Humor
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Die Geographie einer Frau

Quiz

Die Sprache der Prospekte

Die Geographie einer Frau

Im Alter zwischen 16 und 21

ist eine Frau wie Afrika oder Australien. Sie wurde bereits zur Hälfte erforscht und ist auf natürliche Weise schön mit Buschland rund um fruchtbares Delta.

Im Alter zwischen 21 und 30

ist eine Frau wie Amerika oder Japan. Total erforscht, sehr gut entwickelt und für den Handel offen, speziell mit reichen Ländern.

Im Alter zwischen 31 und 40

ist eine Frau wie Indien oder Spanien. Sehr heiß, locker und überzeugt von der eigenen Schönheit.

Im Alter von 41 – 48

ist eine Frau wie Frankreich oder Argentinien. Sie wurde während des Krieges halb zerstört, ist aber immer noch ein warmer und begehrter Ort für Besuche.

Im Alter von 49 – 55

ist eine Frau wie Jugoslawien oder Afghanistan. Sie verlor den Krieg und wird von frühren Fehlern verfolgt. Massive Renovierung ist nun angesagt.

Im Alter von 56 – 60

ist eine Frau wie Russland oder Kanada. Sehr weit, ruhig und obwohl die Grenzen wenig patroulliert werden, wird ein Besuch wegen des frostigen Klimas vermieden.

Im Alter von 61 – 70

ist eine Frau wie England oder die Mongolei. Mit einer glorreichen und alles einnehmenden Vergangenheit – aber ohne Zukunft.

Nach 70

werden Frauen wie Albanien. Jeder weiß wo es liegt, aber keiner will dorthin.

Die Geographie eines Mannes:

Im Alter von 15 – 70

ist ein Mann wie Irak. Er wird von einem schwachen Glied der menschlichen Gesellschaft regiert – ohne Hirn.


Quiz

dieser Woche

Das Deutsche Haus ist nicht nur bekannt für gutes deutsches Essen sondern auch, dass man dort Hochseeangeltouren mitmachen kann. Natürlich hat Dieter Floeth im Laufe der Zeit schon genügend große und kleine Fische geangelt. Unsere Frage ist nun:

Wieviele Fischköpfe hängen an den Wänden im Deutschen Haus? Aber, wohlgemerkt, es ist nur von Köpfen die Rede.

Geht hin, trinkt in Gemütsruhe ein Bier oder genießt eines der guten Gerichte und zählt die Köpfe. Der Dieter kann euch sicher ein wenig dabei unterstützen.

Der Preis für den Gewinner ist ein Abendessen für zwei im Deutschen Haus plus 2 Bier und 2 Schnäpse.

Das Deutsche Haus befindet sich an der Beach Road zwischen Soi 3 und Soi 4.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Sollten mehr als eine richte Antwort eingehen entscheidet das Los.

Einsendeschluss ist der 5.10.


Die Sprache der Prospekte

Peter Nordhues

Die bunten Prospekte der Reiseveranstalter erfreuen mit exotischen Bildern und nützlichen Hinweisen zur Buchung einer Reise. Viel Sorgfalt verwenden die Herausgeber darauf die angebotene Reise in allen Einzelheiten zu beschreiben. Andere Länder, andere Sitten, andere Sprachen! Aber keine Angst, wir lesen: „Unsere Reiseleitung ist deutschsprechend, die Amtssprache des Landes ist englisch." Dieser Standardsatz kommt in vielen Variationen vor, selten in der richtigen. Das Tätigkeitswort „deutschsprechen" gibt es nicht, schon gar nicht das Beiwort „deutschsprechend". Wenn jemand die deutsche Sprache beherrscht, so ist er „deutschsprachig". Wenn er diese Sprache (also das Deutsche) spricht, so spricht er Deutsch. Die Reiseleitung ist also Deutsch sprechend. So ist in unserem Beispiel auch die Umgangssprache des Landes Englisch, im Gegensatz zur Sprache der Reiseleitung, nämlich Deutsch. Die veraltende Form „deutsch sprechen" in Klein- und Getrenntschreibung wird vereinzelt auch noch verwandt. Beispiel: „Ich muss mit ihm mal deutsch sprechen" für: „Ich muss ihm mal die Meinung sagen."

