„Symposium – GTS 02“
Ein Schaufenster für deutsche Technologie
Text Elfi Seitz,
Fotos Tony Malhotra
Das Queen Sirikit National Convention Center in Bangkok
war zwischen dem 12. und 16. November der Schauplatz für das 7. German
Technologie Symposium und Ausstellung (GTS). Auf der riesigen
Ausstellungsfläche zeigten mehr als 150 deutsche Firmen und Organisationen
ihre Produkte und ihre neuesten technischen Errungenschaften.
Ihre
Königliche Hoheit Maha Chakra Sirindhorn bei ihrer Ankunft in der Halle,
begleitet vom deutschen Botschafter Andreas von Stechow (links) und Dr. Paul
Strunk, dem Exekutiv Direktor der Deutsch-Thailändischen Handelskammer
Dr.
Ockert von Zyl, der Präsident und CEO der Siemens AG Thailand, überreicht
Ihrer Königlichen Hoheit ein Geschenk
Deutsche Techniker, Industrielle, Finanziers, Trainer und
Entwickler kamen zum siebten Male nach Bangkok, um deutsche Technologie,
Produkte und Betriebsanlagen, aber auch Lösungen für erfolgreiche
Entwicklung der thailändischen Industrialisierung anzubieten.
Außerdem fanden zur gleichen Zeit mehr als 70 Symposium
Präsentationen von mehr als 50 Firmen statt. Dieses Symposium war wieder
einmal ein ideales Forum für geschäfts-orientierte Ingeneure,
Wissenschaftler und Technologen, Dozenten und Instrukteure, Ökonomen und
Geschäftsleiter von Firmen, um mehr technische Informationen für ihren
Entscheidungsprozess zu sammeln.
Besonders
angetan schien die Prinzessin von diesem futuristischem BMW Motorrad
Neueste
Technik auf herkömmliche Art unterwegs
Auch die
Lufthansa war vertreten
Pratharn
Kidjawatana, der Direktor vom DVT Büro des Unterrichtsministeriums, mit Sue
Malhotra und Mitgliedern seines Büros beim TGI Stand
Jede Art
von Auskunft wurde hier erteilt
Eine besondere Ehre war der Besuch Ihrer Königlichen
Hoheit, Prinzessin Maha Chakra Sirindhorn, welche vom deutschen Botschafter
Andreas von Stechow, dem Exekutiv Direktor der Deutsch-Thailändischen
Handelskammer Dr. Paul Strunk und in Begleitung einiger anderer hoher Herren
durch die Ausstellungshallen geleitet wurde. Ihre Königliche Hoheit zeigte
sich an der Ausstellung selbst und an den ausgestellten Produkten äußerst
interessiert.
Bereits während die Ausstellung noch im Gange war, konnten bereits neue
Rekorde, was die Teilnehmeranzahl der Aussteller, sowie die Besucheranzahl
betraf, verzeichnet werden.
Noppamas, schöner noch als der goldene Schein des Himmels
Es ist eine Vollmondnacht im 12. Monat im alten
Königreich Sukhothai. Die delikaten Spitzen der vergoldeten Tempel und die
ruhigen Wasserwege, welche die Stadt wie ein juwelenbesetztes Halsband
umschließen, schimmern sanft im Mondenschein. Ruhe ist eingekehrt in das
kleine Königreich und der einzige Laut ist das sanfte Schlagen der Wellen
gegen die Holzboote, welche langsam auf den dunklen Kanälen dahinziehen.
Der Mond zieht seine Bahn, sein Licht gleitet von Haus zu
Haus, sanft jede Ecke der Stadt ausleuchtend.
Nun kann man Bewegung in den Holzhäusern, welche sich
auf den sanften Wellen des Wassers zu wiegen scheinen, wahrnehmen.
Leuchtkäfer fliegen und hinterlassen goldene Punkte im silbrig-dämmerigen
Schein der Nacht. Durch die offenen Fenster kann man Menschen sehen, welche
sich wie in einer Traumatmosphäre bewegen. Leuchtende Seide raschelt leise
und Kaskaden von dunklem seidigem Haar werden gekämmt. Honigfarbene Haut
wird noch leuchtender durch das Glühen der Rubine und in die Haare wird der
Duft von Jasmin massiert.
