Bruno’s! Schon der Name erinnert irgendwie an südliche
Gefilde. Como See, Luganer See, Lago di Maggiore... Richtig, die südlichere
Lage Europas stimmt. Bruno’s Besitzer sind beide Schweizer. Das Lokal
selbst wurde von Bruno Forrer und Alois Faßbind gegründet und diese
Verbindung hat schon alleine dafür gesorgt, daß das Restaurant eines der
Feinsten und Beliebtesten wurde. Seit fünf Jahren nun ist Fredi Schaub der
Partner in diesem Lokal und seit Faßbinds Tod sogar zur Hälfte beteiligt.
Er ist auch der Küchenchef und sorgt für das leibliche Wohl der Gäste,
während Bruno, die Seele des Hauses, sich um deren Unterhaltung und
geistiges Niveau kümmert.
Bruno’s ist elegant eingerichtet, Pastellfarben,
zumeist in grün, herrschen vor. Zwei riesige Kupfersäulen schwingen sich
in der Mitte des Lokals bis zur Decke empor und überall kann man antike
Stücke stehen oder hängen sehen mit wertvollen Gemälden dazwischen.
Vollendet gebundene Blumengestecke vervollkommen die schlichte zeitlose
Eleganz. Rund um das eigentliche Lokal windet sich ein langgestrecktes „Nebenstübchen",
geeignet für diejenigen, welche nicht gleich entdeckt werden wollen. Auch
ein wohlbestückter Weinkeller, allerdings zu ebener Erde gelegen, befindet
sich in diesem Nebenzimmer. An die 800 auserlesene Weine lagern hier und die
teuerste Flasche darunter ist ein Chateau Monton Rothschild für 17.300,-
Baht!
Es gibt noch etwas ganz Besonderes bei Bruno’s: die „Faßbind
Fondue Stube". Diese wurde nach seinem Tod eingerichtet zum Angedenken
an „Mr. Pattaya", diesen großen Mann aus der Schweiz, der für sein
Leben gerne Fondue aß.
Die Kellner hier in Bruno‘s kennen die Stammgäste und
diese kennen sie. Viele sind schon jahrelang hier und würden mit keinem
anderen Platz tauschen wollen. Wen wundert das? Auch die Gäste fühlen sich
hier sofort zu hause.
Das tun auch wir. Wir wurden von Fredi höchstpersönlich
in Empfang genommen und zu unserem Tisch geleitet. Wir bestellten als erstes
„unseren" roten Hauswein „Monte Pilciano d-Abruzzo", einen
Italiener, denselben den wir immer hier trinken. Zum Wein möchte ich noch
eine Bemerkung machen. Bruno’s Weingläser sind eine Schau für sich. Wenn
man darin den Wein serviert bekommt, denkt man wirklich, man sitzt irgendwo
in Frankreich oder in einem der sündteuren Restaurants sonstwo in Europa.
Hochstielig, bauchig, guter Schliff und guter Klang – na, da muss der Wein
doch schmecken!
Und dann studierten wir die Speisekarte. Allein das Lesen
derselbigen macht schon Appetit. Da gibt es spezielle Vorschläge vom Chef (Fredi),
kalte und heiße Vorspeisen, eine italienische Ecke, Grillspezialitäten,
selbstverständlich Fischgerichte und noch vieles andere. Da im Moment
Spargelzeit war, machte Fredi uns den Vorschlag doch Spargel zu bestellen.
Der kam aus Korat und ich muss sagen, da gab es nicht sehr viel Unterschied
zu dem aus Deutschland. Wir wollten allerdings auch etwas Exotisches, na ja,
und da wir am Meer leben, bestellten wir uns eben frische Austern. Aus
Australien. Die werden jeden Mittwoch an Bruno’s geliefert, stammen aus
sauberen Gefilden und schmecken ebenfalls hervorragend. Dazu nahmen wir noch
einen Herbstsalat mit warmen Shitake Pilzen, Speck und Parmesankäse, alles
angemacht mit einem leichten Olivenöl-Dressing.
Als Hauptspeise bestellte unser Fotograf Beef Entrecote.
