Feuilleton
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Wir gratulieren Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Soamsawali zum 45. Geburtstag

Fliegen wie ein Vogel

Bruno Keller wird neuer Präsident

Bhichai Rattakul ist der neue Präsident von Rotary International

Die Rückkehr der Cristina B.

Y.W.C.A. Bangkok-Pattaya feiert Wechsel des Vorstandes

In Vino Veritas - Im Wein liegt die Wahrheit: Château Mouton Rothschild

Wir gratulieren Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Soamsawali zum 45. Geburtstag

Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Soamsawali begeht am Samstag, dem 13. Juli ihren 45. Geburtstag. Die Prinzessin ist beim thailändischen Volk für ihr Engagement für die Armen bekannt und beliebt.

Pattaya Blatt schließt sich dem thailändischen Volk an und wünscht Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Soamsawali alles Gute zu Ihrem 45. Geburtstag.

Ihre Königliche Hoheit wurde am 13. Juli 1957 geboren. Am 3. Januar 1977 heiratete sie den Kronprinzen, Prinz Vajiralongkorn, und ein Jahr darauf schenkte Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Soamsawali ihrer Tochter, Ihrer Königliche Hoheit Prinzessin Bajarakitiyabha, welche auch das erste Enkelkind Ihrer Majestäten des Königs und der Königin ist, das Leben.

Prinzessin Soamsawali zeichnet sich bei zahlreichen Wohltätigkeitsorganisationen und –aktivitäten, besonders im Bereich der sozialen Fürsorge, aus. Oftmals nimmt auch ihre Tochter an diesen Veranstaltungen teil. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Soamsawali führt kontinuierlich Königliche Aufgaben aus, welche von Ihren Majestäten dem König und der Königin ins Leben gerufen wurden. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der sozialen Entwicklung des Landes. So engagiert sie sich seit 1975 in Aktivitäten der Saijai-Thai-Stiftung, dessen gewähltes Beiratsmitglied sie ist. Prinzessin Soamsawali besucht Soldaten und Polizisten, sowie Freiwillige und andere Zivilisten, welche im Kampf gegen Terroristen verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wurden und gibt ihnen durch diese Besuche auch moralische Unterstützung.

Auch am Bereich der Medizin und Gesundheit zeigt Prinzessin Soamsawali großes Interesse. Dabei liegt ihr besonders das HIV/AIDS Problem am Herzen. Das zeigt sich dadurch, dass sie fast in jedem Jahr die Schirmherrschaft über das „Thian Song Chai Festival" übernimmt. Nur in Ausnahmefällen muss sie es ablehnen, da wichtigere Funktion auf sie warten. Dieses Festival wird seit 1991, jeweils am 1. Dezember, dem Welt-AIDS-Tag, veranstaltet und zielt darauf ab, das Verständnis zwischen gesunden Menschen und jenen mit einer HIV-Infektion zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist es, allen deutlich zu machen, dass HIV-infizierte Menschen keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen. Eine HIV-infizierte Person kann gesund in der Gemeinschaft weiterleben und für die Familie und die Gesellschaft nützlich sein. Prinzessin Soamsawalis Güte erstreckt sich auch auf andere Programmpunkte des Roten Kreuzes. Dazu zählt das Projekt zur Verhinderung der Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind und das Projekt „Freunde helfen Freunden, wenn sie in Schwierigkeiten sind". Außerdem trug sie wesentlich zum Aufbau des Projektes zur häuslichen Pflege bei.

Die Prinzessin übernimmt im Namen von Ihrer Königlichen Hoheit, Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, auch gesellschaftliche Verpflichtungen, wie die Teilnahme an Abschlussfeiern, die Übergabe von Diplomen oder Zeugnissen an die Absolventen der MoPH-Schwesternschulen, sowie bei privaten Missions- und Christlichen Schwesternschulen. Manchmal leitete sie auch die Eröffnungszeremonie der Messe zum Tag der behinderten Menschen am Suan Amphorn. Im Rahmen ihres Engagements für das Wohlergehen älterer Menschen besuchte sie die Bewohner des Bang-Khae-Altenheims und bereitete diesen damit große Freude.

Prinzessin Soamsawali geht in ihrer sozialen Arbeit völlig auf und arbeitet an den Projekten zur Unterstützung älterer Menschen und mit AIDS infizierter Personen fast bis an den Rande der Erschöpfung. Sie trat 1980 auf dem 4. Internationalen AIDS-Kongress auf den Philippinen als Hauptrednerin auf und ist noch immer eine der wichtigsten Persönlichkeiten im Kampf gegen AIDS in Thailand.


Fliegen wie ein Vogel

von Dr. Iain Corness

Ich kroch rückwärts auf Händen und Knien in die Richtung, in der sich die Flugzeugtür befand. Auf meinem Rücken lag Khun Vinai, mein „Kumpel". Er war an mich gebunden und sollte mich aus unserer Flughöhe von 3.500 Metern sicher auf den Erdboden bringen. Wir schoben uns langsam aus der Tür heraus und so verspürte ich den eisigen Flugwind, der sich um meine Gliedmaßen krallte. Und dann passierte es: Ich fiel wie ein Stein nach unten. Der Horizont verschwamm vor meinen Augen, trotz aller meiner Versuche mich zu konzentrieren und mitzubekommen, was geschah. Mein erster Gedanke war: „Oh Mist. Ich habe meinen Kumpel verloren! Und er hat den Fallschirm!" Doch plötzlich änderte sich meine Lage aus dem senkrechten in einen horizontalen, gleitenden Fall und ich spürte die vereinbarten drei Klapse auf meiner Schulter. Das hieß, dass mein Kumpel noch immer da war und ich meine Arme ausstrecken sollte. Es war als würden wir durch die Luft schweben und nicht mit einer Geschwindigkeit von 200 kmh der Erde entgegen rasen. Trotzdem machte mich der ohrenbetäubende Lärm fast taub. Ich versuchte mich auf die anderen drei Fallschirmspringer zu konzentrieren, welche mit mir im Flugzeug gewesen waren. Einer trug eine Fernsehkamera am Helm, der zweite machte Fotos und der dritte war der Belgier Patrick, welcher mir dauernd ermutigende Handzeichen machte.

