Ein Besuch im Königspalast
Ihre Majestät Königin
Sirikit (Bild vom Büro des Königlichen Haushalts)
Von Elfi Seitz
Einige Mitglieder vom YWCA, zu welchen ich auch zähle,
fuhren, aus Anlass des Geburtages Ihrer Majestät der Königin Sirikit, am
11. August nach Bangkok, um dort im Königspalast der Rede Ihrer Majestät
zu lauschen.
Pünktlich um 10:00 Uhr trafen die Teilnehmer der Fahrt
beim YWCA Büro in der Soi Town in Town ein: Die Präsidentin Nittaya
Pattimasongkroh, ihre Nichte Angelica, Malinee Suwansanee - die
Herausgeberin vom Expat Magazin, Rattana Peethong - die Besitzerin vom
Nice Hotel, Chalermporn Chaiseree - die Tochter der Besitzer von
Kiss-Food, Khornchanok Podrummit – die Sekretärin vom YWCA und meine
Wenigkeit. Später, in Bangkok, kam dann noch Ladda Lardee vom dortigen
YWCA dazu.
Die Erwartung des großen Ereignisses die Königin
vielleicht gar aus der Nähe sehen zu können ließ uns Damen eifrig
plappern. Nittaya war schon des öfteren im Palast gewesen und kannte sich
demzufolge einigermaßen aus. So irgendwie hatte ich die Vorstellung, dass
wir in einem Raum mit der Königin stehen würden und sie würde dann
einige Worte mit uns wechseln. Tja, das dachte ich.
Aufgeregt
versammelten sich einige Mitglieder vom YWCA um nach Bangkok zu fahren.
Als wir in Bangkok ankamen, gingen wir, wie es sich
für richtige Thais gehört, erst einmal zum Essen. Danach ging es dann
Richtung Palast. Waren wir bis jetzt locker durch den Verkehr gekommen, da
es ja ein Sonntag war, so standen wir, je näher wir dem Palast kamen, im
Stau. Endlich öffnete sich das Parktor auch für unseren Minibus.
Natürlich war ein spezielles Zeichen daran befestigt, damit es auch
erlaubt war hinein zu kommen. Schon ein paar Meter nach der Einfahrt
stauten sich die Menschenmassen, es müssen so an die 20.000 gewesen sein,
welche alle gekommen waren, um ihrer geliebten Königin wenigstens für
einige Stunden nahe zu sein und Sie vielleicht ganz kurz erspähen zu
können.
Wir entstiegen dem Bus, der langsam irgenwo in der
Ferne des Parkes entschwand und stürzten uns in die Menge. Stühle waren
aufgestellt worden, überdacht natürlich wegen der brütenden Hitze, aber
die reichten bei weitem nicht aus für all die Menschen und so kampierten
denn viele Tausende einfach auf dem Gras des wunderschönen, riesigen
Parks, welcher den Palast umgibt. Überall gab es Stände mit süßem Tee,
Wasser oder anderen Getränken und dann gab es auch noch viele essbare
Köstlickeiten zum Naschen. Riesige Verkaufsstände waren aufgestellt, um
all die Waren der Thai Sai Jai Gründung anzubieten, welche unter dem
Patronat Ihrer Majestät der Königin ins Leben gerufen worden war.
Natürlich konnten auch wir aus Pattaya dem verlockenden Angebot nicht
widerstehen und kamen so mit Paketen beladen wieder heraus. Die Thai Seide
ist aber auch zu wunderschön, um nicht beachtet zu werden, genauso wie
all die anderen Waren, wie Taschen (aus echtem Leder), geschliffene
Gläsern, bemalte Tellern und vieles andere mehr.
Ich zückte meine Kamera um endlich die Fotos zu
schießen, von denen ich immer geträumt hatte, als ein uniformierter Herr
auf mich zutrat und mir freundlich aber sehr bestimmt erklärte, dass
fotografieren weder im Palast noch im Park erlaubt sei. Also packte ich
meine Kamera wieder weg und strengte dafür umso mehr mein
Erinnerungsvermögen an.