In der Mitte dieses Traumes steht ein Palast aus
poliertem Teak mit Gesimsen, welche sich leicht nach oben winden. Das
mondbeschienene Wasser ist wie ein flüssiger Rahmen, die Gebäude umarmend.
Eine schöne Frau sitzt an ein Dreieckskissen gelehnt.
Sie ist schlank mit honigfarbener Haut, ihr ovales Gesicht und die
adlerartige Nase bilden einen strengen Kontrast zum gelassenen Ausdruck
ihrer großen Augen. Ihre Konzentration ist auf ihre Hände gerichtet, mit
welchen sie Bananenblätter und frische Gardenien arrangiert, die ihren
warmen Duft, gemischt mit dem Sandelholz, eingeführt aus dem Land der
Millionen Elefanten, sich in alle Ecken des Raumes verteilt.
Zufrieden nickt sie mit dem Kopf, als sie ihre fertige
Arbeit, Blätter in eine Lotusform gebunden, betrachtet. Nun nimmt sie die
Gardenien aus einer Silbervase und studiert ihre Perfektion. Sie möchte den
Duft einatmen, wagt es aber nicht, da dies ein Geschenk für die große
Mutter Kongkha, die Königin des Wassers, ist.
Die Dame legt die Blumen in das lotusförmige
Blättergefäß und gibt noch eine Kerze aus dem feinsten Wachs, nach Rosen
duftende Räucherstäbchen dazu. Jetzt ist sie bereit und drei Mädchen
tauchen aus den dunklen Ecken des luxuriösen Zimmers auf. Sie bringen ihr
ein mit Juwelen besetztes Gewand. Gelb wie frischer Weizen, grün wie die
Reisstecklinge und klar wie das Wasser einer Quelle erscheinen die Farben
der Kleidung, welche im sanften Licht des Raumes leuchten und glänzen. Die
junge Frau legt das Gewand über eine Schulter und ihren Busen und ist nun
gekleidet in einen goldenen Sarong, welcher eine zarte Schulter und einen
Arm freilässt, um von der lauen Nachtbrise gestreichelt zu werden.
Langsam schreitet sie die Korridore entlang, den inneren
Bereich des Palastes verlassend und erreicht eine Treppe, die auf das
königliche Pier neben dem durchsichtigen Fluss führt. Auf ihrem Weg
dorthin verbeugen sich ehrfürchtig alle ihre Diener, die ihr Tag und Nacht
zu Diensten stehen. Sie ist das goldene Juwel des Palastes und die Legende,
dass sie das perfekte Abbild des Lotus sei, geht ihr voraus. Sie scheint zu
schweben, so wie der Duft eines Parfüms in der Luft.
Ihr Name ist „Noppamas". Dieser Name wurde ihr von
einem heiligen Astrologen bei ihrer Geburt gegeben, welcher ihr eine
Schönheit voraussagte, die größer sei als der goldene Schein des Himmels.
Ihre Höflinge sind beim Fluss, auf den Knien liegend,
wie es sich als Ehrenbezeugung gehört, glaubend, dass sie eine Göttin sei,
die in menschlicher Gestalt unter ihnen wandelt.
Der Mond steht genau oberhalb der Stadt, als Noppamas den
Fluss erreicht, mit seinem Licht silbrige Fäden auf den sanften Wellen
zeichnend.
Sie kniet nieder auf einem grün-goldenen Brokat und hebt
den von ihr gefertigten Lotus. Die Höflinge entzünden die Kerze und die
Räucherstäbchen, welche einen milden Schimmer in der Nacht verströmen.
Den lebenden Lotus zu ihrer Stirn haltend, sagt sie ein leises Gebet,
gerichtet an Konkha, die Mutter des Wasser. Nun setzt sie den leuchtenden
Lotus sanft auf das Wasser, die das Geschenk annimmt und es mit sich in der
silbern beleuchteten Strömung hinfort führt.
Mit diesem schönen Geschenk hat Lady Noppamas Loy
Krathong erschaffen.
Das Beste von Kamala
Text und Fotos von
Elfi Seitz
Kamala Sukosol, ein Mitglied der High Society Bangkoks,
Besitzerin von einigen Hotels, Kunstsammlerin und gleichzeitig begnadete
Sängerin, gab bei ihrem letzten Wohltätigkeitskonzert in ihrem Hotel Siam
City in Bangkok wirklich ihr Allerbestes.
