Feuilleton
Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um den vollständigen Bericht zu lesen]:

„Symposium – GTS 02“

Noppamas, schöner noch als der goldene Schein des Himmels

Das Beste von Kamala

Geschichten aus der neuen Heimat

Decorum baut nun auch Küchen

Welt der Kristalle

Der verschwundene Stromzähler

„Symposium – GTS 02“

Ein Schaufenster für deutsche Technologie

Text Elfi Seitz,
Fotos Tony Malhotra

Das Queen Sirikit National Convention Center in Bangkok war zwischen dem 12. und 16. November der Schauplatz für das 7. German Technologie Symposium und Ausstellung (GTS). Auf der riesigen Ausstellungsfläche zeigten mehr als 150 deutsche Firmen und Organisationen ihre Produkte und ihre neuesten technischen Errungenschaften.

Ihre Königliche Hoheit Maha Chakra Sirindhorn bei ihrer Ankunft in der Halle, begleitet vom deutschen Botschafter Andreas von Stechow (links) und Dr. Paul Strunk, dem Exekutiv Direktor der Deutsch-Thailändischen Handelskammer

Dr. Ockert von Zyl, der Präsident und CEO der Siemens AG Thailand, überreicht Ihrer Königlichen Hoheit ein Geschenk

Deutsche Techniker, Industrielle, Finanziers, Trainer und Entwickler kamen zum siebten Male nach Bangkok, um deutsche Technologie, Produkte und Betriebsanlagen, aber auch Lösungen für erfolgreiche Entwicklung der thailändischen Industrialisierung anzubieten.

Außerdem fanden zur gleichen Zeit mehr als 70 Symposium Präsentationen von mehr als 50 Firmen statt. Dieses Symposium war wieder einmal ein ideales Forum für geschäfts-orientierte Ingeneure, Wissenschaftler und Technologen, Dozenten und Instrukteure, Ökonomen und Geschäftsleiter von Firmen, um mehr technische Informationen für ihren Entscheidungsprozess zu sammeln.

Besonders angetan schien die Prinzessin von diesem futuristischem BMW Motorrad

Neueste Technik auf herkömmliche Art unterwegs

Auch die Lufthansa war vertreten

Pratharn Kidjawatana, der Direktor vom DVT Büro des Unterrichtsministeriums, mit Sue Malhotra und Mitgliedern seines Büros beim TGI Stand

Jede Art von Auskunft wurde hier erteilt

Eine besondere Ehre war der Besuch Ihrer Königlichen Hoheit, Prinzessin Maha Chakra Sirindhorn, welche vom deutschen Botschafter Andreas von Stechow, dem Exekutiv Direktor der Deutsch-Thailändischen Handelskammer Dr. Paul Strunk und in Begleitung einiger anderer hoher Herren durch die Ausstellungshallen geleitet wurde. Ihre Königliche Hoheit zeigte sich an der Ausstellung selbst und an den ausgestellten Produkten äußerst interessiert.

Bereits während die Ausstellung noch im Gange war, konnten bereits neue Rekorde, was die Teilnehmeranzahl der Aussteller, sowie die Besucheranzahl betraf, verzeichnet werden.


Noppamas, schöner noch als der goldene Schein des Himmels

Es ist eine Vollmondnacht im 12. Monat im alten Königreich Sukhothai. Die delikaten Spitzen der vergoldeten Tempel und die ruhigen Wasserwege, welche die Stadt wie ein juwelenbesetztes Halsband umschließen, schimmern sanft im Mondenschein. Ruhe ist eingekehrt in das kleine Königreich und der einzige Laut ist das sanfte Schlagen der Wellen gegen die Holzboote, welche langsam auf den dunklen Kanälen dahinziehen.

Der Mond zieht seine Bahn, sein Licht gleitet von Haus zu Haus, sanft jede Ecke der Stadt ausleuchtend.

Nun kann man Bewegung in den Holzhäusern, welche sich auf den sanften Wellen des Wassers zu wiegen scheinen, wahrnehmen. Leuchtkäfer fliegen und hinterlassen goldene Punkte im silbrig-dämmerigen Schein der Nacht. Durch die offenen Fenster kann man Menschen sehen, welche sich wie in einer Traumatmosphäre bewegen. Leuchtende Seide raschelt leise und Kaskaden von dunklem seidigem Haar werden gekämmt. Honigfarbene Haut wird noch leuchtender durch das Glühen der Rubine und in die Haare wird der Duft von Jasmin massiert.

