Wirtschaft - Thailand
Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um zu dem vollständigen Bericht zu gelangen]:

Unternehmen aus Rayong dringt in lukrativen chinesischen Automarkt vor

Frühere Rückzahlung der IMF-Schulden ein sinnvoller Schritt

Kabinett gibt grünes Licht für Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer

Einkommen der Bauern soll erhöht werden

Fortschritte bei Freihandelszonen zwischen Thailand und seinen Handelspartnern

Brunei richtet Anpassungsfond mit GPF über 200 Millionen US$ ein

Japan hilft bei Werbung für „One-Tambon one-Product“

FPO erhöht Wachstumsprognose auf 4-4,25%

Unternehmen aus Rayong dringt in lukrativen chinesischen Automarkt vor

Die Autonachrichten in China konzentrierten sich in der vergangenen Woche auf ein Unternehmen aus Rayong. Kirwan Industrial Services ist der neueste Teilnehmer auf dem lukrativen chinesischen Automarkt und hat die Verhandlungen zur Bildung eines über 15 Jahre laufenden Joint Ventures mit einem der größten Unternehmen Chinas im Bereich der technischen Reinigung abgeschlossen. Gleichzeitig sicherte sich Kirwan einen langfristigen Vertrag mit Shanghai Volkswagen.

Volkswagen ist gegenwärtig der größte Hersteller von Passagierfahrzeugen in China und produziert seit den letzten 4 Jahren jährlich mehr als 320.000 Autos. Die neuesten Zahlen deuten darauf hin, dass VW 58,9% des chinesischen Marktes für PKW beherrscht.

Nach seiner Rückkehr aus China erklärte der Eigentümer und geschäftsführende Direktor von Kirwan, Steele Lambrinos, dass er über die Ergebnisse seines Chinabesuches überaus zufrieden sei. Er und Angus Collins, der geschäftsführende Direktor von Kirwan Australia, waren vom Enthusiasmus der chinesischen Autohersteller überwältigt. „Sie denken dort in gewaltigen Ausmaßen, das ist wirklich erstaunlich, Die Firma Volkswagen betreibt gegenwärtig vier Werke in China und hat ihr fünftes Werk fast vervollständigt. Sie beschäftigt zur Zeit mehr als 7.800 Personen."

Steele fügte hinzu: „Auf unserem Besuch wurden wir von Austrade betreut (einem Teil der australischen Handelskommission), die uns enorm geholfen haben, nach China zu gehen. Sie arrangierten unsere Reiseroute und unsere Treffen mit den Präsidenten oder Vizepräsidenten von sechs Autowerken in Shanghai, Hefie und Peking. Die sechs Werke, die wir während unseres Besuchs besichtigten, sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. In China gibt es insgesamt mehr als 140 Autowerke und es sieht so aus, als ob sie an ihrer Kapazitätsgrenze produzieren."

Auf die Frage über die Produkte oder Dienstleistungen, welche Kirwan in China anbieten wird, sagte Steele, dass sie die „Farbqualität" in den Mittelpunkt stellen werden und ähnliche Prozesse und Verfahren anwenden werden, wie sie Kirwan schon heute in Australien und Thailand einsetzt.

Über die Lage von Kirwan Thailand erklärte Steele: „Das Jahr 2002 ist bisher sehr gemischt verlaufen. Unsere neuen Verkäufe sind um 22% angestiegen, doch die Gewinne gingen im Jahresvergleich zurück. Ich bin allerdings optimistisch für das letzte Quartal und das erste Halbjahr 2003. Meiner Meinung nach hat die wirtschaftliche Abschwächung in Japan und Europa wesentlich zu den sinkenden Autoexporten Thailands beigetragen. Die Indikatoren zeigen jedoch, dass sich die Märkte wieder erholen, auch wenn es langsam vorangeht."


Frühere Rückzahlung der IMF-Schulden ein sinnvoller Schritt

Der Plan der Regierung, die ausstehenden Schulden gegenüber dem Internationalen Währungsfonds vorfristig zurückzuzahlen kann wegen der starken internationalen Devisenreserven Thailands in die Tat umgesetzt werden. Bantoon Lamsum, der Präsident der Thai Farmers Bank, erklärte, dass Thailand zur Zeit über Reserven im Wert von 38-39 Milliarden US$ verfügt.

Deshalb wird der Plan, alle Schulden im Januar nächsten Jahres zurückzuzahlen, zeigen, dass Thailand wieder in einer besseren Position ist, seine Schulden zu begleichen. Dadurch könnte das Vertrauen der Investoren in die Wirtschaft des Landes gestärkt werden. Bantoon sagte, dass sich die Gesamtwirtschaft jetzt erheblich verbessert habe und die Schätzung der Regierung zu einem wirtschaftlichen Wachstum von 4% sehr realistisch sei.