Jetzt erst fiel es mir auf, dass die Leute blaue oder
rote Ausweise auf ihren Kleidern trugen. Meiner war, genau wie der von
Nittaya und Angelica, nämlich blau. Auf meine Frage hin erklärte mir
Nittaya, dass die „Blauen" in den Palast hinein dürfen, während
die „Roten" im Garten bleiben müssen. Ich war natürlich über die
Ehre, eine „Blaue" zu sein, sehr gerührt. Die Zeit verflog,
plötzlich war es soweit: wir durften in den Palast. Aufgeregt folgte ich
Nittaya und wir suchten unseren Platz. Leider war dieser aber nicht im
Hauptsaal, nämlich dort, wo Ihre Majestät erscheinen würde, sondern in
einem Nebenraum mit vielen Fernsehmonitoren. Tja, dachte ich, soviel
Hoffnung und jetzt wieder nur Fernsehen. Schon wieder hungrig, wie es sich
eben für echte Thais geziemt, versuchten wir von den angebotenen Gaben am
Buffet und harrten der Dinge, die da kommen würden. Plötzlich sahen wir
einige Leute in den Hauptsaal gehen. Ich sprang schnell auf, fragte einen
der Offiziere, welche dort Wache hielten, ob wir denn auch da hinein
dürften. Der warf einen Blick auf mich, erkannte, dass ich eine „Blaue"
war – und ließ uns hinein. Somit waren wir endlich im „richtigen"
Saal gelandet. Wir fanden noch einen Platz, von welchem aus wir, wenn wir
die Hälse genug reckten, die Königsfamilie erblicken würden.
Dann, endlich war es soweit: Ihre Majestät die
Königin erschien auf der Bühne. Mit Ihr Seine Königliche Hoheit
Kronprinz Maha Vajiralongkorn, Ihre königliche Hoheit Mom Sri Rasami
Mahidol Na Ayutthaya, seine Gattin, die drei Königlichen Töchter,
Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn, Prinzessin Chulabhorn und Prinzessin
Ubolrat. Die königlichen Enkelkinder Ihrer Majestät, sowie das gesamte
Gefolge konnten wir leider von unserem Platz aus nicht sehen. Als die
Hymne ertönte stand Königin Sirikit stolz und aufrecht da.
Unwahrscheinlich jung wirkend bot Ihre Majestät einen wunderschönen
Anblick in ihrem rosefarbenen Kostüm und der hübsch zurecht gemachten
Frisur. Was mich allerdings am meisten beeindruckte, waren die Augen Ihrer
Majestät. Klar und leuchtend, mit einem Ausdruck voll inniger Liebe
blickte sie auf Ihre Untertanen herab. Man konnte Ihre königliche
Ausstrahlung beinahe körperlich spüren und Ihre Mütterlickeit strömte
auf alle Anwesenden über. Mir traten die Tränen in die Augen und wäre
etwas mehr Platz gewesen, wäre ich in die Knie gesunken, so ergriffen war
ich von Ihrem Anblick.
Die Königin begann zu sprechen und alle Zuschauer
standen wie eine Eins. Flüssig und in schönen Worten, mit einer
wunderbar weichen Stimme hielt Ihre Majestät ungefähr 10 Minuten lang
Ihre Rede, als sie sich plötzlich selbst unterbrach und sich mit leisem
Lachen bei den Anwesenden entschuldigte. Übersetzt lauteten Ihre Worte:
„Ich möchte Sie alle um Vergebung bitte, dass ich Sie nicht
aufgefordert hatte sich hinzusetzen. Aber in meinem Alter darf man schon
einmal etwas vergessen," sagte die Königin augenzwinkernd. Wir alle
mussten lachen und durften nun ihre Rede sitzend weiter verfolgen. Mit
launigen Worten, aber auch sehr viel Ernst dahinter, berichtete die
Königin von Ihrer Mission als Gemahlin Seiner Majestät des Königs. Sie
sagte unter anderem: „Ich begann für mein Volk zu sorgen, als ich 18
Jahre alt war. Nun mit 70 Jahren sehe ich, dass noch immer sehr viel
Arbeit vor mir liegt. Mit Ihrer aller Unterstützung hoffe ich, diese
Tätigkeit noch lange fortsetzen zu können, um meinem Volk Wohlstand und
Frieden zu sichern". Bei lang anhaltendem Applaus verließ Ihre
Majestät nach Ihrer Rede den Saal und schritt, von Ihren Kindern und dem
Gefolge begleitet, die Parkwege entlang, um die Hände Ihrer Untertanen zu
schütteln, ein paar Worte mit Ihnen zu wechseln und ihnen dadurch den Mut
gebend, den täglichen Belastungen des Lebens standzuhalten.