„Crocodile Corness" sieht vor dem Abenteuer noch ziemlich zuversichtlich aus.

Der freie Fall über fast 2 Kilometer dauerte etwa 30 Sekunden und in einer Höhe von 1.500 Metern öffnete sich dann endlich der Fallschirm. Es fühlte sich an, als ob mich plötzlich eine unsichtbare Hand gepackt und abrupt in eine senkrechte Position gerissen hätte. Ich stöhnte, als mir die Riemen des Schirms in die Weichteile schnitten. Plötzlich jedoch fühlte sich alles verändert an. Nach dem Getöse während des freien Falls umgab uns jetzt eine unglaubliche Stille, als wir langsam dem Erdboden entgegenschwebten. Dann bemerkte ich, dass meine drei Begleiter noch immer mit voller Geschwindigkeit nach unten sausten, und mir wurde schon beim Zusehen übel. Würden sie bald wie Brei aussehen? Nein, denn gerade zu diesem Zeitpunkt öffneten sich ihre Fallschirme fast gleichzeitig und ich konnte sehen, dass sie außer Gefahr waren, auch wenn sie sich ca. 300 Meter tiefer als ich befanden.

Kurz vor dem Abflug wird die Anspannung (oder ist es nur das Gespanntsein?) deutlich.

Khun Vinai übergab mir die Steuerung des Fallschirms und zeigte mir, wie ich die Richtung ändern konnte. Der Schirm gab leichte Flattergeräusche von sich, etwa vergleichbar mit den Segeln einer Jacht, nur viel schwächer. Es war so friedlich und erholsam, dass ich hoffte, wir könnten noch etwas länger da oben herumhängen. Doch die Schwerkraft ließ sich nicht überlisten. Khun Vinai übernahm wieder die Kontrolle, während wir langsam auf die Landezone zuglitten und gleich darauf landeten wir weich. Wir befanden uns wieder auf festem Grund.

Als ich noch an meinen Kumpel gefesselt dasaß, kamen schon die Ersten, welche dem „Greenhorn" zu seinem ersten Sprung gratulieren wollten. Ich grinste über beide Ohren. Ich hatte einen meiner Lebensträume erfüllt. Es war der letzte auf meiner Liste, auf der einmal auch Motorradrennen, die Fahrt im Beiwagen eines Motorrades bei einem Rennen, Tiefseetauchen, Autorennen im Formel-1-Stil und der Flug mit allen möglichen Fluggeräten, von Hubschraubern, Gleitern, Doppeldeckern, ultraleichten Flugzeugen bis sogar zu einem Luftschiff, gestanden hatten.

Der Doktor schafft beim Vorbereitungstraining noch ein nervöses Lächeln.

Der Sprung wurde von Siam Air Sports in Saha Industrial Estates, Sriracha (Tel. 038 482 628) organisiert und ich kann dem Geschäftsführer Rob Loveridge und seinem Cheftrainer Matt Patrick nur gratulieren, dass sie dieses Unternehmen gestartet haben. Die Fallschirmspringer strahlen Ruhe und Professionalität aus, wirklich wichtige Dinge für einen Neuling. Selbst während des 20-minütigen Fluges auf die Absprunghöhe von 3.500 Metern (übrigens mit großartigen Ausblicken) kümmerten sie sich um mich und mein Wohlergehen und am Schluss freuten sie sich mit mir derart, als sei es auch für sie der erste Sprung gewesen. Aber das stimmt natürlich überhaupt nicht: Khun Vinai hat schon tausende von Solosprüngen absolviert und ich war sein 194. Tandem.

Hallo, hallo, alle mal herschauen – kurz vor dem Start. Beachten Sie, dass der Doktor seinen „Kumpel" schon fest im Griff hat.

Wenn Sie einmal etwas Neues versuchen und vor Ihren Freunden mit einem Abenteuer prahlen wollen, versuchen Sie einfach den Tandemsprung im freien Fall für 6.500 Baht. Sie werden mit der notwendigen, geprüften Ausrüstung ausgestattet und erhalten, was noch wichtiger ist, Unterstützung und Hilfe durch die erfahrenen Fallschirmspringer, welche mit Ihnen springen.

Schluck, aber mein Mund ist trocken. Wollen wir das echt durchstehen?

Sie können auch den „Static Line"-Sprung ausprobieren, wobei Sie aus einer Höhe von 900 Metern abspringen und der Fallschirm sich dabei automatisch öffnet, so dass Sie langsam in das warme Wasser des Maprachan-Damms gleiten. Keine Angst, Sie tragen eine Schwimmweste und werden also nicht ertrinken. Auf dem See stehen außerdem Boote bereit, um Sie herauszuholen. Der Grund für die Landung im Wasser liegt darin, dass Sie sich so bei der Landung keinen Knöchel verstauchen können, was beim Auftreffen auf harter Erde leichter geschehen kann. Dieses „Solo"-Erlebnis kostet 4.500 Baht, aber für meinen Geschmack ist der Tandem-Sprung, durch den doppelten Kick, dem Adrenalinstoß beim freien Fall und dann dem spektakulären Hinabgleiten aus 1.500 Metern, die bessere Wahl. Dieses Erlebnis werden Sie Ihr Leben lang nicht vergessen. Glauben Sie mir!

