Wirtschaft - Thailand
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Regierung will Wirtschaftsstruktur stärken

Wirtschaftsministerium senkt Schätzung des Exportwachstums auf 3,5%

Thailändischer Industrieverband beruhigt Ängste vor Deflation

Geringere Import Zoll für Zucker aus Thailand

Schmuckexporte weiterhin vielversprechend

Philippinen kaufen weißen Reis aus Thailand

Japan hilft bei Werbung für „One-Tambon one-Product“

FPO erhöht Wachstumsprognose auf 4-4,25%

Regierung will Wirtschaftsstruktur stärken

Die thailändische Regierung ist entschlossen, die Ökonomie des Landes zu verbessern und die wirtschaftliche Struktur stärker zu gestalten als vor der Krise.

Dazu soll die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die Erneuerung des bürokratischen Systems, die Lösung des Problems der ausstehenden Kredite und die Stärkung des Systems der Geschäftsbanken gerichtet werden.

Der stellvertretende Premierminister Somkid Jatusripitak erklärte, dass sowohl der Internationale Währungsfonds als auch die Rating-Agentur Standard and Poor’s deutlich gemacht haben, dass sich die thailändische Wirtschaft erholt hat.

Um diese Erholung nachhaltig zu gestalten empfahlen sie der thailändischen Regierung jedoch, das Kreditproblem zu lösen und den Bankensektor zu stärken.

Dr. Somkid, der gleichzeitig Finanzminister ist, sagte, dass die Regierung sich nicht nur zu diesen Fragen engagieren werde, sondern weit über die Empfehlungen der beiden Organisationen hinausgehen will.

Sie werde versuchen, die Reform der Bürokratie umzusetzen und kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer Entwicklung unterstützen, bis sie an der Börse von Thailand geführt werden können.

Je mehr kleine und mittlere Unternehmen es in einem Land gibt, umso stärker ist dessen Wirtschaft. Dies zeigt sich besonders deutlich in Deutschland und Japan, wo die Wirtschaft zu 98-99% von KMU angetrieben wird.

Zu den Bemerkungen einiger Analytiker, dass sich die thailändische Wirtschaft auf das Vorkrisenniveau erholt habe, erklärte er, dass die Regierung diese Aussagen begrüße, darüber hinaus die wirtschaftliche Struktur des Landes jedoch in eine stärkere Position bringen möchte als vor der Krise.

Die Regierung möchte nicht wieder eine solche aufgeblähte Wirtschaft erleben müssen und hat deshalb die Entwicklung der KMU zu einer Hauptaufgabe gemacht, damit diese zu einer neuen, stabilen Basis der Ökonomie werden können.

Der Vizepremier forderte auch die thailändischen Unternehmer auf, ihre Unternehmen auf den verstärkten Wettbewerb im Zeitalter der Globalisierung vorzubereiten.

Er sagte, dass sich die Unternehmer mehr um die Effizienz ihrer Firmen kümmern müssen, um mit ihren in- und ausländischen Konkurrenten mithalten zu können. (TNA)


Wirtschaftsministerium senkt Schätzung des Exportwachstums auf 3,5%

Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik verminderte die Schätzung über das diesjährige Exportwachstum von 5,7% auf 3,5%, da die hinter den Erwartungen zurückbleibende wirtschaftliche Erholung in den USA das Wachstum abgeschwächt habe.

Die Bewertung der Außenhandelssituation des Landes habe ergeben, dass die erwarteten Exporte von vorher 69 Milliarden US$ auf 67,5 Milliarden US$ zurückgenommen werden. Das Ministerium geht davon aus, dass die Importe um 1,5% zurückgehen und ein Niveau von 64,2 Milliarden US$ erreichen, so dass sich ein Handelsbilanzüberschuss von 3,3 Milliarden US$ ergibt.

Dr. Adisai äußerte jedoch die Überzeugung des Ministeriums, dass die Exporte in den verbleibenden Monaten dieses Jahres mit einer Rate von 8,6% zunehmen werden, da die Wirtschaften der wesentlichen Exportländer mit Ausnahme der USA und Europas weiterhin stark seien.

Er sagte, dass die Rücknahme der Exportschätzungen notwendig war, weil Thailand einen Einbruch der Ausfuhren von Elektroteilen, Hühnern und Garnelen hinnehmen musste. Insbesondere die Exporte von Garnelen gingen aufgrund der neu eingeführten nichttarifären Handelsbarrieren der Europäischen Union deutlich um 40% zurück.

Außerdem konnte sich die US-Wirtschaft im zweiten Quartal des Jahres nicht wie erwartet erholen. Er ist jedoch zuversichtlich, dass die Exporte in die USA in den kommenden sechs Monaten nicht wesentlich zurückgehen werden, da die Wirtschaft der Vereinigten Staaten noch immer sehr dynamisch sei und ihr Verbraucherindex weiterhin positiv ist.

