Regierung will Wirtschaftsstruktur stärken
Die thailändische Regierung ist entschlossen, die
Ökonomie des Landes zu verbessern und die wirtschaftliche Struktur
stärker zu gestalten als vor der Krise.
Dazu soll die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung
kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die Erneuerung des
bürokratischen Systems, die Lösung des Problems der ausstehenden Kredite
und die Stärkung des Systems der Geschäftsbanken gerichtet werden.
Der stellvertretende Premierminister Somkid
Jatusripitak erklärte, dass sowohl der Internationale Währungsfonds als
auch die Rating-Agentur Standard and Poor’s deutlich gemacht haben, dass
sich die thailändische Wirtschaft erholt hat.
Um diese Erholung nachhaltig zu gestalten empfahlen sie
der thailändischen Regierung jedoch, das Kreditproblem zu lösen und den
Bankensektor zu stärken.
Dr. Somkid, der gleichzeitig Finanzminister ist, sagte,
dass die Regierung sich nicht nur zu diesen Fragen engagieren werde,
sondern weit über die Empfehlungen der beiden Organisationen hinausgehen
will.
Sie werde versuchen, die Reform der Bürokratie
umzusetzen und kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer Entwicklung
unterstützen, bis sie an der Börse von Thailand geführt werden können.
Je mehr kleine und mittlere Unternehmen es in einem
Land gibt, umso stärker ist dessen Wirtschaft. Dies zeigt sich besonders
deutlich in Deutschland und Japan, wo die Wirtschaft zu 98-99% von KMU
angetrieben wird.
Zu den Bemerkungen einiger Analytiker, dass sich die
thailändische Wirtschaft auf das Vorkrisenniveau erholt habe, erklärte
er, dass die Regierung diese Aussagen begrüße, darüber hinaus die
wirtschaftliche Struktur des Landes jedoch in eine stärkere Position
bringen möchte als vor der Krise.
Die Regierung möchte nicht wieder eine solche
aufgeblähte Wirtschaft erleben müssen und hat deshalb die Entwicklung
der KMU zu einer Hauptaufgabe gemacht, damit diese zu einer neuen,
stabilen Basis der Ökonomie werden können.
Der Vizepremier forderte auch die thailändischen
Unternehmer auf, ihre Unternehmen auf den verstärkten Wettbewerb im
Zeitalter der Globalisierung vorzubereiten.
Er sagte, dass sich die Unternehmer mehr um die
Effizienz ihrer Firmen kümmern müssen, um mit ihren in- und
ausländischen Konkurrenten mithalten zu können. (TNA)
Wirtschaftsministerium senkt Schätzung des Exportwachstums auf 3,5%
Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik verminderte die
Schätzung über das diesjährige Exportwachstum von 5,7% auf 3,5%, da die
hinter den Erwartungen zurückbleibende wirtschaftliche Erholung in den
USA das Wachstum abgeschwächt habe.
Die Bewertung der Außenhandelssituation des Landes
habe ergeben, dass die erwarteten Exporte von vorher 69 Milliarden US$ auf
67,5 Milliarden US$ zurückgenommen werden. Das Ministerium geht davon aus,
dass die Importe um 1,5% zurückgehen und ein Niveau von 64,2 Milliarden
US$ erreichen, so dass sich ein Handelsbilanzüberschuss von 3,3
Milliarden US$ ergibt.
Dr. Adisai äußerte jedoch die Überzeugung des
Ministeriums, dass die Exporte in den verbleibenden Monaten dieses Jahres
mit einer Rate von 8,6% zunehmen werden, da die Wirtschaften der
wesentlichen Exportländer mit Ausnahme der USA und Europas weiterhin
stark seien.
Er sagte, dass die Rücknahme der Exportschätzungen
notwendig war, weil Thailand einen Einbruch der Ausfuhren von
Elektroteilen, Hühnern und Garnelen hinnehmen musste. Insbesondere die
Exporte von Garnelen gingen aufgrund der neu eingeführten nichttarifären
Handelsbarrieren der Europäischen Union deutlich um 40% zurück.
Außerdem konnte sich die US-Wirtschaft im zweiten
Quartal des Jahres nicht wie erwartet erholen. Er ist jedoch
zuversichtlich, dass die Exporte in die USA in den kommenden sechs Monaten
nicht wesentlich zurückgehen werden, da die Wirtschaft der Vereinigten
Staaten noch immer sehr dynamisch sei und ihr Verbraucherindex weiterhin
positiv ist.