Patrick van den Bergh, alias „Fliegender Frosch", gab mir Handzeichen zur Ermutigung.

Alles bestens – Ich bekam die vereinbarten drei Klapse auf meine Schulter. Mein Kumpel war also noch da und ich sollte meine Arme ausstrecken und durch die Luft schweben.

Los gehts! Mein erster Gedanke war: „Oh Mist. Ich habe meinen Kumpel verloren! Und er hat den Fallschirm!"

Als wir langsam auf die Landezone zuglitten und weich auf dem festen Grund landeten, wünschte ich mir, wir hätten mehr Zeit da oben herumgehangen. Doch die Schwerkraft lässt sich nicht überlisten.

Na ja, vielleicht doch nicht so weich!

Als die ersten ankamen, um dem Greenhorn zu seinem ersten Sprung zu gratulieren, grinste ich über beide Ohren. Ich hatte einen meiner Lebensträume erfüllt.


Bruno Keller wird neuer Präsident

Bruno Keller wurde kürzlich im Königlichen Ballsaal des Royal Cliff Beach Resorts als Präsident für das Rotary Jahr 2002/03 feierlich in Amt und Würden gesetzt. Wie immer bei so einem Ereignis, trafen sich viele Freunde aus ganz Thailand. Zu den Ehrengästen gehörten unter anderen, der Rotary Bezirksgouverneur, Prasert Chaimano und Hans-Peter Erismann, der Botschafter der Schweiz in Thailand und dessen Gattin Freda.

Brian Sinclair-Thompson, Manager der Swiss International Airlines, einem der Hauptsponsoren des Abend, überreicht Präsident Bruno ein Geschenk. Enthalten sind zwei Rückflugtickets in der Business Class nach Singapur.

Es war ein bewegender Augenblick, für die vielen Mitglieder des Klubs, sowie für die anwesenden Gästen und Rotarier aus ganz Thailand, als die Amtsgeschäfte, im Rahmen aller notwendigen Feierlichkeiten, vom alten auf den neuen Vorstand übergingen.

Bezirksgouverneur Prasert Chaimano vom Rotary-Bezirk 3340 hängt Bruno Keller die Medaille des Präsidenten um. Die bisherige Präsidentin Alvi Sinthuvanik schaut zu.

Die letzte Amtshandlung der bisherigen Präsidentin Alvi Sinthuvanik bestand darin, den Gong zu schlagen und damit die Sitzung zu eröffnen. Während des Rotary-Jahres 2001-2002 hatte Alvi den Klub mit sehr großem Erfolg geführt. In „ihrem" Jahr" waren mehr finanzielle Mittel für wohltätige Zwecke gesammelt wurden als jemals zuvor in der Geschichte des Klubs. Ihr Nachfolger, Bruno Keller, erklärte in seiner Ansprache, dass es schwer werden wird, diese Leistungen zu wiederholen, jedoch würden er und seine Vorstandsmitglieder alles daransetzen, es zu versuchen.

Brian Sinclair-Thompson (stehend, links) und Michael Vogt (stehend, rechts) machen Spaß mit Marion Vogt (ganz links), dem Direktor des Royal Cliff Beach Resort, Andrew Wood (2. von links), und dem Direktor des Hard Rock Hotel Pattaya, Andrew Khoo mit seiner reizenden Frau Rosalind.

Präsident Bruno hat in seiner alten Heimat Schweiz eine sehr erfolgreiche geschäftliche Karriere hinter sich und versprach unter anderem, gemeinsam mit seinem neuen Vorstand vom Rotary Club von Jomtien Pattaya, eine mehr „unternehmerische" Linie anzustreben. Trotzdem sind alle überzeugt, dass er nicht nur die geschäftliche Linie im Sinn hat, sondern sich auch an das Rotary Thema in diesem Jahr hält, „Sow the seeds of love" (Säe die Samen der Liebe).

Trotz all der Gratulationen und Ansprachen, gab es auch Platz für Unterhaltung. Die Kinder der Wat-Pong-Schule führten mit Charme und sehr gekonnt einen Srivichai-Tanz vor und wurden mit einer Menge Applaus dafür belohnt. Anschließend führten Mitglieder des Ensembles des Joe-Louis-Theaters in Bangkok, Teile des traditionellen Thai Ramakien vor. Die geschickten Puppenspieler stellen mit ihrem Puppentanz eine Wiedergeburt der Kunst der Hun Lakorn Lek (traditionelle kleine thailändische Puppen) dar, welche vor 100 Jahren vom berühmten Meister Krea Sapatawanich erschaffen wurden. Nach der Vorführung, konnte man die Hauptgestalten, darunter den boshafte Hanuman, den Affengott, auch hautnah erleben, da die Puppenspieler sich unter das Publikum mischten und die Gäste mit kleinen Späßen erfreuten.

Die frühere Präsidentin Erika und der neue Präsident Bruno Keller gemeinsam mit Hans-Peter Erismann, dem Botschafter der Schweiz in Thailand (ganz rechts), und seiner charmanten Frau Freda.

