Thailand unterzeichnet Absichtserklärung zum Projekt der Trans-ASEAN-Erdgasleitung
Thailand hat sich mit der Unterzeichnung einer
Absichtserklärung den anderen Mitgliedsstaaten der ASEAN („Association
of Southeast Asian Nations") bei der Planung des Projektes der Trans-ASEAN-Erdgasleitung
(TAGP) angeschlossen. Dies erklärte der Minister im Büro des
Premierministers, Phongthep Thepkanjana.
Das TAGP, welches über ein Budget von 7 Milliarden US$
verfügen soll, wird die wesentlichen Erdgas-Verteilungszentren der Gruppe
der 10 Staaten über Gasleitungen mit den natürlichen Erdgasressourcen im
Golf von Thailand, in Sumatra und im Südchinesischen Meer verbinden.
Phongthep erklärte, dass die Absichtserklärung zum
TAGP auf dem 20. Treffen der Energieminister der ASEAN auf Bali am 5. Juli
unterzeichnet wurde. Phongthep ist der Chef des Büros zur nationalen
Energiepolitik (NEPO) und vertrat Thailand auf dem Treffen.
Gegenwärtig gehören Brunei, Kambodscha, Indonesien,
Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam
als Mitgliedsstaaten der ASEAN an.
Phongthep erklärte, dass die Erklärung die
Rahmenrichtlinien zur Koordination und Kooperation der ASEAN-Miglieder bei
der Untersuchung von Verwendung, Marketing, Vertrieb und Lieferung der
nationalen Gasressourcen setzt. Außerdem dient sie als Antrieb für die
weitere Gestaltung und Umsetzung des Projektes.
In seiner Eröffnungsrede auf dem Treffen auf Bali
betonte der indonesische Minister für Energie und Mineral-Ressourcen,
Purnomo Yusgiantoro, dass das TAGP die Sicherheit der Energieversorgung in
der Region weiter verbessern wird.
Im Rahmen des Projektes wurden sieben potentielle
Verbindungen mit einer Gesamtlänge von 4.500 Kilometern ausgewiesen,
wovon vier das Erdgas aus Indonesien in die benachbarten ASEAN-Staaten
liefern. Indonesien hat bereits Unterwasser-Gasleitungen von West-Natuna
nach Singapur und Malaysia entwickelt und studiert gegenwärtig Pläne,
das Liefernetz auch nach Thailand auszuweiten.
ASEAN wird außerdem ein Stromversorgungsnetz
entwickeln, mit welchem die Stromversorgungs-Infrastrukturen der
ASEAN-Staaten miteinander verbunden werden. Der Generalplan für das
Stromversorgungsnetzwerk wird zur Zeit von einem Forum der Stromversorger
der Mitgliedsstaaten erarbeitet und soll Anfang nächsten Jahres vorgelegt
werden. (TNA)
Entwicklungsausschuss ist von der zunehmenden Nutzung von Kreditkarten nicht besorgt
Der nationale Ausschuss für wirtschaftliche und
soziale Entwicklung erklärte, er sei über den erheblichen Anstieg der
Nutzung von Kreditkarten nicht beunruhigt. Die eventuellen Risiken für
die Entwicklung von Unternehmen würden sich in einem akzeptablen Rahmen
bewegen. Die Anzahl der von Finanzinstituten herausgegebenen Kreditkarten
hat sich in den vergangenen 1-2 Jahren wesentlich erhöht.
Nach Angaben des Ausschusses war die Anzahl der
Kreditkarten vor der Finanzkrise 1997 von 1,4 Millionen 1993 über 1,9
Millionen auf 2 Millionen angestiegen. In den Jahren nach der Krise
stagnierte das Kreditkartengeschäft dagegen aufgrund der rückläufigen
Einkommen.