Gleichzeitig erklärte Banpot Hongthong, der Generaldirektor der Wirtschaftsförderungsabteilung, dass erwartet wird, dass sich die Exportsituation in der zweiten Jahreshälfte verbessern werde, wie schon beim allmählichen Anstieg der Ausfuhren vieler Exportgüter, insbesondere elektrischer Geräte sowie Textilien und Stoffe, deutlich werde. Die Garnelenexporte sind jedoch weiterhin Anlass zur Besorgnis und die Regierung versucht, das Problem zu lösen. (TNA)


Thailändischer Industrieverband beruhigt Ängste vor Deflation

Nach Auffassung des Industrieverbands Thailands (FTI) ist es trotz der extrem niedrigen Inflationsrate zu früh für Besorgnisse, dass eine Deflation eintritt.

Prapat Photivorakul, der Vorsitzende des FTI, sagte, dass einige Institutionen befürchten, die sehr geringe Inflationsrate werde in eine Deflation umschlagen. Er ist jedoch der Auffassung, dass die Befürchtungen noch zu früh seien und die Situation noch einen Monat länger beobachtet werden muss, um eine klare Vostellung der gegenwärtigen Lage zu erlangen.

Der FTI-Chef sagte, die Befürchtungen stammen aus einer globalen wirtschaftlichen Abschwächung, der Schwankungen des Baht und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit in den Vereinigten Staaten. Er glaubt jedoch, dass die thailändische Wirtschaft angesichts der verbesserten Lage der thailändischen Exporte und der erhöhten Produktion des industriellen Sektors dem Sturm standhalten werde.

Prapat erklärte: „Viele wirtschaftliche Indikatoren haben sich verbessert. Zum Beispiel ist die Produktionskapazität in der Industrie im zweiten Quartal von 50% auf 55% angestiegen. Für das gesamte Jahr erwarten wir eine Auslastung von durchschnittlich 52%. Dadurch ergeben sich gute Aussichten für ein weiteres Wachstum."

„Gleichzeitig hat sich der Baht wieder abgeschwächt, was der Wettbewerbsfähigkeit des Landes gut tut", fügte er hinzu. „Die kürzliche Stärkung des Baht resultierte aus der Schwäche des US-Dollars und nicht aus internen Faktoren," führte Prapat aus. (TNA)


Geringere Import Zoll für Zucker aus Thailand

Thailand will Indonesien und die Philippinen davon überzeugen, ihren Importzoll auf thailändischen Zucker zu senken. Die beiden Länder beabsichtigen, ihre im Rahmen der Freihandelszone der ASEAN-Staaten (AFTA) geplanten Zollsenkungen bis 2010 zu verschieben.

Abhiradi Tantrabhorn, die Generaldirektorin der Behörde für Unternehmensfragen, erklärte, dass Thailand das Thema beim kommenden Treffen der Wirtschaftsminister der ASEAN in Brunei informell ansprechen wird.

„Wir werden Jakarta und Manila bitten, ihre Importzölle auf thailändischen Reis zu senken, um die Schäden für unser Land aus der Verschiebung ihrer Zollsenkung auf 0-5% im Rahmen der AFTA-Vereibarungen vom Jahr 2003 auf 2010 zu kompensieren", erläuterte sie.

Die beiden Staaten sollen die Zölle auf thailändischen Zucker auf ein Niveau setzen, das um 50% unter dem Niveau für Länder außerhalb der ASEAN liegt. Gegenwärtig erhebt Indonesien nach Angaben von Abhiradi Importzölle auf Zucker von etwa 27-32%, während die Philippinen etwa 50% verlangen.

„Da die philippinischen Zuckerimporte auf dem Quotensystem beruhen, werden wir Manila auch drängen, Thailand an die Spitze der Liste der Länder zu setzen, welche ein Kontingent erhalten", führte sie aus.

Gemäß der AFTA-Vereinbarung müssen die langjährigen Mitglieder der ASEAN Brunei, Malaysia, die Philippinen, Indonesin, Singapur und Thailand ihre Importzölle bis 2010 auf 0-5% reduzieren, während die neuen Mitglieder Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam dafür bis 2015 Zeit haben.

Bei einigen Produkten können die Zollsenkungen in Übereinstimmung mit den Verträgen bis 2018 verschoben werden, sagte Abhiradi.

Auf dem 34. Treffen der Wirtschaftsminister der ASEAN sollen außerdem die geplante Errichtung der ASEAN-China-Freihandelszone und ein Plan zur verbesserten wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der ASEAN und Australien und Neuseeland diskutiert werden, gab sie bekannt. (TNA)


Schmuckexporte weiterhin vielversprechend

Die Aussichten der thailändischen Exporte von Edelsteinen und Schmuck bleiben weiterhin vielversprechend, obwohl die Gesamtexporte dieser Produkte von der weltweiten wirtschaftlichen Abschwächung negativ beeinflusst wurden.