Kamala
Sukosol in ihrer typischen „Dolly" Pose
Die
Kinder der Familie Sukosol endlich einmal vereint auf der Bühne
Gemeinsam mit ihren Kindern Marisa, Daranee und „Noi"
Krissada und ihren bewährten Ensemblemitgliedern Dolchai Boonyaratavey,
Felix B. Nada, Atchanon Naksrisuk, Tanee Poonsuwan, Worabith Witayobhart,
Thepin Rahjaibun, Klaichan Phunman, Punthip Punjamawat, Pattamanas Intarayai
und Temduen Kesakomol und ihrer Big Band unter der Leitung von Prachin
Sonpaw und einigen Tänzern und Tänzerinnen von der Schule für Kunst und
Dramatik stellte sie eine Broadway gerechte Show auf die Bühne des herrlich
geschmückten Festsaales.
Mit Liedern von „Hava Nagila" (erste Aufnahme
1983) über „Gyspy in my Soul", „Mambo Italiano", einer neuen
Version von „Besame Mucho", „Somthing Stupid", „With my Eyes
wide open" bis hin zu „New York New York" umspannte die Palette
der Lieder die letzten zwanzig Jahre von Kamalas Schaffen und das ihrer
nicht minder talentierten Töchter und Söhne. Ein spezieller Genuss und
Höhepunkt des Abends war die „Hello Dolly" Musical Show und Kamala
Sukosol war wieder einmal eine der besten „Dollys", welche man sich
nur vorstellen kann.
Marisa
Sukosol Nunbhakdi
Marisa
und ihr berühmter Bruder Krissada Sukosol Clapp
Khun
Kamala (Mitte) hält ihren jüngsten Fan nach dem Konzert unschlungen,
rechts von ihr die Botschafterin von Panama, Frau Xiomara J. Ramos de
Arrochaim und Elfi Seitz und links Rungratree Thongsai.
Mit Hilfe von vielen Sponsoren gelang es Kamala Sukosol und ihrem
Ensemble wieder einmal einen hervorragenden Kunstabend auf die Beine zu
stellen, ihre treuen Fans zu begeistern und gleichzeitig viel Geld für
einen wohltätigen Zweck zu sammeln. Alle Einnahmen gehen nämlich an das
Rote Kreuz Thailands, welche diese Mittel für die Erforschung und
Behandlung von Brustkrebs verwenden wird.
Bei so einer
Sheherazade könnte man schwach werden
Kamala Sukosol wie sie
leibt und singt
Das Ensemble in voller
Aktion
Bei einem Medley:
(v.l.) Worabath Witayobhart, Felix B. Nada, Dolchai Boonyaratavej und Tanee
Poonsuwan
Geschichten aus der neuen Heimat
Von Kurt Krieger
Teil 1: Ein Farang zieht nach Thailand
1997 komme ich mit „Sack und Pack" nach Thailand
und finde in einem, überwiegend von deutschsprachigen Männern bewohnten,
Apartmenthaus meine erste Bleibe. Ein Haus der offenen Tür, in dem
wesentlich mehr „Damen" ein und aus gehen, als dort wohnen.
Dieses Ghetto-Leben ist mein erster Thailand-Eindruck!
Dann aber kaufe ich mit einem Bekannten gemeinsam einen
Jeep, er fährt an den geraden, ich an den ungeraden Tagen und das klappt
prima, bis uns eines Tages einer der lieben Landsleute wegen einer
Banalität Zucker in den Tank streut.
Nach und nach erkunde ich das weitere Umfeld meiner neuen
Heimat. Und eines Tages, die Zufälle gestalten das Leben, finde ich
draußen am Maprachan-See einen hübsch gelegenen Rohbau mit großem Garten.
Ein Platz, der mir wohl geeignet erscheint, hier meinen Lebensabend zu
verbringen.
Mit dem Besitzer vereinbare ich, dass er das halbfertige
Haus nach meinen Angaben ausbaut, und selbst hab’ ich mir eine Reihe von
Sonderwünschen aus meinem Ersparten finanziert.
Wir schließen einen 3-Jahres-Vertrag mit einer weiteren
Option ab, ich zahle, gegen Verzinsung, 3 Jahresmieten voraus und ziehe
glücklich in meine „eigenen vier Wände".