Nittaya und ich drängten uns durch die Menge, um noch
einen Blick auf Ihre Majestät zu erhaschen. Knieend warteten wir am
Wegesrand und wir hatten Glück und konnten die Königin und die
königliche Familie im Auto vorbeifahren sehen.
Als wir zu unseren „zurückgelassenen" Freunden stießen, tanzte
Khornchanok freudig herum und rief: „Die Tochter von Prinzessin Ubolrat
hat mir die Hand geschüttelt". Wir freuten uns alle mit ihr. Dann
sammelten wir noch einige von den Bambusrohren, welche mit süßem Reis
gefüllt sind und ausgeteilt wurden und machten uns auf die Suche nach
unserem Minibus. Erschöpft und müde aber glücklich traten wir dann
wieder die Heimreise nach Pattaya an – welche natürlich unter viel
Geschnatter und Erzählungen über das, was wir miterlebt hatten, verlief.
Der blaue Engel
Hildegarde
Schmid
Wer kennt ihn nicht, den blauen Engel. Weltbekannt ist
er mittlerweile geworden – und trotzdem gefürchtet. Warum, werden Sie
jetzt vielleicht fragen. Der blaue Engel ist doch ein Bühnenstück, mit
welchem damals doch die Marlene Dietrich Weltruhm erlangt hatte. Nein, von
diesem blauen Engel ist heute nicht die Rede. Wir meinen einen ganz
anderen. Der könnte zwar auch, allerdings mit ein wenig Abänderung
singen: „ich bin von Kopf bis Fuß auf Umwelt eingestellt"..., wir
meinen nämlich den blauen Umweltengel, welcher alle umweltfreundlichen
Produkte schmücken sollte. Ja, sollte, denn eigentlich ist der
Umweltengel bei den Herstellern gefürchtet. Öko-Waren hängt nämlich
eine Art Weltverbesserer Image an – und das wollen wieder die
Markenhersteller nicht so gerne. Denn sie behaupten diese Art der „grünen
Werbung" sei rausgeschmissenes Geld. Ist also Öko out? Jedenfalls
warnte die Marketingzeitschrift „Werben und Verkaufen" im
vergangenen Jahr davor. Sie behaupteten, dass die Anzahl der Deutschen,
welche gezielt umweltschonende Produkte kaufen, um ein „alarmierendes"
Drittel gesunken sei. Selbst eingefleischte Lobbyisten der Umwelt
bestreiten nicht, dass Öko viel an Image verloren hat. Sie behaupten,
dass die Bio-Branche sogar die Mitschuld daran trägt, denn manche Leute
erinnern sich noch sehr gut an sogenannte umweltfreundliche Produkte aus
den vergangenen Jahren, welche beim Öffnen des Paketes bereits verklumpt
waren. So etwas bleibt im Gedächtnis haften und die Meinung entsteht,
dass Öko- Produkte teuer sind, umständlich und von nicht sehr guter
Qualität.
Das
ist der Grund, warum viele Hersteller die Öko-Vorzüge ganz bewußt nicht
angeben. Bei vielen Haushaltsgeräten zum Beispiel findet man erst durch
genaueres Hinsehen heraus, was es denn mit solchen Spitzenleistungen auf
sich hat. Wasch- oder Spülmaschinen, von den besorgten Umweltlern meist
verschrien als Umweltverschmutzer, leisten nämlich in der heutigen Zeit
sogar einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Bereits eine normale
Standardgeschirrspülmaschine verbraucht jetzt nur mehr ein Drittel des
Wassers im Gegensatz zu einer der Supermachinen von vor 10 Jahren.
Außerdem benötigen sie nur halb so viel Strom wie ihre unmittelbaren „Vorfahren".
