Fragen Sie Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Brief beginnen soll – er ist etwas delikat. Also, ich probiere es mal. Als ich meinen Freund kennen lernte, war alles wunderschön, aber ich wunderte mich über seine sexuelle Zurückhaltung. Zuerst dachte ich, na gut, vielleicht hat er sich in Pattaya ein wenig zu sehr ausgetobt, dann suchte ich die Schuld bei mir, aber das war es auch nicht. Nachdem einige Monate vergangen sind und er sehr lieb und zärtlich zu mir ist, mir versichert, wie sehr er mich liebt und braucht, ist es trotzdem noch zu keinen ‚echten’ Intimitäten gekommen. Alles was recht ist, ich bin auch nur ein Mensch und meinen Freund täglich zu treffen und zu sehen und nur zu küssen, genügt mir eben auch nicht. Also habe ich ihn zur Rede gestellt und er gestand mir, dass er Potenzschwierigkeiten hat.

Also, ich glaubs nicht: Potenzschwierigkeiten bei dem Alter! Er sagte, er hätte sich damit abgefunden. Ich glaube, dass man ihm helfen sollte und könnte – er ist schließlich erst 34! Ich habe schon versucht ihn zu überzeugen, dass er etwas dagegen unternehmen soll, aber jedes Mal schottet er sofort ab. Ich bin gerne bereit noch weiter zu warten, denn ich liebe ihn wirklich. Wenn ich nur wüsste, wie an ihn ranzukommen ist.

Unter Liebesentzug leidend

Mein liebes Kind!

So darf ich dich wohl nennen, da du wahrscheinlich auch noch recht jung bist. Das ist ein sehr heikles Thema, da hast du recht. Ein Mann gibt fast nie zu, dass er impotent ist, da das für jeden Mann als eine Art Schande gilt. Na, die Männer hatten schon immer einen Spleen! Aber, zurück zu deinem Problem: der Impotenz deines Freundes in diesen jungen Jahren liegt wahrscheinlich ein tiefliegendes Ereignis zugrunde. Das scheint ihn auch wahrscheinlich abzuhalten einen Ausweg aus der Misere zu suchen und zu wollen. Was dich anbelangt, wenn du mit ihm zusammen bleiben möchtest, dann musst du dich vorerst mit der Situation abfinden. Versuche ihn aus der Reserve zu locken und sprich mit ihm über seine Erfahrungen und versuche herauszufinden, ob er einmal etwas ganz Böses erlebt hat. Oft hilft es schon, wenn man sich jemandem gegenüber öffnet, um langsam Heilung zu finden.

Liebe Tante Frieda,

Mein Problem hat nichts mit mir selbst zu tun, aber mit meiner Tochter und damit im weiteren Sinn mit meiner Frau. Also, ich bin nicht gerade schlank, sondern eher sehr moppelig. Meine Frau, eine Thai, ist natürlich ganz dünn, sie ernährt sich eben hauptsächlich von Obst und Gemüse. Unsere gemeinsame Tochter schlägt leider mir nach. Sie ist erst sieben Jahre alt, aber sie wiegt bereits 51 kg. Ich versuche ihr immer einzureden, dass es nicht schön ist, dass ein Mädchen so dick ist, aber leider ohne Erfolg. Sie isst sehr viele Süßigkeiten und ihre Mutter unterstützt sie leider darin. Anstatt es ihr zu verbieten, kauft sie der Kleinen alles, was sie will und lässt es sie essen, besteht aber dann trotzdem darauf, dass meine Tochter auch die regelmäßigen Mahlzeiten einnimmt. Meine Frau lacht zu meinen Vorhaltungen und sagt immer, dass sie ja die Tochter eines „Farangs" sei und die seien alle fett. Ich bin als Kind immer gehänselt worden, weil ich zu dick war und kann mir vorstellen, dass es meiner Tochter genauso geht, speziell in einem Land, wo die Einheimischen ja alle fast überdürr sind. Meine Frage ist nun, soll ich meine Tochter zu einer Diät zwingen?

Besorgter Vater

Lieber besorgter Vater!

Als Erstes würde ich mit Ihrer Frau ein ganz ernstes Wort sprechen. Ein Kind mit Süßigkeiten vollzustopfen ist gerade das Gegenteil von Verantwortung, die jeder Elternteil haben sollte. Normalerweise achten doch Thais sehr auf die Linie – also irgendwas kommt mir da komisch vor. Fragen Sie Ihre Gattin doch einmal nach den echten Gründen, warum sie Ihre gemeinsame Tochter so mästet.

Eine Diät ist mit Sicherheit auch keine Lösung, da speziell bei Kindern schwere Essstörungen ausgelöst werden können. Sie müssen versuchen die Ernährungsgewohnheiten ihrer Tochter nach und nach zu ändern. Vor allen Dingen denken Sie einmal darüber nach, ob Sie sich auch genug bewegen. Wenn Sie selbst schon zu schwer und dick sind, dann sollten Sie mit guten Beispiel vorangehen und gemeinsam mit ihrer Tochter „abspecken". Gehen Sie mit ihr am Strand spazieren (ohne das nachfolgende Eis!), machen Sie Radtouren mit ihr und gehen Sie gemeinsam viel schwimmen. Das macht ihr bestimmt mehr Spaß als alleine auf Diät gesetzt zu werden. Gehen Sie aber auf alle Fälle zu einem Arzt und lassen Sie Ihre Kleine untersuchen, denn es sollte ausgeräumt werden, dass Ihre Tochter unter irgendeiner Krankheit leidet, welche die Fettsucht auslöst.