Wirtschaft - Thailand
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Sinkende Zinsen verbessern Investitionsaussichten

Thailändische Börse plant Informationsveranstaltungen

BOT-Chef beschwichtigt Ängste wegen Schwächung des Baht

Thailands Produkte in China wettbewerbsfähig

Russland und Thailand vereinbaren Erhöhung des Handelsvolumens

Hochwasserschäden auf 7 bis 10 Milliarden Baht geschätzt

Sinkende Zinsen verbessern Investitionsaussichten

Die Zinssenkungen führender Geschäftsbanken könnten zum Wachstum der inländischen Investitionen beitragen, erklärte Premierminister Thaksin Shinawatra gegenüber Rundfunkjournalisten.

Andererseits gab er jedoch zu bedenken, dass die verminderten Einlagenzinsen auch eine negative Wirkung auf das Sparverhalten der Menschen haben könnten.

Der thailändische Premier reagierte mit seinen Ausführungen auf die Zinsschritte der führenden Geschäftsbanken. Diese hatten, unter der Leitung der Bangkok Bank Plc. , sowohl ihre Einlagen- als auch ihre Kreditzinsen, um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und dies mit der überflüssigen Liquidität der Banken begründet.

Die Bangkok Bank Plc senkte mit Wirkung vom 21. Oktober ihre Einlagenzinsen für Sparguthaben auf 1,50% und ihre Kreditzinsen an erstklassige Schuldner auf 6,75%.

Die größte Geschäftsbank des Landes verminderte ihren Zinssatz auf 3-6-Monatseinlagen auf 1,75% und auf 12-Monatseinlagen auf jährlich 2,0%.

Andere bedeutende Geschäftsbanken wie die Thai Farmers Bank, die Siam Commercial Bank, die Bank of Ayuthya und die Thai Military Bank folgten diesem Schritt.

Die staatliche Krung Thai Bank Plc hielt jedoch ihre Einlagen- und Kreditzinsen konstant. Sie hebt jedoch ihr Festgeldangebot über 24 und 36 Monate auf, um mit der aktuellen Marktsituation konform zu gehen.

Der Einlagenzins für Sparkonten bei der Krung Thai Bank Plc liegt weiterhin bei 1,75%, für 3-6-Monatsgeld werden wie bisher 2,0% und für 12-Monatsgeld 3,0% gezahlt. Die Kreditzinsen bleiben mit 7,0-7,25% ebenfalls konstant.

Die US Citibank senkte ihr 12-Monats-, 24-Monats- und 36-Monatszinsen jeweils um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50-1,75%, 1,75-2,0% bzw. 2,25-2,50%.

Decha Tulanont, der Senior Vize Präsident der Bangkok Bank Plc, erklärte, dass die neuesten Zinskürzungen zu den seit 40 Jahren niedrigsten Zinsen geführt hatten. Die Bangkok Bank Plc werde in diesem Jahr ihre Zinsen nicht weiter senken, falls nicht unerwartete Ereignisse eintreten.

Kiartpong Noichaiboon, der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes der thailändischen Industrie (FTI), erklärte jedoch, dass die niedrigen Zinsen der thailändischen Wirtschaft nicht wie erwartet durch erhöhte inländische Ausgaben unter die Arme greifen werden. Er führte dies auf den Umstand zurück, dass die Sparer, insbesondere diejenigen, deren Pensionen auf Spareinlagen beruhen, nach den anhaltenden Zinssenkungen der vergangenen Monate wahrscheinlich sehr sorgfältig nachdenken, bevor sie Ausgaben tätigen.

Aber auch die inländischen Investitionen würden mit den gesenkten Zinsraten nicht angespornt, da die Banken noch immer sehr zögerlich seien, Kredite an Großunternehmen zu vergeben, von denen 50% noch immer auf der Liste der nicht bedienten Verbindlichkeiten stehen, führte er aus.