In der Mitte dieses Traumes steht ein Palast aus poliertem Teak mit Gesimsen, welche sich leicht nach oben winden. Das mondbeschienene Wasser ist wie ein flüssiger Rahmen, die Gebäude umarmend.

Eine schöne Frau sitzt an ein Dreieckskissen gelehnt. Sie ist schlank mit honigfarbener Haut, ihr ovales Gesicht und die adlerartige Nase bilden einen strengen Kontrast zum gelassenen Ausdruck ihrer großen Augen. Ihre Konzentration ist auf ihre Hände gerichtet, mit welchen sie Bananenblätter und frische Gardenien arrangiert, die ihren warmen Duft, gemischt mit dem Sandelholz, eingeführt aus dem Land der Millionen Elefanten, sich in alle Ecken des Raumes verteilt.

Zufrieden nickt sie mit dem Kopf, als sie ihre fertige Arbeit, Blätter in eine Lotusform gebunden, betrachtet. Nun nimmt sie die Gardenien aus einer Silbervase und studiert ihre Perfektion. Sie möchte den Duft einatmen, wagt es aber nicht, da dies ein Geschenk für die große Mutter Kongkha, die Königin des Wassers, ist.

Die Dame legt die Blumen in das lotusförmige Blättergefäß und gibt noch eine Kerze aus dem feinsten Wachs, nach Rosen duftende Räucherstäbchen dazu. Jetzt ist sie bereit und drei Mädchen tauchen aus den dunklen Ecken des luxuriösen Zimmers auf. Sie bringen ihr ein mit Juwelen besetztes Gewand. Gelb wie frischer Weizen, grün wie die Reisstecklinge und klar wie das Wasser einer Quelle erscheinen die Farben der Kleidung, welche im sanften Licht des Raumes leuchten und glänzen. Die junge Frau legt das Gewand über eine Schulter und ihren Busen und ist nun gekleidet in einen goldenen Sarong, welcher eine zarte Schulter und einen Arm freilässt, um von der lauen Nachtbrise gestreichelt zu werden.

Langsam schreitet sie die Korridore entlang, den inneren Bereich des Palastes verlassend und erreicht eine Treppe, die auf das königliche Pier neben dem durchsichtigen Fluss führt. Auf ihrem Weg dorthin verbeugen sich ehrfürchtig alle ihre Diener, die ihr Tag und Nacht zu Diensten stehen. Sie ist das goldene Juwel des Palastes und die Legende, dass sie das perfekte Abbild des Lotus sei, geht ihr voraus. Sie scheint zu schweben, so wie der Duft eines Parfüms in der Luft.

Ihr Name ist „Noppamas". Dieser Name wurde ihr von einem heiligen Astrologen bei ihrer Geburt gegeben, welcher ihr eine Schönheit voraussagte, die größer sei als der goldene Schein des Himmels.

Ihre Höflinge sind beim Fluss, auf den Knien liegend, wie es sich als Ehrenbezeugung gehört, glaubend, dass sie eine Göttin sei, die in menschlicher Gestalt unter ihnen wandelt.

Der Mond steht genau oberhalb der Stadt, als Noppamas den Fluss erreicht, mit seinem Licht silbrige Fäden auf den sanften Wellen zeichnend.

Sie kniet nieder auf einem grün-goldenen Brokat und hebt den von ihr gefertigten Lotus. Die Höflinge entzünden die Kerze und die Räucherstäbchen, welche einen milden Schimmer in der Nacht verströmen. Den lebenden Lotus zu ihrer Stirn haltend, sagt sie ein leises Gebet, gerichtet an Konkha, die Mutter des Wasser. Nun setzt sie den leuchtenden Lotus sanft auf das Wasser, die das Geschenk annimmt und es mit sich in der silbern beleuchteten Strömung hinfort führt.

Mit diesem schönen Geschenk hat Lady Noppamas Loy Krathong erschaffen.


