Chaine des Rotisseurs Gala Nacht im Dusit Resort
Es sollte der Höhepunkt des Jahres werden für die
Feinschmecker der Chaine des Rotisseurs, und die Erwartungen waren
dementsprechend gross. Im Jahre 2002 in einem Land wie Thailand eine Gala zu
veranstalten, die noch ‘Aahs’ und ‘Oohs’ hervorruft, war das Ziel,
welches sich die Vorstandschaft der Baillage Pattaya in Zusammenarbeit mit
Ingo Räuber, dem Resident Manager des Dusit Resorts, gesetzt hatte.
Alle
Gäste des Gala-Abends versammelten sich zum Erinnerungsfoto
Nach
dem Ritterschlag posiert das neue Mitglied Marlowe Malhotra (3.v. r.) mit
(v. l.) Peter Malhotra, Marion Vogl, Louis Noll, Gattin Malwinder, Warren
und Noria Gerig.
Wolfgang
Hieronimi, Marion Vogt und Ingo Räuber beglückwünschen Dusit Küchenchef
Hans Peter Held zu seinen Taten.
Männerrunde:
(stehend v.l.) David Jones, John Hankinson, Allan See und John Gowen, (sitzend
v.l.) John Littlechild, Hugh Millar, Douglas Rosario, Gary White.
Willi
Timpke, Ingo Räuber, Dieter H. Precourt, Pascal Schnyder, Khun Rassima und
Murray Hertz genießen die Gastfreundschaft.
Tony
Coolen, Ranjith Chandrasiri, Deydier dePierrefem und ein Gast von ihm stehen
stolz vor dem Chaine de Rotisseurs Plakat.
Die Nacht der Nächte begann bereits gegen 18.00 Uhr mit
dem Eintreffen des Präsidenten der Chaine des Rotisseurs Thailand, Mr
Warren Gerig, und seiner reizenden Gattin Noria. In der Lobby Bar des Dusit
Resorts war der Cocktail aufgebaut- ein Champagnercocktail mit frischen
Erdbeeren, dazu brutzelten 3 Köche Snacks, die dann in mundgerechte
Brotkörbchen oder Blätterteigtaschen gefüllt wurden. Jedes einzelne ein
kleines Kunstwerk, und zu schade zu essen. Mini Cesarsalat Krustaden,
Parmaschinken mit getrockneten Tomaten, als Roulade eingedreht, und Mini-Blätterteigkörbchen,
gefüllt mit Waldpilzen, Thymian und Knoblauch. Man machte sich miteinander
bekannt, man stellte sich gegenseitig vor, man pflegte die Konversation, und
man übte sich in ‚Smalltalk’ bis die Bailli (so nennt man die
Präsidentin in diesem illustren Kreis) nach oben bat, um den offiziellen
Teil des Abends zu beginnen.
Bailli Marion Vogt eröffnete den Abend mit einem kurzen
historischen Überblick der Geschichte der Chaine des Rotisseurs, und
leitete dann über in die Erklärung, was man sich unter einem ‚Gastronom
des 21. Jahrhunderts’ vorzustellen hat. Nicht eine Person, die unmässig
Essen in sich hineinstopft, und dazu 2 Mass Bier hinunterschüttet (wobei es
das ja auch geben soll), sondern jemanden, der gepflegtes Essen liebt, eine
gute Atmosphäre, der sich zu benehmen weiss, der pünktlich und aufmerksam
ist, und der es schätzt, ein gutes Glas Wein zu geniessen. Sie gab ihrer
Freude Ausdruck, in Louis Noll, dem Betreiber des ‚Mata Hari’
Restaurants, den perfekten Mann als ihren Nachfolger für die Baillage
gefunden zu haben. Einen Gastronom der alten Schule, nicht nur einen
Restaurantbesitzer, sondern einen Gastgeber, einen Mann, der es versteht,
Kameradschaft, Freundschaft, und ein gepflegtes Essen zu verbinden.
Die
lustigste Gruppe im Saal waren (stehend) Dietrich Saxt, Marlowe Malhotra,
Jan Olav Aamlid (sitzend) Mio Aamlid, Malwinder Malhotra und Elfi Seitz.