Auch bei den Waschmaschinen verhält es sich ganz ähnlich. Eine Liste
diese äußerst sparsamen Haushaltsgeräte gibt es beim Niedrig-Energie
Institut in Detmold, Deutschland.
Die wahren Umweltschoner, viele davon Träger von sehr
bekannten Markennamen, sind zwar schon längst aus dem Versteck
hervorgekehrt, trotzdem und um ja nicht diesen Stempel der Jutetragtaschen
oder ähnlichem aufgeprägt zu bekommen, verhalten sie sich ganz still und
sind somit nur ganz heimlich Öko. Für all diese tollen und guten
Waschmaschinen nämlich wurde bis jetzt noch keiner der blauen Umweltengel
beantragt. Auch für Waschpulver gilt das Gleiche. Ein einziges trägt bis
jetzt den Umweltsengel-Stempel. Es handelt sich dabei um das
Baukastensystem „Skip". Da muss der Kunde für jeden Waschgang bis
zu drei verschiedene Pülverchen mischen – je nach Bleichbedarf und
Wasserhärte – dabei gibt es viele unter den großen, beworbenen
Ultra-Weiss Waschern, deren Öko-Bilanz gar nicht viel schlechter ist.
Tja, was soll man dazu sagen. Meinungsforscher
behaupten, dass die Verbraucher durchaus wissen, wieviel sie der Umwelt
zumuten können und was sie schont und trotzdem wollen sie von dem
unmodern gewordenen Alruismus für Ökoprodukte wegkommen. Natürlich ist
Öko ein sehr wichtiges Verkaufsargument für die Kaufentscheidung –
wenn der Preis für die Ware stimmt und diese professionell ist. Herr
Grießhammer vom Öko-Institut hatte nun eine Idee, welche ganz genau
dieser Erkenntnis folgt. Ab jetzt, in diesem Sommer, wird ein neues
Umweltzeichen bekannt gemacht mit dem Namen „Eco Top Ten". Das Wort
Eco steht dann gleichzeitig für Ökonomie und Ökologie. Top Ten wird
für zehn Produktgruppen stehen, von deren Nutzung die Umwelt besonders
betroffen ist. Dazu gehören Autos und Verkehr, Haus und Wohnen und
Kommunikation. Drei Verbraucherwünsche müssen gewährleistet werden um
Waren und Dienstleistungen damit auszeichnen zu können. Sie müssen 1.
hohe Qualität haben, 2. ökologisch und 3. preiswert und bezahlbar sein.
Diese Auszeichnungen werden nach Absprache mit
Konsumforschern und Experten vom Warentest vom Öko Institut vergeben. Die
allerersten Eco-Tops stehen schon fest, es handelt sich um den
3-Liter-Lupo, Öko Strom der Hamburger Firma „Lichtblick" – der
viel weniger kostet als in anderen Regionen, welche mit konventionellem
Strom versorgt werden, und zwei sparsame Wäschetrockner von Miele und AEG.
Das Institut gab zu, dass die Überzeugungsarbeit nicht
bei allenprämierten Herstellern leicht gewesen sei. Es waren einige dabei,
die das Ansehen von Öko-Produkten für viel zu schlecht hielten, um daran
teilzunehmen. Aber Herr Grießhammer sagte mit einem feinen Lächeln, dass
ihnen eine Verweigerung der Teilnahme nichts genützt hätte, da das
Institut diese Auszeichnung auch ohne Bewerbungen vergeben kann.
Also, Herrschaften, ab jetzt geht der blaue Engel mit der rauchigen
Stimme in den Ruhestand und wird von den hip-hop Eco Top Ten abgelöst.
Parade zukünftiger Haute Cuture-Designer im Big C
Von Elfi Seitz
Das MTD Taxila, eine der renommiertesten Modeschulen
Bangkoks und gleichzeitig in Thailand, hielt am letzten Sonntag einen
Modeschau-Wettbewerb im Big C ab. Diese Wettbewerbe wurden in den gesamten
Regionen des Königreiches veranstaltet und Pattaya wurde auserwählt als
Schauplatz für die Region Chonburi.
Auch
diese beiden fantasievollen Modelle werden bei der
Endausscheidung in Bangkok teilnehmen dürfen.
