Sanfte Heilung aus der Natur

Sanfte Heilung aus der Natur

Zwiebel (2. Teil)

Die Blutgefäße des Menschen werden durch die Einnahme von Zwiebeln auf doppelte Weise geschützt. Einerseits verhindern Flavonoide, allen voran das Quercetin, als Antioxidantien zusammen mit dem Vitamin C, dass das für den Körper schädliche LDL Cholesterin entsteht. Nur dieses Cholesterin kann sich in veränderter Form an den Gefäßwänden ablagern und die gefürchtete Arteriosklerose verursachen.

Andererseits bewirkt der Genuß von Zwiebeln, dass das Blut verdünnt wird. Dies wiederum verhindert die Entstehung von Blutgerinnseln, welche verantwortlich für Herzinfarkt und Schlaganfall sein können.

Auf dem Jahreskongress der amerikanischen Gesellschaft für Krebsforschung in New Orleans wurde vergangenes Jahr von Versuchen der weltberühmten Mayo-Klinik berichtet, bei denen festgestellt wurde, dass die Substanz Quercetin eine Wirkung gegen Prostatakrebs besitzt. In Laborversuchen konnte nachgewiesen werden, dass das Quercetin die Aktivität des Hormons Androgen in Prostatakrebszellen hemmt. Quercetin kommt unter anderem in Zwiebeln, Äpfeln und Rotwein vor.

In der Naturheilkunde ist bekannt, dass der Saft der Zwiebel eine appetitanregende Wirkung hat und als reinigendes, erweichendes und menstruationsförderndes Mittel gilt. Auch ist er gut gegen Augenleiden, Schwerhörigkeit und schlechten Haarwuchs.

Bei Insektenstichen hilft es, eine aufgeschnittene Zwiebel auf die Einstichstelle zu legen. Bei Bienen- oder Wespenstichen im Mund oder Hals verhindert das sofortige Kauen einer Zwiebel die lebensgefährlichen Schwellungen und kann durch Überbrückung der Zeit bis zum Erreichen des nächsten Krankenhauses das Leben retten. Zur Vervollkommnung sei noch erwähnt, dass der Genuß von Zwiebeln in der überlieferten Volkskunde als Aphrodisiakum gilt.

Als Hausmittel von „Muttern" hat sich bewährt, ein kleines Säckchen mit gehackten Zwiebeln über dem schlafendem Kind aufzuhängen. Dieses lässt es bei Schnupfen freier atmen und sorgt so für einen der Gesundheit dienenden besseren Schlaf. Aber auch für Erwachsene ist diese überlieferte Anwendung durchaus noch geeignet. Bei leichteren Halsschmerzen hilft auch ein Halswickel mit Zwiebeln. Hierzu werden mehrere Zwiebeln zerkleinert, in ein Tuch geschlagen und zum Beispiel auf dem Kochtopfdeckel erwärmt. Anschließend auf den Hals auflegen und mit einem Schal fixieren. Das Ganze kann man nun bis zu zwei Stunden einwirken lassen. Gleichzeitig sollte man sich bei der Anwendung unbedingt Ruhe oder Schlaf gönnen. Wenn nach zwei Tagen die Halsschmerzen nicht behoben oder schon von vornherein sehr heftig sind, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte sich um eine umfangreiche Angina handeln. Als Inhalation bei Beschwerden der Atemwege hat sich die Zwiebel auch bestens bewährt. Auf zwei Liter Wasser eine kleingeschnittene Zwiebel geben, eine Handvoll Kamillenblüten und etwas Thymian und alles zum Kochen bringen. Mit einem Handtuch abgedeckt die aufsteigenden Dämpfe fünf bis zehn Minuten lang inhalieren. Danach dürften Sie auf Grund der entschleimenden Wirkung wieder frei durchatmen können.

Zerhackte und in Schweineschmalz angebratene Zwiebeln, über Nacht auf die Brust gelegt, sollen der Überlieferung nach Husten, Asthma und Bronchialkatarrh lindern.

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind kleinere Schwellungen und Blutergüsse. Wenn Sie sich gestoßen haben und durch Abklären der Bewegungsfähigkeit einen Knochenbruch ausgeschlossen haben, hilft es, halbierte Zwiebeln mit der Schnittstelle auf die betreffenden Stellen aufzulegen. Je nach Intensität der Schwellungen und Blutergüsse werden diese alsbald zurückgehen. Zwiebeln aus dem Kühlschrank sind wegen ihrer kühlenden Wirkung effizienter. Gleichzeitig lindern sie auch ein wenig den Schmerz.

Die wenigsten wissen, dass sich die Zwiebel auch in der Kosmetik einen Namen gemacht hat. Als reines Naturprodukt, frei von den körperbelastenden petrolchemischen oder anderen künstlichen Verbindungen, wird sie zum Beispiel auch zur Haarpflege und als Haarwuchsmittel angewandt. Zwiebel-Haarwasser wird folgendermaßen hergestellt: Eine geschälte und feingeschnittene Zwiebel wird einen Monat lang mit 1/8 Liter hochprozentigem Alkohol angesetzt. Anschließend wird die Zwiebel wieder ausgefiltert und das verbleibende wässerige Gemisch in eine Flasche abgefüllt. Mit diesem natürlichen Haarwasser wird die Kopfhaut nun täglich massiert.

Dass Haartönungen sehr viele giftige Substanzen enthalten, ist unbestritten. Für bestimmte Krankheiten sind sie als der ursächliche Auslöser bekannt. Tragen wir sie doch direkt auf die Kopfhaut auf, wobei sie ohne körperliche Schutzmechanismen zu passieren, unmittelbar in den Kopf gelangen können. Aber auch hierfür gilt nicht das Motto „wer schön sein will muss leiden", sondern die Zwiebel kommt auch hier zur Hilfe. Zur Tönung von braunem oder dunkelblondem Haar wird folgendes Rezept empfohlen: Ca. 50 Gramm Zwiebelschalen mit 1/8 Liter kaltem Wasser übergießen.

Das Ganze wird erhitzt und ca. fünf Minuten kochend gehalten. Nach Abkühlung des Sudes kann man sich jetzt mehrmals täglich mit dem braunen Zwiebelwasser die Haare einreiben. Bis zum Erreichen des gewünschten Effektes. Auch graue Haare können so auf eine ganz natürliche Art und Weise getönt werden.

Bei Haarausfall soll ein Brei aus zerstampften Zwiebeln und Honig Einhalt gebieten.

Dieser Brei wird abends auf die Kopfhaut aufgetragen und über Nacht belassen.

Als Alternative hierzu können auch Zwiebelscheiben in Wodka getränkt und anschließend auf die Kopfhaut aufgelegt werden. Hierbei sollte man aber nicht die Wirkung des Alkohols, welcher zwangsläufig durch die Kopfhaut eindringt und eingeatmet wird, vergessen.

Noch ein paar Tips: Zwiebeln schneiden, niemals hacken, weil sonst der Saft ausrinnt und die Zwiebel dann etwas seifig schmeckt. Aus kleinen getrockneten Perlzwiebeln, lässt sich wohlschmeckendes Zwiebelsalz herstellen. Angeschnittene Zwiebeln niemals aufheben. Auch nicht im Kühlschrank. Bereits nach ca. zwei Stunden fangen sie, für unser Auge unsichtbar, zu schimmeln an.