Der
Herr ganz in weiß ist Markus Don Maddunma Baddakaranage, daneben Heiko
Klimanschewsky (sitzend) Khun Num, Hans-Günther Müller und Gerd Hahn.
Der
neue Bailli ist diesmal ein echter Profi: Lous Noll vom Mata Hari
Restaurant.
Warren
Gerig, der ranghöchste Chaine Offizier in Thailand bei seiner Ansprache.
Dann war es an der Zeit, die neuen Mitglieder zu
vereidigen, und diese Zeremonie wurde von keinem Geringeren als von Warren
Gerig, dem ranghöchsten Chaine Offizier Thailands, vorgenommen. Nach einer
kurzen Einführung bat er die neu zu vereidigenden Mitglieder aufzustehen,
die Hand zu erheben, und einen noch aus dem Mittelalter überlieferten Eid
nachzusprechen, bevor sie der Reihe nach auf die Bühne gerufen wurden:
Marlowe Malhotra von Massic Travel, John Littlechild, Evelyn Lassance vom
Restaurant ‘Le Petit Liegeois Gastronomiques’. Desweiteren natürlich
die personellen ‘Beförderungen’ - Hugh Millar, General Manager des
Ambiance Hotel, wurde als Nachfolger von Michael Vogt zum ‚Charge de
Mission’, und Louis Noll vom Mata Hari als Nachfolger von Marion Vogt zum
Bailli gekürt.
Jeder von ihnen bekam von Marion die entsprechende Kette
umgehängt, als Erkennungszeichen der Mitglieder, und von Warren ein Schwert,
welches sie festhalten mussten, während er selbst, mit einem zweiten
Schwert auf der Schulter des zu Vereidigten, den Eid sprach, und somit die
‘Neuen’ in die Gilde der Feinschmecker aufnahm. Und als Beweis des
Ganzen stellte man sich nun noch zum gemeinsamen Erinnerungsfoto auf.
Hugh
Millar GM vom Ambiance Hotel wird zum neuen Charge de Mission geschlagen.
John
Littlechild wird in die Gilde aufgenommen.
Evelyn
Lassance darf ebenfalls den Eid schwören.
Der
Ritterschlag für Louis Noll zum Bailli.
Vorsicht,
Marion Vogt und Warren Gerig, da kann man sich leicht die Zähne ausbeissen.
Marlowe
Malhotra erwartet hier den Schwertstreich.
Im Anschluss daran war es nun endlich an der Zeit, und
die Türen des Speisesaales wurden geoeffnet. Die ‘aahs’ und ‘whows’
waren laut und deutlich zu hören, denn es gab keine normale Tischdekoration,
dafür war jeder Tisch ein individuelles Kunstwerk, nämlich ein auf
verschiedenen Ebenen aufgebautes Buffet von Krustentieren - Krabben, Krebse,
geräucherte Garnelen, Steinlangusten, Phuketlangusten, Flussgarnelen,
geräucherte Austern auf grobkörnigem Meeressalz. Muscheln brutzelten in
Weissweinsauce auf kleinen Rechauds aus Ton, dazu lagen knusprig gebackene
Baguettes „zum Selberbrechen" auf dem Tisch, und 3 verschiedene
Saucen standen vor jedem Platz. Hatte ich schon geschrieben, dass es zu
schade war zu essen? Es muss wiederholt werden, denn was Chef Peter Held in
Zusammenarbeit mit Ingo Räuber und dem Team des Dusit Resort gezaubert
hatte, war ein Feuerwerk aus Superlativen. Das Aquarium mit tropischen
Fischen und die Blumen-Schilfdekoration, die ‘Inseln mit künstlichen Seen’
im Raum waren eigentlich nur noch das Sahnehäubchen. Aber bevor die
Mitglieder anfingen durften zu essen, bat Zeremonienmeister Michael Vogt den
neuen Bailli Louis Noll ans Mikrofon, um seine Antrittsrede zu halten. Dies
meisterte Louis in seiner nonchalanten Art bravourös.
