Sanfte Heilung aus der Natur

Sanfte Heilung aus der Natur

Wein als Heilmittel

Paulus schrieb an Timotheus: „Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche ein wenig Wein, um deines Magens willen und weil du oft krank bist".

Es ist gewiss kein Zufall, dass so manches biblische Wunder mit und um den Wein vollbracht wurde. Bis zum heutigen Tage wird das Abendmahl, dem die Umwandlung des Blutes Christi in Wein zugrunde liegt, zelebriert.

In der Antike und in den Anfängen der Heilkunst wurde der Wein dazu benutzt, die pharmakologisch wirksamen Bestandteile von Arzneipflanzen und Heilkräutern zu konservieren und zu stabilisieren. Letztendlich wurde auch der Geschmack einer bitteren Medizin durch die Zugabe von Wein erheblich verbessert.

Aus dem alten China, dem alten Ägypten und dem antiken Griechenland sind viele Rezepturen bekannt, in denen Wein als medizinischer Grundstoff für die Zubereitung verschiedener pflanzlicher Heilmittel diente. Hippokrates war der erste Heilkundige, der um 400 vor Cristi den Wein in seiner reinen Form zur Behandlung von Krankheiten einsetzte: Kräftigungsmittel für Genesende, Beruhigungs- u. Schlafmittel, bei Kopfschmerzen und Verstimmungszuständen, bei Störungen des Herz-Kreislaufsystems, bei Augenkrankheiten und bei Darmerkrankungen. Zudem wusste man schon damals um die desinfizierende Wirkung des Weins. Um die Qualität des Trinkwassers zu verbessern, wurde dieses mit etwas Wein versetzt.

Heutzutage beginnt sich anhand moderner medizinischer Experimente und klinischer Studien immer klarer abzuzeichnen, dass unsere Vorfahren die Heilkraft des Weines nicht überschätzt haben. Vor vielen Krankheiten soll ein moderater Weinkonsum schützen, vor allem aber vor den gefürchteten Herz-Kreislauferkrankungen, welche statistisch gesehen die meisten Todesopfer fordern. Schätzungen zufolge könnten Krankheiten der Herzkranzgefäße um 40% und tödliche Infarkte um 10 – 20% zurückgehen, wenn jeder Erwachsene 1-2 Gläser Rotwein am Tag trinken würde. Eine dänische Studie spricht sogar von möglichen 60% Rückgang der Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In 29 Langzeitstudien mit über einer Million Menschen über einen Zeitraum von 19 Jahren ist bestätigt worden, dass maßvolle Alkoholtrinker länger leben als Abstinenzler.

Bei einem leichten bis moderaten Alkoholkonsum verringert sich das Sterberisiko um 40% gegenüber Abstinenzlern. Starkes Trinken erhöht aber sprunghaft das Sterberisiko!

Alkohol, und somit auch der Wein, wirkt der Bildung von Gallen – u. Nierensteinen entgegen. Er erhöht die Knochendichte (Osteoporose Prophylaxe), senkt die Gefahr der Erkrankung am nichtinsulinpflichtiger Diabetes Mellitus und erhöht die Hirnleistung im Alter. Insbesonders ist er wirksam als Schutz vor Störungen der Herzkranzgefäße sowie vor Herz u. Hirninfarkt (Schlaganfall).

Hoher Alkoholgenuss erhöht allerdings wiederum die Gefahr eines Hirninfarktes.

Alkohol erhöht das „gute" Cholesterin im Blut (HDL) und wirkt damit der übermäßigen Ansammlung von „schlechtem" Cholesterin (LDL) in den Arterien entgegen, welches bekanntlich eine der Hauptursachen für Arteriosklerose und dem daraus resultierenden Herzinfarkt und anderer Krankheiten ist.

Wichtig für die Gruppe der Bluthochdruckpatienten ist auch zu wissen, dass sich der Blutdruck bereits ab zwei Drinks pro Tag erhöhen kann.

Aber aufgepasst: Alkohol ist nicht gleich Alkohol.

Neuere Studien unterscheiden zwischen Bier- , Wein- und Spirituosen-Konsum.

Es zeichnet sich ein eindeutiger Vorteil für den Weinkonsum, speziell dem des Rotweines, ab. Ein regelmäßiger, aber mäßiger Weinkonsum hat mehr schützende Faktoren und birgt weniger Risiken, als ein entsprechender Bier– oder Spirituosen-Konsum. Biertrinker haben insgesamt gesehen noch geringe Gesundheitsvorteile, bei Spirituosentrinkern überwiegen allerdings bereits die Risiken.

Wein enthält einige Vertreter der B –Vitamine sowie Vit. C. Er ist reich an verschiedenen Spurenelementen und Mineralien, wie Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Mangan und Schwefel. Außerdem enthält Wein Polyphenole (Gruppe der Flavonoide – Antioxidanten). Rotwein enthält etwa 10-mal soviel Phenolverbindungen wie Weißwein. Polyphenole sind auch in allen Obst – u. Gemüsesorten sowie in gepressten Säften vorhanden. Dass Rotwein auch mehr Antioxidanten als Obst und Gemüse hat, erklärt sich dadurch, dass bei Obst und Gemüse durch Transport und Lagerung sowie durch Schälen und Schneiden viel verlorengeht. Zum anderen werden Flavonoide erst durch den Alkohol im Wein stabil gehalten. Traubensaft enthält, neben evtl. nicht so günstigen Zuckerbeigaben, leider auch sehr viel weniger Flavonoide.

Wein ist ein gutes Mittel gegen Durchfall auf Reisen. Selbst mit Wasser verdünnter Wein wirkt noch gut. Allerdings zeigt hier Weißwein mehr Wirkung als Rotwein.

Er wirkt Darminfektionen entgegen, insbesonders werden die Cholera-Erreger abgetötet.

Wohltuend für die Verdauung ist der Genuss von Wein zu den Mahlzeiten. Sobald Wein in den Magen gelangt, stimuliert er unsere Drüsen, welche für die Freisetzung von Magensaft und Magensäure zuständig sind. Darüber lockt er das Hormon Gastrin aus den Magenzellen, welches die Bildung von eiweißspaltenden Enzymen im Magensaft fördert. Auch eine bessere Durchmischung des Mageninhaltes ist die Folge, indem der Wein die Durchblutung und damit auch die Kontraktionsfähigkeit der Magenmuskulatur stimuliert. Bei Mangel an Magensäure, was meist bei älteren Menschen vorkommt, sollte ein säurebetonter Wein zu den Mahlzeiten getrunken werden.

Auch Leber und Bauchspeicheldrüse werden durch den Konsum von Wein günstig beeinflusst. Entgegen der weitläufigen Meinung wirkt Wein doppelt so gut wie Bier bei der vorbeugenden Wirkung gegen Nierensteine. Fortsetzung folgt...