Das Big C hatte wieder einmal großartige Arbeit
geleistet, was die Dekoration anbelangte. Schaufensterpuppen trugen
Kleider, angefertigt von den Schülerinnen und in vorherigehenden
Modeschauen vorgeführt und die Zuseher kamen dabei aus dem Staunen nicht
heraus.
Unter den aufmerksamen Augen der fünf Juroren, dem
Geschäftsführer der Business Development Division von THTI (Thailand
Textile Institute), Surasakdi Sukhopala, dem Präsidenten der ThDA (Thai
Designer Association); Chakrit Chawanarojanaruji; der YWCA Präsidentin
Frau Nittaya Pattimasongkroh und einigen ihrer Mitglieder; Ingo Räuber,
dem Präsidenten vom Rotary Club Taksin Pattaya; dem Präsidenten vom
Pattaya Expat Club, Preben Hansen, sowie Hunderten von Schaulustigen,
führten die Absolventen der Modeschule ihre eigenen Entwürfe vor. Die
zukünftigen Designer und ihre Schneider hatten sich dazu attraktive
Manequins aus derselben Modeschule ausgewählt.
Die Wettbewerbe fanden in den folgenden Kategorien
statt: 1. Fantasievolle Jeansbekleidung, 2. Kleider, 3. Recycling-Modelle.
Als
die hübschen Modelle den Laufsteg betraten, wunderten sich wahrscheinlich
einige, was man mit Jeansbekleidung alles anstellen kann. Die Entscheidung
wurde der Jury durch die Vielfalt der fantasievollen Modelle sicher nicht
leicht gemacht, aber am Ende standen die Sieger fest: Ein sexy outfit mit
mehr Löchern in der Hose als üblich, dafür aber viel Dekoration an den
verblieben Stoffstücken machte das Rennen.
Die Kategorie Nummer zwei war eigentlich der wichtigste
Bewerb, da die ersten drei Gewinner am Endbewerb in Bangkok teilnehmen
dürfen.
In der dritten Kategorie wurde die Kunst, aus alten
Materialen Neues zu schaffen, getestet. Auch hier bewiesen die jungen
Modeschule-Absolventen wieder große Fantasie und rissen die Zuschauer mit
ihren, zum Teil gewagten Kreationen, zu stürmischem Applaus hin.
Es gab auch noch einen kleinen Spaß-Wettbewerb. Barbie
Puppen wurden von den Modeschülerinnen bekleidet und stellten sich,
getragen von ihren Schöpferinnen bei einem Rundgang auf dem Laufsteg vor.
Thunawee
Pikul, das preisgekrönte Modell in ihrem Gewinnerkleid, an welchem sie in
Bangkok an der Endausscheidung teilnehmen darf.
Unter den vorführenden Models befand sich auch
Thunwanee Pikul, eine sehr vielversprechende junge Dame, welche heuer den
1. Preis im Nationalen Modelwettbewerb gewonnen hatte und nun einer
Zukunft als Super-Model entgegensehen darf.
Nittaya Pattimasongkroh, elegant gekleidet wie immer, vergab die Preise
für den Jeans-Wettbewerb. Ingo Räuber durfte die Gewinnerin des
Puppenbewerbes mit einem Preis beglücken und Kanchanna Kittyverod
überreichte die Preise an die dritte Kategorie des Wettbewerbes.
Letztendlich standen auch die Gewinner des Hauptwettbewerbes in der
zweiten Kategorie fest und der Geschäftsführer der Business Development
Division von THTI Surasakdi Sukhopala vergab die begehrten Preise. Bei der
Endausscheidung im Bangkok werden die Gewinner 200.000 Baht erhalten.
Ingo Räuber gibt dem
hübschen Püppchen ihren Preis für die Puppe.
Nittaya
Pattimasongkroh überreicht die Preise an die Gewinner der Jeanskategorie.
Kanchanna
Kittyverod präsentiert die Preise an die Gewinner in der Recycling
Kategorie. (Wer wäre da nicht gerne Robin Hood?)
Hier die
Gruppe beim Finale: Surasakdi Sukhopala, Ingo Räuber, Nittaya und
Kanchanna, umrahmt von den Modellen, Designern uind Schneidern.