Nachdem Präsident Bruno Keller die Glückwünsche der anwesenden Gäste entgegengenommen hatte, stellte er seine neuen Vorstandsmitglieder vor. Seine erste Amtshandlung bestand darin, den Rotary Gong zu schlagen und die Sitzung zu beenden.

Zu den neuen Vorstandsmitgliedern gehören: Vizepräsident Jan Olav Aamlid, Sekretär Colin Ritchie, der nächste Präsident David Jeater, die bisherige Präsidentin Alvi Sinthuvanik, Schatzmeister Jon Tellefsen, Klub Service Direktor Erika Keller, Community Service Direktor Premprecha Dibbayawan, Vocational Service Direktor Cav. Peter Rottmann, International Service Direktor Martin Brands und Sergeant-at-Arms Pratheep (Peter) Malhotra.

Der Botschafter der Schweiz in Thailand, Hans-Peter Erismann, wird von einer der Puppen geküsst.

 

 

Der ehemalige Bezirksgouverneur des Rotary-Bezirks 3340, Premprecha Dibbayawan, überreicht Alvi Sinthuvanik die höchste Auszeichnung von Rotary, den „Paul Harris Fellow" für ihre Arbeit während des vergangenen Jahres als Präsidentin des Rotary-Klubs Jomtien-Pattaya.

Schon wieder diese schlimmen Puppen! Diesmal besucht der boshafte Hanuman den Tisch des Rotary-Klubs Taksin-Pattaya.

Chanyut Hengtrakul, Berater von dem Minister für Wissenschaft, Technologie und Umwelt, wird Teil der Show. Diese Puppe ist ein richtiger Schmuser!

Auch Freda Erismann wird in die Show einbezogen.


Bhichai Rattakul ist der neue Präsident von Rotary International

Er fordert verstärktes Engagement für die Rotary Mission für 2002-03

Bhichai Rattakul, der ehemalige Vize-Premierminister von Thailand, übernahm am 1. Juli die Amtsgeschäfte als neuer Präsident von Rotary International. In seiner Antrittsrede appellierte er an alle Mitglieder der Rotary-Clubs weltweit, die Organisation durch ihr verstärktes Engagement auf den vier „Straßen des Dienens" – insbesondere im beruflichen Bereich – zu unterstützen. Er forderte sie weiter auf, zu jenen ursprünglichen Werten zurückzukehren, mit deren Hilfe die Clubs „ihre eigenen Wege einschlagen, sich ihre eigenen Ziele setzen und ihre eigenen Träume erfüllen" können.

Der neue Präsident von Rotary International, Bhichai Rattakul.

„Durch Besinnung auf unsere Grundwerte respektieren wir die Initiative und Autonomie der einzelnen Rotary-Clubs", erklärte der Präsident. „Wir erhalten unsere Stärke aus unserer Vision von einer Welt, in welcher die Schrecken der Kriege und politischen Spannungen durch internationales Verständnis und Frieden ersetzt werden. Wir verspüren gleichzeitig den Herzschlag von Rotary, welcher sich in den Dienstleistungen seiner Clubs äußert. Ich bin überzeugt, dass aktive Clubarbeit zu wertvollen Clubs mit zahlreichen Mitgliedern führt, und es ist genau diese Vitalität und die Umsetzung unserer Ideale, welche die junge Generation dazu begeistern wird, Rotary beizutreten und sich für die gute Sache zu engagieren."

In Übereinstimmung mit dem Rotary-Thema für 2002-03, „Sow the Seeds of Love" (Säe die Samen der Liebe), sollen die Rotarier ihre persönlichen und professionellen Fähigkeiten dazu benützen, die zeitlosen Prinzipien wieder zu entdecken, durch welche Paul Harris, der Vater des Rotary-Gedankens, und seine Mitbegründer dieser dynamischen, neuen Bewegung, in die Lage versetzt wurden, die menschlichen Bedürfnisse als Grundlage zu nehmen um den Mitmenschen zu helfen.

Für das Rotary-Jahr 2002-03 sind drei internationale Konferenzen geplant: 9.-11. August 2002 in Kuala Lumpur, Malaysia, 21.-23. Februar 2003 in Nairobi, Kenya und 20.-22. März 2003 in Panama-Stadt, Panama. Diese Treffen widmen sich jeweils den Hauptthemen „Frieden und Konfliktlösung und die Rotary-Zentren für Internationale Studien", „Gesundheit und Entwicklung" (darunter AIDS und Kinderlähmung) und „Berufliche Bildung und Mikrounternehmen".

Bhichai Rattakul ist der Goodwill-Repräsentant Thailands für internationale Zusammenarbeit. Er war von 1969 bis zu seiner Pensionierung im November 2000 Mitglied des thailändischen Parlaments. Während dieser Zeit übte er die Funktionen des Vorsitzenden der Demokratischen Partei, des Außenministers, des Vize-Premierministers, des Sprechers des Abgeordnetenhauses und des Parlamentspräsidenten aus. Außerdem wirkte er als Vorsitzender verschiedener Kommissionen und als Ehren-Vizepräsident des Thai-Pfadfinder-Rates. Als vorbildlicher Diplomat wurde er von seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej dem Großen mit hohen Auszeichnungen bedacht. Auch der japanische Kaiser und die Präsidenten von den Philippinen, Korea, Österreich und Nikaragua verliehen ihm hohe Orden für besondere Verdienste.