1998 und 1999 ging die Zahl der unter der Kontrolle der
Bank of Thailand ausgegebenen Karten kontinierlich zurück, bevor es im
laufenden Jahr wieder anstieg. Die Zahl der Kreditkarten ist im ersten
Quartal dieses Jahres wieder auf 2,7 Millionen gestiegen. Dies bedeutet
einen enormen Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41,8%. Die
ausstehenden Kredite der Kreditkartenbranche betrugen insgesamt 41,15
Milliarden Baht, das sind 27,7% mehr als im Vorjahr.
Nach Schätzungen der Kreditkartenunternehmen wird sich
die Zahl der Karten als Ergebnis der Entscheidung der Bank of Thailand,
den privaten Banken zu erlauben, ihre eigenen Kriterien für die Vergabe
von Kreditkarten zu verwenden, bis zum Jahresende auf 3,5 Millionen
erhöhen.
Der Entwicklungsausschuss erklärte, dass der Konsum
mittels Kreditkarten zwar erheblich zugenommen habe, die möglichen
Risiken für die Finanzinstitute jedoch gering seien. Nach Angaben des
Ausschusses betragen die ausstehenden Kredite bei Kreditkarten nur 1% der
gesamten von privaten Banken vergebenen Kredite.
Die Privatbanken sehen die Vergabe von
Konsumentenkrediten als eine wesentliche Strategie zur Risikostreuung an.
(TNA)
Lokale Investoren drängen gemeinsam auf eine korrekte Unternehmensführung
Lokale institutionelle Investoren haben sich zu einem
Bündnis zur Förderung der korrekten Unternehmensführung
zusammengeschlossen. Visit Tantisunthorn, der Generalsekretär des
Pensionsfonds der Regierung (GPF), erklärte, dass das Bündnis der
institutionellen Investoren lokale Fonds und
Vermögensverwaltungsunternehmen, Lebensversicherungen, den
Wohlfahrtsfonds, Vorsorgefonds sowie die Wertpapierkommission (SEC)
umfasst.
„Das Bündnis hat das Ziel, in Thailand eine korrekte
Unternehmensführung zu fördern und zu unterstützen, sowie Richtlinien
für Bilanzierungspraktiken zu entwickeln, um die Integrität des Marktes
zu stärken", sagte Visit.
Visit betonte, dass die Mitglieder des Bündnisses
vereinbart haben, bei der Bewertung von Schulden und Kapitalinvesitionen
allgemein gültige Prinzipien anzuwenden sowie ihre Unternehmenspolitik
auf den maximalen Nutzen für die Anteilseigner auszurichten. (TNA)
BOT über wirtschaftliche Unsicherheiten in den USA besorgt
Der stellvertretende Gouverneur der Bank of Thailand,
Bandid Nijathaworn, äußerste kürzlich seine Besorgnis, dass die
wirtschaftlichen Unsicherheiten in den Vereinigten Staaten negative
Auswirkungen auf die globale ökonomische Situation haben und die Exporte
Thailands negativ beeinflussen werden.
Nach einem Treffen des Ausschusses für Geldpolitik
erklärte er, dass das Gremium vereinbart habe, die 14-Tages-Zinssätze
bei 2% konstant zu lassen, um sicherzustellen, dass die Finanzpolitik
weiterhin zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen kann.
Bandid sagte, dass das Treffen vier wesentliche Themen
diskutiert habe. Der Ausschuss war sich erstens einig, dass sich die
Wirtschaft des Landes angesichts der gegenwärigen Verbesserungen in der
industriellen Produktion, beim lokalen Konsum und in der Entwicklung der
Unternehmen weiterhin auf einem Wachstumskurs befindet. Positiv wurde auch
der Rückgang der Arbeitslosigkeit angemerkt.
Zweitens ist der Ausschuss der Meinung, dass die
Außenposition Thailands aufgrund der hohen Währungsreserven und des
Rückgangs der ausländischen Kredite weiter stark ist. Der Baht ist
gegenüber dem US-Dollar gleichermaßen wie andere Wärungen der Region
stärker geworden.
