Berühmt wurde er in Pattaya – und mittlerweile auch in
ganz Thailand – durch sein strahlendes Lächeln. Bekannt wurde er durch
seine effiziente und harte Arbeit.
Er – das ist Pierre André Pelletier, ein
Hotelfachmann, wie man ihn sich nicht besser vorstellen kann.
Eigentlich war Pierre Andrés Lebenslauf ja fast
vorprogrammiert. In Lausanne in der Schweiz in eine Hotelbetriebsfamilie
hineingeboren, wuchs er mehrsprachig auf. Seine Mutter stammt aus dem
romanischen Teil der Schweiz und sein Papa aus dem französischen. Er sog
sozusagen mit der Muttermilch die Liebe für das Hotelgewerbe und
gleichzeitig die Begabung für Sprachen ein. Er beherrscht heute deren fünf
fließend in Wort und Schrift.
Wie es nicht anders sein konnte, besuchte Pierre André
sofort nach der Schule die Universität, holte sich dort einen sagenhaft
guten Abschluss – nur um anschließend bei der Armee als Kurier zu dienen.
Natürlich schaffte er auch die Zeit als Soldat spielend und wahrscheinlich
wurde er nie bestraft, wenn er etwas angestellt hatte, was den Herren
Offizieren vielleicht nicht gefiel, da er mit Sicherheit bereits sein
strahlendes Lächeln aufsetzen konnte.
Nachdem Pierre André aus dem Militärdienst entlassen
worden war, besuchte er erst einmal die Hotelfachschule, ebenfalls in
Lausanne und lernte dort den Rest an Fachwissen, das ihm seine Eltern im
eigenen Betrieb noch nicht beigebracht hatten. Pierre André lernte die
gesamte Palette des Gewerbes kennen, immer die Leiter hinauf, bis er alles
wusste, was man als Manager braucht. Als er mit dieser Schule fertig war,
praktizierte er erst einige Jahre im elterlichen Betrieb. „Meine Eltern
waren gestrenge Lehrer und Chefleute", erinnert sich Pierre André, „ich
musste immer alles viel besser machen als die anderen Angestellten. Das
erwarteten meine Eltern ganz einfach von mir." Gut haben sie daran
getan, denn sonst wäre seine Karriere vielleicht ganz anders verlaufen.
Man wurde auf ihn aufmerksam und als er sich um eine
Stelle im Oriental Hotel in Bangkok bewarb, wurde er ohneweiteres sofort
aufgenommen. Pierre blieb dort allerdings nur ein Jahr, denn dann rief ihn
anscheinend sein „Schicksal." Das kam in der Form einer Stelle im
Amari Airport Hotel. Dort blieb er drei Jahre als Executive Assistenz
Manager. Dort war es auch, wo er den auf der ganzen Welt begehrten Preis als
„jüngster weltbester Hotelier" erhielt. Das war eine Ehre, mit der
er selbst gar nicht gerechnet hatte, sehr wohl aber seine Vorgesetzten.
So prämiiert wurde Pierre André nach Pattaya ins Amari
Orchid versetzt, wo er 4 Jahre als General Manager wirkte. Er wurde hier der
Nachfolger von Thomas Tapken und jeder dachte, dass er nach diesem, bei den
Touristen äußerst beliebten Mann einen schweren Stand haben würde. Aber
wieder einmal bewies Pierre André innerhalb kürzester Zeit, dass man mit
beständiger harter Arbeit und dem nötigen Fleiß, aber auch der gewissen
Portion Charme, am erfolgreichsten wird. So war es natürlich nicht
verwunderlich, dass alle in Pattaya seinen Abgang sehr bedauerten.
Aber Pierre André hatte es sich zum Ziel gesetzt, die
Leiter weiter hoch zu steigen. Er wurde Generalmanager im Amari Airport
Hotel. Was für ein Aufstieg! Dort blieb er dann allerdings nur 2 ½ Jahre,
denn nach dem Ausscheiden von Thomas Tapken aus der Amari Gruppe wurde
Pierre André dort sofort als Generalmanager im Amari Watergate Hotel
eingesetzt. Diese Nachfolge hat er erst vor relativ kurzer Zeit angetreten.
Somit wurde Pierre André, nach nur neun Jahren mit der Amari Gruppe, zum
Generalmanager von derem größten Hotel – und das will bei seinem
eigentlich noch sehr jungen Alter sehr viel sagen. Immerhin hat das Hotel,
das zu den elegantesten in Bangkok zählt, mit 576 Zimmern und Suiten, 5
Restaurants und über 720 Angestellte. Da heißt es schon am Ball bleiben
bei den vielen Tagungen und Veranstaltungen, die das Watergate noch nebenbei
ausrichtet.
Wen wundert es da, dass Pierre André noch immer
Junggeselle ist? „Ich habe ein wunderbares Produkt zu verkaufen – das
Hotel. Da muss ich all meine Kraft und Energie reinlegen und kann mich nicht
mit privaten Dingen belasten", sagt Pierre André. Er lächelt leise
vor sich hin: „Man könnte sagen, ich bin mit dem Hotel verheiratet und
bin sehr glücklich dabei."
Der Unterschied zwischen einem Ressort Hotel, ja sogar
einem Hotel am Airport und einem so riesigen Stadthotel ist natürlich
gewaltig. Daher gesehen ist es eine große Herausforderung so ein Hotel zu
leiten, aber einer von Pierre Andrés Wahlsprüchen ist: „Herausforderungen
gibt es jeden Tag, ja, die sollte es jeden Tag geben. Aber, man soll davon
überzeugt sein, dass man alles immer nur besser machen kann!"
Wie schon vorher erwähnt, arbeitet Pierre André immer
sehr hart. Er ist der Erste im Hotel und der Letzte, der vom Büro nachhause
geht. Er ist eigentlich immer da – und viele können sich bereits jetzt
ein „Watergate" ohne Pierre André gar nicht mehr richtig vorstellen.
Wollen wir wetten, dass es Pierre André auch in diesem Hotel wieder
schafft, als der Beste aller Manager hervor zu gehen? Natürlich äußert
sich Pierre André nicht dazu – er schenkt uns nur eines seiner
strahlendsten Lächeln zum Abschied.