Gleichzeitig erklärte Banpot Hongthong, der
Generaldirektor der Wirtschaftsförderungsabteilung, dass erwartet wird,
dass sich die Exportsituation in der zweiten Jahreshälfte verbessern
werde, wie schon beim allmählichen Anstieg der Ausfuhren vieler
Exportgüter, insbesondere elektrischer Geräte sowie Textilien und Stoffe,
deutlich werde. Die Garnelenexporte sind jedoch weiterhin Anlass zur
Besorgnis und die Regierung versucht, das Problem zu lösen. (TNA)
Thailändischer Industrieverband beruhigt Ängste vor Deflation
Nach Auffassung des Industrieverbands Thailands (FTI)
ist es trotz der extrem niedrigen Inflationsrate zu früh für Besorgnisse,
dass eine Deflation eintritt.
Prapat Photivorakul, der Vorsitzende des FTI, sagte,
dass einige Institutionen befürchten, die sehr geringe Inflationsrate
werde in eine Deflation umschlagen. Er ist jedoch der Auffassung, dass die
Befürchtungen noch zu früh seien und die Situation noch einen Monat
länger beobachtet werden muss, um eine klare Vostellung der
gegenwärtigen Lage zu erlangen.
Der FTI-Chef sagte, die Befürchtungen stammen aus
einer globalen wirtschaftlichen Abschwächung, der Schwankungen des Baht
und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit in den Vereinigten
Staaten. Er glaubt jedoch, dass die thailändische Wirtschaft angesichts
der verbesserten Lage der thailändischen Exporte und der erhöhten
Produktion des industriellen Sektors dem Sturm standhalten werde.
Prapat erklärte: „Viele wirtschaftliche Indikatoren
haben sich verbessert. Zum Beispiel ist die Produktionskapazität in der
Industrie im zweiten Quartal von 50% auf 55% angestiegen. Für das gesamte
Jahr erwarten wir eine Auslastung von durchschnittlich 52%. Dadurch
ergeben sich gute Aussichten für ein weiteres Wachstum."
„Gleichzeitig hat sich der Baht wieder abgeschwächt,
was der Wettbewerbsfähigkeit des Landes gut tut", fügte er hinzu.
„Die kürzliche Stärkung des Baht resultierte aus der Schwäche des
US-Dollars und nicht aus internen Faktoren," führte Prapat aus. (TNA)
Geringere Import Zoll für Zucker aus Thailand
Thailand will Indonesien und die Philippinen davon
überzeugen, ihren Importzoll auf thailändischen Zucker zu senken. Die
beiden Länder beabsichtigen, ihre im Rahmen der Freihandelszone der
ASEAN-Staaten (AFTA) geplanten Zollsenkungen bis 2010 zu verschieben.
Abhiradi Tantrabhorn, die Generaldirektorin der
Behörde für Unternehmensfragen, erklärte, dass Thailand das Thema beim
kommenden Treffen der Wirtschaftsminister der ASEAN in Brunei informell
ansprechen wird.
„Wir werden Jakarta und Manila bitten, ihre
Importzölle auf thailändischen Reis zu senken, um die Schäden für
unser Land aus der Verschiebung ihrer Zollsenkung auf 0-5% im Rahmen der
AFTA-Vereibarungen vom Jahr 2003 auf 2010 zu kompensieren",
erläuterte sie.
Die beiden Staaten sollen die Zölle auf
thailändischen Zucker auf ein Niveau setzen, das um 50% unter dem Niveau
für Länder außerhalb der ASEAN liegt. Gegenwärtig erhebt Indonesien
nach Angaben von Abhiradi Importzölle auf Zucker von etwa 27-32%,
während die Philippinen etwa 50% verlangen.
„Da die philippinischen Zuckerimporte auf dem
Quotensystem beruhen, werden wir Manila auch drängen, Thailand an die
Spitze der Liste der Länder zu setzen, welche ein Kontingent erhalten",
führte sie aus.
Gemäß der AFTA-Vereinbarung müssen die langjährigen
Mitglieder der ASEAN Brunei, Malaysia, die Philippinen, Indonesin,
Singapur und Thailand ihre Importzölle bis 2010 auf 0-5% reduzieren,
während die neuen Mitglieder Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam dafür
bis 2015 Zeit haben.
Bei einigen Produkten können die Zollsenkungen in
Übereinstimmung mit den Verträgen bis 2018 verschoben werden, sagte
Abhiradi.
Auf dem 34. Treffen der Wirtschaftsminister der ASEAN
sollen außerdem die geplante Errichtung der ASEAN-China-Freihandelszone
und ein Plan zur verbesserten wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der
ASEAN und Australien und Neuseeland diskutiert werden, gab sie bekannt. (TNA)
Schmuckexporte weiterhin vielversprechend
Die Aussichten der thailändischen Exporte von
Edelsteinen und Schmuck bleiben weiterhin vielversprechend, obwohl die
Gesamtexporte dieser Produkte von der weltweiten wirtschaftlichen
Abschwächung negativ beeinflusst wurden.