Eine Fahrt auf dem mächtigen Mekong
von Chalerm Raksanti
Von der Höhe des Tibet Plateaus kommend, durchfließt
der Mekong Fluss etwa zur Hälfte seines Laufes China und dann schlängelt
er sich durch Myanmar, Laos, Thailand, Kambodscha und Vietnam. Der
siebentlängste Fluss der Welt hat in diesen Ländern verschiedene Namen:
Fluss der Steine, Fluss der rasenden Drachen, stürmischer Fluss, Mutter
Fluss Khong, Großes Wasser und Die Neun Drachen. An seinen Ufern wurden
Kaiser- und Königreiche und koloniale Imperien in Kriege und
Blutvergießen gestürzt. Er hat Not und Tod miterlebt.
Die
Quelle des Mekong im eisigen Tibet.
In all dieser Zeit blieb der Mekong wild und frei. Er
fließt nach den ewig währenden Rythmen: Eis und Wind in Tibet und weiter
im Süden Monsumregen und Überflutungen. Dieser Rhtymus gibt den Menschen,
deren Leben so eng mit dem Fluss verbunden sind, Leben und Nahrung. An den
Ufern dieses uralten Stromes hat sich nur eine Großstadt gebildet, ein
Damm und einige Brücken wurden gebaut. Es entstanden keine
Industriegebiete wie im Rheinland oder am Mississippi. Und doch machen
sich jetzt Veränderungen bemerkbar. Die Waffen schweigen jetzt. Staaten,
die sich lange Zeit von der Welt abgeschottet haben, öffnen ihre Grenzen
und bitten um ausländische Entwicklungshilfe. Der Mekong der Zukunft wird
eine neue Rolle zu spielen haben.
Der
Mekong in der Provinz Yunnan.
Die Quelle des Mekong, auf dem Plateau von Tibet, liegt
hoch in den Bergen auf einem windigen Gletscher. Niemand kommt dorthin.
Die spirituelle Quelle befindet sich hinter einem heiligen Berg und die
Pilger nähern sich ihr, um ihre Gebete zu verrichten und Gaben
darzubringend, um einen Schluck aus dieser Quelle zu trinken, denn ihre
heilenden Kräfte sollen ein langes und gesundes Leben gewähren. Von
diesem zugigen, eisigen Berg mit seinem unberechenbaren Klima fließt der
Mekong 4.200 Kilometer nach Süden und ergießt sich ins warme, flache
Wasser des Südchinesischen Meeres vor der Küste Vietnams.
Mit seinem brausenden weißen Fluten auf den ersten
1.500 Kilometern seiner Reise ist der Mekong in China als Lancang Jiang
bekannt, als „stürmischer Fluss". In der Provinz Yunnan brodelt er
durch eine Schlucht. Etwas weiter unten erhebt sich der Manwan-Damm, das
erste Wasserkraftwerk auf seinem Lauf. In diesem Gebiet finden sich die
beeindruckendsten Abschnitte des Flusses, wenn er durch drei Kilometer
tiefe Schluchten jagt. Noch weiter unten haben die Chinesen einfache
Hängebrücken über den Fluss gespannt. Manchmal ist die Brücke nicht
mehr als ein Stahlkabel, an welches sich die Dorfbewohner und ihre Kinder
mit Riemen hängen und wie Akrobaten über die tosenden Wasser gleiten. Es
sind keine Übergänge für Verzagte oder Zögernde.
Der
Mekong an der Grenze von Thailand und Laos.
Die älteste der wenigen für Fahrzeuge befahrbaren
Brücken ist die Gong-Guo-Brücke bei Baoshan, in der Nähe der Grenze zu
Myanmar. Ihr verbeulter Metallboden wurde in den 30ger Jahren als
wesentliches Verbindungsglied der alten Burma-Straße errichtet. Diese
wurde im Zweiten Weltkrieg die gebirgige Zulieferstrecke nach China. Etwa
200 km flussabwärts steht der Manwan-Damm, welcher 1995 fertig gestellt
wurde. In den nächsten Jahrzehnten will China noch mehr Dammanlagen bauen,
um seine rückständigste Region mit Elektrizität versorgen zu können.
