Es gibt kein Thema, das mehr diskutiert wird. Wie oft braucht
der normale Mensch eigentlich Sex?
Sie kennen das wahrscheinlich? Ihre beste oder zweitbeste
Freundin schwärmt Ihnen vor: „Also, ich sage dir, ich bin so müde. Jede
Nacht mindestens dreimal und dann auch noch am Morgen und das Ganze mindestens
viermal in der Woche oder sogar noch öfter..." Sie schlucken und lächeln
höflich, aber verkrampft und denken sich irgendeine mehr oder weniger geistlose
Antwort aus für den Fall, dass die obligatorische Frage kommt: „Na und bei
dir?"
Wahrscheinlich lügen Sie Ihre Freundin dann an, indem Sie
Ihr Sexleben so richtig aufbauschen. Kaum aber sind Sie wieder alleine, denken
Sie darüber nach und etwas wie Neid steigt in Ihnen hoch. Denn wie lange ist es
her, dass Sie so tollen Sex hatten? Und Sie beginnen sich ernsthafte Gedanken
über Ihr Liebesleben zu machen.
Will man den Statistiken glauben, dann ist dreimal Sex für
Frischverliebte zu wenig und für lang Liierte utopisch. Ja, eitel Sonnenschein
herrscht wahrscheinlich nicht in den Betten. Das ist eigentlich logisch, denn
sonst würde man darüber nicht soviel einschlägige Literatur, Tests und
Fragebögen darüber vorfinden. Auch im Fernsehen, Radio und im Internet wird
dieses Thema eingehend durchgekaut und sogar dargestellt. Man hört jeden Tag
von „noch nie da gewesenen " sensationellen Praktiken, Erotik Kicks in
allen möglichen Materialien, das erste Mal, das letzte Mal, Sex in der Jugend,
Sex im Alter, sich „fallen lassen", Angst vor Sex usw.
Tips werden einem freizügig gegeben, Tricks verraten,
Lebenshilfe angeboten.
Die Statistik, welche immer wieder einmal vorgenommen wird
und sich nie besonders viel verändert, sagt: Dreimal pro Woche ist das
Durchschnittspaar mit Sex beschäftigt. Dreimal Sex pro Woche – ist das nun
genug oder ist das zuwenig? Oder was? Es gibt Ärzte und Wissenschaftler, die
behaupten, dass dreimal genau die richtige Frequenz sei, um Herzinfarkten
vorzubeugen. Aber ich glaube, es kommt immer auf die persönlichen Wünsche und
Bedürfnisse dabei an. Wer mit einmal im Monat glücklich und zufrieden ist,
sollte zwangsweise keine Probleme mit seinem Sexleben haben und glauben, er sei
ein Sexmuffel. Wer sich täglich mehrmals lustvoll mit dem Partner auf dem Bette
wälzt und dabei glücklich ist, muss keineswegs befürchten sexsüchtig zu sein.
Schwierig wird es nur dann, wenn die Partner mit ihren Wünschen nicht
übereinstimmen. Die Schwierigkeiten tauchen dann auf, wenn er nur einmal, sie
dagegen immer mag, oder umgekehrt. Da sind die echten Probleme natürlich
bereits vorprogrammiert, aber in den wenigsten Fällen völlig unlösbar.
Gespräche zwischen den Partnern, und zwar ehrliche Gespräche, können vieles
aufklären und Probleme lösen helfen.
Und noch ein guter, der Einzige heute, Rat: Glauben sie auch
der besten Freundin nicht zu viel. Speziell wenn sie über Sex spricht!