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammmen, so sicherlich ganz besonders im Urlaub. Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück. Im Prinzip gibt es zwei Typen: „Kontinentales Frühstück" und „Amerikanisches Frühstück". Beide Begriffe sind wohlgeläufig. Um sie aber ganz zu verstehen, muss man ihren Ursprung kennen. Sie wurden in England geprägt zu einer Zeit als es noch keinen Massentourismus im heutigen Umfang gab. Das „Continental Breakfast" verwies auf seine Herkunft vom Festland (Europa), das „American Breakfast" bestand aus den in den USA üblichen Zutaten. Unberücksichtigt bei der Namensgebung blieb, dass in den europäischen Ländern die Frühstücksmenüs stark voneinander abweichen, und dass Amerika nicht nur aus den USA besteht. So ist der deutsche Begriff „kontinental" in diesem Zusammenhang nicht eindeutig. Es gibt ja bekanntlich mehrere Kontinente. In der englischen Umgangssprache meint man mit „continental" immer das europäische Festland, das deutsche „kontinental" bedarf einer näheren Erklärung. Übrigens muss das amerikanische Frühstück sehr umfangreich sein, denn in einem Prospekt war zu lesen: „Amerikanisches Frühstück, teilweise als Büfett".

Wenn es nicht am Satzanfang steht wird „amerikanisches Frühstück" immer kleingeschrieben, genauso wie „italienischer Salat" oder „westfälischer Schinken", da es kein Eigenname ist. Das gilt für alle von geographischen Namen, die auf die Endsilbe „isch" enden. Aus diesem Grund ist auch folgende Auskunft falsch geschrieben: „Das Hotel hat 4 Restaurants (Goanisch, Indisch, Chinesisch, Continental)." Besser wäre diese Formulierung: „Das Hotel hat vier Restaurants (in goanischem, indischem, chinesischem und europäischem Stil)."

Zum Schluss noch eine kleine Blütensammlung unfreiwilligen Humors aus Reiseprospekten: „Für das Fotografieren in Tempelanlagen ist eine Erlaubnis erforderlich. Einheimische bitte vorher um Erlaubnis fragen." „Da an der Insel kein Bootssteg vorhanden ist, ist es möglich, dass Sie beim Transfer nasse Beine/Füße bekommen." „Ein halbwegs verkehrstüchtiger Kleinwagen kostet etwa 60 US-$ pro Tag." „Nicht erlaubt sind Kinder unter 16 Jahren sowie Rauchen und Handybenutzung." „Im Jahr 2003 fällt der Neujahrstag voraussichtlich auf den 12. April (ohne Gewähr)." „Schwimmen im Meer nur bei Ebbe möglich, Badeschuhe empfohlen." „Zimmer mit Meerblick bzw. seitlichem Meerblick haben Blick aufs Meer (entweder direkt oder seitlich)." „Die Meerblickzimmer haben als zusätzliche Ausstattung Meerblick." „Den restlichen Nachmittag können Sie mit den Eingeborenen bei ihrer täglichen Arbeit verbringen."


Die kleine Sprachecke

Peter Nordhues

2. Teil

In die Umgangssprache aller Völker sind zahlreiche Anglizismen eingegangen. Da geht es der deutschen Sprache nicht anders als allen anderen Kultursprachen auf dieser Welt. Auch in Thailand haben sich verschiedene Deutschsprachige alle möglichen englischen Ausdrucksweisen zugelegt. Warum? Hier liegen zwei Vorurteile zu Grunde. Das erste: Deutsch ist eine schwere Sprache. Das zweite: Englisch als Umgangssprache ist viel leichter, das versteht doch jeder.

Beide Vorurteile halten einer Überprüfung nicht stand. Deutsch ist nicht schwerer zu erlernen oder zu beherrschen als andere Sprachen. Zugegebenermaßen tut sich mancher mit der Beugung der Tätigkeits- und Hauptwörter schwer; diese Beugung hat historische Gründe. Englisch ist angeblich viel leichter zu beherrschen, da nur wenig Grammatik zur Anwendung kommt. Das ist nicht richtig. In der englischen Satzkonstruktion werden in besonderem Maße passivische Verlaufsformen benutzt, das ist dem Deutschen fremd. Diese typische Satzkonstruktion wird von vielen Deutschsprachigen jedoch nicht übernommen, sondern sie konstruieren einen englischen Satz so, als ob es sich um einen deutschen Satz handele. So entsteht eine Art zusammengebastelte Untersprache. Angloamerikanische Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass es heute viele Unterarten des Englischen auf der ganzen Welt gibt.

Möglicherweise wird dem Englischen ein ähnliches Schicksal beschieden wie dem klassischen Latein. Entweder es erstarrt zu einer Art Universalsprache oder es löst sich wie das Lateinische in Untergruppen auf, aus dem die romanischen Sprachen in Europa entstanden sind. Elemente des klassischen Lateins finden sich in allen europäischen Sprachen, ein Hinweis darauf, dass die damaligen „Ursprachen" eine Fülle lateinischer Ausdrücke übernommen haben.

Die Verwendung von Anglizismen ist daher wertfrei; wer möchte, kann das gerne tun, man kann jedoch auch ohne sie auskommen. Oft werden aber kritiklos ganze Begriffe oder Wörter übernommen, aus Bequemlichkeit oder in der irrigen Annahme ein jeder würde das sowieso verstehen.