Wo der Mekong China verlässt, erstrecken sich Myanmar
und Laos und er bildet so die natürliche Grenze zwischen den beiden
Ländern und berührt dann kurz Thailand. Hier, am Punkt wo diese drei
Länder zusammen treffen, liegt das Herz des sagenhaften Goldenen Dreiecks.
In dieser Gegend wurde der größte Teil des weltweiten Opiums geerntet
und verarbeitet. Lange Zeit wurde die Region von Kriegsherren und
bewaffneten, mit Opiumpulver beladenen Maultierkarawanen beherrscht. Der
thailändische Weiler von Sob Ruak liegt direkt im Zentrum dieses
verrufenen Dreiecks. Seither hat die thailändische Armee die
Drogenraffinerien und Maultierzüge aus dem Gebiet vertrieben. Doch die
Verrufenheit und Mystik des Goldenen Dreiecks ist noch immer ungebrochen.
Die glänzenden Busse voller Touristen haben ein mehr respektiertes
Geschäft mit sich gebracht. Die Touristen glauben daran, bei ihren
Besuchen ein besonderes Abenteuer zu erleben, weil „die Drogen von hier
kamen". Auf diese besondere Weise zahlt sich Verbrechen – oder
zumindest seine Aura – noch immer aus.
Die
Flut steigt im südlichen Kambodscha.
Vom Goldenen Dreieck aus stürzt sich der Mekong
Richtung Osten in die Dschungelberge von Laos und wird wieder zu einem
wilden Fluss. Laos hat etwa die Größe von Großbritannien, aber weniger
als 5 Millionen Einwohner. Das Land ist arm und isoliert und der Mekong
ist sein Tor zur Welt. Nördlich der alten Hauptstadt Louangphrabang steht
ein Schrein. Hier an den Höhlen von Pak-Ou befinden sich 7.000 Buddha-Statuen.
Ein Aufstieg auf die untere Fläche eines Kalksteinvorsprungs lässt die
rauh behauene Öffnung des Schreins erkennen. Die meisten der
Buddhastatuen sind nicht höher als 60 Zentimeter und blicken über den
Mekong hinweg, aufrecht und zeitlos. Die Menschen begannen im 16.
Jahrhundert, als ihre Hauptstadt angegriffen wurde, diese Statuen in die
Höhlen zu stellen. Die Anwohner kommen in jedem April, zum Neujahrsfest,
zurück, um die Statuen zu säubern und sie mit Blumen und Gaben zu
schmücken.
Ein
schwimmender Markt in Vietnam.
Dreihundert Kilometer flussabwärts der alten
königlichen Hauptstadt taucht der Mekong erneut aus dem Landesinneren
hervor und wird wieder zu Laos Grenze mit Thailand. In einer Entfernung
von 150 Kilometer liegt dann die neue Hauptstadt, Vientiane. Ganz anders
als die Metropole Bangkok, deren Wolkenkratzer nachts an die Skyline von
New York erinnern, ist Vientiane noch immer eine unscheinbare Stadt von
bescheidener Größe. Bevor die neue „Brücke der Freundschaft"
zwischen den beiden Ländern fertiggestellt war, fuhr eine Armada von
Fähren zwischen Vientiane und dem thailändischen Hafen von Nong Khai hin
und her. Die Menschen aus Laos drängten sich mit leeren Koffern auf den
Booten und kehrten später mit den gleichen, aber jetzt zum Bersten
gefüllten Koffern zurück, gefüllt mit modernen Waren, die sie in
Thailand gekauft hatten. Seit 1989 ist in dieser Gegend freier Handel
erlaubt. Die Fähren machten zu Mittag Pause, die Lao hielten erst einmal
Siesta, zum großen Ärger der geschäftigen Thais. Dank der vielen neuen
Handelsverbindungen blüht der Handel. Wasserkraftwerke versprechen
Wohlstand, wohl eine der wenigen Möglichkeiten für Laos, da es außer
seiner Elektrizität wenig anzubieten hat.
Der
mächtige Mekong.
Der Mekong verlässt Laos auf überaus dramatische Art.
