Asiatisch-europäische Beziehungen verbessern sich durch ASEM IV
Nach Auffassung von Premierminister Thaksin Shinawatra
werden sich die Beziehungen zwischen Asien und Europa nach dem in der
vergangenen Woche in Kopenhagen stattgefundenen vierten EU-Asien-Gipfel (ASEM
IV) weiter verbessern.
Thaksin erklärte, dass sich positive Veränderungen in
den Beziehungen beider Regionen anzeichnen, da die EU jetzt ein besseres
Verständnis für Asien habe. „Bis vor kurzem hatte die EU eine negative
Haltung gegenüber Asien. Doch als sich die europäischen Staaten mit den
aktualisierten Informationen vertraut machten, darunter auch Informationen,
die sie von uns erhielten, schienen sie uns besser zu verstehen und zu
akzeptieren", sagte er.
Der thailändische Premier erläuterte, dass die
Initiative des Asiatischen Dialogs für Zusammenarbeit (ACD) ebenfalls von
Europa unterstützt wurde und der dänische Premierminister Poul Nyrup
Rasmussen, welcher das zweitägige Gipfeltreffen leitete, die Initiative in
seiner Abschlussrede erwähnte.
Thaksin hatte die ACD mit der Absicht ins Leben gerufen,
sie als regionales Forum für Diskussionen und die Kooperation zwischen den
Staaten Asiens auf den verschiedensten Gebieten, insbesondere zum Handel und
zu Investitionen, zu nutzen.
Thaksin erklärte außerdem, dass auf dem ASEM IV auch
Handelsbeschränkungen und protektionistische Maßnahmen zur Sprache kamen.
Vorliegende Dokumente und Informationen zeigen, dass die Abschaffung dieser
Maßnahmen, vor allem im Handel mit landwirtschaftlichen Gütern, das
Einkommen der Bauern weltweit um jährlich 400 Milliarden US$ anheben würde.
Weiterhin wurde ein Vorschlag diskutiert, ausgewählte
Maßnahmen gegen einzelne Exporteure einzuleiten, welche die
Handelsvorschriften verletzen und zum Beispiel verunreinigte Güter
vertreiben. Dies könnte eine Alternative zur bisherigen Praxis der
Strafmaßnahmen gegen alle Exporteure des betreffenden Landes darstellen und
damit die gefürchteten protektionistischen Vorgehen vermeiden, welche in
letzter Konsequenz niemandem nutzen, erklärte der Regierungschef Thailands
bei seiner Rückkehr nach Bangkok.
Auch der Premierminister Malaysias, Dr. Mahathir Mohamad,
drückte seine Zufriedenheit mit den Ergebnissen von ASEM aus, erklärte
jedoch, dass weitere Aktivitäten erforderlich wären, um die zahlreichen
Vorschläge in Realität umzusetzen und weitere Brücken zwischen den beiden
Kontinenten zu errichten. Nach einem Bericht der malaysischen
Nachrichtenagentur Bernama sagte Mahathir auf einer Pressekonferenz: „Der
vierte EU-Asien-Gipfel (ASEM IV) kann wahrscheinlich keinen Beitrag zu
Themen wie dem Irak leisten, doch die freimütigen und offenen Diskussionen
zwischen den Staatschefs beider Kontinente waren sehr nützlich."
ASEM ist ein informeller Prozess zwischen 10 asiatischen
Staaten und den 15 EU-Ländern sowie der Europäischen Kommission mit dem
Ziel, beide Kontinente auf politischem, sozioökonomischem und kulturellem
Gebiet weiter anzunähern.
ASEM I fand 1996 in Bangkok statt, ASEM II 1998 in London
und ASEM III 2000 in Seoul.(TNA)
ASEAN setzt Weg
der Liberalisierung fort
Die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) will
die Bewegungen von Menschen und Gütern in der Region weiter liberalisieren.
Gemäß einem Bericht der malaysischen nationalen Nachrichtenagentur Bernama
unterzeichneten die Transportminister der ASEAN-Staaten auf ihrem
kürzlichen Treffen in Jakarta eine Absichtserklärung zur Verbesserung der
Luftfrachtdienstleistungen. Dieses Abkommen wird als erster Schritt hin zur
vollständigen Liberalisierung des Dienstleistungsverkehrs in der Region
angesehen.