Sunee Sri-orathaikul, die Präsidentin des Verbandes der Schmuckhändler Thailands, erklärte, dass viele der schmuckexportierenden Länder die Auswirkungen der ökonomischen Flaute zu spüren bekommen haben.

Thailands Exporte hätten jedoch weiter zugenommen, so dass für das gesamte Jahr ein Exportwert von 95 Milliarden Baht erwartet wird.

Der Verband wird Ende diesen Monats die 30. Edelsteinmesse durchführen. Außerdem wurde das Jahr 2002 zum Rubinjahr erklärt, da die Rubine Thailands als die schönsten Edelsteine mit der besten Qualität und Verarbeitung anerkannt wurden. Die Messe und Bewerbung der Produkte wird die Exporte nach Auffassung der Präsidentin noch weiter anfachen. (TNA)


Philippinen kaufen weißen Reis aus Thailand

Die Regierung der Philippinen hat mehr als 70.000 Tonnen thailändischen Reis gekauft. Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik erklärte Journalisten des Pacific News Centre, dass Thailand den Reis im kommenden Monat auf die Philippinen verschiffen wird.

Gemäß der Vereinbarung bezahlt Manila 50% der Kaufsumme in bar, während die anderen 50% im Rahmen des gegenseitigen Handelsabkommens verrechnet werden, sagte Adisai.

Thailand ist einer der bedeutendsten Reisexporteure der Welt und die Philippinen eines der Länder Asiens, die den meisten Reis importieren müssen.


Japan hilft bei Werbung für „One-Tambon one-Product“

Japan hilft nach Angaben von Premierminister Thaksin Shinawatra bei der Werbung thailändischer Produkte unter dem Regierungsprojekt „Ein Unterbezirk – ein Produkt".

Der Regierungschef erklärte, dass die in Bangkok beheimatete „Japanese External Trade Organization" (JETRO) gern bereit sei, bei der Werbung für lokale Produkte auf dem japanischen Markt zu helfen.

Der Präsident von JETRO hat die Entwicklung einer neuen Verpackung für 600 thailändische Produkte unter dem „One-Tambon-One-Product"-Programm unterstützt, damit diese der aktuellen Mode und Nachfrage in Japan gerecht werden.

Der thailändische Premierminister forderte auch die einheimischen Produzenten auf, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern, um internationalen Standards gerecht zu werden. Er schlug ihnen außerdem vor, ihre Güter zu einem besseren Preis anzubieten, um auf dem offenen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. (TNA)


FPO erhöht Wachstumsprognose auf 4-4,25%

Die Behörde für Fiskalpolitik der thailändischen Regierung (FPO) erhöhte in der vergangenen Woche ihre Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung Thailands in diesem Jahr von 3,6% auf 4-4,25%. Dabei geht sie von der Annahme aus, dass die US-Wirtschaft mit einer Rate von 1,5% wachsen wird.

Sathit Limpongpan, der Generaldirektor der Behörde, erklärte, dass die neue Prognose angesichts der sehr gesunden internen und externen Situation des Landes nicht zu hoch sei.

Die Annahme der FPO zum Wachstum der US-amerikanischen Wirtschaft um 1,5% ist sehr zurückhaltend, vor allem im Vergleich zur Vorraussage des Chefs der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, der ein Wachstum von 3,75 erwartet.

Sathit erklärte, dass sich der lokale Konsum und die privaten Investitionen auf dem Niveau der ersten Jahreshälfte entwickeln werden. Deshalb sei das vorhergesagte Wachstum der thailändischen Wirtschaft sehr wahrscheinlich.

Nach Angaben von Sathit wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres um 3,9% und für das zweite Quartal wird aufgrund der zunehmenden nationalen und ausländischen Nachfrage ein Wachstum von 4,9% erwartet.

Für die zweite Jahreshälfte geht die Behörde allerdings von einem etwas abgeschwächtem Wachstum von 3,9% im dritten und von 3,7% im vierten Quartal aus.

Die Abschwächung wird dem erwarteten Rückgang der Staatsausgaben und der Rezession in den USA, durch die die thailändischen Exporte negativ beeinträchtigt werden könnten, zugeschrieben.

Die hauptsächlichen Wachstumsfaktoren in diesem Jahr sind ein Anwachsen der Exporte und Dienstleistungen um 8%, der private Konsum (3,9%), private Investitionen (9,9%), Staatsausgaben (2,2%) und öffentliche Investitionen (4,7%).

Die FPO erwartet eine anhaltende Stabilität der Innen- und Außenposition des Landes bei einer Inflationsrate von unter 1% und einem Leistungsbilanzüberschuss von 5,1%. (TNA)