Sicherlich eine ganze Stunde war die Baillage Pattaya
damit beschäftigt, die Meeresfrüchte zu geniessen, bevor die ‘Rauchpause’
den Übergang in einen anderen Raum ankündigte. Und in diesem Raum Napalai
‘B’ war das exakte Spiegelbild des Raumes Napalai ‘A’ aufgebaut,
diesmal allerdings mit mehreren eleganten Weingläsern, einem mindestens
genauso kunstvollem Tischgesteck, und dem ersten Wein des Abends, einem 2001
Muscadet Sevre et Maine. Nahtlos ging es dann weiter mit einer
Meeresfrüchte- und Saffran-Cappuccinosuppe. Beluga Kaviar auf sahnigem
Kartoffelbrei folgte alsdann, angerichtet in Porzellan-Eierbechern, und
darauf Lobsterwürstchen auf Champagnerkraut, welches wiederum auf einer
Scheibe gebackener Kartoffel lag. Der Wein hierzu war von Robert Mondavi,
aus dem verträumten kalifornischen Napa Valley, ein 1997 Fume Blanc.
Das Vodka-Limonensorbet kündigte nun den Übergang zur
Hauptspeise an, und spätestens jetzt hörte man Kommentare wie ‚einmalig’,
‚exzellent’, ‚exquisit’, ‚mehr als erwartet’, und vieles mehr.
Warren Gerig mit Gattin
Noria hatten viel Spaß
Warren Gerig übergibt
Hans Peter Held eine Urkunde.
Sind sie nicht ein
schönes Paar? Marion Vogt und Ingo Räuber.
Na, was wird hier wohl
ausgeheckt? Marion diesmal mit Ehegespons Michael.
Michael Vogt, der in seiner bekannten charmanten und vor
allem professionellen Art die Weine und Speisen ankündigte, erklärte, dass
es in der heutigen Zeit durchaus anerkannt ist, Fisch mit Rotwein zu
geniessen, es aber den Mitgliedern offenstehe, beim Weisswein zu bleiben.
Der nun angekündigte Rotwein war ein 1995 Merlot Columbia Crest aus dem
Staate Washington, ein fruchtiger, aromatischer, etwas nach Vanille
duftender, kräftiger Rotwein. Und es gab wohl kaum jemanden, der nicht
zugab, dass man sehr wohl Rotwein zu Fisch geniessen kann.
Die Hauptspeise, ein Turm aus Lachsfilet und Turbot auf
roter Beete, Linsen und Papadum, war nicht nur ein Feuerwerk für den Gaumen,
sondern auch ein Augenschmaus. Und es war bereits wieder an der Zeit, den
Wein zu wechseln. Zu den Desserts gab es etwas Liebliches, einen 1994
Muskatella de Beaume-de-Venise, Paul de Jaboulet Aine, der wiederum, selbst
bei eingeschworenen ‘trockenen Weintrinkern’, leuchtende Augen und
verzücktes Schlucken hervorrief. Sehr fruchtig, süsslich, aber trotzdem
leicht, mit einem karamellartigen Aroma, war er das ‘I-Tüpfelchen’,
für das nun kommende Ziegenkäsemousse, präsentiert in hauchdünnen
Teigtäschchen, mit frittierter Rosemarie.
Das nachfolgende Dessert nannte sich ‘eine Sinfonie aus
Rhabarber’, und zeigte uns eine Palette an Süssigkeiten, die man aus
Rhabarber herstellen kann - vom belegten Tortelette bis zur Crème. Auch
beim Kaffee, Tee, und den hausgemachten Pralinen sah man nur zufriedene
Gesichter, und der Applaus, der die Übergabe der Dankesurkunden von Marion
Vogt und Louis Noll an Chef Peter Held, Khun Jakrapong, den F & B
Manager, und natürlich Ingo Räuber begleitete, hätte nicht lauter
ausfallen können.
Ranjith
Chandrasiri und Stefan Heller beim Fachsimpeln.
Warren
Gerig, Marion und Michael Vogt zeigen ihr strahlenstes Lächeln.
Louis
Noll überreicht dem F&B Direktor vom Dusit, Khun Jakrapong, eine
Dankesurkunde.
Ingo
Räuber, diesmal mit der richtigen Braut, seiner Freundin Khun Rassima.