Schäumend und brausend wird er zu einer neun Kilometer lange Folge von
Wasserfällen, den Khone-Fällen. Sobald der Fluss Kambodscha erreicht,
ändert sich sein Charakter. Nicht mehr länger wild und aufbrausend, wird
er ein träger, ruhiger Strom, dessen Breite sich auf fast fünf Kilometer
ausdehnt. Die Landschaft wird flacher und der Mekong nimmt an Volumen
durch zahlreiche Nebenflüsse zu. In dieser Gegend, besonders im Norden,
beherrschten die Roten Khmer das Land fest mit ihrem blutigen Regime. Mehr
als eine Million Kambodschaner starben durch die Erschießungen oder durch
aufgezwungene Härten und Entbehrungen. Hier befinden sich die berühmt/berüchtigten
Killing Fields. Fast in jeder Stadt hier, ob klein oder groß, gibt es ein
Todesfeld. Die Bewohner werden wohl für alle Zeiten von den Gespenstern
dieser furchtbaren Zeit verfolgt werden. Aber die Menschen und auch die
Wirtschaft erholen sich langsam wieder in diesem von Kriegen zerrütteten
Land. Die Hauptstadt Phnom Penh erwacht wieder zum Leben. Sie ist zwar
noch etwas verschludert und heruntergekommen, so als hätte sie zu lange
im Regen gestanden. Doch die Straßen sind voller Aktivitäten und die
Englisch-Schulen schießen wie Pilze aus dem Boden. Englisch ist die
Sprache der Wirtschaft und die Kambodschaner sind fest entschlossen, sie
zu erlernen.
Mangrovensümpfe
im Stauwasser des Mekong in Vietnam.
Mehr als 3.000 Kilometer lang erscheint der mächtige
Mekong ein in sich gekehrter Fluss zu sein, der sich dreht und windet und
sich von den verstreuten menschlichen Siedlungen auf seinem Weg kaum
beeindrucken lässt. In Vietnam endlich wird er üppig und prachtvoll. Er
tritt in zwei Kanälen in das Land ein, welche als Oberer und Unterer
Strom bezeichnet werden. Im Verlauf des riesigen und feuchten Deltas teilt
er sich weiter, und an der Stelle, an welcher er sich in das
Südchinesische Meer ergießt, besteht er aus sieben Armen. Vietnam ist
das am dichtesten besiedelte Land durch welche der Mekong fließt. Das
Leben auf dem Strom strotzt hier voller Aktivität. In Phung Hiep in der
Mitte des Deltas treffen sich alle sieben Arme des Stromes. Dort gibt es
einen schwimmenden Markt, mit winzigen Booten, die als Piroggen bezeichnet
werden und sich um die besten Plätze drängen, während die Frauen über
die Preise der Waren feilschen. Der Fluss wimmelt nur so von Fischen und
die Flutgebiete des Deltas bieten der Landwirtschaft einen reichen Boden
und Ertrag.
Auch Vietnam ist eine vom Krieg zerstörte Nation. Die
Schilfebene am Fluss im nördlichen Teil des Deltas ist ein Wald aus
wilden Gräsern und Mangrovensträuchern. Trotz der vielen Krokodile und
Blutegel diente sie als Versteck für die Vietkong. Während des „Amerikanischen
Krieges", wie ihn die Bewohner bezeichnen, war der Großteil der
Schilfebene ein von Napalm und Entlaubungsmitteln vergiftetes, totes Land.
Doch im Verlauf der Zeit durchlief das Land einen Selbstheilungsprozess.
Die Königsfischer und Kraniche sind zurückgekehrt und die Sümpfe sind
wieder mit Schilfrohr bewachsen und mit Fischen bevölkert.
Sobald der Mekong die Hafenstadt Can Tho erreicht, ist er nur noch 56
km von der offenen See entfernt und man kann das Salzwasser bereits ein
wenig in der Luft riechen. Der mächtige Mekong wogt dem Meer entgegen,
doch der Zugang zum Wasser wird von Polizeikontrollen streng bewacht. Dies
trifft in allen Ländern zu, durch die der Mekong fließt, außer auf
Thailand. Der Fluss scheint die Herrschenden nervös zu machen. Vielleicht,
weil die Wasser des Mekong auf seinem Lauf eine lange Geschichte voller
Krieg und Tod gesehen hat: Ein leuchtender Drache mit einer bitteren
Vergangenheit.
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