Fragen Sie Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

Vor zwei Jahren haben wir hier geheiratet. Wir arbeiteten in der gleichen Firma in Map Ta Put und haben uns dort kennen gelernt. Die Liebe war groß, die Hochzeit wunderschön und das Erwachen bitter. Ich hatte mir mein Leben mit ihm so schön ausgemalt, aber leider kam alles anders. Er bestand darauf, dass ich zu arbeiten aufhöre, denn „seine Frau müsse das nicht tun".

Jetzt teilen wir zwar eine Wohnung, aber sonst gar nichts. Er lebt weiterhin, als wäre er ein Junggeselle. Seine Freunde sind ihm wichtiger als ich. Am Wichtigsten jedoch ist Rugby für ihn. Er geht regelmäßig zum Training und kommt dann spät nach hause. An anderen Abenden muss er oft länger arbeiten und am Wochende geht er zum Rugby-Spiel und feiert dann mit seinen Freunden. Als ich ihm vorwarf, dass ich ihm zuliebe auf alle meine Gewohnheiten verzichten würde, meinte er nur, das sei doch wohl als Frau so üblich. Was soll ich tun?

Verliebt

Liebe Verliebte,

Ohgottohgott, da hast du dir aber was Schönes eingebrockt! Ja, ja, Männer! Die glauben manchmal wirklich, dass der liebe Gott die Frauen nur für sie erschaffen hat. Und manchmal unterstützen wir sie ganz kräftig in dieser Überzeugung. Ich glaube Kind, du machst es ihm einfach zu leicht. Du bist wahrscheinlich immer da, er muss sich nie Gedanken darüber machen, wo du sein könntest, nicht wahr? Also, jetzt gib es ihm aber einmal richtig. Geh aus und übernachte bei einer Freundin – und lass ihn zappeln. Außerdem kannst Du ihm sagen, dass ein guter Deutscher den Fußball liebt. Rugby! Was die jungen Leute nur immer haben mit dem neumodischen Zeug! Aber jetzt wieder zurück zu dir. Anstatt ihm seine alten Gewohnheiten austreiben zu wollen, solltest du deine wieder aufnehmen. Geh wieder arbeiten oder belebe deine alten Hobbies. Kind, höre auf mich: Du musst dir unbedingt ein Stück Unabhängigkeit bewahren, sonst endet das alles im Disaster!

Liebe Tante Frieda,

Unser Urlaub naht und wir fliegen wieder einmal Richtung Europa. Schön, wirst du sagen. Ja, aber... Ich habe unwahrscheinliche Angst vorm Fliegen! Jedes mal wenn ich ins Flugzeug steige, wird mir ganz mulmig. Was heißt mulmig? Ich führe mich auf wie eine Verrückte. Ich sitze verkrampft da, bekomme Nacken- und Kofschmerzen davon, habe Schweißausbrüche und male mir in den schlimmste Farben einen Flugzeugabsturz aus. Sollte ich wirklich müde sein, dann kann es schon mal vorkommen, dass ich einnicke, aber ich fahre immer gleich hoch – und manchmal sogar mit einem lauten Schrei. Mir ist es immer fürchterlich peinlich, aber ich kann nichts dagegen machen. Ich vermiese meinem Mann und meinen Kindern den Flug und den Beginn des Urlaubs. Sobald sie nämlich auch nur die Andeutung eines Gespräches beginnen, drehe ich fast durch, weil ich dann die Geräusche vom Motor nicht mehr gut hören kann. Was kann ich nur machen, um meine Flugangst zu überwinden?

Angst vorm Fliegen

Liebe Ängstliche,

das kenne ich. Auch ich bin dabei nicht sehr tapfer. Zuerst zittere ich und dann werde ich lethargisch und ergebe mich in mein Schicksal. Sobald aber der Motor etwas lauter wird, fängt mein Herz an, wie wild zu klopfen. Aber was rede ich, wir schreiben ja hier nicht über meine Ängste, sondern über deine. Viele Leute nehmen Schlaftabletten, aber dagegen habe ich etwas. Das kann ja nicht gesund sein. Leider verschreiben viele Ärzte noch immer diese Dinger. Aber es gibt auch viele Verantwortungsvolle aus dieser Gilde. Moderne Ärzte behaupten, dass es verschiedene Therapien gibt, z.B. Trainingsanleitungen für zuhause. Bereits dort sollte man mit einigen Entspannungsübungen beginnen. Hilfreich ist auch, rechtzeitig zur Flughalle zu fahren um sich mit der Umgebung vetraut zu machen (hilft bei MIR nicht!). Dann wird einem auch noch geraten, gemeinsam mit einem Psychologen in ein Flugzeug zu steigen. Man erfährt dabei, dass nichts passieren kann (diese Worte in Gottes Ohr!). Die Lufthansa zum Beispiel soll in Deutschland solche Wochenendseminare anbieten und kann auch weitere Informationen zu diesem Thema geben.

Also, wenn du auf mich hörst, dann nimm Baldrian, das beruhigt!