Da lebe ich zufrieden, allein mit meinem Hund Struppi und
einer halbzahmen Eidechse, die auf meinem Schuh sitzt, wenn ich unter einer
Palme beim Lesen sitze. Ich fühle mich wie im Schlaraffenland und beginne
mich literarisch zu betätigen, schreibe mein Buch „Die Reise ins
Schlaraffenland."
Seit einem Jahr kenne ich eine junge Frau, Sirani, sie
arbeitet in Bangkok und eines Tages steht sie mit ein paar Plastik-Tüten
vor der Türe und zieht bei mir ein.
Im Schlaraffenland der Gebrüder Grimm, da fliegen einem
die gebratenen Tauben in den Mund, aber hier, da steht bei mir, dem alten
Mann, ein hübsches, junges Mädchen an der Tür, will mit mir Tisch und
Bett und letztendlich natürlich auch das Geldtascherl teilen.
„You care for me – and I love you!"
Es vergeht ein Jahr, ich nehme meine LAG (Lebens-Abschnitts-Gefährtin)
mit zu einem Weihnachts-Urlaub bei meiner Familie, nach Deutschland.
Aber siehe da, nach unserer Rückkehr, erscheint gleich
am ersten Tag eine Frau, die sich als neue Besitzerin des Hauses vorstellt
und erklärt, sie wolle das Haus nicht weiter vermieten, sondern nur
verkaufen. Wenn wir bereit sind, den vorgeschlagenen, viel zu hohen,
Kaufpreis zu akzeptieren, dann werde sie die gezahlte Mietvorauszahlung
abziehen.
Ob das Rechtens ist, ist hier zweitrangig.
Der alte Besitzer hat mit unserem Geld natürlich längst
andere Schulden-Löcher gestopft. Sein vordatierter Scheck, um dessen
Einlösung wir ein halbes Jahr gezittert haben, wurde letztendlich mit
erheblichem Druck (Anwalt, Gericht) eingelöst. Ich hab’ tief durchgeatmet.
Für meine Sirani war die Situation, dass wir hier nicht
bleiben können, geradezu eine Sternstunde ihres jungen Lebens. Ich, der
unsensible Farang, spüre das wohl nicht, dass das Haus voller verschiedener
Geister ist, die sie nicht ruhig schlafen lassen – was ich nie bemerkt
habe, und die in bösen Träumen nachts über sie herfallen, von denen sie
mir vorher nie erzählt hat. Im übrigen hat sie im Garten eine seltene
Schlange gesehen, die Unglück bringt und gar der Steinkauz, der dieser Tage
auf der Mauer saß, der bedeute gar den Tod.
Fortsetzung folgt.
Decorum baut nun auch Küchen
Das Programm bei Decorum heißt in Englisch „Kitchen
Innovation", was soviel wie „Küchenerneuerung" bedeutet. Also,
erneuern tun sie die Küchen wahrlich nicht, aber man kann tolle, neue und
vor allen Dingen einzigartige Küchen bei Decorum bestellen. Ganz nach
Wunsch.
Eine
der neuen Küchen im Decorum
Das Decorum, ein Möbelgeschäft vom Feinsten, besteht
schon seit einigen Jahren. Damals, als es erbaut wurde, dachte jeder, na,
wenn das nur mal gut geht. Denn so etwas Feines und Vornehmes war man in
Pattaya halt nicht gewöhnt. Aber wer hätte es gedacht? Allen Unkenrufen
zum Trotz hat sich das Decorum zu einem der besten Möbelgeschäfte
etabliert, dessen wunderschöne Kreationen auch Freunde – und vor allem
Käufer - in Bangkok, in ganz Thailand, ja sogar auch im Ausland finden.
Nun, seit ungefähr 5 Monaten, baut Decorum auch
maßgeschneiderte Küchen. Ganz egal, welche Form oder Farbe man möchte,
man bekommt es genau so geliefert wie gewünscht. Das Material ist Fiberglas
und man kann ihm jede nur gewünschte Form geben. Es ist stark und robust im
Material und sieht unglaublich fein aus, wenn es fertig ist. Halbrunde
Kästen mit den dazu passenden Schubladen oder ganz runde Kreationen –
ganz wie eine moderne Küche in Deutschland auszusehen hat. Na, kein Wunder,
es ist ja auch eine deutsche Firma, die diese Küchen auf thailändischem
Boden erzeugt. Muss man da bezüglich der Qualität noch mehr sagen?
