Der neue Pfarrer war so nervös, dass er bei seiner
ersten Messe kaum ein Wort sprechen konnte. So fragte er bei seinem Bischof
um Rat nach. Dieser empfahl ihm, vor der nächsten
Messe zwei Tröpfchen Wodka in ein Glas Wasser zu geben.
Wenn er dann dieses zu sich nehme, sei seine Nervosität wie weggeblasen.
Gesagt, getan! Der Pfarrer fühlte sich bei der nächsten heiligen Messe so
locker und ruhig wie noch nie...
Als er aber in die Sakristei zurückkehrte, fand er eine
Nachricht vom Bischof vor:
Geschätzter Pfarrer!
Das war schon mal besser als letztes Mal. Dennoch sollten
Sie sich einige Anweisungen für die nächste Messe zu Herzen nehmen:
Das nächste Mal geben Sie bitte einige Tröpfchen Wodka
ins Wasser und nicht umgekehrt.
Es ist nicht nötig, Zitronen an den Kelchrand zu setzen.
Der Kasten neben dem Altar ist der Beichtstuhl und nicht die Toilette. Sie
sollten sich nicht auf die Statue der Jungfrau aufstützen. Noch weniger
sollten Sie diese umarmen oder sogar küssen! Die Gebote sind deren 10 und
nicht 12. Es waren 12 Apostel und nicht 7. Und keiner war ein Zwerg.
Jesus und die Apostel benennen wir nicht mit „J.C. und
Freunde". David besiegte Goliath mit einem Stein durch die
Steinschleuder, nicht mit einem Baseballschläger. Wir benennen Judas nicht
mit „Hurensohn". Der Papst wird weder „Il Padrino" noch „Capo"
genannt. Bin Laden hat nichts mit dem Tod von Jesus zu tun. Das Weihwasser
wird ausschließlich zum Segnen gebraucht und nicht um den Nacken zu
erfrischen. Die Hostie sind keine Appetithäppchen zum Wein, sondern für
die Gläubigen. Niemals sollten Sie sich zum Beten auf die Stufen vor dem
Altar setzten. Die Bibel benutzen wir nicht als Fliegenklatsche. Die
Aufforderung zum Tanz ist nicht schlecht. Dennoch sollten sie auf weitere
Polonaisen durchs Kirchenschiff verzichten. Wichtig: Jener in der Ecke des
Chores, den Sie als Schwulen und sogar als alten Sack im Rock bezeichnet
haben, war ich!
Hoffe sehr, dass diese Fehler nächsten Sonntag nicht
mehr vorkommen werden...
Herzlichst
Ihr Bischof