Ein englisches Wort, das ständig auftaucht, ist „free". Es wird überall zu passenden oder unpassenden Gelegenheiten benutzt. Vornehmlich in der Gastronomie, wo es ein Getränk (oder sollte man lieber Drink sagen?) oder einen Imbiss (oder sollte man lieber Snack sagen?) eben „free" bei gezielten Werbemaßnahmen (oder sollte man lieber Promotion sagen?) gibt. Da dieses Wort sogar in die thailändische Schriftsprache Eingang gefunden hat, kann man es geradezu ideal benutzen, jedermann versteht es doch!

Das englische Wörterbuch von Muret-Sanders führt 37 verschiedene Bedeutungen allein für dieses einzige Wort auf. Die Bedeutung, die diesem Wort hier zukommt, ist kostenlos, frei. Warum sagt man nicht einfach: Ein Getränk ist frei? Man sagt doch auch nicht: „Heute gibt es Freebier." Man sagt: „Heute gibt es Freibier." Der Gebrauch dieses Wortes ist überflüssig und außerdem unschön.

„Bangkok hat die zahlenmäßig stärkste deutschsprachige Community in Thailand und Phuket ist die meistbesuchte Touristendestination für Deutschsprachige in Thailand." Dieser Satz stand in einer kleinen Reisebroschüre. Abgesehen vom etwas holprigen Deutsch und der zweifelhaften Zeichensetzung werden hier zwei englische Ausdrücke gebraucht, die nicht jedem Deutschsprachigen so einfach verständlich sind.

Community ist nur im englischen Wörterbuch zu finden. Es bedeutet organisierte Gemeinschaft oder Gemeinde. Aber füllt dieses Wort hier wirklich das aus, was gemeint ist? Sicher nicht. Die Deutschsprachigen in Thailand bilden weder eine politische noch soziale Gemeinschaft. Das einzig angemessene Wort ist Gruppe.

Am schlimmsten ist aber das Ungetüm Touristendestination. Der Duden führt den Begriff Destination tatsächlich auf. Aber für unser Beispiel ergäbe sich gar kein Sinn. Das Wort wird wie folgt erklärt: Bestimmung, Endzweck (aus dem Lateinischen, veraltend). In unserem Beispiel ist es augenscheinlich aus dem Englischen übernommen und bedeutet Reiseziel. Der schlichte Satz „Das meist besuchte Reiseziel deutschsprachiger Urlauber in Thailand ist Phuket" tut es doch auch, oder?

Nun möchte ich zu einem meiner Lieblingswörter kommen, dem Residenzler oder Residenten. Dieses Wort hat sich inzwischen so eingebürgert, dass es schwerlich mehr wegzudenken, geschweige denn wegzudiskutieren ist. Seinen Eingang in die hiesige deutsche Sprache hat es wohl über die thailändische Ausländerbehörde (manche kennen dieses Amt nur unter dem Begriff Immigration) gefunden. Diese erteilt unter anderem auch Non-resident-Sichtvermerke im Pass.

Damit ist gemeint, dass der Passinhaber ein von seinem amtlichen Wirkungskreis Abwesender ist. Er wohnt also nicht in seinem Heimatland, sondern in diesem Falle hat er eine beschränkte Aufenthaltsgenehmigung für Thailand. Das Gegenteil wäre also ein Resident-Sichtvermerk. Und nun kommt es zu einem Durcheinander, aus dem wohl der Residenzler entstanden ist.

Gehen wir systematisch vor. Im Duden finden wir zwei Angebote. Resident: französisch, veraltet für Geschäftsträger, veraltend für Regierungsvertreter, Statthalter. Residenz: lateinisch, Wohnsitz eines Staatsoberhauptes, eines Fürsten, eines hohen Geistlichen; Hauptstadt.

Wohlwollend könnte man darunter dann jemanden verstehen, der in der Hauptstadt wohnt, also in Bangkok; das ist aber offensichtlich nicht gemeint. Hier ist also folgendes geschehen: Es wurde ein englisches Wort eingedeutscht und mit einer Bedeutung versehen, die ihm eigentlich gar nicht zukommt. Denn in der Regel sind die hier lebenden Ausländer eben keine Residenzler, sondern, ja was sind sie eigentlich?

Sie sind im thailändischen amtlichen Sprachgebrauch Non-residents; übertragen ins Amtsdeutsche: Nichtthailändische Staatsangehörige mit einem amtlichen Sichtvermerk im Pass versehen. Na, ist das nichts? Aber diese Sprachschöpfung wird uns wohl erhalten bleiben, auch wenn sie dem Zugereisten erläutert werden muss.