„Die niedrigeren Zinsraten könnten nicht wie erwartet positive Resultate aufweisen, sondern ganz im Gegenteil die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr hemmen. Diejenigen, die von Spareinlagen leben, erzielen ein geringeres Einkommen und werden sich mit ihren Ausgaben zurückhalten", warnte Kiartpong. (TNA)


Thailändische Börse plant Informationsveranstaltungen

Die Börse von Thailand (SET) plant für Anfang kommenden Jahres Informationsveranstaltungen in den Vereinigten Staaten und in Europa und hofft damit, die Anzahl der ausländischen Investoren in Thailand zu erhöhen.

Kittirat Na Ranong, der Präsident der SET, erklärte, er werde wesentliche Persönlichkeiten privater Unternehmen und staatlicher Behörden, darunter auch Finanzminister Somkid Jatusripitak, zu einer Teilnahme an der Reise einladen.

„Wir werden sowohl positive als auch negative Informationen über den thailändischen Kapitalmarkt zur Verfügung stellen, damit die ausländischen Investoren so viele Fakten wie möglich über unseren Markt erhalten. Wir werden auch über die Privatisierung der staatlichen Unternehmen informieren. Obwohl es bei der Privatisierung einiger Firmen einige Hindernisse gibt, bleibt der gesamte Prozess noch immer in Gang. Wir glauben, dass die Investoren mit unserem Vorgehen zufrieden sein werden", sagte Kittirat.

Zum Investitionsklima an der Börse in Thailand erklärte er, dass sich der thailändische Markt, genauso wie andere Märkte der Region, langsam zu stabilisieren beginnen. Die Aktienmärkte seien auf der ganzen Welt vor allem deshalb im Sinken begriffen, weil zahlreiche Investoren aufgrund der erheblichen Unsicherheiten über die weltweite Entwicklung in den kommenden Monaten eine kurzfristige Strategie eingesetzt haben. Er ist jedoch davon überzeugt, dass sich die Aktienpreise von Unternehmen mit guten Fundamentaldaten an der thailändischen Börse schließlich wieder von ihrem Absturz erholen werden. (TNA)


BOT-Chef beschwichtigt Ängste wegen Schwächung des Baht

Der Gouverneur der Bank of Thailand, Pridiyathorn Devakula, beschwichtigte in der vergangenen Woche Bedenken über die Schwächung des Baht gegenüber dem US-Dollar und erklärte, es handele sich dabei um einen zeitweiligen Vorgang.

Die Abschwächung entspricht der Entwicklung der anderen regionalen Währungen, welche nach den tragischen Bombenattentaten auf Bali durch ein sinkendes Vertrauen der Investoren negativ beeinflusst wurden.

In der ersten Woche nach dem Attentat fiel der Baht um 20 Satang, was relativ gering ist. Deshalb sieht die Zentralbank keinen Grund, in die Marktbewegungen einzugreifen und werde die Situation zunächst nur sorgfältig überwachen.

„Es ist sehr schwierig, die weltweite Währungsentwicklung abzuschätzen. Wir glauben jedoch, dass die Abschwächung der regionalen Währungen nur zeitweilig sein wird." Der Chef der BOT sagte, ausländische Investoren seien noch immer optimistisch über die wirtschaftliche Entwicklung der asiatischen Länder. Asien weist noch immer die höchsten Wachstumsraten auf und die Wirtschaften der einzelnen Länder der Region entwickeln sich weiterhin positiv. (TNA)


Thailands Produkte in China wettbewerbsfähig

Auch nach dem Beitritt Chinas in die Welthandelsorganisation und der Errichtung der Freihandelszone zwischen der ASEAN und China bleiben einige thailändische Produkte auf dem chinesischen Markt weiterhin wettbewerbsfähig, erklärte ein Vertreter des Wirtschaftsministeriums.

Zu diesen Produkten gehören Reis, Naturgummi, Maniok, Frischobst sowie verarbeitete Nahrungsmittel wie gefrorene Hühnchen und Schrimps.