Das dritte Diskussionsthema war die Tatsache, dass sich
die lokalen Wirtschaftsfaktoren stabil entwickeln. Die Inflation nahm im
ersten Quartal des Jahres um 0,9% und im zweiten Quartal um 0,4% zu. Die
Bank of Thailand erwartet, dass die Inflationsrate in den kommenden zwei
Jahren unter 3,5 Prozent verharren wird.
Bandid sagte, wenn das wirtschaftliche Wachstum des
Landes weiterhin stabil bleibt, könne auch in der zweiten Jahreshälfte
eine anhaltende Expansion erwartet werden.
Er fügte hinzu: „Der Ausschuss gibt jedoch zu
bedenken, dass die Unsicherheiten in Bezug auf die Erholung der US-Wirtschaft,
die Schwankungen der Aktienmärkte in der ganzen Welt und die schwankenden
weltweiten Ölpreise negative Wirkungen auf die Weltwirtschaft ausüben
könnten. Dies wiederum hätte negative Auswirkungen auf die Exporte
Thailands." (TNA)
PTTEP wird gemeinsam mit Oman Erdöllagerstätten erkunden und abbauen
PTT Exploration and Production Plc. hat einen Vertrag
mit der Regierung von Oman geschlossen, gemeinsam Öllagerstätten zu
erkunden und Öl und Ölprodukte herzustellen. Der Präsident von PTTEP,
Chitrapongse Kwangsukstith, erklärte, dass dieser Vertrag Teil der
Strategie des Unternehmens zur Ausweitung seiner Präsenz über
Südostasien hinaus ist.
Der Vertrag sieht vor, dass PTTEP Middle East Co.,
Ltd., ein Tochterunternehmen von PTTEP, in den kommenden drei Jahren 9
Millionen US$ in die Erforschung von „Block 44" investieren wird.
Dieses Erdölgebiet umfasst 1.162 Quadratkilometer und liegt etwa 300
Kilometer westlich der Hauptstadt Omans, Muskat.
„Die seismischen Studien sollen am Ende dieses Jahres
beginnen und darauf folgen zweijährige technische Studien sowie die
Errichtung von Forschungsbohrlöchern", sagte Chitrapongse.
Nach Angaben von Chitrapongse wurde in einer
Regionalstudie ermittelt, dass Block 44 die besten Förderchancen aufweist.
Oman ist Thailands zweitgrößter Öllieferant und lieferte im vergangenen
Jahr laut PTTEP 22% der thailändischen Importe von Erdöl. (TNA)
TukTuks bald leise und umweltfreundlich
Kleinfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb könnten für bessere Luft in Thailands Städten sorgen
von Dieter Brächtken,
Vorstandsvorsitzender der Zoxy Energy Systems AG
Polizisten und Radfahrer mit Atemschutzmasken zählen
zum normalen Straßenbild in Thailands Städten. Kein Wunder, denn wer in
Bangkok lebt, atmet an einem Tag genauso viele Schadstoffe ein wie ein
Raucher beim Konsum von drei Packungen Zigaretten. Neben der Industrie
sind vor allem die Fahrzeuge im Straßenverkehr für die hohe
Luftverschmutzung verantwortlich. Seit Jahren bemüht sich das
thailändische Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Umwelt, den
Schadstoffausstoß von Bussen, Motorrädern und TukTuks zu senken. Abhilfe
verspricht ein Gemeinschaftsprojekt des Thai German Institute in Chonburi
mit der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und
dem Brennstoffzellenhersteller Zoxy Energy Systems AG. Zwei TukTuks mit
Brennstoffzellenantrieb sollen noch im Laufe des Jahres in die Testphase
gehen. Bereits seit Mai läuft ein mit Zoxy-Zellen elektrisch
angetriebener Motorroller im Testbetrieb.
Testfahrt
mit dem elektrobetriebenen Motorroller.
