Man hat geheiratet, Kinder bekommen, sie großgezogen und nun sitzt man plötzlich alleine zuhause. Der Ehemann arbeitet den ganzen Tag, ist völlig ausgelastet – und einem selbst fällt die Decke auf den Kopf. Das ist der Moment, wo viele Frauen daran denken, wieder in ihren Beruf einzusteigen. Schwierig? Zu lange aus dem Beruf raus? Falsch! Rückkehrerinnen haben oft bessere Chancen, als sie selbst vermuten. Oft ist uns Frauen nämlich gar nicht klar, dass wir über einige sehr wichtige und geschätzte Eigenschaften verfügen. Eigenschaften, welche von klugen führenden Köpfen in vielen Firmen gefragt sind. Das Organisationstalent von Müttern z.B. ist oft sehr gefragt und auch ihre soziale Kompetenz, das Gemeinschaftsgefühl.

Manche Frauen treten bei ihrem Versuch ins Berufsleben zurückzukehren viel zu schüchtern auf, wie Bittstellerinnen fühlen sie sich manchmal. Das ist natürlich eine grundfalsche Einstellung, denn sie sollten sich ihres Wertes wohl bewusst sein. Natürlich sollten die Frauen bei einem Einstellungsgespräch nicht versuchen dabei die „besseren Männer" sein zu wollen.

Firmen bevorzugen gerade die weibliche Sensibilität und die, vor allem gegenüber Männern, breitere Wahrnehmungsfähigkeit.

Alles in allem gehört zum Wiedereinstieg ins Berufsleben die richtige Vorbereitung dazu. Nicht einfach nur denken „ich möchte wieder arbeiten" und dann ohne lange zu überlegen die nächste Stellung annehmen. Nein, gute Planung ist dafür die wichtigste Voraussetzung.

Dazu gehören Fortbildungskurse, Weiterbildung in der Sparte, die man anstrebt. Das kann am Besten, in Europa zumindest, das Arbeitsamt vermitteln. Auch spezielle Gespräche in der Familie tragen viel dazu bei, die Dinge abzuklären.

Wer dann alles geklärt und geplant hat, auch die Fragen der Kinderbetreuung und Hausarbeit, sollte diese neue Arbeitsaufteilung schon während der Fort- oder Weiterbildung testen. Das gibt den Frauen, welche zum Wiedereinstieg ins Berufsleben bereit sind, wesentlich mehr Sicherheit, weil dieser Wiedereinstieg eben dann perfekt organisiert ist.

Trotzdem kann es zu Schwierigkeiten kommen. Denn oft ist nicht die Bewerbung das Haupthindernis zum Wiedereinstieg, sondern die Skepsis des Ehegatten. Viele Männer wollen nämlich aus dem alten Trott nicht heraus. Sie sagen, sie würden die Umsorgung durch die Frau vermissen. Frauen sollten ihren Männern daher klarmachen, dass neue Gesprächsthemen und Eindrücke durch das Berufsleben der Frau die Verbindung wieder neu beleben können und eine Bereicherung für die Partnerschaft darstellen könnten. Männern sollen sich klar darüber werden, dass dies oft wesentlich mehr zählt als die heiße Suppe pünktlich auf dem Tisch.