Liebe Tante Frieda!
Ich bin schon ganz verzweifelt, denn mein Mann schiebt
alles, auch die kleinste Kleinigkeit auf mich ab. Ganz egal was es ist,
immer muss ich es tun oder den Kopf dafür hinhalten. Manchesmal kommt er
mir vor, als wäre er zu gar nichts fähig. Ich muss unsere drei Kinder
ganz alleine erziehen, er mischt sich da nie ein. Er geht jeden
Unannehmlichkeiten aus dem Weg und sagt immer, dass ich das viel besser
richten kann als er. Ich bin wirklich ausgesprochen sauer auf ihn. Was
kann ich tun oder wie kann ich ihn dazu bringen, ein bisschen mehr
Verantwortung zu übernehmen.
Geplagte Ehefrau
Liebe geplage Ehefrau,
also, alles was recht ist, aber zu irgendwas war er
ja schon nütze, das bezeugen doch wohl eure drei Kinder. Oder haste die
auch alleine gemacht? Ich glaube, dass du, sei mir nicht böse, ein wenig
dominant bist und das könnte der Grund für deinen Mann sein, dass er
alles auf dich abschiebt. Falls das stimmt, dann stell dich doch mal
hilflos, so etwas mögen die Männer. Das war schon zu meiner Zeit so. Da
brauchte man nur ein bisschen mit den Wimpern zu klimpern und auf hilflos
zu machen und schon hatte man eine ganze Reihe Kavaliere die sich erboten
zu helfen. Also, sei nicht zu selbständig – und wenn du mal was mit
Absicht verpatzen musst, scheu dich nicht das zu tun. Auch wenn dein Mann
sagt, du machst das besser, tue es eben nicht.
Liebe Tante Frieda,
meine Frau und ich haben momentan große Probleme. Es
handelt sich dabei um unseren Sohn. Er steht kurz vor seinem
19.Geburtstag, ist gerade mit dem Abitur fertig und besteht darauf zu
seinem Geburtstag ein eigenes Auto zu bekommen. Autos sind in Thailand
aber ziemlich teuer, das alleine ist schon eine große finanzielle
Belastung, welche er uns da zumutet. Die Schule war sehr teuer, das werden
alle wissen, die Kinder hier zur Schule schicken müssen. Ich bin strikt
dagegen, meine Frau allerdings möchte unbedingt, dass ich ihm ein eigenes
Auto kaufe. Sie sagt, dann könnte er sie immer zu ihren Verwandten in den
Isan fahren und sie bräuchte nicht immer mich darum bitten. Ich aber habe
Angst um meinen Sohn bei diesem furchtbaren Straßenverkehr hier. Was kann
ich nur tun, um meine Frau und meinen Sohn mit meinen Argumenten zu
überzeugen?
Besorgter Vater
Lieber besorgter Vater!
Es ist doch alles ganz einfach. Denke doch mal darüber nach, wer
dir zu deinem 19. Geburtstag ein Auto gekauft hat? Dein Vater? Nun, falls
er es getan hat, dann kannst du deinem Sohn auch eines kaufen. Aber ich
glaube, du hast es dir selbst verdienen müssen, habe ich recht? So
solltest du es auch mit deinem Sohn halten. Hilf ihm, indem du die
Anzahlung für das Auto übernimmst und dann soll er doch jobben, damit er
es abbezahlen kann. Die heutige Jugend muss lernen, dass man nicht alles
umsonst bekommt. Fang damit bei deinem Sohn an. Sollte deine Frau deshalb
zornig sein, mach ihr das Angebot, dass sie das Auto für den Jungen
bezahlen soll – schließlich ist sie es, die chauffiert werden will.