Wirtschaft - Thailand
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Asiatisch-europäische Beziehungen verbessern sich durch ASEM IV

ASEAN setzt Weg der Liberalisierung fort

Autoexporte bleiben auch im kommenden Jahr vielversprechend

Wirtschaftsführer vertrauen weiterhin positiver Unternehmensentwicklung

Kreditvergabe hat zum ersten Mal seit 1997 zugenommen

Asiatisch-europäische Beziehungen verbessern sich durch ASEM IV

Nach Auffassung von Premierminister Thaksin Shinawatra werden sich die Beziehungen zwischen Asien und Europa nach dem in der vergangenen Woche in Kopenhagen stattgefundenen vierten EU-Asien-Gipfel (ASEM IV) weiter verbessern.

Thaksin erklärte, dass sich positive Veränderungen in den Beziehungen beider Regionen anzeichnen, da die EU jetzt ein besseres Verständnis für Asien habe. „Bis vor kurzem hatte die EU eine negative Haltung gegenüber Asien. Doch als sich die europäischen Staaten mit den aktualisierten Informationen vertraut machten, darunter auch Informationen, die sie von uns erhielten, schienen sie uns besser zu verstehen und zu akzeptieren", sagte er.

Der thailändische Premier erläuterte, dass die Initiative des Asiatischen Dialogs für Zusammenarbeit (ACD) ebenfalls von Europa unterstützt wurde und der dänische Premierminister Poul Nyrup Rasmussen, welcher das zweitägige Gipfeltreffen leitete, die Initiative in seiner Abschlussrede erwähnte.

Thaksin hatte die ACD mit der Absicht ins Leben gerufen, sie als regionales Forum für Diskussionen und die Kooperation zwischen den Staaten Asiens auf den verschiedensten Gebieten, insbesondere zum Handel und zu Investitionen, zu nutzen.

Thaksin erklärte außerdem, dass auf dem ASEM IV auch Handelsbeschränkungen und protektionistische Maßnahmen zur Sprache kamen. Vorliegende Dokumente und Informationen zeigen, dass die Abschaffung dieser Maßnahmen, vor allem im Handel mit landwirtschaftlichen Gütern, das Einkommen der Bauern weltweit um jährlich 400 Milliarden US$ anheben würde.

Weiterhin wurde ein Vorschlag diskutiert, ausgewählte Maßnahmen gegen einzelne Exporteure einzuleiten, welche die Handelsvorschriften verletzen und zum Beispiel verunreinigte Güter vertreiben. Dies könnte eine Alternative zur bisherigen Praxis der Strafmaßnahmen gegen alle Exporteure des betreffenden Landes darstellen und damit die gefürchteten protektionistischen Vorgehen vermeiden, welche in letzter Konsequenz niemandem nutzen, erklärte der Regierungschef Thailands bei seiner Rückkehr nach Bangkok.

Auch der Premierminister Malaysias, Dr. Mahathir Mohamad, drückte seine Zufriedenheit mit den Ergebnissen von ASEM aus, erklärte jedoch, dass weitere Aktivitäten erforderlich wären, um die zahlreichen Vorschläge in Realität umzusetzen und weitere Brücken zwischen den beiden Kontinenten zu errichten. Nach einem Bericht der malaysischen Nachrichtenagentur Bernama sagte Mahathir auf einer Pressekonferenz: „Der vierte EU-Asien-Gipfel (ASEM IV) kann wahrscheinlich keinen Beitrag zu Themen wie dem Irak leisten, doch die freimütigen und offenen Diskussionen zwischen den Staatschefs beider Kontinente waren sehr nützlich."

ASEM ist ein informeller Prozess zwischen 10 asiatischen Staaten und den 15 EU-Ländern sowie der Europäischen Kommission mit dem Ziel, beide Kontinente auf politischem, sozioökonomischem und kulturellem Gebiet weiter anzunähern.