Bhichai Rattakul ist seit 1958 Mitglied des Rotary-Clubs Dhonburi, Bangkok. Er hatte bei Rotary Funktionen als Bezirksgouverneur, Diskussionsleiter bei internationalen Kongressen, Mitglied und Vorsitzender zahlreicher Kommittees, Treuhänder der Rotary-Stiftung und Direktor und Vorsitzender des Verwaltungsrates von Rotary International inne. Für seine Unterstützung der internationalen humanitären und Bildungsprogramme von Rotary wurde er mit dem „Distinguished Service Award" und der „Citation for Meritorious Service" der Rotary-Stiftung ausgezeichnet.

Ebenfalls am 1. Juli traten die folgenden Persönlichkeiten ihre Ämter bei Rotary International an: der Vorsitzende des Treuhänderausschusses der Rotary-Stiftung für 2002-03, der frühere Präsident von Rotary International RI Präsident Glen W. Kinross vom Rotary-Club Hamilton, Brisbane, Australien; der Vizepräsident von Rotary International James R. Shamblin vom Rotary Club South Shreveport, Shreveport, Louisiana, USA; und Schatzmeister Dong-Kurn Lee vom Rotary-Club Seoul Hangang, Seoul, Korea.


Die Rückkehr der Cristina B.

Jeder, der seit einigen Jahren in Pattaya lebt, kennt Cristina. Eigentlich ist ihr Name Cristina Bien-Betourne, aber alle nennen sie nur Cristina. Dabei war das einmal ganz anders, als sie als Cristina Bien große Karriere machte.

Christina ist wieder in Pattaya und wird ein Wohltätigkeits-Konzert zum Anlass des Neubeginns von Pattaya Blatt im Thai Garden Resort geben.

Cristina, eine Philippinin, war damals in ihrer Heimat eine sehr bekannte Sängerin, mit einer von Gott begnadeten Stimme. Kein Wunder, ihre Mutter ist Musiklehrerin und sie unterichtete auch Cristina. „Sie hat ihren anderen Schülern immer mehr durchgehen lassen als mir. Zu mir war sie immer besonders streng", beschwert sich Cristina halbherzig. Ein Lächeln spielt dabei in ihren Augen, denn wäre Mama nicht so streng gewesen, wäre Cristina, genauso wie die anderen Schüler, zwar eine gute, durchschnittliche Sängerin geworden, hätte aber nie ihr derzeitiges Können erreicht. Sie nahm Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht. Steil ging ihre Karriere nach oben und sie trat in vielen Shows und auch im Fernsehen auf. Solange bis das Ausland sie rief. Dort war es dann auch, wo sie ihren Mann Laurent Betourne kennen lernte – ihre grosse Liebe. Für ihn gab sie ihre vielversprechende Karriere auf, wurde seine Frau und die Mutter seiner beiden Söhne.

Genauso hingebungsvoll wie Cristina als Künstlerin arbeitete, war sie nun auch Ehegattin und Mutter. Sie begleitete Laurent fast um die ganze Welt und eines Tages, so ungefähr vor vier Jahren, landeten sie auch in Pattaya. Laurent hatte den Posten eines General Managers im damaligen Mercure Hotels inne. Er arbeitete dort bis dieses Hotel verkauft wurde und dann hieß es Abschied nehmen von Pattaya. Natürlich waren alle Freunde von Cristina sehr traurig, hatte sie doch sehr viel für die Gesellschaft hier getan. Als aktives Mitglied des Lions Klubs Pratamnak, half sie bei Wohltätigkeitsveranstaltungen, soviel sie nur konnte. Während ihres Aufenthaltes in Pattaya gab sie sogar zwei Wohltätigkeitskonzerte, obwohl sie damals noch lange nicht an eine Wiederaufnahme ihrer Karriere dachte. Natürlich waren beide Konzerte ein Riesenerfolg und die Leute drängten sich auf Stehplätzen, nachdem keine Sitze mehr zu ergattern waren. Das erste Konzert fand damals im Moon River Pub statt und viele werden sich noch erinnern können, dass dieser zum Bersten voll war. Ihr Abschiedskonzert, vor ihrer Abreise nach Warschau in Polen gab sie im Green Bottle Pub. Es war ergreifend wie viele kamen, um ihr Dank zu sagen, für all das Schöne, was sie durch Cristina erleben durften. Gar manche Augen wurden beim Abschied nass und besonders Cristina kam aus dem Weinen nicht so schnell heraus, da ihr der Abschied von ihren Freunden in Pattaya sehr schwer fiel.

Mittlerweile hat sie nun, in Polen, ihre Karriere wieder aufgenommen und tritt dreimal monatlich an einem der bekanntesten Musiktheater in Warschau auf. Das dortige Fernsehen hat sich auch bereits bei Cristina gemeldet. Aber, nun endlich, nach zwei Jahren Abwesenheit, ist Cristina nach Pattaya zurück gekehrt. Auf Urlaub zwar nur, aber immerhin. Trotz der kurzen Zeitspanne, welche sie in Pattaya verbringen wird, hat sie sich spontan bereit erklärt, ein Wohltätigkeits-Konzert zu geben. Sie wird dazu an den Ort ihres ersten Konzertes in Pattaya zurückkehren, nämlich ins Thai Garden Resort. Der Moon River Pub wäre sicher zu klein für den Andrang der Menschen, welche Cristina hören und sehen möchten. Daher findet dieses Konzert am Swimming Pool im Thai Garden statt. Gleichzeitig wird aber auch der Beginn vom Pattaya Blatt gefeiert, so dass den Besuchern mit Sicherheit eine Menge an Unterhaltung und Spaß geboten werden wird.