Das Beste von Kamala

Text und Fotos von
Elfi Seitz

Kamala Sukosol, ein Mitglied der High Society Bangkoks, Besitzerin von einigen Hotels, Kunstsammlerin und gleichzeitig begnadete Sängerin, gab bei ihrem letzten Wohltätigkeitskonzert in ihrem Hotel Siam City in Bangkok wirklich ihr Allerbestes.

Kamala Sukosol in ihrer typischen „Dolly" Pose

Die Kinder der Familie Sukosol endlich einmal vereint auf der Bühne

Gemeinsam mit ihren Kindern Marisa, Daranee und „Noi" Krissada und ihren bewährten Ensemblemitgliedern Dolchai Boonyaratavey, Felix B. Nada, Atchanon Naksrisuk, Tanee Poonsuwan, Worabith Witayobhart, Thepin Rahjaibun, Klaichan Phunman, Punthip Punjamawat, Pattamanas Intarayai und Temduen Kesakomol und ihrer Big Band unter der Leitung von Prachin Sonpaw und einigen Tänzern und Tänzerinnen von der Schule für Kunst und Dramatik stellte sie eine Broadway gerechte Show auf die Bühne des herrlich geschmückten Festsaales.

Mit Liedern von „Hava Nagila" (erste Aufnahme 1983) über „Gyspy in my Soul", „Mambo Italiano", einer neuen Version von „Besame Mucho", „Somthing Stupid", „With my Eyes wide open" bis hin zu „New York New York" umspannte die Palette der Lieder die letzten zwanzig Jahre von Kamalas Schaffen und das ihrer nicht minder talentierten Töchter und Söhne. Ein spezieller Genuss und Höhepunkt des Abends war die „Hello Dolly" Musical Show und Kamala Sukosol war wieder einmal eine der besten „Dollys", welche man sich nur vorstellen kann.

Marisa Sukosol Nunbhakdi

Marisa und ihr berühmter Bruder Krissada Sukosol Clapp

Khun Kamala (Mitte) hält ihren jüngsten Fan nach dem Konzert unschlungen, rechts von ihr die Botschafterin von Panama, Frau Xiomara J. Ramos de Arrochaim und Elfi Seitz und links Rungratree Thongsai.

Mit Hilfe von vielen Sponsoren gelang es Kamala Sukosol und ihrem Ensemble wieder einmal einen hervorragenden Kunstabend auf die Beine zu stellen, ihre treuen Fans zu begeistern und gleichzeitig viel Geld für einen wohltätigen Zweck zu sammeln. Alle Einnahmen gehen nämlich an das Rote Kreuz Thailands, welche diese Mittel für die Erforschung und Behandlung von Brustkrebs verwenden wird.

Bei so einer Sheherazade könnte man schwach werden

Kamala Sukosol wie sie leibt und singt

Das Ensemble in voller Aktion

Bei einem Medley: (v.l.) Worabath Witayobhart, Felix B. Nada, Dolchai Boonyaratavej und Tanee Poonsuwan


Geschichten aus der neuen Heimat

Von Kurt Krieger

Teil 1: Ein Farang zieht nach Thailand

1997 komme ich mit „Sack und Pack" nach Thailand und finde in einem, überwiegend von deutschsprachigen Männern bewohnten, Apartmenthaus meine erste Bleibe. Ein Haus der offenen Tür, in dem wesentlich mehr „Damen" ein und aus gehen, als dort wohnen.

Dieses Ghetto-Leben ist mein erster Thailand-Eindruck!

Dann aber kaufe ich mit einem Bekannten gemeinsam einen Jeep, er fährt an den geraden, ich an den ungeraden Tagen und das klappt prima, bis uns eines Tages einer der lieben Landsleute wegen einer Banalität Zucker in den Tank streut.

Nach und nach erkunde ich das weitere Umfeld meiner neuen Heimat. Und eines Tages, die Zufälle gestalten das Leben, finde ich draußen am Maprachan-See einen hübsch gelegenen Rohbau mit großem Garten. Ein Platz, der mir wohl geeignet erscheint, hier meinen Lebensabend zu verbringen.

Mit dem Besitzer vereinbare ich, dass er das halbfertige Haus nach meinen Angaben ausbaut, und selbst hab’ ich mir eine Reihe von Sonderwünschen aus meinem Ersparten finanziert.