Durch diese verbesserten Bedingungen werde auch die Kreditvergabe der Finanzinstitutionen erleichtert. Ein Zeichen für das gestärkte Vertrauen der internationalen Investoren sei die Umschichtung von Investitionen des Cerberus Fonds nach Thailand.

Bantoon erklärte, dass sich viele Wirtschaftszweige, darunter auch der Immobilienbereich und der Tourismus, erholt haben. Die Exporte von Edelsteinen und Schmuck, gefrorenen Meeresfrüchten und elektronischer Bauteile haben ebenfalls zugenommen, während die Importe nicht unkontrollierbar zugenommen haben. (TNA)


Kabinett gibt grünes Licht für Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer

Die thailändische Regierung genehmigte in der vergangenen Woche die vorgeschlagene Verlängerung der Gültigkeit der reduzierten Mehrwertsteuer, von 10% auf 7%, um ein weiteres Jahr.

Der stellvertretende Finanzminister, Suchart Jaovisidha, erklärte, dass die Fortführung der 7% MwSt auf in Thailand verkaufte Güter und Dienstleistungen vom 1. Oktober 2002 bis zum 30. September 2003 gelten wird.

Das Finanzministerium hatte die Verlängerung vorgeschlagen, um den nationalen Konsum zu fördern und Wirtschaftsaktivitäten hervorzurufen, wodurch die wirtschaftliche Erholung des Landes unterstützt werden soll.

Auf die Frage, ob die Regierung die Mehrwertsteuer für das Fiskaljahr 2004 wieder auf 10% anheben wird, erklärte Suchart, dass dies von der aktuellen wirtschaftlichen Situation im kommenden Jahr abhängen wird. (TNA)


Einkommen der Bauern soll erhöht werden

Thailands Premierminister erklärte vor kurzem auf einem Treffen von 10.000 Personen in der Provinz Khon Kaen, dass seine Regierung plane, über die kommenden Jahre ein Budget von 30 Milliarden Baht zur Unterstützung der Einkommen der Bauern durch neue Initiativen zur Verfügung zu stellen.

Die Regierung wird ein gemeinsames Farm-Managementprojekt des Wirtschafts- und des Landwirtschaftsministeriums ins Leben rufen, womit die Exporte landwirtschaftlicher Produkte durch bilaterale Handelsabkommen mit verschiedenen Handelspartnern erhöht werden sollen.

Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik wird sich im Oktober mit seinen chinesischen, indischen, pakistanischen und vietnamesischen Kollegen treffen, um die Errichtung eines gemeinsamen Reishandelsunternehmen zu besprechen, erklärte der Premierminister.

Das Wirtschaftsministerium und das Ministerium für Landwirtschaft und Kooperativen werden die Produktion, die Ernte und den Verkauf der Farmprodukte koordinieren, um den Preis und die Qualität der Produkte zu erhöhen. Außerdem wird die Regierung nach Märkten für thailändische Produkte unter dem Projekt „One tambon-One product" suchen. Sie plant, bis 2004 für die Produzenten lokaler Produkte ein Projekt zum Schutz geistigen Eigentums umzusetzen.

Weiterhin wird die Regierung Satellitenaufnahmen einsetzen, um das Problem von Landstreitigkeiten zu lösen. (TNA)


Fortschritte bei Freihandelszonen zwischen Thailand und seinen Handelspartnern

Thailands Bemühungen zur Errichtung von Freihandelszonen mit seinen Handelspartnern werden bis zum Ende des Jahres erheblich vorankommen.

Außenminister Surakiart Sathirathai erklärte kürzlich, dass die Regierung den Abschluss konkreter Verträge mit Australien, Bahrain, China, Japan und Indien verstärkt vorantreiben werde. Die thailändischen Produzenten und Exporteure sollten die Entwicklungen dieser Länder deshalb in Betracht ziehen, wenn sie ihre Investitionen und Exporte planen, damit sie von den zukünftigen Freihandelszonen profitieren können.

Premierminister Thaksin Shinawatra hat das Thema der vorgesehenen Freihandelszonen auch bei seinen Treffen mit den Regierungschefs dieser Staaten angesprochen und sehr positive Reaktionen hervorgerufen.

