Bundespräsident Rau besucht TGI Chonburi

„Es war eine sehr große Ehre für uns, dass uns der Herr Bundespräsident besucht hat“, sagte Walter Kretschmar, der deutsche Direktor des Thai German Institutes (TGI), welcher für diesen Besuch einen großen Empfang veranstaltet hatte. Er lud viele wichtige Personen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt sowie der Politik im Raum Ostküste ein, um dem Bundespräsidenten die gebührende Ehre zu erweisen.


Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau (Mitte) ist von seinem Besuch im TGI begeistert. Walter Kretschmar, der Direktor des Instituts (rechts) und Dr. Rolf Sülzer, Landesdirektor der GTZ (3. von links) begleiten ihn auf dem Rundgang. Im Hintergrund der deutsche Botschafter in Thailand, Andreas von Stechow (4. von rechts).

Großen Bahnhof gab es für den deutschen Bundespräsidenten bereits in Bangkok, wo er von einem Empfang zum anderen weitergereicht wurde. Sein Aufenthalt wurde vor allem von einer Audienz bei Ihrer Majestät Königin Sirikit geprägt. Dennoch fand der sympathische Präsident die Zeit, dem TGI und damit unserer Ostküste einen Besuch abzustatten. Bundespräsident Rau ist bekannt dafür, die Jugend als die Zukunft unserer Welt zu schätzen und er ist immer bereit und froh, mit Jugendlichen und Kindern zusammen zu kommen. Sein Besuch beim TGI beruhte allerdings auch auf seinem eigenen Interesse an Wissenschaft und Ausbildung. Dr. Johannes Rau war, neben vielen anderen hohen Positionen, unter anderem auch Minister für Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen.

Johannes Rau (rechts) und der Vize-Industrieminister Thailands Pichate Satirachaval verfolgen interessiert und amüsiert die Vorführung des „Sound of Work“.

Jugendliche waren es dann auch, welche den Unterhaltungsteil seines Besuches beim TGI prägten. „Während der offiziellen Veranstaltung sollten nur wenige Reden gehalten werden, deshalb entschlossen wir uns, die Botschaften des TGI auf Spruchbänder zu schreiben und diese von jungen Menschen beider Nationen präsentieren zu lassen“, sagte Walter Kretschmar. Eine schöne Idee und wert dem Motto des TGI: „Nicht Deutsch, nicht Thai: TGI“. Einige der jungen Leute brachten diese Botschaften auch in kurzen Ansprachen zum Ausdruck. Sie beschrieben dabei ihre Hoffnung, dass das TGI ein Ort bleiben werde, an welchem die Dinge anders gemacht werden; ein Institut, an welchem Platz gemacht wird für neue Ideen; wo technisch gut ausgebildete Arbeitskräfte ihre Verantwortung für die Zukunft von Thailands Umwelt, Gesundheit und Sicherheit übernehmen; dass das TGI ein sprudelnder Treffpunkt für Ingenieure zum Austausch von Ideen, Erfahrungen und Wissen werde und schließlich, dass das TGI ein Tor zur internationalen Kommunikation in Technik und Wirtschaft sein und bleiben werde. Als besondere Einlage wurde dann eine Komposition Seiner Majestät, des Königs Bhumibol des Großen als „Sound of Work“ musikalisch interpretiert. Dieser „Klang der Arbeit“ basiert auf den Geräuschen der Maschinen und Technologien, welche auch im TGI verwendet werden. Diese Präsentation sollte das Engagement des TGI für Erfolg, Neuheit und Kreation symbolisieren.

Der deutsche Bundespräsident lässt sich vom Direktor des TGI Walter Kretschmar (Mitte) über die Ausbildungsgänge des TGI informieren. Andreas von Stechow, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Thailand (rechts) sieht interessiert zu.

Dr. Rolf Sülzer, der Landesdirektor der GTZ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH) hielt die Eröffnungsansprache, in welcher er die Bedeutung des TGI für die technische Entwicklung Thailands hervorhob. „Im März 1959 wurde eine Vereinbarung zwischen Thailand und Deutschland unterzeichnet, im König-Mongkut-Institut für Technologie in Bangkok ein technisches Trainingszentrum zu errichten. Seither begaben sich tausende junger Studenten und Lehrer nach Deutschland, um dort die nötige Ausbildung und Erfahrung zu sammeln und dann dieses gelernte Wissen und Verständnis für Technologie erfolgreich in Thailand anzuwenden. Heute gibt es von Deutschland unterstützte Trainings- und Lernprogramme in jeder Provinz Thailands – mehr als 300 Institute mit jährlich mehr als 10.000 Studenten.“ Er führte weiter aus: „Herr Bundespräsident, dieses Thai German Institute, welches Sie heute besuchen, ist nur ein gutes Beispiel unter vielen, um zu zeigen, welchen Einfluss die wachsende Beteiligung der Industrie auf die Trainingsprogramme von morgen hat.“

Die beiden Direktoren des TGI, Walter Kretschmar (rechts) und Narong Rattana (Mitte), überreichen dem deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau (links) eine große Vase aus Benjarong-Keramik als Erinnerung an seinen Besuch im TGI.