Wir schließen einen 3-Jahres-Vertrag mit einer weiteren Option ab, ich zahle, gegen Verzinsung, 3 Jahresmieten voraus und ziehe glücklich in meine „eigenen vier Wände".

Da lebe ich zufrieden, allein mit meinem Hund Struppi und einer halbzahmen Eidechse, die auf meinem Schuh sitzt, wenn ich unter einer Palme beim Lesen sitze. Ich fühle mich wie im Schlaraffenland und beginne mich literarisch zu betätigen, schreibe mein Buch „Die Reise ins Schlaraffenland."

Seit einem Jahr kenne ich eine junge Frau, Sirani, sie arbeitet in Bangkok und eines Tages steht sie mit ein paar Plastik-Tüten vor der Türe und zieht bei mir ein.

Im Schlaraffenland der Gebrüder Grimm, da fliegen einem die gebratenen Tauben in den Mund, aber hier, da steht bei mir, dem alten Mann, ein hübsches, junges Mädchen an der Tür, will mit mir Tisch und Bett und letztendlich natürlich auch das Geldtascherl teilen.

„You care for me – and I love you!"

Es vergeht ein Jahr, ich nehme meine LAG (Lebens-Abschnitts-Gefährtin) mit zu einem Weihnachts-Urlaub bei meiner Familie, nach Deutschland.

Aber siehe da, nach unserer Rückkehr, erscheint gleich am ersten Tag eine Frau, die sich als neue Besitzerin des Hauses vorstellt und erklärt, sie wolle das Haus nicht weiter vermieten, sondern nur verkaufen. Wenn wir bereit sind, den vorgeschlagenen, viel zu hohen, Kaufpreis zu akzeptieren, dann werde sie die gezahlte Mietvorauszahlung abziehen.

Ob das Rechtens ist, ist hier zweitrangig.

Der alte Besitzer hat mit unserem Geld natürlich längst andere Schulden-Löcher gestopft. Sein vordatierter Scheck, um dessen Einlösung wir ein halbes Jahr gezittert haben, wurde letztendlich mit erheblichem Druck (Anwalt, Gericht) eingelöst. Ich hab’ tief durchgeatmet.

Für meine Sirani war die Situation, dass wir hier nicht bleiben können, geradezu eine Sternstunde ihres jungen Lebens. Ich, der unsensible Farang, spüre das wohl nicht, dass das Haus voller verschiedener Geister ist, die sie nicht ruhig schlafen lassen – was ich nie bemerkt habe, und die in bösen Träumen nachts über sie herfallen, von denen sie mir vorher nie erzählt hat. Im übrigen hat sie im Garten eine seltene Schlange gesehen, die Unglück bringt und gar der Steinkauz, der dieser Tage auf der Mauer saß, der bedeute gar den Tod.

Fortsetzung folgt.


Decorum baut nun auch Küchen

Das Programm bei Decorum heißt in Englisch „Kitchen Innovation", was soviel wie „Küchenerneuerung" bedeutet. Also, erneuern tun sie die Küchen wahrlich nicht, aber man kann tolle, neue und vor allen Dingen einzigartige Küchen bei Decorum bestellen. Ganz nach Wunsch.

Eine der neuen Küchen im Decorum

Das Decorum, ein Möbelgeschäft vom Feinsten, besteht schon seit einigen Jahren. Damals, als es erbaut wurde, dachte jeder, na, wenn das nur mal gut geht. Denn so etwas Feines und Vornehmes war man in Pattaya halt nicht gewöhnt. Aber wer hätte es gedacht? Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das Decorum zu einem der besten Möbelgeschäfte etabliert, dessen wunderschöne Kreationen auch Freunde – und vor allem Käufer - in Bangkok, in ganz Thailand, ja sogar auch im Ausland finden.

Nun, seit ungefähr 5 Monaten, baut Decorum auch maßgeschneiderte Küchen. Ganz egal, welche Form oder Farbe man möchte, man bekommt es genau so geliefert wie gewünscht. Das Material ist Fiberglas und man kann ihm jede nur gewünschte Form geben. Es ist stark und robust im Material und sieht unglaublich fein aus, wenn es fertig ist. Halbrunde Kästen mit den dazu passenden Schubladen oder ganz runde Kreationen – ganz wie eine moderne Küche in Deutschland auszusehen hat. Na, kein Wunder, es ist ja auch eine deutsche Firma, die diese Küchen auf thailändischem Boden erzeugt. Muss man da bezüglich der Qualität noch mehr sagen?