Die Erklärung erlaubt es den ausgewählten
Fluggesellschaften der ASEAN-Staaten, alle Frachtservices von bis zu 100
Tonnen ohne Begrenzungen der Frequenz und der Typen der eingesetzten
Flugzeuge durchzuführen.
Dadurch könnte die Mobilität der Menschen und Güter
innerhalb der ASEAN verstärkt werden, wodurch schließlich der Handel, die
Investitionen und der Tourismus in der Region gestärkt werden.
Die Absichtserklärung soll jedoch erst dann zu einem
vollständigen Vertrag erweitert werden, wenn die Mitgliedsstaaten der ASEAN
ihre entsprechenden nationalen Gesetze diesbezüglich angepasst haben.
Während des Treffens vereinbarten die Minister auch, die
Vorgehensweisen beim Transport gefährlicher Güter wie Explosivstoffe
innerhalb der ASEAN zu vereinfachen. Bisher waren die Vorkehrungen und
Anforderungen für den Transport dieser Güter sehr kompliziert, so dass ihr
Handel erheblich gehemmt wurde.
Vertreter des indonesischen Kommunikationsministeriums
erklärten, dass der Schwerpunkt des diesjährigen Treffens auf der
Errichtung einer Freihandelszone in der ASEAN-Region (AFTA) gelegen hat.
Das AFTA-Vorhaben wurde im Januar dieses Jahres begonnen,
wobei die Gründungsmitglieder der ASEAN Malaysia, Indonesien, Brunei, die
Philippinen, Singapur und Thailand vereinbarten, ihre Zölle für eine
große Zahl von Gütern unter 3% zu senken. (TNA)
Autoexporte bleiben auch im kommenden Jahr vielversprechend
Die Autoexporte Thailands werden sich auch im kommenden
Jahr positiv entwickeln, wenn die USA keinen Krieg gegen den Irak beginnen.
Ninnart Chaitheerapinyo, der Vizepräsident von Toyota (Thailand) Co,
erklärte, dass die Autohersteller ihre Arbeitsleistungen jetzt auf zwei
Schichten erweitert haben, da die Auftragseingänge bedeutend zugenommen
haben.
In den ersten acht Monaten des Jahres wurden in Thailand
250.000 Fahrzeuge verkauft und 73.000 Autos wurden exportiert.
Die großen Autohersteller wie Ford, Mazda und Isuzu
haben ihre Produktion aufgrund der zunehmenden Nachfrage schon ausgeweitet
und Toyota wird diesem Schritt im November folgen. Ninnart geht davon aus,
dass die Autoproduktion im kommenden Jahr von ihrer gegenwärtigen
Kapazität von 57% auf volle Auslastung ansteigen wird.
„Diese Ausweitung der Schichten zeigt die
Verbesserungen in der Automobilindustrie. Vor der Wirtschaftskrise
arbeiteten den Fahrzeugherstellern Hunderttausende von Arbeitern in drei
Schichten. Als die Luftblase jedoch zerplatzte, wurden viele Arbeiter
entlassen und die Arbeitsschichten auf eine reduziert."
Ninnart erwartet, dass im kommenden Jahr insgesamt etwa
700.000 Fahrzeuge verkauft werden, davon 450.000 auf dem thailändischen
Markt und der Rest im Ausland.
2004 werden die Verkäufe wahrscheinlich auf 800.000
ansteigen, wovon 520.000 auf dem Inlandmarkt abgesetzt werden. Für 2005
erwartet die Branche einen Anstieg auf 1 Million Fahrzeuge mit 600.000
Verkäufen in Thailand. (TNA)
Wirtschaftsführer vertrauen weiterhin positiver Unternehmensentwicklung
Drei führende Vertreter aus dem Banken-, Energie- und
dem Immobiliensektor äußerten kürzlich ihr Vertrauen, dass sich die
Entwicklung der Unternehmen trotz noch immer bestehender Hindernisse
verbessern werde.