Narong Rattana und Walter Kretschmar, die beiden Direktoren des TGI, hielten ebenfalls kurze Ansprachen, wobei sich Herr Rattana mehr auf die Vergangenheit und Walter Kretschmar mehr auf die Zukunft konzentrierte. Narong Ratana sagte: „Als sich der Herr Bundespräsident entschloss, einen Staatsbesuch in Thailand zu unternehmen, hat er unser Institut als einzigen Ort außerhalb Bangkoks für einen Besuch ausgewählt. Wir sind sehr stolz, ihn willkommen heißen zu dürfen. Sein Erscheinen hier bei uns zeigt die Stärke der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, welche dieses Institut gebildet haben.“ Walter Kretschmar sagte in seiner Rede: „Das TGI ist ein gutes Beispiel für internationale Zusammenarbeit. Das wurde durch den Besuch des deutschen Bundespräsidenten noch bestätigt. Dieser Besuch bei uns wird als Meilenstein in die Geschichte und die Entwicklung des TGI eingehen.“ Er gab weiters die gute Nachricht bekannt, dass „die deutsche Regierung beschlossen hat, das TGI für die nächsten drei Jahre weiter zu unterstützen, indem deutsche Experten gemeinsam mit den Angestellten des Instituts arbeiten werden. Außerdem können wir unsere Angestellten weiterhin zur Ausbildung nach Deutschland schicken.“

Dr. Rolf Sülzer, Landesdirektor der GTZ in Thailand hält die Eröffnungsan-sprache beim Besuch des deutschen Bundespräsidenten im TGI.

Der Bundespräsident besichtigte dann in Begleitung der beiden Direktoren des TGI, seines Gefolges und der Gäste den gesamten Komplex und zeigte großes Interesse an der Arbeit und dem System des TGI. Er ließ sich von verschiedenen Studenten die Geräte und Maschinen erklären und ließ dabei sein Fachwissen erkennen. Er war auch überaus beeindruckt von den 35 Firmen, welche zur Zeit ihre Dienstleistungen und Produkte in der Messehalle des TGI ausstellen.

Selbstverständlich war auch ein Saal vorbereitet, in welchem der hohe Gast die thailändische Kultur kennenlernen konnte. Das Schnitzen von Früchten, die Zubereitung lokaler Süßigkeiten und die Gestaltung von Blumengestecken waren nur einige der gezeigten Kunstfertigkeiten. Danach wurde zu den Klängen von traditioneller Thai-Musik ein traditionelles thailändisches Mittagessen eingenommen, bevor sich Bundespräsident Rau verabschiedete, um zu seinen vielen anderen Verpflichtungen nach Bangkok zurückzukehren.

Der Tuk-Tuk-Präsident. Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau in einem umweltfreundlichen, elektrisch betriebenen Tuk-Tuk der thailändischen Firma Polasith-Tuktuk.

Jeder, der an diesem Empfang teilnahm, nahm die Gewissheit mit sich, dass die Meinung des Bundespräsidenten über Thailand, welche er in einer seiner Reden in Bangkok kundtat, noch gefestigt wurde: „Die Schönheit Ihres Landes, sein Reichtum an kulturellem Erbe und die sprichwörtliche Freundlichkeit seiner Menschen tragen das ihre dazu bei, dass sich Thailand bei den Deutschen so großer Beliebtheit erfreut. Ich bin überzeugt, dass das so bleiben wird.“


Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau trägt sich während seines Besuches im Thai German Institute ins Gästebuch des TGI ein. Neben ihm Andreas von Stechow, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Thailand.


Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau (ganz links) ist von der Anmut der Blumengebinde entzückt.


Chadej Insawang, Gouverneur der Provinz Chonburi (rechts) überreicht dem deutschen Bundespräsidenten eine Schnitzerei aus Teakholz als Erinnerung an seinen Besuch an der thailändischen Ostküste.


Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau im angeregten Gespräch mit Elfi Seitz.


Hans-Dieter Westphal, geschäftsführender Direktor der Rieckermann Thai Engineering Co, Ltd. (Mitte) wartet vor dem Messestand seines Unternehmens gespannt auf den Besuch des deutschen Bundespräsidenten.


Kein Karaoke, sondern klare Worte: Die jungen Menschen des TGI präsentieren die Botschaften des Instituts mit Spruchbändern und in kurzen Ansprachen auf Thai, deutsch und englisch.