ASEM I fand 1996 in Bangkok statt, ASEM II 1998 in London und ASEM III 2000 in Seoul.(TNA)


ASEAN setzt Weg der Liberalisierung fort

Die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) will die Bewegungen von Menschen und Gütern in der Region weiter liberalisieren. Gemäß einem Bericht der malaysischen nationalen Nachrichtenagentur Bernama unterzeichneten die Transportminister der ASEAN-Staaten auf ihrem kürzlichen Treffen in Jakarta eine Absichtserklärung zur Verbesserung der Luftfrachtdienstleistungen. Dieses Abkommen wird als erster Schritt hin zur vollständigen Liberalisierung des Dienstleistungsverkehrs in der Region angesehen.

Die Erklärung erlaubt es den ausgewählten Fluggesellschaften der ASEAN-Staaten, alle Frachtservices von bis zu 100 Tonnen ohne Begrenzungen der Frequenz und der Typen der eingesetzten Flugzeuge durchzuführen.

Dadurch könnte die Mobilität der Menschen und Güter innerhalb der ASEAN verstärkt werden, wodurch schließlich der Handel, die Investitionen und der Tourismus in der Region gestärkt werden.

Die Absichtserklärung soll jedoch erst dann zu einem vollständigen Vertrag erweitert werden, wenn die Mitgliedsstaaten der ASEAN ihre entsprechenden nationalen Gesetze diesbezüglich angepasst haben.

Während des Treffens vereinbarten die Minister auch, die Vorgehensweisen beim Transport gefährlicher Güter wie Explosivstoffe innerhalb der ASEAN zu vereinfachen. Bisher waren die Vorkehrungen und Anforderungen für den Transport dieser Güter sehr kompliziert, so dass ihr Handel erheblich gehemmt wurde.

Vertreter des indonesischen Kommunikationsministeriums erklärten, dass der Schwerpunkt des diesjährigen Treffens auf der Errichtung einer Freihandelszone in der ASEAN-Region (AFTA) gelegen hat.

Das AFTA-Vorhaben wurde im Januar dieses Jahres begonnen, wobei die Gründungsmitglieder der ASEAN Malaysia, Indonesien, Brunei, die Philippinen, Singapur und Thailand vereinbarten, ihre Zölle für eine große Zahl von Gütern unter 3% zu senken. (TNA)


Autoexporte bleiben auch im kommenden Jahr vielversprechend

Die Autoexporte Thailands werden sich auch im kommenden Jahr positiv entwickeln, wenn die USA keinen Krieg gegen den Irak beginnen. Ninnart Chaitheerapinyo, der Vizepräsident von Toyota (Thailand) Co, erklärte, dass die Autohersteller ihre Arbeitsleistungen jetzt auf zwei Schichten erweitert haben, da die Auftragseingänge bedeutend zugenommen haben.

In den ersten acht Monaten des Jahres wurden in Thailand 250.000 Fahrzeuge verkauft und 73.000 Autos wurden exportiert.

Die großen Autohersteller wie Ford, Mazda und Isuzu haben ihre Produktion aufgrund der zunehmenden Nachfrage schon ausgeweitet und Toyota wird diesem Schritt im November folgen. Ninnart geht davon aus, dass die Autoproduktion im kommenden Jahr von ihrer gegenwärtigen Kapazität von 57% auf volle Auslastung ansteigen wird.

„Diese Ausweitung der Schichten zeigt die Verbesserungen in der Automobilindustrie. Vor der Wirtschaftskrise arbeiteten den Fahrzeugherstellern Hunderttausende von Arbeitern in drei Schichten. Als die Luftblase jedoch zerplatzte, wurden viele Arbeiter entlassen und die Arbeitsschichten auf eine reduziert."

Ninnart erwartet, dass im kommenden Jahr insgesamt etwa 700.000 Fahrzeuge verkauft werden, davon 450.000 auf dem thailändischen Markt und der Rest im Ausland.

2004 werden die Verkäufe wahrscheinlich auf 800.000 ansteigen, wovon 520.000 auf dem Inlandmarkt abgesetzt werden. Für 2005 erwartet die Branche einen Anstieg auf 1 Million Fahrzeuge mit 600.000 Verkäufen in Thailand. (TNA)


Wirtschaftsführer vertrauen weiterhin positiver Unternehmensentwicklung

Drei führende Vertreter aus dem Banken-, Energie- und dem Immobiliensektor äußerten kürzlich ihr Vertrauen, dass sich die Entwicklung der Unternehmen trotz noch immer bestehender Hindernisse verbessern werde.