Die wunderschönen Keramik-Metalldekorationen

George Razon und Nicholas Michel, die beiden Eigentümer von Decorum, sind natürlich sehr stolz auf ihre neue Errungenschaft. Sie sagen: Eigentlich ist es ja völlig egal, ob in einer Küche gekocht wird oder nicht. Es ist der Eindruck, den man bei seinen Gästen hinterlässt, wenn sie eine wunderschöne, mustergültige Küche sehen – auch wenn man anschließend mit ihnen zum Essen geht.

Die Preise beginnen bei 100.000 Baht – und da kann man dann ganz weit nach oben gehen. Es kommt eben immer darauf an, was man möchte.

Noch eine schöne Neuigkeit sind die Dekorationsartikel aus Keramik mit Metallintarsien. Das sieht traumhaft schön aus, ganz egal ob es Wandbilder, Vasen, Krüge oder Lampen sind. Diese Art, Keramik mit Metall zu verbinden ist sehr schwierig und wird von Studenten auf einer Kunstschule in Italien hergestellt und von Decorum nach Thailand importiert. Diese Dekorationen alleine sind schon ein Grund, dem Decorum einen Besuch abzustatten.

„Wir versuchen immer etwas Neues zu bringen", sagt George, „das ist unsere Pflicht unseren Kunden gegenüber."


Welt der Kristalle

Elfi Seitz von Pattaya Blatt überreicht Fredi Schaub und der Inhaberin des Geschäfts, Sangwan Duangsri, Blumen im Namen der Redaktion

Fredi Schaub, Mitbesitzer von Bruno’s Restaurant ist nicht nur ein hervorragender Chefkoch, sondern auch ein guter Geschäftsmann. Fredi liebt es außerdem seinen Wein aus wunderschön geschliffenen Kristallgläsern zu trinken, „weil er da einfach viel besser schmeckt", wie er sagt. Diesen Genuss will er von nun an mit seinen Kunden und Freunden teilen. Deshalb eröffnete er im Pattaya Bazar an der Ecke Nordpattayaroad und 2. Road einen wunderschöne „Crystal World". In dieser exquisiten „Welt der Kristalle" bekommt nun auch Otto Normalverbraucher die herrlichsten, geschliffenen Gläser und Dekorationsgegenstände, für welche man sonst nach Europa zum Einkaufen fahren musste.

Der bunte Gockelhahn lockert das Bild der weißen Gläser auf.

Gäste bestaunen die erstklassige Kollektion

Da ist für jeden Geschmack etwas dabei


Der verschwundene Stromzähler

Peter Nordhues

St. Bürokratius feiert auf der ganzen Welt Triumphe. Davon weiß ein jeder ein Lied zu singen. Öffentliche Einrichtungen werden durch Steuergelder finanziert und Banken leben von den Gebühren ihrer Kunden. Das hält diese jedoch nicht davon ab, mit ihren Kunden mitunter recht unsanft umzuspringen. Das ist auf der ganzen Welt so, in Thailand gibt es aber Besonderheiten, ohne die unsere kleine Geschichte nicht zustande gekommen wäre.

Die öffentlichen Stromversorger bringen den Stromzähler in der Regel außerhalb des Grundstücks des Kunden an. Das mag vielerlei einleuchtende Gründe haben, hat jedoch den Nachteil, dass praktisch jedermann Zugang zum Stromzähler hat. Wer also Lust hat, kann zum Beispiel den Stromverbrauch des Nachbarn leicht feststellen. Monatlich wird die Abrechnung zugestellt, der Kunde hat dafür zu sorgen, dass diese fristgemäß bezahlt wird.

Banken bieten ihren Kunden den Service an, den Betrag von einem Konto abbuchen zu lassen. Das erspart Zeit und Wege. Von dieser Möglichkeit machte auch unsere Nachbarin Gebrauch. Sie füllte bei ihrer Bank den erforderlichen Antrag aus und alles schien in Ordnung.