Die
wunderschönen Keramik-Metalldekorationen
George Razon und Nicholas Michel, die beiden Eigentümer
von Decorum, sind natürlich sehr stolz auf ihre neue Errungenschaft. Sie
sagen: Eigentlich ist es ja völlig egal, ob in einer Küche gekocht wird
oder nicht. Es ist der Eindruck, den man bei seinen Gästen hinterlässt,
wenn sie eine wunderschöne, mustergültige Küche sehen – auch wenn man
anschließend mit ihnen zum Essen geht.
Die Preise beginnen bei 100.000 Baht – und da kann man
dann ganz weit nach oben gehen. Es kommt eben immer darauf an, was man
möchte.
Noch eine schöne Neuigkeit sind die Dekorationsartikel
aus Keramik mit Metallintarsien. Das sieht traumhaft schön aus, ganz egal
ob es Wandbilder, Vasen, Krüge oder Lampen sind. Diese Art, Keramik mit
Metall zu verbinden ist sehr schwierig und wird von Studenten auf einer
Kunstschule in Italien hergestellt und von Decorum nach Thailand importiert.
Diese Dekorationen alleine sind schon ein Grund, dem Decorum einen Besuch
abzustatten.
„Wir versuchen immer etwas Neues zu bringen", sagt George, „das
ist unsere Pflicht unseren Kunden gegenüber."
Welt der Kristalle
Elfi
Seitz von Pattaya Blatt überreicht Fredi Schaub und der Inhaberin des
Geschäfts, Sangwan Duangsri, Blumen im Namen der Redaktion
Fredi Schaub, Mitbesitzer von Bruno’s
Restaurant ist nicht nur ein hervorragender Chefkoch, sondern auch ein guter
Geschäftsmann. Fredi liebt es außerdem seinen Wein aus wunderschön
geschliffenen Kristallgläsern zu trinken, „weil er da einfach viel besser
schmeckt", wie er sagt. Diesen Genuss will er von nun an mit seinen
Kunden und Freunden teilen. Deshalb eröffnete er im Pattaya Bazar an der
Ecke Nordpattayaroad und 2. Road einen wunderschöne „Crystal World".
In dieser exquisiten „Welt der Kristalle" bekommt nun auch Otto
Normalverbraucher die herrlichsten, geschliffenen Gläser und
Dekorationsgegenstände, für welche man sonst nach Europa zum Einkaufen
fahren musste.
Der
bunte Gockelhahn lockert das Bild der weißen Gläser auf.
Gäste
bestaunen die erstklassige Kollektion
Da ist
für jeden Geschmack etwas dabei
Der verschwundene Stromzähler
Peter Nordhues
St. Bürokratius feiert auf der ganzen Welt Triumphe.
Davon weiß ein jeder ein Lied zu singen. Öffentliche Einrichtungen werden
durch Steuergelder finanziert und Banken leben von den Gebühren ihrer
Kunden. Das hält diese jedoch nicht davon ab, mit ihren Kunden mitunter
recht unsanft umzuspringen. Das ist auf der ganzen Welt so, in Thailand gibt
es aber Besonderheiten, ohne die unsere kleine Geschichte nicht zustande
gekommen wäre.
Die öffentlichen Stromversorger bringen den Stromzähler
in der Regel außerhalb des Grundstücks des Kunden an. Das mag vielerlei
einleuchtende Gründe haben, hat jedoch den Nachteil, dass praktisch
jedermann Zugang zum Stromzähler hat. Wer also Lust hat, kann zum Beispiel
den Stromverbrauch des Nachbarn leicht feststellen. Monatlich wird die
Abrechnung zugestellt, der Kunde hat dafür zu sorgen, dass diese
fristgemäß bezahlt wird.
Banken bieten ihren Kunden den Service an, den Betrag von
einem Konto abbuchen zu lassen. Das erspart Zeit und Wege. Von dieser
Möglichkeit machte auch unsere Nachbarin Gebrauch. Sie füllte bei ihrer
Bank den erforderlichen Antrag aus und alles schien in Ordnung.