Das soll, laut Fredi, das Beste sein im ganzen Bezirk Chonburi und noch
einem Teil von Bangkok mit dazu. Normalerweise esse ich nicht viel
Rindfleisch – allerdings als ich ein Stück von unserem Fotografen
stibitzte, hatte der alle Mühe den Rest für sich zu retten. Zart, gerade
richtig zubereitet und innen rosafarben, ist es wirklich ein himmlischer
Genuss. Das war mein Lammrücken allerdings auch. Genauso zart und vollendet
zubereitet von Fredis Meisterhand zerging das Fleisch fast am Gaumen. Ja, ja,
der liebe Gott hatte schon ein Einsehen mit uns als er das ‚Tischlein deck
dich’ erfand! Der Dritte in unserem Bunde bestellte nochmals was „Fischiges":
Felsenhummer, Papageien-Fisch, Kammuscheln und Garnelen. Alles zusammen in
der Pfanne gebraten und in einer leichten Curry-Sauce und mit gebratenem
Gemüsereis serviert. Obwohl sich unser Team immer alles redlich teilt –
hielt uns nur die Tatsache, dass wir in einem feinen Lokal saßen, davon ab
uns gegenseitig die besten Stücke vom Teller zu klauen.
Eine Bemerkung möchte ich noch zu den Hauptgerichten
machen, bevor ich mich den Nachspeisen zuwende. Fredi kreiert jede Woche
eine neue Spezialkarte. Also, auch diejenigen, welche jeden Tag bei Bruno’s
schmausen, wird nie die Langeweile packen, denn es gibt immer wieder eine
andere, erlesene Auswahl.
Nun aber, wie versprochen zu den Nachspeisen. Haben Sie
schon einmal Nachspeisen bei Bruno’s gegessen? Ja, dann muss ich Ihnen
nichts erklären. Für diejenigen, die es noch nicht getan haben, hier eine
kurze Erklärung: Bruno’s Nachspeisen sind ganz einfach köstlich! Ob es
die Apfel Fritters, der Oriental Fruchtsalat, die Crepe Anonyme oder die
warmen Schwarzbeeren mit Zimteiscreme ist, man hat immer zu wenig Platz im
Magen, um die ganzen Köstlichkeiten durchzuprobieren. Wir entschieden uns
für Amaretto Parfait mit Himbeersauce, für Fredis berühmte hausgemachte
Sorbets (Zitrone, Passionsfrucht und Himbeere) und für ein Mango Mille
Feuille, Lagen von Blätterteiggebäck gefüllt mit Mango, Vanille Creme und
Erdbeersauce. Was soll ich sagen? Es passte einfach alles zusammen. Aus
diesem Grunde blieben wir bei Fredi noch lange bis nach der Sperrstunde
sitzen. Erstens um das gute Essen in Ruhe zu verdauen und zweitens, weil man
mit ihm ganz herrlich plaudern kann.
Die Preise bei Bruno’s sind dem angenehmen Ambiente,
dem guten Service und der ausgezeichneten Köche unbedingt angepasst. Dort
bekommt man wahrlich alles das, was man sich wünscht für sein gutes Geld.
Bruno’s findet man in der Soi Regent Marina, in der Nähe von Pattaya
Bowl, Tel.: 038-361-073, 038-424-292.
Nun Fredis Rezept für
unsere Feinschmecker:
Panierte Seezungenfilets auf Lauch (für 4 Personen)
Zutaten:
300 g Lauch – nur die weißen und hellgrünen Teile.
40 g Butter, 1,2 dl Rahm
300 g Seezungenfilet
100 g feinstes, weißes Paniermehl
Olivenöl, Salz, weißer Pfeffer aus der Mühle, Cayenne,
Zitronensaft
Zubereitung:
Lauch waschen, in Streifen schneiden, in Salzwasser blanchieren
und auf Sieb abtropfen lassen. In der Butter kurz andünsten und salzen.
Rahm zum Lauch gießen und reduzieren, bis eine Bindung entsteht. Mit
Cayenne, Pfeffer, Salz und Zitronensaft würzen. Seezungenfilets in breite
Streifen schneiden, salzen, durch den Rahm ziehen und im Paniermehl wenden.
In mäßig heißer Butter-Öl-Mischung goldgelb braten. Auf dem heißen
Lauchgemüse servieren.
Dazu eignen sich Salzkartoffeln und ein trockener
Weißwein.