bald.


Konsumenten müssen täglich 60 Mill. Baht für Profite von Ölunternehmen zahlen

Nach Angaben des stellvertretenden Wirtschaftsministers laden Ölunternehmen die Last von Preisunterschieden im Ölmarkt auf dem Rücken der Konsumenten ab, welche dadurch täglich mit 60 Millionen Baht belastet werden. Nevin Chidchob erklärte, dass die Erdölunternehmen trotz der gefallenen Benzinpreise ihre Kraftstoffe weiterhin zu den alten Preisen verkaufen und damit riesige Profite erwirtschaften würden, während die Öffentlichkeit die Rechnung bezahlen müsse.

Obwohl dies unter den Gesetzen des liberalisierten Handels erlaubt sei, sei es gegenüber den Konsumenten nicht fair, sagte er und fügte hinzu, das Wirtschaftsministerium habe die Angelegenheit dem Unterausschuss für Wettbewerbsfragen vorgelegt.

Zur Zeit hat die Behörde zur Handelsregistrierung schon mehr als 3.000 Tankstellen, welche sich im Besitz von acht Unternehmen befinden, kontrolliert und zertifiziert, um den einheitlichen Standard für Kraftstoffe am Verkaufsort sicherzustellen.

Der stellvertretende Minister räumte jedoch ein, dass die Regierung verschiedene Anrufe aus der Öffentlichkeit erhalten habe, dass kleinere Tankstellen, welche nicht zu einer Kette gehören, die von ihnen verkauften Kraftstoffe mischen würden, um dadurch höhere Profite zu erwirtschaften.

Seit Beginn des Jahres hat die Behörde zur Handelsregistrierung mehr als 20 Tankstellen ausgemacht, welche minderwertige Kraftstoffe verkauften. Dieses Vergehen kann mit einer Haftstrafe bis zu sechs Monaten, einer Geldstrafe von 20.000 Baht oder beidem geahndet werden.

Orajit Singhkawanich, der Direktor der Behörde zur Handelsregistrierung, erklärte, dass das Wirtschaftsministerium die Anzahl der Tankstellen, welche vor allem in den Provinzen minderwertige Kraftstoffe vertreiben, erheblich reduzieren will. Die Behörde muss sich auch mit Öltankern auseinandersetzen, welche unablässig versuchen, einen Teil ihrer Ladungen schon auf dem Weg zu den Auslieferungsstellen, an Tankstellen zu verkaufen. Die Behörde ist entschlossen, energisch gegen dieses Problem vorzugehen. (TNA)


„Build Thailand Fair” wird Vertrauen der Investoren anheben

Die geplante „Build Thailand Fair“ (Aufbau Thailands Messe) soll das Vertrauen der Investoren in das wirtschaftliche Potential Thailands heben und lokale und ausländische Unternehmen dazu ermutigen, vor Ort produzierte Industrieteile bei ihren Investitionen einzusetzen.

Somsak Thepsutin, Minister im Büro des Premierministers, drückte seine Zuversicht aus, dass die Messe, welche vom 20. bis zum 25. August stattfinden wird, dem Land einen wirtschaftlichen Nutzen aus dem Handel mit Industrieteilen im Wert von etwa zwei Milliarden Baht verschaffen soll und die Besucher der Messe mehr als 300 Millionen Baht ausgeben werden. Die Veranstaltung dient gleichzeitig als Treffpunkt, auf welchem die teilnehmenden kleinen und mittelständischen Unternehmen, ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten und ihren Bekanntheitsgrad erweitern können.

Der Minister erklärte, dass mit der Messe das Ziel verfolgt werde, die starke Entwicklung im Bereich der lokalen Industrie, z. B. für Fahrzeuge und Elektronik, sowie im Bereich von Landwirtschaft und Mode zu betonen. Sie werde außerdem zur Atmosphäre eines verbesserten Investitionsklimas im Land beitragen.

Suchart Chantranakaraj, der Präsident des Verbandes der thailändischen Bekleidungsindustrie, sagte: „Der Verband werde eine Modenschau örtlicher Kleidungsstücke vorführen, um Thailands Bereitschaft zu unterstreichen, sich zu einem regionalen Modezentrum zu entwickeln.“

Apaichon Vatcharasin, Senior-Vizepräsident der Charoen-Pokhaphan-Gruppe, erklärte, dass das Unternehmen plane, während der Veranstaltung den Produktionsprozess von umweltfreundlichen und chemikalienfreien Nahrungsmitteln, sowie die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte vorzustellen.

