Fragen Sie Tante Frieda

Liebe Tante Frieda!

Ich glaube, ich habe wirklich ein großes Problem. Mein Mann und ich haben erst vor einigen Monaten ein Baby aufgenommen. Alles begann eigentlich schon vor einem Jahr. Irgendeine Arbeitskollegin meines Mannes hatte von einer Bekannten erzählt, welche „in Schwierigkeiten" sei. Das heißt, sie war schwanger. Sie wollte das Baby aber nicht, da der Vater des Kindes sie angeblich verlassen hatte. Da wir selbst kinderlos sind, erklärten wir uns bereit, das Kind gleich nach der Geburt aufzunehmen und es dann später zu adoptieren.

Genauso wurde es dann auch gemacht. Wir holten die Frau vom Krankenhaus ab, brachten sie nachhause und das Baby nahmen wir mit heim. Natürlich gaben wir der Frau genügend Geld als Abfindung und sie gab uns dafür das Verspreche, sobald als möglich alle Schritte für eine Adoption in die Wege zu leiten. Wir haben „unser" Baby mittlerweile sehr lieb gewonnen, aber die leibliche Mutter macht uns jetzt Probleme. Sie kommt immer wieder unangemeldet daher, spielt mit dem Kind und, wie unser Hausmädchen uns sagte, spricht ihm immer vor, dass sie die Mutter sei. Sie fragt auch immer wieder um Geld und ihre Forderungen diesbezüglich werden immer unverschämter. Nun macht sie Andeutungen, dass sie das Kind nie zur Adoption frei gibt, es sei denn, wir würden genügend bezahlen. Wir haben ihr bereits im Laufe der Zeit über 150.000 Baht bezahlt – ohne Rechnung natürlich und können es daher nicht beweisen. Ich bin total verzweifelt, da ich mein Baby behalten möchte, da ich weiß, dass diese Frau es entweder schlecht behandeln oder gar wieder „verschachern" würde. Kannst du mir einen Rat geben?

Mutter

Liebe Mutter!

Also alles was recht ist, aber da habt ihr euch in einen schönen Schlamassel hineinziehen lassen. Was kann man dir da für einen Rat geben? Rechtlich gesehen habt ihr überhaupt nichts in der Hand. Selbst wenn ihr beweisen könntet, dass ihr der Frau das viele Geld gegeben habt – Menschenhandel ist auch in Thailand verboten. Und der Kauf eines Kindes gehört nun Mal dazu. Ich stimme mit dir überein, wenn du sagst, dass die Frau wahrscheinlich nur noch mehr Geld herausschlagen möchte. Ihr hättet euch von Anfang an nicht so tief reinziehen lassen sollen. Denn Erpresser, und das scheint mir eine zu sein, hören nach der ersten Zahlung nie auf, die fordern weiter und weiter. Ich an eurer Stelle würde mich einem Rechtsanwalt anvertrauen und ihm die ganze Sachlage erklären. Alleine habt ihr mit Sicherheit keinerlei Chancen. Aber, ihr müsst in jedem Falle damit rechnen, dass euch das Kind wahrscheinlich weggenommen wird. Es tut mir leid für euch und das Baby und ich hoffe, ihr findet einen Ausweg.

Liebe Tante Frieda!

Ich habe eigentlich überhaupt kein Problem. Ich wollte eigentlich nur wissen, wer du wirklich bist. Ich mag nämlich deine Art, wie du den Leuten Antwort gibst. Du sagst zwar immer, dass du schon „etliche Jahre auf dem Buckel" hast, aber dein Ton und deine Schreibweise sind so frisch, dass ich das fast nicht glauben kann. Meinst du, es wäre möglich, mich einmal mit dir zu treffen? Ich bin 43 jahre alt, noch Junggeselle und kann mit den Mädchen hier nicht viel anfangen. Bitte sei so lieb und schreibe mir zurück und vergiss nicht, mir einen Treffpunkt zu nennen.

Dein Bewunderer Hugo

Lieber Hugo!

Zuerst einmal vielen Dank für dein liebes Komliment. Ich freue mich immer wieder, wenn ich den Menschen gute Ratschläge geben kann. Nun zu deinen Fragen: Bei uns in der Redaktion ist es so üblich, dass wir meist nach außen hin anonym bleiben. Also werde ich mich natürlich auch daran halten. Außerdem möchte ich deine gute Phantasie nicht zerstören, denn vielleicht wärest du sehr enttäuscht, wenn du mich sehen würdest. Tante Friedas sind nämlich nicht jung, sondern meist alt und weise – genauso wie ich. Also, mein Jung’, jetzt versuche was mit den hübschen Mädels hier anzufangen und bleib nicht mehr zu lang alleine.

Deine Tante Frieda