Auf einem Seminar der Börse von Thailand zur
wirtschaftlichen Entwicklung des Landes sagte Khunying Jada Wattanasiritham,
der Präsident der Siam Commercial Bank, dass die Geschäftsbanken jetzt
besser in der Lage sind, aus den Zinsunterschieden und Bankgebühren Gewinne
zu erzielen.
Trotz der gesunkenen Belastung der Banken müssten diese
aber noch immer zusätzliche Absicherungen gegen Kreditausfälle einsetzen.
Auch sei mehr Augenmerk auf eine effiziente Risikokontrolle und die
Verwaltung der Kundendaten zu legen. Die Investitionen sollten auch nur in
solche Projekte erfolgen, wo sich die Risiken und Chancen ausgleichen.
Viset Choopibhal, der Präsident der PTT Plc, erklärte,
dass die Energiewirtschaft weiter im Wachstum begriffen ist, insbesondere im
Gassektor. Es wird erwartet, dass die inländische Nachfrage für dieses
Produkt in den kommenden fünf Jahren jährlich um 6-6,5% zunehmen wird.
Diese ansteigende Nachfrage werde auch zum Wachstum in
verwandten Industrien wie dem Bau von Gasleitungen beitragen. Allerdings ist
der Sektor der Ölraffinerien nicht wesentlich gewachsen. Gegenwärtig gibt
es in Thailand sieben Raffinerien mit einer durchschnittlichen
Produktionskapazität von 60% und es wird etwa zwei Jahre dauern, bis sich
die Auslastung wieder erhöhen wird.
Anant Asvabhokhin, der Vorstandsvorsitzende von Land
& House Plc, sagte, die an der Börse gelisteten Immobilienunternehmen
haben sich seit Jahresanfang sehr gut entwickelt. Die Einnahmen der kleinen
und mittleren Unternehmen haben sich verdoppelt und bei den großen Firmen
war ein Wachstum von 30-40% zu verzeichnen.
Der Gesamtumsatz von Land & House stieg um 40%
gegenüber dem Vorjahr und übertraf damit die früheren Schätzungen von
20% erheblich. Die Entscheidung der Regierung, die Steuervergünstigungen
und Gebührensenkungen zu verlängern werde auch im kommenden Jahr positiv
im Immobiliengewerbe deutlich werden. (TNA)
Kreditvergabe hat zum ersten Mal seit 1997 zugenommen
Die Vergabe neuer Kredite durch die Geschäftsbanken hat
nach Angaben der Bank of Thailand in der ersten Jahreshälfte um 2%
zugenommen. Dies ist die erste Zunahme dieser Kennziffer seit 1997.
Der Gouverneur der BOT, Pridiyathorn Devakula, erklärte,
dass er mit den Chefs der Geschäftsbanken über Wege diskutiert hat, das
Bankensystem besser zu kontrollieren. Die Zentralbank möchte, dass die
kommerziellen Banken ihre Kreditvergabe an die Kunden mit guten
Rückzahlungserwartungen erweitern und gleichzeitig die problematischen
Kredite umstrukturieren.
Die Anstrengungen zur Lösung des Problems der nicht
bedienten Verbindlichkeiten im Bankensystem würden jedoch langsam Wirkung
zeigen.
„Die Nettoneuvergabe von Krediten, die durch die
Subtraktion der zurückgezahlten Kredite von den neu vergebenen ermittelt
wird, stieg in der ersten Jahreshälfte um 2%. Diese Zunahme beruht auf der
Verbesserung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage sowie der Vereinfachung
der Kriterien zur Berechnung der nicht bedienten Verbindlichkeiten. Wenn die
Kreditvergabe weiter anwächst, wird sich auch das Ergebnis der
Geschäftsbanken verbessern", erklärte der BOT-Chef.
Zur Privatisierung der Krung Thai Bank sagte er, dass
sich die Bank in der letzten Phase des Verkaufs ihres ersten Aktienpaketes
befinde. Es wird erwartet, dass die Anteilsvergabe im vierten Quartal
erfolgen kann, wenn nicht externe Faktoren dazwischen kommen. (TNA)
|