Sompong Vanapa, der Generalsekretär der Investitionsbehörde Thailands (BOI), erklärte, dass die Messe die Anstrengungen der Regierung weiter unterstützen wird, das Vertrauen internationaler Investoren im Land, mit weiteren Investitionen zu verbinden. Sie wird außerdem dazu beitragen, lokale Hersteller zur Entwicklung von Produktionstechnologien für den nationalen, wie den internationalen Markt zu veranlassen. Zusätzlich wird die Messe das Selbstwertgefühl der thailändischen Hersteller erheblich verbessern. (TNA)


„Thai Spring Fish”-Fabrik wurde feierlich eröffnet

Suchada Tupchai

Die Thai Spring Fish Co, Ltd., eine Fabrik, welche gefrorene Meeresfrüchte erzeugt, wurde im Amata City Industrial Estate mit einer feierlichen Zeremonie offiziell eröffnet. Mit Unterstützung ihrer Schwestergesellschaft, der Pana Pesca Gruppe, ist die Firma bereit, sich auf dem internationalen Weltmarkt auszubreiten.

Die offizielle Eröffnung der Thai Spring Fish Co., Ltd., geleitet vom Generaldirektor Stefano Pagliai, begann mit religiösen, buddhistischen Zeremonien. Anschließend hielten Herr Pairote Sompoot, der Vize-Sekretär des Ausschusses für Investment, Generaldirektor Stefano Pagliai, sowie der Präsident der Pana-Pesca-Gruppe, Vito Panati, Ansprachen. Vito Panati sagte: „Um unter den weltführenden Firmen, welche eingefrorene Meeresfrüchte produzieren, zu bestehen, brauchen wir eine starke Präsenz hier in Thailand – einem Land, welches überreichlich Ressourcen an Fischbestand und an talentierten Arbeitskräften hat. Wir sind überzeugt davon, dass wir hier 20-25 Tonnen Meeresfrüchte pro Tag verarbeiten und exportieren können und mit unseren Qualitätskontrollen unseren Weltstandard erhalten.“

Vito Panati fügte hinzu: „Die Pana-Pesca-Gruppe glaubt an die Zukunft Thailands und an die Zukunft unserer Firma. Wir werden weiterhin unsere neueste Technologie der Thai Spring Fish Produktion zur Verfügung stellen, um immer mehr und bessere hygienische Ware weltweit zu produzieren.“

Hans-Dieter Westphal, Geschäftsführer der Firma Rieckermann Thai Engineering Co, Ltd, welche die Konstruktionsarbeiten an der neuen Fabrik durchführte, hielt ebenfalls eine Ansprache, in welcher er sich für die Unterstützung der Pana-Pesca-Gruppe bedankte. Nach der feierlichen Enthüllung des Namenschildes vor der Einfahrt zur Firma bat Stefano Pagliai die Ehrengäste, daneben Bäume zu pflanzen. Anschließend fand noch eine ausgiebige Fabriksbesichtigung statt.

Das über 220 Millionen Baht teure Projekt, auf 7,569 Quadratmeter Grund gelegen, ist ein Tochterunternehmen der Pana-Pesca-Gruppe, einer der größten Firmen für gefrorene Meeresfrüchte in Europa, mit 12 Auslandsfirmen in neun Ländern. Dies ist die erste Herstellerfirma für gefrorene Meeresfrüchte in der Asien-Pazifischen Region.

Die offizielle Feier fand gegen Mittag in der Fabrik ihr Ende, wurde jedoch mit einem gemeinsamen Gala-Mittagessen im Dusit Resort Pattaya fortgesetzt.


Regierung drängt auf Rechtshilfe für Konsumenten

Ein hochrangiger Regierungsbeamter forderte die Einrichtung einer unabhängigen Behörde zur Rechtshilfe für Konsumenten. Suwat Liptapallop, Minister im Büro des Premierministers und Vorsitzender des Ausschusses zum Verbraucherschutz, erklärte auf einem Seminar zum Thema eines besseren Schutzes für die Konsumenten, dass der Ausschuss in Übereinstimmung mit Artikel 57 der thailändischen Verfassung verstärkt auf die Einrichtung einer unabhängigen Rechtshilfebehörde drängen werde.

Er bestätigte, dass das Projekt durch Meinungsverschiedenheiten über die Methoden dieser Einrichtung verzögert wurde, und erklärte, dass die legalen Hindernisse noch immer vorhanden seien. Er drückte jedoch seine Hoffnung aus, dass die Behörde, sobald sie einmal errichtet wurde, einen positiven Einfluss auf die Lage der Konsumenten habe.

„Diese unabhängige Behörde wird den Verbrauchern helfen, denn sie wird die Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit dem Staat vertreten und damit die Effizienz des Verbraucherschutzes erhöhen“, erklärte er. Er fügte jedoch hinzu, dass zunächst verschiedene Gesetze und juristische Vorschriften geändert und zusätzliche Beamte eingestellt werden müssten, bevor die Behörde ihre Arbeit aufnehmen könne.