Als dann noch Hugh Millar das Mikrofon übernahm, und
sich im Namen der Mitglieder mit je einem riesigen Blumenbouquet bei Marion
und Michael Vogt für ihre Arbeit für die Baillage Pattaya bedankte, kannte
der Applaus keine Grenzen, und man war sich einig - es war für Pattaya’s
Chaine des Rotisseurs ein erfolgreiches Jahr gewesen, ein Jahr, welches
frischen Wind in die alteingesessene Gilde gebracht hat, ein Jahr, dem
Bailli Marion sicherlich ihren Stempel aufgedrückt hat, ein Jahr, welches
für Kommunikation unter den Mitgliedern sorgte, und die Freundschaft, die
die Mitglieder untereinander pflegen, noch vertiefte. Kommentar von Warren
Gerig beim Dessert: ‘dieser Abend war HIP, ich freue mich, dabeigewesen zu
sein, und nachdem, was meine Frau und ich heute erlebt, gesehen und gegessen
haben, weiss ich, dass sich die Baillage Pattaya durchaus mit den ‘Grossen
der Welt’ messen kann’. Ein Kompliment, auf das der neue Bailli aufbauen
kann mit Initiative, Innovationen, und dem Mut, auch etwas Neues
auszuprobieren, selbst wenn es vielleicht einmal nicht 100%ig allen gefällt.
Der brandneuen Bailli, Louis Noll, der mit seinem gesamten neuen Team
alle Voraussetzungen mitbringt, die Geschäfte hervorragend zu führen wird
sicher wieder neuen „Wind" und neue Ideen in den Club der
Feinschmecker einbringen und dadurch viele neue Mitglieder anziehen.
Regenbäume mussten dem Fortschritt weichen
Diese drei großen Regenbäume waren die einzige
Augenweide, die es neben dem Grand Sole Hotel auf der 2. Road gab. So
mancher Büromensch ging öfter ans Fenster, um sich an dem satten Grün der
Bäume zu erfrischen und seinen Augen dadurch Rast zu geben.
Die
100-Jahre alten Bäume werden bearbeitet, um sie transportfähig zu machen
Nun mussten diese uralten Bäume, deren Alter auf über
100 Jahre geschätzt wird, dem Fortschritt weichen und sie wurden zugunsten
einer Plaza geopfert, welche in Kürze dort, auf dem nunmehr geleasten
Grundstück, erbaut werden soll.
Die Anwohner und die Geschäftsleute waren besorgt um das
Wohlergehen der Bäume, als sie von diesem Projekt erfuhren. Zu ihrer
Erleichterung wurden die Bäume mit samt ihren Wurzeln ausgegraben und an
einen anderen Ort versetzt. Zuerst wurden diese gigantischen Bäume ihrer
großen Äste beraubt, bevor ein Riesenloch gegraben werden musste, um auch
die weitverzweigten Wurzeln unbeschadet ausgraben zu können, bevor die
Bäume auf einen schweren Lastwagen aufgeladen und zu ihrem neuen Standplatz,
in der Nähe des Volksdorfes und des Elefanten Gartens, gebracht wurden.
Trotz Umpflanzung und Wiedereinsetzung in einer Gegend, wo es schon
genügend Bäume gibt, kann man nur feststellen, dass wieder ein Platz in
Pattaya seines gesunden, natürlichen Grüns und damit eines Teiles seiner
„Lunge" beraubt wurde.
Viele Hunderte nahmen am Welt-AIDS Tag Marsch teil
Das Pattaya Gay Festival brachte über 3 Millionen Baht ein
Der 1. Dezember wurde von der Welt Gesundheitsorganisation
(WHO) als Welt AIDS Tag festgelegt. Jedes Jahr erweckt dieser Tag die
Aufmerksamkeit an der Vorbeugung dieser Krankheit und für die Hilfe der
Erkrankten. Auch dieses Jahr trafen sich Hunderte von Menschen, inklusive
Mitglieder des Stadtrates und viele Residenten dem strömenden Regen zum Trotz,
um bei der Parade teilzunehmen. Plakate mit der Aufschrift: „Sicherer
Sex" und „Nein zu Drogen" wurden mitgetragen.
Eine
hübsche junge Dame stellt die Prominenz vor: (v.l. ) Dr. Philip Suer, Chanyut
Hengtrakul, den Berater des Ministers für Tourismus und Sport, seine Gattin
Vilawan (sitzend) und den Bürgermeister, Pairat Suttithamronsawat.
