Sanfte Heilung aus der Natur

Richtiges Atmen

Man kann noch soviel über Vitamine, Ayurveda, richtige Ernährung und was weiß ich noch alles schreiben, aber seien wir doch ehrlich: Richtiges Atmen gehört mit dazu.

Ohne Atmung ist – noch – kein Leben möglich. Die meisten Menschen sterben bereits nach fünf Minuten, wenn die Atmung ausgesetzt hat. Denn sobald die Atmung aussetzt entstehen Blutungen im Gewebe, die Lunge bläht sich auf, wird aber trotzdem immer blutleerer und roter Schaum entsteht in den Bronchien. Es kommt zu Halluzinationen, da gleichzeitig wichtige Gehirnteile absterben. Das Blut wird dunkel und sein Säurewert sinkt rapide. Die Körpertemperatur sinkt gleichzeitig und das Herz versucht durch flackern und Doppelschläge die Sauerstoffnot auszugleichen. Schließlich sterben noch mehr Gehirnzellen ab und auch das Gewebe. Gesicht und Lippen verfärben sich blau und der letzte Atemzug ist keineswegs das ausatmen sondern ein verzweifeltes einatmen.

Atmen ist lebenswichtig, ja atmen ist göttlich. Schon in der Bibel steht, dass Gott seinem ersten Geschöpf aus Lehm den göttlichen Atem durch die Nasenlöcher eingeblasen hat. Atmen ist eine der wichtigsten der sieben Säulen des Lebens.

Als Baby wissen wir intuitiv wie man atmen muss. Leider verflacht sich der Atem mit zunehmendem Alter, entweder durch falsche Haltung oder einseitigen Belastungen und das gefährdet unsere Gesundheit.

Mit stolzgeschwellter Brust sollten wir alle einhergehen, denn dies zeigt dem Betrachter nicht nur einen Siegertyp, sondern auch einen Menschen, der für Krankheiten nicht anfällig ist. Das Gegenstück ist jener, der mit eingezogener Brust, krummen Rücken durch die Gegend schlurft und Krankheiten nur wenig Widerstand entgegensetzt.

Wenn der Mensch erregt ist, atmet er schneller, wenn er in Hoffnung schwebt, dann wird sein Atem ausgedehnt und kraftvoll und ist er deprimiert sinkt die Atmung stark ab. Trotzdem die Atmung eines der lebenswichtigsten Vorgänge im menschlichen Körper und automatisch ist, kann man lernen, sie zu steuern. Atemtherapie und Atemgymnastik basieren darauf.

Man sollte nach Möglichkeit immer durch die Nase einatmen, da diese wie eine Klimaanlage wirkt und die einströmende Luft erwärmt. Ungefähr 16 bis 18 Mal atmen wir in der Minute ein. Die Atmung erfolgt zwar durch die rhythmische Erweiterung und Verengung des Brustraumes und des Zwerchfelles, sondern auch mit der gesamten Wirbelsäule, dem Schultergürtel und der Muskulatur an Hals, Bauch und Becken. Falsche, flache Atmung hat demnach Körperschäden wie Haltungsschäden, Hängebauch, Rückenmuskelkrämpfe und Bandscheibenüberlastung zur Folge. Es gibt auch andere Atemfehlformen, wie Ohnmachtsanfalle nach einem Wutanfall, Luftschlucken, wobei da ein seelisches Problem zutage kommt oder eine Tetanie bei Angstzuständen und Unruhe. Auch Asthma ist eine schwere Störung der Atemfunktion. Dabei steht die Magengrube still und die Atmung erfolgt nur mit der oberen Hälfte des Brustkorbs. Das Bedürfnis tief einzuatmen, verhindert die vollständige Ausatmung und die Lunge wird noch mehr aufgebläht.

Schon seit alters her wurde versucht durch eine Veränderung der Atemgewohnheit auf das Wohlbefinden von Geist, Seele und Körper einzuwirken. Die beste Wirkung wird durch die indische Yoga Atmung und/oder die chinesische Atemtherapie erzielt. Selbst Krankheiten wie „Hühnerbrust" sind durch die richtigen Atemübungen bereits geheilt worden. Die alten Inder sagten, dass die tiefen, langen Atemzüge wichtig sind, denn jeder Mensch hat nur eine begrenzte Anzahl von Atemzügen auf dieser Welt. Atmet er schnell und hastig, wird er, nach ihrer Annahme, auch früher sterben. Atmet der Mensch aber ruhig und friedlich, erhält er sich seine Gesundheit sein ganzes, langes Leben lang. Die indischen Yogis glauben, dass die westlichen Menschen durch ihre hastige Lebensweise viel zu schnell ihre „Ration" an Atem vergeuden. Ein altes Sprichwort sagt auch in unserer Sprache , dass man seinen Atem nicht verschwenden soll. Sehen Sie da eine Ähnlichkeit?

Die Atemübungen im Yoga basieren auf drei verschiedenen Atmungen: der Bauchatmung, der mittleren Atmung und der oberen Atmung.

Die chinesischen Atemübungen werden auch in der modernen Zeit in Krankenhäusern und selbstverständlich Sanatorien und Atemzentren angewandt. Drei verschiedene Übungsteile gehören zur chinesischen Atemtherapie: die inneren erhaltenden Übungen, die inneren Stärkungsübungen und die äußeren Kräftigungsübungen.

Der gesundheitliche Wert aller dieser Atemübungen wurde an einigen Kliniken medizinisch untersucht und das Ergebnis zeigt, dass dadurch eine Heilung oder Besserung der verschiedensten Beschwerden hervorgerufen werden kann. Mittlerweile gehören Heilprogramme dieser Art auch zu Sanatorien und Kurorten in Europa.

Denken sie also daran, verschwenden Sie Ihren göttlichen Atem nicht im Streit und Zorn, sondern gehen Sie sparsam und richtig damit um, dann wird Ihnen ein langes und gesundes Leben beschieden sein.