Er versprach außerdem, dass der Ausschuss die gegenwärtigen Zinssätze für Kreditkarten überprüfen werde, da die hohen Zinsen der Regierungspolitik zur Förderung des Konsums zuwiderliefen.

Zur Zeit bewegen sich die Zinssätze für Kreditkarten zwischen 20 und 30 Prozent, im Vergleich zu Anleihenzinsen von nur 6 bis 7 Prozent. Diese Situation habe schon zu zahlreichen Beschwerden aus der Öffentlichkeit geführt. Angesichts der Tatsache, dass die hohen Zinssätze negative Wirkungen auf Teile der Öffentlichkeit haben, erklärte Suwat, der Ausschuss werde sich über seine rechtlichen Möglichkeiten informieren, um dagegen vorzugehen. (TNA)


Instandhaltung im Thai Stil

von Walter Kretschmar

Die ersten Eindrücke für Menschen, die nach Thailand kommen, sind vielfältig und reichen vom Kulturschock bis zur überschwenglichen und auch tiefen Begeisterung. Dies ist umfangreich beschrieben und alles ist richtig und alles ist falsch, so mein bescheidener Eindruck nach etwa bald 2 Jahren hier in diesem wunderbaren Land.

Es gibt aber einige Erlebnisse oder Eindrücke, die wir alle irgendwann erfahren, das ist die Einstellung hier, wie Dinge gepflegt oder instand gehalten werden.

Ich erinnere mich an einen wunderbaren Urlaubsrückblick, beschrieben in der Frankfurter Rundschau aus den 60er Jahren. Ein typisch deutscher Handwerker fährt mit seiner Familie und seiner besten Errungenschaft, einem VW Käfer, nach Italien in den Urlaub. Natürlich sind seine Frau und Kinder überaus begeistert, während er sich außer der Pflege seines wichtigsten Familienmitgliedes, dem Käfer, mit seinem Werkzeugkoffer, den er selbstverständlich dabei hat, an die Reparatur der Dusche macht und so geht es weiter, bis der Urlaub um ist. Am Ende sind alle zufrieden und haben viel zu erzählen und haben sich, jeder auf seine Weise erholt und irgendwie verwirklicht. Schade, dass es diesen Handwerker nicht mehr gibt, denn er würde heute ganz klar nach Thailand fliegen und da gäbe es Verwirklichung ohne Ende. Hier ist es vor allem der Kontrast, von absoluter Gepflegtheit bis zum totalen Verfall aus den verschiedensten Gründen.

Wenden wir uns aber lieber der industriellen und professionellen Instandhaltung zu. In den letzten 20 Jahren wurde hier ohne Grenzen investiert, in Gebäude, Maschinen und Infrastruktur, und trotz Krise oder gerade wegen der Krise geht es auf verschiedenen Ebenen weiter.

Die Kosten für die Neuinvestitionen machen aber weniger als 10% der Kosten aus, die für die Instandhaltung und den Betrieb einer Anlage in den ersten 10 bis 20 Jahren anfallen. Mit diesem Fakt zusammen mit der Thai Mentalität des Einkaufens nach dem bestem Discount wird sofort klar, wo die Hauptkosten entstehen die zur regelrechten Verschwendung führen, aber auch warum viele Anlagen nicht mehr instand gehalten werden können. In gut geführten modernen Unternehmen werden deshalb die Anschaffungskosten nicht mehr separat betrachtet, sondern die gesamten Anlagenwirtschaftskosten für einen definierten Zeitraum.

Konzentrieren wir uns aber jetzt auf die reine Instandhaltung einer Anlage oder Einrichtung, die ja den Hauptkostenfaktor darstellt.

Für Deutschland ist der Begriff Instandhaltung nach DIN definiert.

Instandhaltung nach DIN ist:

Inspektion
Wartung
Geplante Instandsetzung
Ungeplante Instandsetzung

Inspektion ist die reine Überprüfung, wie etwas sein soll und wie es wirklich ist.

Das Ergebnis einer Inspektion ist also ein reines Zustandsprotokoll oder die Beschreibung der Abweichungen vom Soll.

Wartung ist die Ausführung aller Tätigkeiten, die erforderlich sind, die normale Nutzung zu gewährleisten. Diese Tätigkeiten sind meist in der Betriebsanweisung beschrieben, wie Reinigung, Schmierung und Tausch von Teilen wie Filter und ähnliches. Es sind also vorgesehene und vorgeschriebene Routinearbeiten zur Erhaltung der vorgesehenen Funktionen einer Maschine oder ganzer Anlagen.

Geplante Reparaturen sind die Beseitigung, Reparatur von Mängeln, die durch eine Inspektion festgestellt werden und zu einem geeigneten, geplanten Zeitpunkt durchgeführt werden.

Ungeplante Reparaturen sind Reparaturen, die erforderlich werden nach einem Ausfall, Stillstand einer Maschine oder Anlage zur Fortführung der vorgesehenen Nutzung.