Nackte
Tatsachen zeigen diese jungen Männer.
Die Parade begann dieses Jahr vor dem Nova Lodge Hotel,
führte über die gesamte Beachroad und über die 2. Road wieder zum
Ausgangspunkt zurück. An der Spitze befanden sich Bürgermeister Pairat
Suttithamronsaat, Sansak Ngamphichets, der Vize-Vorsitzende der Chart Thai
Partei und Stadträte und niemand anderer als Dr. Philip Suer, welcher das
Projekt „Help Ensure Aids Rescue in Thailand Together" (Heartt2000),
ins Leben gerufen hatte.
Unter den Teilnehmern der Parade stachen besonders
farbenfroh die Pattaya Gay Festival Marschierer heraus, welche ein gutes
Beispiel des Geistes der Veranstaltung zeigten und ihre Stellung als
verantwortungsvolle Bürger der Stadt und Hauptförderer des Heartt 2000 Aids
Wohltätigkeitprojektes, mit einer Einnahme von mehr als 3 Millionen Baht in
diesem Jahr, hervorhoben. Der 1. Dezember fand das Ende der diesjährigen Gay
Veranstaltungen mit dieser Parade und einer anschließenden Straßenfeier im
Boyz Town.
Trotz
strömenden Regens gute Laune: Pattayas Transvestiten.
Die zwei Haupt-Wohltätigkeitsprojekte des Pattaya Gay
Festival sind das Naklua Drogen Rehabilitation Zentrum, welches dringend
Verbesserungen benötigte und das Heartt 2000, geleitet von Dr Philippe Seur,
einem französischen Arzt, welcher seine Hilfe den HIV/AIDS-infizierten
Einheimischen zukommen lässt. Jenen, die nicht in der Lage sind die teure
Medizin für ihr Überleben zu kaufen. Dr Philippe arbeitet unter der Aufsicht
von Dr. Jureerat, dem Direktor vom Chonburi Public Hospital. Gemeinsam haben
sie bereits mehr als 550 HIV Patienten geholfen und mit Sicherheit viele
Menschenleben gerettet. Die letzte Statistik zeigt, dass die meisten an HIV
infizierten Personen unter den Arbeitern zu finden sind, mit einem Prozentsatz
von 43,98%, wovon viele nicht wissen, dass sie diese tödliche Krankheit in
sich tragen, bis die ersten Anzeichen zum Vorschein kommen.
Der „Walk for Life in Pattaya" fand sein Spiegelbild in ganz
Thailand und der ganzen Welt, um vorbeugende Maßnahmen durch Werbung und
Erziehung zu treffen, um dieser Seuche Einhalt gebieten zu können. Die
Weltgesundheitsorganisation hat bereits das Thema für das Jahr 2003
festgelegt: Stigma und Diskriminierung.
Botschaft zum Welt-Aids-Tag
von Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen
Die weltweite HIV-Epidemie bedeutet für Millionen von
Menschen, Familien und Gemeinschaften in der ganzen Welt eine furchtbare
Last. Um sie zu erleichtern sind eine verbesserte Gesundheitsvorsorge ein
leichterer Zugang zu Behandlungsmethoden, energischere Anstrengungen zur
Verhütung, eine effektivere soziale Reichweite und Unterstützung für die
Verwundbarsten, insbesondere Waisenkinder – erforderlich.
Doch mit AIDS ist noch eine weitere furchtbare Last
verbunden, die jeder einzelne von uns lindern kann: die Last des Stigmas.
Einigen Menschen mit AIDS werden grundsätzliche Rechte
wie Nahrungsmittel und Obdach vorenthalten und sie werden aus ihren Jobs
entlassen, für die sie perfekt geeignet sind. Sie werden auch von ihren
Gemeinschaften im Stich gelassen oder sogar, was am tragischsten ist, von
ihren eigenen Familien.
