Tischlein deck dich...

Heute mit Elfi Seitz im: Chrysanthemum Palace

Kurt Krieger

Jeder in Pattaya kennt das Royal Cliff Beach Resort. Die meisten wissen, dass es aus drei Hotels besteht und in jedem befinden sich hervorragende Restaurants. Restaurants, in welchen Speisen aus verschiedenen Ländern serviert werden. Das Chrysanthemum Palace im Royal Grand ist eines davon. Der Name lässt bereits vermuten, dass es sich um ein chinesisches Lokal handelt. Das Lokal wirbt mit dem Spruch: „Experimentieren Sie eine Legende" und das beginnt bereits beim Eintritt ins Restaurant. Wunderschön dekorierte und trotzdem schlichte Räume, in welchen die zarten Farben Hellblau, Zartrosa, Weiß und Gold überwiegen, ein elegantes Ambiente mit dem typischen Flair des Royal Cliff.

Etwas Besonderes fesselte gleich beim Eingang unsere Aufmerksamkeit. Eine wunderschöne Hochzeitstorte stand bereit für eine Gruppe Gäste. Es wurde uns erklärt, dass der neue Chef-Konditor und Bäcker vom Royal Cliff, Didier Bachelet, der gestaltende Künstler war. Wir erfuhren später auch, dass das Royal Cliff von nun an diese Torten auch auf Bestellung herstellt und sie zu jeder Party oder jederzeit ins Haus liefert.

Unser Gastgeber, Ranjith Chandrasiri, der Resident Manager vom Royal Grand, hatte gefragt, ob er ein Menü für uns zusammenstellen darf und wir hatten es ihm gerne überlassen. Das extra für uns gedruckte Menü enthielt die folgenden Gerichte: Ausgewählte heiße Vorspeisen, eine Szechuan Suppe, kleine Omelettes gefüllt mit der knusprigen Haut von der Peking Ente, ein knusprig gebratenes Hühnchen, Garoupa Fisch Filet in einer süß-sauren Sauce, das Fleisch der berühmten Peking Ente mit Pfeffer und Knoblauch zubereitet und verschiedene Gemüsesorten. Zu einigen der Gerichte wurde gebratener Reis mit Meeresfrüchten angeboten. Die Nachspeise bestand aus einer Kokosnuss-Eiscreme mit frischen Früchten. Zum Trinken gab es natürlich auch viel chinesischen Tee in winzigen Schalen, wie das so üblich ist. Aber Ranjith, der ja auch der Präsident des Royal Cliff Weinclubs und ein anerkannter Weinkenner ist, hatte natürlich die zu einem chinesischen Essen passenden Weine ausgewählt. Es gab einen sehr guten weißen Riesling/Gewürztraminer 2001, gefolgt von einem süffigen weißen Chardonnay/Semillion 2001 und als Abschluss gab es dann einen vorzüglichen Roten, den Shiraz/Cabernet Sauvignon 2000. Glauben Sie mir jetzt, dass wir uns schon bei der Ansicht der Speisekarte wie in einem Palast vorkamen? Aber es kam natürlich noch viel besser, als die Speisen serviert wurden. Selten sieht man so feine Tischkultur. Alle Speisen werden auf schweren, zisilierten und verschnörkelten Silberplatten und Schüsseln serviert und bereits da kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Sobald aber der Gaumen mit den Speisen selbst in Berührung kommt, kann man diesen Genuss nur noch mit einem einzigen Wort beschreiben: himmlisch.

Die Auswahl der heißen Vorspeisen war schon eine Meisterleistung vom Chefkoch Lim, dem chinesischen Künstler in der Chrysanthemenpalast-Küche. Die Szechuan Suppe war vorzüglich gewürzt und jeder von uns verlangte einen Nachschlag – auch unser Fotograf, welcher eigentlich sonst kein Suppenfreund ist. Die Erwartung stieg, als die Peking Ente serviert wurde. Mit einer Grazie und gleichzeitig absolutem Können wurde die knusprige Haut mit einem Riesenmesser von der Ente gelöst, dass nicht einmal das kleinste Faserchen Fleisch daran hängen blieb. Eingerollt in eines der kleinen Omeletts, mit Gemüse und Soße versehen, ist diese Entenhaut eine echte Sensation. Ranjith berichtete uns, wie diese Ente gebraten werden muss, damit die Haut so glatt bleibt, gleichzeitig knusprig wird und sich leicht vom Fleisch lösen lässt. Das wollen wir hier allerdings nicht verraten. Was soll ich sagen, auch das knusprige Hühnchen und der Garoupa Fisch waren perfekt zubereitet. Innen saftig und weich und mit gerade dem richtigen Gefühl gewürzt. Das Fleisch der Peking Ente kam genauso knusprig gebraten auf den Tisch und schmeckte vorzüglich. Ranjith erklärte uns auch, dass man bei einem richtigen Peking Ente Essen diese auf mindestens 6 – 7 verschiedene Arten zubereitet bekommt.

Ranjith erzählte uns nicht nur über das Essen, sondern kam natürlich auch auf sein Lieblingsthema, den Wein, zu sprechen. Es ist unwahrscheinlich, aber Ranjith ist, trotz seiner jungen Jahre, eine der klügsten Personen, die ich kenne. Man könnte ihn mit einem Gefäß vergleichen, in welchem unwahrscheinlich viel Wissen und Weisheit verschlossen ist. Gar zu gerne aber lüftet er den Deckel, wenn man interessiert ist, und lässt einem daran teilhaben.

Wir erfuhren, dass das Royal Cliff jetzt seine eigene Weinkellerei hat mit 10 verschiedenen Weinen unter dem Namen Royal Cliff Cellar Selection. Natürlich wurden wir, besonders unser Tony bekam große Augen, sehr neugierig darauf und Ranjith führte uns nach dem Essen in den Weinkeller. Natürlich ist der Keller kein Keller wie im üblichen Sinne in Österreich oder Frankreich, aber die Temperatur in dem Raum stimmt und die Flaschen, so cirka 500 verschiedene Weinsorten, lassen sich wohl sehen. Die Preise der Weine? Nun, Sie haben die Auswahl zwischen 800,— und 260.000,- Baht pro Flasche. Das glauben Sie nicht? Dann gehen Sie dochmal im Royal Cliff vorbei und lassen Sie sich eine Führung im Weinkeller geben! Die Kellner sind von Ranjith selbst geschult, wissen daher ausgezeichnet Bescheid über die Weine und können Sie vorzüglich beraten.

Aber das Thema Wein im Royal Cliff werde ich an anderer Stelle demnächst ausführlich beschreiben.

Unser Besuch im Chrysanthemum Palace fand sehr spät ein Ende, denn nur schwer konnten wir uns von der eleganten und trotzdem gemütlichen Atmosphäre und von unserem charmanten Gastgeber trennen.

Möchten auch Sie einen wundervollen, unvergeßsslichen Abend erleben und wie der Kaiser von China selbst behandelt werden? Dann besuchen Sie den Chrysanthemum Palace im Royal Grand.