Unsere Nachbarin ist eine allein stehende Witwe, die so
ihre Mühe hat, wenn in ihrem Haus handwerkliche Arbeiten anfallen. Zum
Glück gibt es in der Nähe einen kleinen Handwerksbetrieb, der diese
schnell und preiswert erledigt. Haben sich nach einem Unwetter ein paar
Dachziegel gelockert und Wasser dringt ein: Kein Problem, Hilfe ist nach
einem Telefonanruf sofort zur Stelle.
Eines Morgens stellte unsere Witwe fest, dass im ganzen
Haus die Stromversorgung ausgefallen war. Stromausfall bedeutet auch, dass
kein Wasser zur Verfügung steht, da der schwache Leitungsdruck durch eine
Pumpe verstärkt werden muss, um überhaupt eine Zapfstelle zu erreichen.
Sie griff also zum Telefon, ein Handwerker eilte herbei. Vorsorglich hatte
er außer seinem Werkzeugkasten auch einen Satz neuer Sicherungen
mitgebracht.
Die Sicherungen wurden ausgewechselt, doch die Leitungen
blieben tot. Der Sicherungskasten wurde auf seine Funktionstüchtigkeit
überprüft, weitere Kontrollen an Verteilerdosen fanden statt, alles ohne
Ergebnis.
Als einziger Übeltäter blieb also nur der Stromzähler
auf der Straße übrig. Und Tatsache! Die Kabel waren gelockert worden und
baumelten neben dem Zähler. Augenscheinlich hatte sich jemand am Zähler zu
schaffen gemacht. Unsere Nachbarin hatte auch sofort die Kinder in Verdacht,
die auf einem unbebauten Grundstück gegenüber jeden Nachmittag Fußball
spielen. Der Handwerker verknüpfte die Kabel mit dem Zähler und sofort
waren wieder Strom und Wasser verfügbar.
Dies sollte jedoch nicht lange so bleiben. Ein paar Tage
später das gleiche Problem! Schon wieder die Kinder! Sie eilte auf die
Straße, o Schreck: Der Zähler war verschwunden! Zufällig kam eine
Motorradstreife der Polizei vorbei. Unsere Heldin kannte die Polizisten und
machte eine Anzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahls des Stromzählers. Die
Polizisten gaben ihr den Rat, sie sollte auf jeden Fall die
Elektrizitätswerke von diesem Tatbestand in Kenntnis setzen und Ersatz
anfordern.
Aufgeregt griff sie – wieder im Haus – zum Telefon
und schilderte einem Beamten ihre Misere, schimpfte auf die Kinder und bat
um Hilfe. Der Beamte fragte nach ihrer Adresse und Kundennummer und
versprach so bald wie möglich zurückzurufen. Der Rückruf ließ nicht
lange auf sich warten.
Eine ziemlich unwirsche Stimme meldete sich. Nach den
vorliegenden Unterlagen habe sie seit drei Monaten die Stromrechnung nicht
bezahlt und außerdem hat jemand die Kabel mit dem Stromzähler verbunden.
Diese seien auf Grund der unbezahlten Rechnungen von der Behörde abmontiert
worden. Das Wiederanbringen sei ein Straftatbestand, da nur Mitarbeiter der
Behörde befugt seien, Eingriffe am Zähler vorzunehmen. Wenn die Rechnungen
schnellstens bezahlt werden, könne man aber die ganze Sache vergessen, da
der Zähler nicht beschädigt sei.
Eine Stunde später stand sie mit ihrem Kontobuch vor der
Sachbearbeiterin ihrer Bank. Die guckte erstmal in den Computer: „Das
Konto ist in Ordnung, wo liegt denn das Problem? Der Abbuchungsauftrag? Tut
mir leid, aber er ist nicht ausgeführt worden. Ich kann mir das auch nicht
erklären. Die fehlenden Überweisungen erledige ich sofort."
Wieder zu Hause angekommen stellte sie zu ihrem Erstaunen
fest, dass der Stromzähler wieder an der alten Stelle war. In ihrem
Briefkasten fand sie zwei Briefe. Einer war von den Elektrizitätswerken:
„Für die Neumontage eines Stromzählers berechnen wir Ihnen 500 Baht. Den
Betrag ziehen wir mit der nächsten Rechnung von Ihrem Konto ein." Der
zweite Brief war von der Bank: „Für die Bearbeitung von Daueraufträgen
im letzten Vierteljahr wird eine Gebühr von 60 Baht erhoben. Diese haben
wir bereits von Ihrem Konto abgebucht."
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