Sunee Sri-orathaikul, die Präsidentin des Verbandes
der Schmuckhändler Thailands, erklärte, dass viele der
schmuckexportierenden Länder die Auswirkungen der ökonomischen Flaute zu
spüren bekommen haben.
Thailands Exporte hätten jedoch weiter zugenommen, so
dass für das gesamte Jahr ein Exportwert von 95 Milliarden Baht erwartet
wird.
Der Verband wird Ende diesen Monats die 30.
Edelsteinmesse durchführen. Außerdem wurde das Jahr 2002 zum Rubinjahr
erklärt, da die Rubine Thailands als die schönsten Edelsteine mit der
besten Qualität und Verarbeitung anerkannt wurden. Die Messe und
Bewerbung der Produkte wird die Exporte nach Auffassung der Präsidentin
noch weiter anfachen. (TNA)
Philippinen kaufen weißen Reis aus Thailand
Die Regierung der Philippinen hat mehr als 70.000 Tonnen
thailändischen Reis gekauft. Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik
erklärte Journalisten des Pacific News Centre, dass Thailand den Reis im
kommenden Monat auf die Philippinen verschiffen wird.
Gemäß der Vereinbarung bezahlt Manila 50% der Kaufsumme
in bar, während die anderen 50% im Rahmen des gegenseitigen
Handelsabkommens verrechnet werden, sagte Adisai.
Thailand ist einer der bedeutendsten Reisexporteure der
Welt und die Philippinen eines der Länder Asiens, die den meisten Reis
importieren müssen.
Japan hilft bei Werbung für „One-Tambon one-Product“
Japan hilft nach Angaben von Premierminister Thaksin
Shinawatra bei der Werbung thailändischer Produkte unter dem
Regierungsprojekt „Ein Unterbezirk – ein Produkt".
Der Regierungschef erklärte, dass die in Bangkok
beheimatete „Japanese External Trade Organization" (JETRO) gern
bereit sei, bei der Werbung für lokale Produkte auf dem japanischen Markt
zu helfen.
Der Präsident von JETRO hat die Entwicklung einer
neuen Verpackung für 600 thailändische Produkte unter dem „One-Tambon-One-Product"-Programm
unterstützt, damit diese der aktuellen Mode und Nachfrage in Japan
gerecht werden.
Der thailändische Premierminister forderte auch die
einheimischen Produzenten auf, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern,
um internationalen Standards gerecht zu werden. Er schlug ihnen außerdem
vor, ihre Güter zu einem besseren Preis anzubieten, um auf dem offenen
Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. (TNA)
FPO erhöht Wachstumsprognose auf 4-4,25%
Die Behörde für Fiskalpolitik der thailändischen
Regierung (FPO) erhöhte in der vergangenen Woche ihre Prognose zur
wirtschaftlichen Entwicklung Thailands in diesem Jahr von 3,6% auf 4-4,25%.
Dabei geht sie von der Annahme aus, dass die US-Wirtschaft mit einer Rate
von 1,5% wachsen wird.
Sathit Limpongpan, der Generaldirektor der Behörde,
erklärte, dass die neue Prognose angesichts der sehr gesunden internen und
externen Situation des Landes nicht zu hoch sei.
Die Annahme der FPO zum Wachstum der US-amerikanischen
Wirtschaft um 1,5% ist sehr zurückhaltend, vor allem im Vergleich zur
Vorraussage des Chefs der amerikanischen Notenbank, Alan Greenspan, der ein
Wachstum von 3,75 erwartet.
Sathit erklärte, dass sich der lokale Konsum und die
privaten Investitionen auf dem Niveau der ersten Jahreshälfte entwickeln
werden. Deshalb sei das vorhergesagte Wachstum der thailändischen
Wirtschaft sehr wahrscheinlich.
Nach Angaben von Sathit wuchs die Wirtschaft im ersten
Quartal des Jahres um 3,9% und für das zweite Quartal wird aufgrund der
zunehmenden nationalen und ausländischen Nachfrage ein Wachstum von 4,9%
erwartet.
Für die zweite Jahreshälfte geht die Behörde
allerdings von einem etwas abgeschwächtem Wachstum von 3,9% im dritten und
von 3,7% im vierten Quartal aus.
Die Abschwächung wird dem erwarteten Rückgang der
Staatsausgaben und der Rezession in den USA, durch die die thailändischen
Exporte negativ beeinträchtigt werden könnten, zugeschrieben.
Die hauptsächlichen Wachstumsfaktoren in diesem Jahr
sind ein Anwachsen der Exporte und Dienstleistungen um 8%, der private
Konsum (3,9%), private Investitionen (9,9%), Staatsausgaben (2,2%) und
öffentliche Investitionen (4,7%).
Die FPO erwartet eine anhaltende Stabilität der Innen-
und Außenposition des Landes bei einer Inflationsrate von unter 1% und
einem Leistungsbilanzüberschuss von 5,1%. (TNA)
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