Unsere Nachbarin ist eine allein stehende Witwe, die so ihre Mühe hat, wenn in ihrem Haus handwerkliche Arbeiten anfallen. Zum Glück gibt es in der Nähe einen kleinen Handwerksbetrieb, der diese schnell und preiswert erledigt. Haben sich nach einem Unwetter ein paar Dachziegel gelockert und Wasser dringt ein: Kein Problem, Hilfe ist nach einem Telefonanruf sofort zur Stelle.

Eines Morgens stellte unsere Witwe fest, dass im ganzen Haus die Stromversorgung ausgefallen war. Stromausfall bedeutet auch, dass kein Wasser zur Verfügung steht, da der schwache Leitungsdruck durch eine Pumpe verstärkt werden muss, um überhaupt eine Zapfstelle zu erreichen. Sie griff also zum Telefon, ein Handwerker eilte herbei. Vorsorglich hatte er außer seinem Werkzeugkasten auch einen Satz neuer Sicherungen mitgebracht.

Die Sicherungen wurden ausgewechselt, doch die Leitungen blieben tot. Der Sicherungskasten wurde auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft, weitere Kontrollen an Verteilerdosen fanden statt, alles ohne Ergebnis.

Als einziger Übeltäter blieb also nur der Stromzähler auf der Straße übrig. Und Tatsache! Die Kabel waren gelockert worden und baumelten neben dem Zähler. Augenscheinlich hatte sich jemand am Zähler zu schaffen gemacht. Unsere Nachbarin hatte auch sofort die Kinder in Verdacht, die auf einem unbebauten Grundstück gegenüber jeden Nachmittag Fußball spielen. Der Handwerker verknüpfte die Kabel mit dem Zähler und sofort waren wieder Strom und Wasser verfügbar.

Dies sollte jedoch nicht lange so bleiben. Ein paar Tage später das gleiche Problem! Schon wieder die Kinder! Sie eilte auf die Straße, o Schreck: Der Zähler war verschwunden! Zufällig kam eine Motorradstreife der Polizei vorbei. Unsere Heldin kannte die Polizisten und machte eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahls des Stromzählers. Die Polizisten gaben ihr den Rat, sie sollte auf jeden Fall die Elektrizitätswerke von diesem Tatbestand in Kenntnis setzen und Ersatz anfordern.

Aufgeregt griff sie – wieder im Haus – zum Telefon und schilderte einem Beamten ihre Misere, schimpfte auf die Kinder und bat um Hilfe. Der Beamte fragte nach ihrer Adresse und Kundennummer und versprach so bald wie möglich zurückzurufen. Der Rückruf ließ nicht lange auf sich warten.

Eine ziemlich unwirsche Stimme meldete sich. Nach den vorliegenden Unterlagen habe sie seit drei Monaten die Stromrechnung nicht bezahlt und außerdem hat jemand die Kabel mit dem Stromzähler verbunden. Diese seien auf Grund der unbezahlten Rechnungen von der Behörde abmontiert worden. Das Wiederanbringen sei ein Straftatbestand, da nur Mitarbeiter der Behörde befugt seien, Eingriffe am Zähler vorzunehmen. Wenn die Rechnungen schnellstens bezahlt werden, könne man aber die ganze Sache vergessen, da der Zähler nicht beschädigt sei.

Eine Stunde später stand sie mit ihrem Kontobuch vor der Sachbearbeiterin ihrer Bank. Die guckte erstmal in den Computer: „Das Konto ist in Ordnung, wo liegt denn das Problem? Der Abbuchungsauftrag? Tut mir leid, aber er ist nicht ausgeführt worden. Ich kann mir das auch nicht erklären. Die fehlenden Überweisungen erledige ich sofort."

Wieder zu Hause angekommen stellte sie zu ihrem Erstaunen fest, dass der Stromzähler wieder an der alten Stelle war. In ihrem Briefkasten fand sie zwei Briefe. Einer war von den Elektrizitätswerken: „Für die Neumontage eines Stromzählers berechnen wir Ihnen 500 Baht. Den Betrag ziehen wir mit der nächsten Rechnung von Ihrem Konto ein." Der zweite Brief war von der Bank: „Für die Bearbeitung von Daueraufträgen im letzten Vierteljahr wird eine Gebühr von 60 Baht erhoben. Diese haben wir bereits von Ihrem Konto abgebucht."