Studien der UNO belegen, dass die Menschen in den
Ballungszentren Thailands im Durchschnitt der doppelten bis dreifachen
Menge an Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Blei ausgesetzt sind wie
Bürger in europäischen Großstädten. Neben fast 70.000 Bussen mit meist
veralteten Dieselmotoren, rund 13 Millionen Motorrädern und zahlreichen
Pick-ups bevölkern über 50.000 dreirädrige Personentaxis Thailands
Straßen. Pro Jahr kommen rund 5.000 neue dieser Sam Lohs dazu; sie alle
sind mit Zwei-Takt-Motoren ausgerüstet. Dem typischen Zweitakter
Motorensound verdanken die Taxis ihren weithin bekannten Spitznamen „TukTuk".
Zwar sind fast alle TukTuks auch auf umweltfreundliches Naturgas als
Treibstoff umrüstbar; ein Mangel an Tankstellen und die kleinen Tanks der
Gefährte machen diese Alternative für die meisten Besitzer jedoch
unattraktiv.
Zelleneinbau
im Motorroller.
Elektroantriebe könnten die Luftverschmutzung in den
Ballungszentren Thailands entscheidend senken – so die
Ausgangsüberlegung des Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und
Umwelt in Thailand. 1996 startete ein Test mit batteriebetriebenen TukTuks,
der allerdings scheiterte. Der Grund: Die benutzten Batterien waren so
schwer, dass Reichweite, Geschwindigkeit und Zuladefähigkeit den
Anforderungen im Tagesbetrieb nicht gerecht wurden.
Das
TukTuk der neuen Generation – Elektroantrieb statt Zwei-Takt-Motoren.
Mehr Erfolg verspricht der noch in diesem Jahr
startende Test mit zwei TukTuks: Sie werden mit den elektrisch
wiederaufladbaren Feststoff-Brennstoffzellen des deutschen Herstellers
Zoxy Energy Systems AG ausgerüstet. Im Vergleich zu herkömmlichen
Akku-Bleibatterien verfügt die Zoxy-Zink-Luft-Brennstoffzelle über die
zehnfache Energiedichte – Gewicht und Volumen der Batterien, die für
den Alltagsbetrieb benötigt werden, sind also wesentlich geringer. Auch
in der Entsorgung bieten die weltweit einzigen elektrisch
wiederaufladbaren Brennstoffzellen entscheidende Vorteile: Sie sind frei
von giftigen Schwermetallen wie Blei oder Cadmium, ihre Entsorgung
bedeutet keine Belastung für die Umwelt. „Stromlieferanten" in der
Zelle sind Zink und Sauerstoff, der aus der Luft geholt wird – beides
völlig unbedenkliche Stoffe.
Zuversichtlich stimmen auch die ersten positiven
Testergebnisse mit einem elektrisch betriebenen Motorroller. Bereits seit
Anfang Mai ist das ebenfalls mit Zoxy-Zellen angetriebene Fahrzeug in
Thailand im Einsatz. Von der Funktionstüchtigkeit konnte sich der
deutsche Bundespräsident Johannes Rau während seines Besuchs auf der
Ausstellung des Thai German Institute Ende Juni in Chonburi überzeugen.
Sowohl die TukTuks als auch der Motorroller mit
Elektroantrieb sind gemeinsame Testprojekte, die das Karlsruher
Unternehmen Zoxy Energy Systems AG in Kooperation mit dem Thai German
Institute und der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ)
veranstaltet. Ziel dieser Gemeinschaftsaktion von Privatwirtschaft und
öffentlichen Entwicklungsorganisationen ist es, einen Beitrag zur
Verbesserung der umweltpolitischen Rahmenbedingungen in Thailand zu
leisten.
Einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wird eines der mit
Zoxy-Zellen ausgerüsteten TukTuks vom 12. bis zum 16. November auf dem
German Technology Symposium in Bangkok. Ingesamt ein Jahr lang sollen die
Testfahrzeuge sich im Straßenverkehr behaupten, bei Erfolg werden weitere
Roller und TukTuks mit dem neuen Antrieb auf den Markt gebracht.
Vielleicht wird also bald nur noch der Name an die Zeit erinnern, als
TukTuks noch laute und stinkende Fahrzeuge waren.
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