Frauensache

Sonnenanbeterinnen

Ja es ist richtig, braune Haut ist schön. Man sieht eben einfach knackiger damit aus. Die Äderchen verschwinden zwar nicht, werden aber dadurch kaschiert. Cellulitis wirkt auch nicht mehr ganz so aufdringlich und man wirkt insgesamt schlanker.

Ja es ist richtig, Sonnenschein ist das, was der Mensch braucht. Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf unserer Erde. Jeder von uns fühlt, wie lebendig sie uns macht. Man braucht nur die verbiesterten Gesichter in den U-Bahnen oder Autos von kälteren Regionen als unserer anzusehen. Wir, die Farangs hier in Thailand, strahlen bereits mit den Thais um die Wette. Das liegt zum Großteil auch am schönen Wetter, denn über die Netzhaut wird durch das Licht unser Gehirn stimuliert und kurbelt den Kreislauf so richtig an. Dadurch fühlen wir uns wacher, leistungsfähiger und glücklicher. Die Produktion von Vitamin D wird gesteigert, der Knochenaufbau gefördert. Vitamin C bekommen wir auch in Mengen von der Sonne. Also, was kann da noch schiefgehen?

Sehr viel! Denn zuviel Sonnengenuss kann schaden, wie viele von uns bereits wissen. Auch das angenehmste Sonnenlicht enthält aggressive UV-Strahlen. Diese bestehen zwar zu 95 % aus UVA- aber zu 5 % aus UVB-Strahlen – und diese sind gefährlich, sind sie doch für 80 % aller Sonnenbrände verantwortlich. An der Oberfläche erholt sich die Haut relativ rasch von diesen Verbrennungen, jedoch hinterlässt jeder Sonnenbrand im Gewebe bleibende Schäden. Vorzeitige Faltenbildung ist noch harmlos, aber auch das Hautkrebsrisiko steigt dramatisch, da das UVB das Erbgut der Zellen, die DNS, angreift. UVA Strahlen haben zwar weniger Energie, dringen aber tiefer in die Haut und dadurch kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Natürlich kann man einiges tun, um einem Sonnenbrand vorzubeugen. Typ- und hautgerechte Pflege hilft sehr viel und auch das sparsame Aussetzen des Körpers in der Sonne, wogegen Bräunungsehrgeiz mit Sicherheit keinen traumhaften Teint herbei zaubert, sondern nur Rötungen und Schäden hinterlässt. Daher bekommt man die schonendste Bräune im Schatten. Sand und Wasser reflektieren die Sonnenstrahlen, aber sie wirken vermindernd und dadurch bekommt man eine gleichmäßige Bräune. Allerdings gilt auch hier die Regel: mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad gut mit Pflegemitteln mit einem hohen UVB und UVA Schutz eincremen! Wer schwimmt oder viel Wassersport betreibt, sollte unbedingt wasserfeste Produkte verwenden und muss außerdem immer wieder, mehrmals täglich, nachcremen. Parfüms oder Deodorants sind am Strand und am Pool verpönt, da sie unschöne Pigmentflecken hinterlassen. Beim Spaziergang am Strand sollte man auch der Kleidung Beachtung schenken: dunkle, engmaschige Stoffe lassen weniger Sonne durch als helle, grobe Materialien.

Natürlich gibt es auch verschiedene Hauttypen:

Der sensibelste darunter ist der blonde oder rötliche Typ, mit Sommersprossen, blauen oder grünen Augen und sehr heller Haut. Diese Menschen verbrennen zwar schnell, bräunen aber fast nie. Wer zu dieser Gruppe zählt, sollte stolz auf seine Blässe sein, sie pflegen und auf ausgedehnte Sonnenbäder ganz verzichten. Da außerdem die Eigenschutzzeit nur fünf Minuten beträgt, sollten diese Menschen unbedingt eine Creme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor verwenden (LSF 30).

Der zweite Typ hat auch einige Probleme in der Sonne. Diese Menschen haben ebenfalls blaue oder grüne Augen, helle Haare und blassen Teint, aber sie haben einen Eigenschutz von maximal 20 Minuten. Trotzdem sollten sie auch einen hohen Lichtschutzfaktor von wenigstens 20 – 30 LSF verwenden.

Wer dunklere Haut hat, blondes bis hellbraunes Haar und blaue oder braune Augen, verträgt ein bisschen mehr Sonne. Sie haben einen Eigenschutzfaktor von 30 Minuten, daher genügt eine Sonneschutzcreme mit nur 15 - 20 LSF.

Die Mittelmeertypen sind diejenigen, welche am unempfindlichsten sind. Sie benötigen kaum mehr als 8 – 15 LSF, da ihre Eigenschutzzeit bei 40 Minuten liegt. Aber – auch sie sind vor Verbrennungen nicht gefeit, da die geographische Lage, die Witterung, sowie Tages- und Jahreszeit sich auf die Intensität der Sonnenbestrahlung stark auswirken.

Noch ein wichtiger Tip für alle Sonnenanbeterinnen: Meiden Sie auf alle Fälle die Sonneneinwirkung zwischen elf und fünfzehn Uhr! Auch Kinder unter einem Jahr sollten direkter Sonnenbestrahlung keineswegs ausgesetzt werden! Viel Bewegung hilft für regelmäßige Bräune, daher Sport treiben am Strand! Schützen Sie vor allem Nase, Stirn, Schultern, Knie und Füße! Essen Sie viel frisches Obst am Strand, da es den Geist und den Körper erfrischt und für einen gesunden Vitaminschub sorgt! Und – speziell in unseren Breiten ist das wichtig: setzen Sie sich nie mehr als 50 Sonnenbestrahlungen pro Jahr aus!