Die Furcht vor dem Stigma führt zum Schweigen, und wenn
es darum geht, AIDS zu bekämpfen, bedeutet das Schweigen Tod. Es verhindert
eine öffentliche Diskussion über AIDS und hält Menschen davon ab
herauszufinden, ob sie infiziert sind. Es kann dazu führen, dass Menschen
– sei es dass eine Mutter ihr Kind stillt oder ein Sexualpartner seine
HIV-Infektion nicht bekannt geben will – lieber riskieren, HIV zu
übertragen als Verdacht zu erwecken, dass sie infiziert sein könnten.
Doch die Mauern des Stigma und des Schweigens werden
dünner. Die Fortschritte sind auf allen Kontinenten zu erkennen.
Staatschefs sprechen darüber auf höchstem Niveau. Die Rechte der Menschen
mit HIV/AIDS werden an den Gerichten verteidigt. An den Arbeitsstätten
werden Standards geschaffen. Schulen, die Medien und Jugendbildungsprogramme
helfen dabei, eine Generation zu schaffen, welche besser darauf vorbereitet
ist, in einer Welt mit AIDS zu leben. Und im vergangenen Jahr übernahmen
alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf einer Sondersitzung der
Generalversammlung einstimmig eine Deklaration zum Kampf gegen HIV/AIDS, die
eine klare Botschaft in die Welt hinausschickte. Sie versprachen, Gesetze
einzuführen oder umzusetzen, welche die Diskriminierung gegen HIV-infizierte
Menschen und Mitglieder von Risikogruppen verbieten.
Doch unabhängig davon, ob Gesetze und Vorschriften
umgesetzt werden, die wirksamsten Waffen gegen das Stigma und das Schweigen
sind die Stimmen der Menschen der Welt, die sich zu AIDS äußern. Mit dem
Thema „Leben und leben lassen" fordert die diesjährige Welt AIDS
Kampagne, sicherzustellen, dass alle Menschen, mit oder ohne HIV, ihre
Menschenrechte verwirklichen und in Würde leben können. Beschließen wir
an diesem Welt-Aids-Tag, das Stigma durch Unterstützung zu ersetzen, die
Furcht durch Hoffnung und das Schweigen durch Solidarität. Handeln wir auf
der Grundlage des Verständnisses, dass diese Aufgabe bei jedem einzelnen
von uns beginnt.
Kofi A. Annan
Thailänderin erhält hohe Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland
Andreas von Stechow, der Botschafter der Bundesrepublik
Deutschland in Thailand, überreichte kürzlich im Auftrag von
Bundespräsident Johannes Rau die Verdienstmedaille des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland an Deng Duangdee Kongtanya-ngam. Diese hohe
Auszeichnung wurde für ihre besonderen Verdienste in der seelischen und
moralischen Betreuung deutscher Häftlinge in Bangkok verliehen.
Andreas
von Stechow, der deutsche Botschafter in Thailand, überreicht die
Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Deng
Duangdee Kongtanya-ngam.
Mit ihrem unermüdlichen Einsatz und großer Hingabe
besucht Deng ehrenamtlich seit zehn Jahren in fast wöchentlichem Rhythmus
die deutschsprachigen Gefangenen und versorgt die Häftlinge mit
Medikamenten, Zeitungen und Zeitschriften sowie verschiedenen
Nahrungsmitteln und Bedarfsgütern.
Deng wurde im September 1951 in Bangkok geboren. Als sie
vier Jahre alt war, wurde sie vom damaligen thailändischen Botschafter
Direk Jayanama und seiner Gattin, Mom Luang Pui (welche eine Urgroßenkelin
von König Rama IV war) als Pflegekind in ihre Familie aufgenommen. Als
Direk als Botschafter nach Bonn berufen wurde, nahm er die damals 7jährige
Deng mit nach Deutschland, wo sie in Bad Godesberg zur Schule ging. 1969 kam
Deng wieder nach Thailand zurück und arbeitet seither zunächst als
Finanzangestellte und ab 1992 als freiberufliche Übersetzerin und
übersetzte unter anderem den esotherischen Wegweiser „Irdische Schritte
– Himmlische Schätze" von René Tischler aus dem Deutschen ins
Thailändische.
Seit 1992 engagiert sich die gläubige Christin auch für die
deutschsprachigen Gefangenen in Thailand.
Geschichten aus der neuen Heimat
Teil 3: Meister Pong baut unser Haus!