Diese Begriffe sind rechtlich verbindlich und können viel Geld bedeuten. Brachten Sie Ihr Auto in die Werkstatt und steht auf dem Auftrag “Durchführung einer Inspektion”, dann sind rechtlich keinerlei Wartungsarbeiten und Instandsetzungsarbeiten enthalten. Wird etwas dergleichen durchgeführt, dann ist es außerhalb des Auftrages. Inspektion ist typisch das, was der TÜV durchführt.

Hatten Sie in Auftrag gegeben, den Kundendienst nach Wartungshandbuch oder Betriebsanleitung, also die Wartung für 100.000 km durchzuführen und reißt danach der Keilriemen und war er nicht erneuert, obwohl es im Handbuch steht, dann ist es eindeutig ein Fehler der Werkstatt. Der Tausch des Keilriemens ist eine Tätigkeit der Wartung, wird sie nach Plan durchgeführt. Geht ein Ausfall voraus, dann ist es eine ungeplante Reparatur. Wird bei einer Inspektion ein defekter Keilriemen lokalisiert, hatte aber noch keinen Ausfall zur Folge und ist dieser außerhalb der Wartungsvorschrift, dann ist es eine geplante Reparatur.

Es ist unschwer zu erkennen, dass auch, oder gerade, bei uns viele Streitereien entfallen würden, wenn wir uns an die definierten Begriffe halten, die rechtlich verbindlich sind. Alle anderen Begriffe wie: Kundendienst, Durchsicht, Service und andere bedürfen einer klaren Beschreibung, was ausgeführt werden soll und was nicht, spätestens dann, wenn Streitigkeiten entstehen.

Instandhaltung in der Industrie wurde in der Vergangenheit meist als reiner Kostenfaktor gesehen. In der modernen Anlagenwirtschaft wird die Instandhaltung als ein Produktivitätsfaktor gesehen und gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Instandhaltungsstrategien gibt es etwa so viele wie es Religionen gibt und alle haben recht und keine ist wirklich die einzig richtige Strategie.

Hier einige der meist genannten Strategien der vergangenen Jahre: - TPM, Total Productive Maintenance - CBM, Condition Based Maintenance - RBM, Reliability Based Maintenance - RDF, Run Down to Failure - PM, Preventive Maintenance - PDM, Predictive Maintenance

Der Strategien gibt es noch viele, die sich als nahe der genannten einstufen lassen.

Für ein Flugzeug ist sicher die Strategie RBM die richtige, denn ich möchte nicht mit einer Gesellschaft fliegen, die RDF – Strategie fliegt. Für einen PC aber kann RDF eine sehr wirtschaftliche Alternative sein, sofern dieser PC nicht für sicherheitsrelevante Bereiche eingesetzt wird.

Aus diesen Überlegungen heraus hat Siemens in Deutschland zusammen mit Prof. Kalaitzis von der Universität Dortmund, Prof. Kelly von der Universität Manchester, dem VDI und SILCAR (ein Joint Venture von Siemens Australien für Anlageninstandhaltung), ein Konzept entwickelt, das sich BBM (Business Based Maintenance) nennt. BBM ist ein Konzept, keine Strategie, nach BBM werden zuerst die Geschäftsziele und die bestimmten Werte einer Anlage untersucht, wie Sicherheitsbedürfnisse, Unternehmensimage, Qualitätsbedürfnisse und viele mehr. Aus diesen Zielen wird eine Strategie zur Instandhaltung entwickelt, die sich grundsätzlich aus allen den vorgenannten in einem bestimmten Mix zur Unterstützung der Zielerreichung ableitet. Dann wird eine Organisation gebildet, die in der Lage ist, diese definierte Strategie umzusetzen. Erst danach werden geeignete Methoden und Softwaresysteme definiert, die diese Strategie und Organisation befähigen, dieses umzusetzen. Ein ständiges Controlling muss dann noch sicherstellen, dass eine laufende Anpassung erfolgt.

Das TGI hier in Thailand hat sich entschlossen, schrittweise moderne Instandhaltungsmethoden in den Trainingsplan aufzunehmen. Der erste Schritt ist ein Ausbildungsgang der zum TÜV-zertifizierten Instandhaltungsmanager führt. Um die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen zu stützen, wird parallel ein Kurs für „Vibration Analysis“ entwickelt. Mit dieser Methode kann man Vorhersagen zu erforderlichen Reparaturen machen, bevor ein Betriebsausfall hohe Folgekosten verursacht.

Richtige Instandhaltung ist ein Produktivitätsfaktor, ein Beitrag zur Wirtschaftlichkeit, zur Sicherheit und zur besseren Umwelt, einfach zur besseren Nutzung vorhandener Ressourcen.