Die Eintrittskarten kann man im Thai Garden Resort und im Pattaya Mail Büro bereits im Vorverkauf erhalten. Wein, Bier und alkoholfreie Getränke, sowie das Buffet und das Konzert sind inbegriffen im Preis von Baht 750,- pro Person (für Kinder die Hälfte). Nach Abzug aller Ausgaben wird der Gewinn dann an zwei Organisationen verteilt: 1. An das YWCA Familienprojekt und 2. An die Aidskranken Kinder im Camillian Center in Rayong.

Pattaya Mail, Pattaya Blatt und Cristina rechnen auf Ihre Mithilfe und hoffen, dass viele von Ihnen erscheinen werden, um einen Super Abend zu genießen!


Y.W.C.A. Bangkok-Pattaya feiert Wechsel des Vorstandes

von Laor Thongpradub

Die „Young Women Christian Association" (Y.W.C.A.) Bangkok-Pattaya feierte im Town in Town Hotel in Pattaya die Übergabe der Amtsgeschäfte an den neuen Vorstand für die Jahre 2002-2004. Pattayas Bürgermeister Pairat Suttithamrongsawat eröffnete die Festveranstaltung im Beisein zahlreicher Ehrengäste und Vertreter staatlicher und privater Organisationen, darunter Sansak Ngarmpichet, dem Berater des Ministers für Wissenschaft, Technologie und Umwelt, und Chamnan Saengchai, dem Pastor der Wattana-Kirche, Bangkok. Blinde Schüler der Pattaya Redemptorist School nahmen auch daran teil.

Pastor Chamnan Saengchai von der Wattana-Kirche Bangkok zündet für die neue Präsidentin des YWCA Bangkok-Pattaya, Nittaya Patimasongkroh, eine Kerze an.

Die Veranstaltung begann mit einer religiösen Zeremonie, durchgeführt vom Pastor der Wattana-Kirche, Bangkok. Anschließend wurde Nittaya Patimasongkror offiziell als neue Präsidentin der Y.W.C.A. Bangkok-Pattaya für die Jahre 2002-2004 eingesetzt. Premrudee Jittiwutikarn, die bisherige Präsidentin des Klubs, überreichte ihrer Nachfolgerin einen Hammer als Zeichen der Übergabe der Amtsgeschäfte.

Pattayas Bürgermeister überreichte Sophin Thepajak, Richterin am Familien- und Jugendgericht von Chonburi und gleichzeitig Beraterin des Klubs, einen Scheck im Wert von 10.000 Baht zur Unterstützung der Anti-Drogen-Projekte in Pattaya. Auch die Schüler der Blindenschule, welche eine Musikdarbietung zu Ehren der neue Präsidentin darbrachten, erhielten einen Scheck.

Sansak Ngarmpichet (links) und Bürgermeister Pairat Suttithamrongsawat (rechts) überreichen der neuen Präsidentin Rosen.

Premrudee Jitiwutthikarn, die bisherige Präsidentin der Y.W.C.A., erklärte in ihrer Abschiedsrede: „Obwohl wir schon immer sehr hart gearbeitet haben, sind wir auf die Errungenschaften unseres Klubs heute besonders stolz. Ich glaube nicht, dass der Wechsel der Präsidentin die Rolle der Y.W.C.A. verändern wird. Ich werde weiterhin den Klub und seine Mitglieder mit aller Energie unterstützen und als Vorsitzende zahlreicher bestehender Projekte, wie bei unserem Familienprojekt oder dem Essensprojekt für Kinder usw. tätig sein."

Nittaya Patimasongkror, die neue Präsidentin des Y.W.C.A., sagte: „Ich übernehme zum ersten Mal in meinem Leben die Position als Präsidentin des Klubs. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben, um die bereits bestehenden Projekte weiterzuführen und sie, wie bisher, zu einem Erfolg zu machen. Das Hauptziel unserer Aktivitäten ist es, armen Kindern und Frauen zu helfen und bedürftige Familien zu unterstützen."

Premruedee Jittiwutthikarn (links), die bisherige Präsidentin der YWCA Bangkok-Pattaya, überreicht Nittaya Patimasongkroh einen silbernen Hammer.

Freudig stellt Nittaya Patimasongkroh ihren neuen Vorstand vor.

Die Präsidentin der YWCA Bangkok, Prof. Sukjai Nampood (links), überreicht der neuen Präsidentin der YWCA Bangkok-Pattaya, Nittaya Patimasongkroh, ein Willkommensgeschenk.

Schulkinder der Pattaya Redemptorist School for the Blind begrüßten den neuen Vorstand mit einer Musikdarbietung.


In Vino Veritas - Im Wein liegt die Wahrheit: Château Mouton Rothschild

von Ranjith Chandrasiri

Am 11. Mai 1853 erstand Baron Nathaniel de Rothschild (Sprössling einer englischen Linie der berühmten Bankiersfamilie) das 35 Hektar große Weingut Château Brane Mouton für die Summe von 1,124 Mio Francs vom damaligen Besitzer, dem Marquis de Ségur und taufte die Liegenschaft in Château Mouton Rothschild um. Zu jener Zeit bestand das Weingut lediglich aus einigen Scheunen und Hallen, das „Château" bestand gar nur dem Namen nach!