Surakiart erklärte dass er die thailändischen Botschafter und Konsule angewiesen habe, Thailands wesentliche Rolle im sogenannten Asiatischen Dialog für Zusammenarbeit (ACD) herauszustellen und die Position des Landes als Exportzentrum der Länder des regionalen Forums deutlich zu machen. (TNA)


Brunei richtet Anpassungsfond mit GPF über 200 Millionen US$ ein

Brunei Investment Agency richtet gemeinsam mit dem Regierungspensionsfonds (GPF) einen neuen 200 Millionen US$ umfassenden Anpassungsfonds für Investitionen im Aktienmarkt und in umstrukturierte Unternehmen ein.

Der stellvertretende Premierminister, Somkid Jatusripitak, erklärte, dass der Vertrag zwischen der Regierung und dem Brunei-Fonds Ende August unterzeichnet wird.

Die Investition des Brunei-Fonds an der thailändischen Börse wird insgesamt US$140 oder 70 Prozent betragen und sich auf Unternehmen konzentrieren, deren Schulden von der Thai Asset Management Corporation bereits umstrukturiert wurden, sowie auf Aktien staatlicher Unternehmen. Der Regierungspensionsfonds wird als Fondsverwalter agieren.

Somkid sagte, dass sich das Investitionsvolumen des Fonds von den 200 Millionen auf 500 Millionen US$ erhöhen kann, wenn mehr Investitionsobjekte vorhanden sind.

Das Finanzministerium erklärte, dass der Fonds Investitionen zur Erzielung maximaler Gewinne tätigen und sich auf umstrukturierte Unternehmen im Immobilienbereich und in der Stahlindustrie konzentrieren soll. (TNA)


Japan hilft bei Werbung für „One-Tambon one-Product“

Japan hilft nach Angaben von Premierminister Thaksin Shinawatra bei der Werbung thailändischer Produkte unter dem Regierungsprojekt „Ein Unterbezirk – ein Produkt".

Der Regierungschef erklärte, dass die in Bangkok beheimatete „Japanese External Trade Organization" (JETRO) gern bereit sei, bei der Werbung für lokale Produkte auf dem japanischen Markt zu helfen.

Der Präsident von JETRO hat die Entwicklung einer neuen Verpackung für 600 thailändische Produkte unter dem „One-Tambon-One-Product"-Programm unterstützt, damit diese der aktuellen Mode und Nachfrage in Japan gerecht werden.

Der thailändische Premierminister forderte auch die einheimischen Produzenten auf, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, um internationalen Standards gerecht zu werden. Er schlug ihnen außerdem vor, ihre Güter zu einem besseren Preis anzubieten, um auf dem offenen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. (TNA)


FPO erhöht Wachstumsprognose auf 4-4,25%

Die Behörde für Fiskalpolitik der thailändischen Regierung (FPO) erhöhte in der vergangenen Woche ihre Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung Thailands in diesem Jahr von 3,6% auf 4-4,25%. Dabei geht sie von der Annahme aus, dass die US-Wirtschaft mit einer Rate von 1,5% wachsen wird.

Sathit Limpongpan, der Generaldirektor der Behörde, erklärte, dass die neue Prognose angesichts der sehr gesunden internen und externen Situation des Landes nicht zu hoch sei.

Die Annahme der FPO zum Wachstum der US-amerikanischen Wirtschaft um 1,5% ist sehr zurückhaltend, vor allem im Vergleich zur Vorraussage des Chefs der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, der ein Wachstum von 3,75 erwartet.

Sathit erklärte, dass sich der lokale Konsum und die privaten Investitionen auf dem Niveau der ersten Jahreshälfte entwickeln werden. Deshalb sei das vorhergesagte Wachstum der thailändischen Wirtschaft sehr wahrscheinlich.

Nach Angaben von Sathit wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres um 3,9% und für das zweite Quartal wird aufgrund der zunehmenden nationalen und ausländischen Nachfrage ein Wachstum von 4,9% erwartet.

Für die zweite Jahreshälfte geht die Behörde allerdings von einem etwas abgeschwächtem Wachstum von 3,9% im dritten und von 3,7% im vierten Quartal aus.

Die Abschwächung wird dem erwarteten Rückgang der Staatsausgaben und der Rezession in den USA, durch die die thailändischen Exporte negativ beeinträchtigt werden könnten, zugeschrieben.

Die hauptsächlichen Wachstumsfaktoren in diesem Jahr sind ein Anwachsen der Exporte und Dienstleistungen um 8%, der private Konsum (3,9%), private Investitionen (9,9%), Staatsausgaben (2,2%) und öffentliche Investitionen (4,7%).

Die FPO erwartet eine anhaltende Stabilität der Innen- und Außenposition des Landes bei einer Inflationsrate von unter 1% und einem Leistungsbilanzüberschuss von 5,1%. (TNA)