Von Kurt Krieger
650 000.- 750 000.- 1,6 Millionen lauteten die Angebote. Aber,
mit meiner „Ausschreibung" bin ich ins erste Fettnäpfchen getreten. Hier
heraußen am Dorf sind offenbar solche Ausschreibungen unüblich. Derjenige, der
den Auftrag nicht bekommt, verliert damit sein Gesicht. Und tatsächlich hat der
„Verlierer", ein puu jai baan, das ist der „Bürgermeister",
angedroht, die Baugenehmigung zu torpedieren und auch sonst werden wir mit dem
Bauen Probleme bekommen!
Sirani will sofort, dass wir sein teueres Angebot akzeptieren,
um die angedrohten Schwierigkeiten zu vermeiden. Ich müsste lügen wenn ich
nicht zugäbe, auch ich habe Angst gehabt. Trotzdem hab’ ich mich dann doch
für das preisgünstigere Angebot entschieden und er hat uns keine Steine
nachgeworfen, nur die Freundschaft hat er uns aufgekündigt.
Nur zu ihrer bildlichen Vorstellung. Das Haus steht auf 3
Meter hohen Stelzen, unten ist der Garagenplatz, ein Arbeits- und ein
Abstellraum. Wir möchten oben wohnen, mit weitem Blick hinaus auf den See.
Im Preis von 650 000 Baht sind für die 220 qm Wohnfläche
mit großem Garagenplatz eine genau festgelegte Minimal-Gesamt-Ausstattung für
Elektrik, Sanitäranlagen, Bodenfliesen, Badezimmer-Ausstattung, Küche, Lampen
etc. enthalten. Sonderwünsche gehen auf unsere Kosten, ebenso die Kosten für
den Brunnen, Strom und Telefon.
Die Bauarbeiten macht er mit seiner Firma, alle anderen
Arbeiten erledigen für ihn Subunternehmer.
Und dann begutachtet Meister Pong das „Dschungel"
Grundstück und stellt fest, der wunderschöne Baum, den ich gerne gehabt hätte,
muss weg! Er erkennt sofort, dass in diesem Gehölz böse Geister wohnen, die
seine Arbeiter gefährden würden. Und ich naives Thailand-Greenhorn stehe
daneben und erkenne die Unterschiede von guten und bösen Geistern nicht.
So benötigen wir als erstes einen Schamanen, der Kontakt zu
den guten Geistern aufnimmt und diese bittet herunter zu kommen, und auf eine,
außerhalb des Grundstücks gelegene Bananenstaude zu ziehen, die wir mit
speziellen Tüchern umwickeln und Essen und Schnaps daneben stellen. Und sie
werden es nicht glauben, die guten Geister sind tatsächlich umgezogen. Sonst
wäre ja am anderen Morgen der Schnaps nicht leer gewesen! Und dann, dann haben
wir den Baum umgesägt und samt den bösen Geistern verbrannt. Die Thais sind da
unerbittlich.
Als nächstes brauchen wir Wasser. Meine Sirani geht in einer
Vollmond-Nacht ohne Höschen über das Grundstück und spürt zwischen den
Beinen, wo wir den Brunnen graben müssen. Für 20 000 Bath gräbt der
Brunnenbauer 11 Meter tief. Bereits nach 6 Metern stößt er schon auf Wasser,
ummantelt alles mit Betonrohren und der Brunnen ist fertig.
Jetzt müssen wir ins Wat, um mit dem Mönch über einem
geeigneten Bau-Termin zu sprechen. Der legt den 3. März fest – und dann geht’s
auch wirklich los.
Die „Bau-Verhandlungen" mit dem Baumeister – er
spricht nur Thai, ich kein Thai, und Sirani nur unser „Privat-Kauderwelsch"
- sind absolut filmreif. Meine LAG hat in ihrem Leben noch nie eine Planskizze
gesehen, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob mein Baumeister schon jemals eine
gesehen hat! Meine Koordinatorin Sirani versteht jedenfalls nicht, dass ein
Strich auf dem Plan eine Wand bedeutet, geschweige denn metrische Maße. Ihr
fehlt jede Vorstellungskraft, dass die Linien auf meinem Papier sich je in ein
Haus verwandeln.
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