Xavier de Eizaguirre, geschäftsführender Direktor des Chateau Mouton Rothschild, mit Chitra Chandrasiri

Anlässlich der Weltausstellung 1855 erstellte die Wirtschaftskammer von Bordeaux erstmals eine Klassierung der Provenienzen des Bordeaux. Obwohl das Château Mouton Rothschild aufgrund seiner Qualität in die Klasse der „Premier Cru" aufgenommen werden sollte, entschieden sich die Juroren, aufgrund des erst kürzlich erfolgten Eigentümerwechsels, dass man Mouton Rothschild vorerst in die „Second Cru" einteilen würde, ein Umstand, der weit über 100 Jahre Bestand haben sollte. Quasi als Trostpflaster fügte man den Titel „Premier des Seconds" hinzu!

Im Jahre 1870 starb Baron Nathaniel. Sein Sohn Baron James, welcher französischer Staatsbürger geworden war, erbte das Gut. Er plante auf dem Weingut Wohnsitz zu nehmen und begann mit dem Bau eines herrschaftlichen Hauses. Sein früher Tod im Jahre 1881 verhinderte die Vollendung dieses Planes. Seine Witwe Thérèse (Großmutter des Baron Philippe) beendete die Erstellung des im Stile des „Fin de siècle" gehaltenen Gebäudes - endlich hatte Mouton Rothschild nun auch sein „Château".

Baronesse Philippine de Rothschild, Eigentümerin von Château Mouton-Rothschild, mit Ranjith Chandrasiri