Der Export von Reis nach China hat noch beachtliche Wachstumspotentiale. Eine Marktanalyse habe ergeben, dass die chinesische Regierung den Anbau von Kurz- und Langkornreis gefördert hat, da dessen Qualität dem thailändischen Jasminreis ähnelt. Das Hauptaufkommen des langkörnigen Reises kommt jedoch aus von Überschwemmungen heimgesuchten flachen Gegenden und der kurzkörnige Reis wird im kalten Norden des Landes angebaut.

Der Reisanbau dieser beiden Sorten ist deshalb mit vielen Unsicherheitsfaktoren behaftet, so dass China die Produkte nicht nach Thailand exportieren kann.

Dagegen bleibt die Nachfrage nach thailändischem Reis in China weiterhin hoch, insbesondere wenn die neu zu errichtende ASEAN-China-Freihandelszone die Importzölle für Reis abschaffen. (TNA)


Russland und Thailand vereinbaren Erhöhung des Handelsvolumens

Der thailändische Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik und der stellvertretende Minister für Handel und wirtschaftliche Entwicklung Russlands, Wladimer Krastin, vereinbarten am Rande des APEC Treffens in Mexiko, das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern, vom bisherigen geringen Wert von 500 Millionen US$ auf 1,7 Milliarden US$ zu erhöhen.

Dr. Adisai erklärte, dass ein gemeinsamer Handelsausschuss eingerichtet werden soll, um nach Möglichkeiten zu suchen, den Handel im Rahmen dieses Abkommens zu verbessern. Der Ausschuss werde außerdem die Aufgabe haben, die Handelsbeziehungen zwischen den privaten Unternehmen beider Staaten zu fördern.

Die Mehrzahl der thailändischen Exporte nach Russland sind verarbeitete landwirtschaftliche Produkte, Zucker und Dosenprodukte. Russland ist eines der wesentlichen Ausfuhrländer Thailands in Europa und schuldet dem Land noch etwa 47 Millionen US$ aus Verträgen im Reishandel.

Diese Schulden stellen jedoch nur einen geringen Betrag dar und können nach Auffassung des Wirtschaftsministers durch eine Tauschvereinbarung getilgt werden, wobei Russland Waffen und Technologieprodukte nach Thailand liefern will. (TNA)


Hochwasserschäden auf 7 bis 10 Milliarden Baht geschätzt

Das Forschungs- und Planungsbüro der BankThai Plc. schätzt die aus den Überflutungen in ganz Thailand bei den Bauern entstandenen Schäden auf insgesamt 7-10 Milliarden Baht. Auch das gesamtwirtschaftliche Wachstum werde aufgrund der Hochwasser nicht die erwartete Höhe aufweisen.

Anusorn Thammajai, der Chef des Büros, erklärte, die neueste Umfrage habe ergeben, dass die Überschwemmungen etwa 6,7 Millionen Rai landwirtschaftlich genutzter Fläche in Mitleidenschaft gezogen hätten, davon sind 96,4% Reisfelder. Aufgrund der Schäden werden die Einkommensverluste der Reisbauern auf insgesamt 6 Milliarden Baht geschätzt.

Der Getreideanbau hat mit Einkommensverlusten von etwa 400 Millionen Baht zu kämpfen und die Schäden für die Fischwirtschaft werden auf 515 Millionen Baht veranschlagt.

Anusorn sagte, dass die Überflutungen der Agrarflächen zu höheren Preisen für landwirtschaftliche Produkte führen würden, da das Angebot deutlich zurückgeht. Die höheren Transportkosten aufgrund des angestiegenen Ölpreises verstärkten den Preisanstieg vor allem bei Gemüse.

Das Büro prognostiziert für das vierte Quartal eine Inflationsrate von 0,8-1%, welche wegen der höheren Preise für Nahrungsmittel höher ausfallen wird als in den früheren Quartalen. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum werde aus dem gleichen Grund im ersten Quartal des kommenden Jahres nicht wie erwartet 3,5% erreichen.

Einige Wirtschaftssektoren werden jedoch von den Hochwasserschäden profitieren. Dazu gehören die Reparatur von Häusern, die Herstellung von Baumaterialien sowie die Düngemittelindustrie. (TNA)