Auf einem Seminar der Börse von Thailand zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes sagte Khunying Jada Wattanasiritham, der Präsident der Siam Commercial Bank, dass die Geschäftsbanken jetzt besser in der Lage sind, aus den Zinsunterschieden und Bankgebühren Gewinne zu erzielen.

Trotz der gesunkenen Belastung der Banken müssten diese aber noch immer zusätzliche Absicherungen gegen Kreditausfälle einsetzen. Auch sei mehr Augenmerk auf eine effiziente Risikokontrolle und die Verwaltung der Kundendaten zu legen. Die Investitionen sollten auch nur in solche Projekte erfolgen, wo sich die Risiken und Chancen ausgleichen.

Viset Choopibhal, der Präsident der PTT Plc, erklärte, dass die Energiewirtschaft weiter im Wachstum begriffen ist, insbesondere im Gassektor. Es wird erwartet, dass die inländische Nachfrage für dieses Produkt in den kommenden fünf Jahren jährlich um 6-6,5% zunehmen wird.

Diese ansteigende Nachfrage werde auch zum Wachstum in verwandten Industrien wie dem Bau von Gasleitungen beitragen. Allerdings ist der Sektor der Ölraffinerien nicht wesentlich gewachsen. Gegenwärtig gibt es in Thailand sieben Raffinerien mit einer durchschnittlichen Produktionskapazität von 60% und es wird etwa zwei Jahre dauern, bis sich die Auslastung wieder erhöhen wird.

Anant Asvabhokhin, der Vorstandsvorsitzende von Land & House Plc, sagte, die an der Börse gelisteten Immobilienunternehmen haben sich seit Jahresanfang sehr gut entwickelt. Die Einnahmen der kleinen und mittleren Unternehmen haben sich verdoppelt und bei den großen Firmen war ein Wachstum von 30-40% zu verzeichnen.

Der Gesamtumsatz von Land & House stieg um 40% gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit die früheren Schätzungen von 20% erheblich. Die Entscheidung der Regierung, die Steuervergünstigungen und Gebührensenkungen zu verlängern werde auch im kommenden Jahr positiv im Immobiliengewerbe deutlich werden. (TNA)


Kreditvergabe hat zum ersten Mal seit 1997 zugenommen

Die Vergabe neuer Kredite durch die Geschäftsbanken hat nach Angaben der Bank of Thailand in der ersten Jahreshälfte um 2% zugenommen. Dies ist die erste Zunahme dieser Kennziffer seit 1997.

Der Gouverneur der BOT, Pridiyathorn Devakula, erklärte, dass er mit den Chefs der Geschäftsbanken über Wege diskutiert hat, das Bankensystem besser zu kontrollieren. Die Zentralbank möchte, dass die kommerziellen Banken ihre Kreditvergabe an die Kunden mit guten Rückzahlungserwartungen erweitern und gleichzeitig die problematischen Kredite umstrukturieren.

Die Anstrengungen zur Lösung des Problems der nicht bedienten Verbindlichkeiten im Bankensystem würden jedoch langsam Wirkung zeigen.

„Die Nettoneuvergabe von Krediten, die durch die Subtraktion der zurückgezahlten Kredite von den neu vergebenen ermittelt wird, stieg in der ersten Jahreshälfte um 2%. Diese Zunahme beruht auf der Verbesserung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage sowie der Vereinfachung der Kriterien zur Berechnung der nicht bedienten Verbindlichkeiten. Wenn die Kreditvergabe weiter anwächst, wird sich auch das Ergebnis der Geschäftsbanken verbessern", erklärte der BOT-Chef.

Zur Privatisierung der Krung Thai Bank sagte er, dass sich die Bank in der letzten Phase des Verkaufs ihres ersten Aktienpaketes befinde. Es wird erwartet, dass die Anteilsvergabe im vierten Quartal erfolgen kann, wenn nicht externe Faktoren dazwischen kommen. (TNA)