Zwischen 1883 und 1920 besuchte Baronin Thérèse ihr Weingut nur sporadisch und überließ dessen Leitung meist ihren Mitarbeitern. Nach ihrem Tode im Jahre 1920 erbte ihr Sohn Baron Henri das Gut. Selber ein erfolgreicher Arzt, interessierte er sich nicht sonderlich für sein Weingut, sondern erachtete dieses lediglich als einen kleinen Teil seines Vermögens. Schlussendlich gab er dem Drängen seines Sohnes Baron Philippe nach und überschrieb am 22. Oktober 1922 das Château Mouton Rothschild offiziell an diesen. Wenig hatte sich auf dem Weingut seit dem 19. Jahrhundert geändert. Kein fliesendes Wasser, keine Elektrizität, keine Zufahrtsstraßen waren vorhanden - eine große Aufgabe wartete auf den damals 20-jährigen neuen Besitzer, welche er denn auch mit viel Elan und Enthusiasmus in Angriff nahm. Bereits zwei Jahre später, im Jahre 1924 „erfand" Baron Philippe die „Mise en bouteilles au Château", welche dem Käufer fortan die Garantie gab, dass er auch wirklich den Wein erwarb, der auf dem Etikett angepriesen wurde. Die Besitzer der „Premier Crus" - Lafite, Latour, Haut-Brion und Margaux - ließen sich bald von der Logik dieser Maßnahme überzeugen und übernahmen sie für ihre eigenen Weine. Man gründete zudem, auf Vorschlag von Baron Philippe, auch die „Association des Premier Crus", welcher sich im Jahre 1929 auch das Château Yquem anschloss. Die „Schloss-Abfüllung", welcher eine jahrelange Lagerung im „Barrique" (Fass) voranging, bedingte die Erstellung neuer und größerer Einrichtungen, welche in den Jahren 1924 bis 1927 mit der Errichtung des „Grand Chai" durch den Pariser Architekten Charles Siclis, vollzogen wurde. Die Jahre 1927 bis 1933 erbrachten unterschiedliche Qualitäten. Der Jahrgang 1927 fiel derart schwach aus, dass man sich entschloss, ihn unter der Bezeichnung „Charruades de Mouton Rothschild" zu vermarkten, allerdings ohne Erfolg. Die nächsten 2 Jahre 1928 und 1929 zählten zu den großen Jahrgängen des Jahrhunderts. Dann folgten drei weitere Jahre (1930, 1931, 1932) minderer Qualität. Wie sollte man nach der negativen Erfahrung des Jahres 1927 diese unterdurchschnittlichen Weine auf den Markt bringen? Baron Philippe war der Jüngste von drei Kindern (le cadet) - weshalb er diese drei Jahrgänge mit großem Erfolg unter der Bezeichnung „Mouton Cadet" abfüllte. Dieser Erfolg ließ im rührigen Baron Philippe einen Plan reifen - er erwarb das 40 Hektar große „Château Mouton d’Armailhacq (5ème Cru)". Dessen große Infrastruktur, wie auch die ebenfalls erworbene „Société Vinicole de Pauillac" ermöglichte ihm fortan die Vermarktung des erfolgreichen Namens „Mouton Cadet", komplett losgelöst von den Weinen des Château Mouton Rothschild, als auch denen des Château Mouton d’Armailhacq. Die Bezeichnung „Appellation Bordeaux" erlaubte ihm den Zukauf von Weinen aus dem gesamten Bordeaux-Gebiet. Während des Krieges wurden die Weingüter durch die pro-deutsche Vichy-Regierung annektiert. Ein deutscher „Weinführer" wurde mit der Leitung beauftragt. Baron Philippe, welcher während der Kriegsjahre in den allierten Truppen kämpfte, kehrte nach Kriegsende wieder auf seine Güter zurück. Während seine Tochter, Baronesse Philippine, wie durch ein Wunder ihre Gefangenschaft in deutschen Konzentrationslagern überlebte, blieb seine Gemahlin, Baronin Philippe, nach ihrer Deportation ins KZ Ravensbrück für immer verschollen. Der Jahrgang 1945 markierte den Beginn einer weiteren, bis heute aufrecht erhaltenen Tradition. Jedes Jahr wird das Etikett des „Château Mouton Rothschild" durch einen zeitgenössischen Künstler gestaltet. Die Nachkriegsjahre waren der Wiederherstellung der durch die Einlogierung von Soldaten arg „zerzausten" Liegenschaften und dem Ausbau und der Perfektionierung des Familienunternehmens gewidmet. Im Jahre 1954 heiratete Baron Philippe die Amerikanerin Pauline Fairfax-Potter. Dank der kreativen Energie und dem Talent der neuen Baronin Philippe de Rothschild, wandelte sich das „Château Mouton Rothschild" - der außergewöhnliche Geschmack, der Sinn für Kultur, der Charme und die Gastgeber-Qualitäten der Baronne übertrugen sich auf das Weingut. Um allfällige Verwechslungen zwischen den Namen Armailhacq und Armagnac zu vermeiden, wurde der exzellente Wein des „Château Mouton d’Armailhacq" im Jahre 1956 in „Château Mouton Baron Philippe" umbenannt und damit endgültig in die „Familie" aufgenommen. Im Jahre 1961 verehelichte sich Philippine (einzige Tochter des Baron Philippe) mit Jacques Sereys. Ihrer Ehe entsprangen drei Kinder - 1961 die Tochter Camille, 1963 der erste Sohn Philippe und 1971 der zweite Sohn Julien. Während der Jahre 1954 bis 1962 widmeten sich Baron Philippe und seine Gemahlin der Erweiterung und Verschönerung ihres Familiengutes. Höhepunkte dieser Anstrengungen waren die Eröffnung der Bibliothek im Jahre 1961 und die Eröffnung des „Museums des Weines in der Kunst" im Jahre 1962. Jahrelanges, geduldiges Suchen auf langen Reisen auf alle Kontinente, resultierten in einer einmaligen Sammlung von Kunstwerken aus allen Kulturen, welche das Thema Wein, Weinbau und „Freude des Trinkens" umfassen. Dank dieses Privatmuseums stiegen die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr. Das Jahr 1970 markierte den Kauf des „Château Clerc-Milon", ein cru classé, welcher jedoch in den vorangegangenen Jahren stark vernachlässigt wurde. Dank des großen Wissens der neuen Besitzer verbesserte sich die Qualität dieser Provenienz sehr rasch wieder und trägt heute die Bezeichnung „Cru Baron Philippe". Das Jahr 1973 markierte ein äußerst wichtiges Ereignis für das Unternehmen – „Château Mouton Rothschild" wird offiziell Premier Cru. Wie bereits weiter oben erwähnt, wurdeMouton Rothschild im Jahre 1855 in die „Deuxième Crus" verwiesen - ein Umstand, welchen Baron Philippe nicht mehr länger hinzunehmen bereit war, wurde doch Mouton Rothschild schon seit vielen Jahren allgemein als vollwertiger Premier Cru bewertet und preislich auch als solcher vermarktet. Ein 20 Jahre dauernder „Grabenkrieg" gegen die Widerstände der Inhaber der Premier Crus brachte endlich Erfolg. Am 21. Juni 1973 unterzeichnete der damalige Landwirtschafts-Minister Chaques Chirac das entsprechende Dekret, welches Mouton Rothschild legal zum Premier Cru machte. In Anlehnung an das geflügelte Wort der Ducs de Rohan: „Roi ne puis, Prince ne daigne, Rohan suis" wurde das bisherige Motto des „Château Mouton Rothschild" – „Premier ne puis, Second ne daigne, Mouton suis" - fortan in „Premier je suis, Second je fus, Mouton ne change" umgenannt. Dieses Motto findet sich wider auf dem durch Pablo Picasso gestalteten Etikett des Jahrganges 1973. Im Jahre 1976 starb Baronin Philippe de Rothschild in Kalifornien. In Ehrung ihrer großen Verdienste wurde das Weingut „Château Mouton Baron Philippe" in „Château Mouton Baronne Philippe" umbenannt. Wenn ein noch höherer Bekanntheitsgrad überhaupt möglich war, so wurde dieser im Jahre 1981 erreicht. Madame Philippine de Rothschild-Sereys wurde während einer Rundreise durch die Vereinigten Staaten anlässlich von Degustationen, Pressekonferenzen, Radio- und Fernseh-Reportagen in den Städten Los Angeles, New York und Miami ein breitest beachteter Empfang bereitet. Im Juni desselben Jahres veröffentlichte Baron Philippe in Paris sein Werk „Vivre la vigne" - Geschichte einer Dynastie. Im September bestätigte Mme. de Rothschild ihre Rolle als „Botschafterin des Mouton Rothschild" mit der Eröffnung der ersten Ausstellung der Kunstwerke, welche seit dem Jahre 1945 die Etiketten des „Château Mouton Rothschild" zieren. Baron Philippe feierte mit dem als „Jahrhundertwein" eingestuften Jahrgang 1982 seine 60. Weinernte. Seine letzte und 65. Ernte erlebte er mit dem Jahrgang 1987. Im Januar 1988 schloss Baron Philippe für immer seine Augen. Seine Tochter Philippine, welche fortan das Familienunternehmen leitete, gedachte ihres Vaters auf dem durch den Luzerner Künstler Hans Erni gestalteten Etikett des Jahrgangs 1987 mit folgender Widmung: „A mon père, le Baron Philippe de Rothschild, rénovateur de Mouton, je dédie ce millésime de sa 65ème et dernière vendange - Mouton ne change".

Ranjith Chandrasiri ist der Resident Manager des Royal Cliff Grand, Royal Cliff Beach Resort, Pattaya, Thailand und der Präsident des Royal Cliff Weinclubs, E-mail: ranjith@
royalcliff.com oder wineclub
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