Wirtschaft - Thailand
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Thailand ist zu Freihandelsvertrag mit den USA bereit

Index der Industrieproduktion steigt im dritten Quartal

Neuer Mobilnetzbetreiber beginnt Geschäftstätigkeit

Geringe Auswirkungen auf Geldmarkt durch Senkung der Refinanzierungsrate

Lösung für einheimische Stahlindustrie in Sicht

Thailänder besorgt über ausländische Unternehmen

Thailand ist zu Freihandelsvertrag mit den USA bereit

Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik erklärte vor kurzem, dass Thailand bereit sei, mit den Vereinigten Staaten ein Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit oder sogar eine Freihandelszone zu vereinbaren. Adisai hatte mit einem Handelsvertreter der USA über die Fortschritte bei der Ausarbeitung einer bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern diskutiert. Dabei wurden die USA gebeten, die Rahmenrichtlinien für eine mögliche Kooperation in zahlreichen Gebieten auszuarbeiten, darunter beim geistigen Eigentum und im Handel mit elektronischen Erzeugnissen.

Anfang kommenden Jahres soll ein Treffen hochrangiger Beamter der beiden Staaten stattfinden, um weitere Schritte zu erörtern.

Dr. Adisai erklärte, dass Thailand das Freihandelsabkommen zwischen den USA und Singapur als Richtlinie, für einen ähnlichen Vertrag mit den Vereinigten Staaten, verwenden will. Er fuhr fort, dass die USA Thailand aufgefordert haben, seine Kommunikations-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungen zu liberalisieren, während Thailand eine Vereinfachung des Imports von Gütern durch amerikanische Unternehmen erwartet.

Dr. Adisai geht davon aus, dass Thailand durch die Liberalisierung der Dienstleistungen nicht benachteiligt wird, da zahlreiche private Unternehmen sich bereits auf die veränderte Geschäftsumgebung angepasst haben. (TNA)


Index der Industrieproduktion steigt im dritten Quartal

Der Index der Industrieproduktion nahm im dritten Quartal des Jahres gegenüber dem zweiten Vierteljahr um 12,34% auf 194,8 Punkte zu, erklärte der Minister für Industrie, Somsak Thepsutin.

Zu den wesentlichen Wachstumsbranchen zählten Automobile, Elektronik, Stahl, Zement, Edelsteine und Gummi. Nahrungsmittel, Schuhe und Lederwaren zeigten dagegen eine negative Entwicklung.

„Der Indexanstieg resultiert vor allem aus einer kontinuierlichen Verbesserung von Exporten, Konsum und Konsumentenvertrauen. Insgesamt zeigt der industrielle Sektor trotz der kürzlich landesweiten Überschwemmungen ein befriedigendes Wachstum, obwohl die Flut jedoch die landwirtschaftliche Produktion beeinträchtigt hat", sagte der Minister.

Die Produktionskapazität stieg leicht auf 59,7%. Auch die privaten Investitionen haben sich verbessert, was sich insbesondere in den Verkaufszahlen an Zement und kommerziellen Fahrzeugen sowie im Import von Kapitalgütern wiederspiegelt.

Die positive Entwicklung der Industrie im dritten Quartal wird sich auch im vierten Jahresviertel fortsetzen. Allerdings hängt das Wachstum erheblich von externen Faktoren wie dem möglichen Krieg zwischen den USA und Irak und der Entwicklung des Ölpreises ab. (TNA)


Neuer Mobilnetzbetreiber beginnt Geschäftstätigkeit

Bangkok, Thailand (AP) Thai Mobile, ein neuer Mobilfunkbetreiber, der zum gemeinsamen Eigentum des Staatsunternehmens TOT Corp., und der Kommunikationsbehörde Thailands gehört, begann in der vergangenen Woche mit seiner Geschäftstätigkeit und hofft, bis zum Ende des Jahres 100.000 Kunden zu gewinnen.

Der Vorstandsvorsitzende von Thai Mobile, Aran Permpiboon, erklärte, dass das Unternehmen etwa 3 Milliarden Baht zur Finanzierung seines Starts ausgegeben hat.

„Wir werden im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreiben können, wenn unsere Kundenzahl 700.000 erreicht", sagte der Vorsitzende der TOT, Supachai Pisitvanich. Die vier bereits existierenden Mobilnetzbetreiber hatten Ende September insgesamt etwa 15,7 Millionen Kunden.

Finanzanalysten sind der Auffassung, dass der Mobilfunkmarkt Thailands sehr schnell in die Reifephase vordringt. Total Access Communication, der zweitgrößte Anbieter, verkündete kürzlich, dass die Akquise neuer Kunden im Oktober gegenüber dem Vormonat um 52 Prozent zurückgegangen sei.

Die gegenwärtige Netzkapazität des neuen Unternehmens kann 300.000 Nutzer versorgen, doch die Firma plant, sie im kommenden Jahr auf 750.000 auszubauen. Supachai erwartet, dass die Gesamtinvestitionen für die Netzerweiterung von Thai Mobile unter 10 Milliarden Baht liegen werden.


Geringe Auswirkungen auf Geldmarkt durch Senkung der Refinanzierungsrate

Die Entscheidung der Bank of Thailand, die Refinanzierungsrate für 14-Tages-Geld um 0,25% zu senken, wird nach Auffassung des Thai Farmers Research Centers nur eine geringe Wirkung auf den Geldmarkt und die Wechselkurse haben.

Der geldpolitische Ausschuss von BOT hatte kürzlich beschlossen, den Zinssatz von gegenwärtig 2,0% auf 1,75% zu verringern, so dass er sich jetzt auf gleicher Höhe wie der Zinssatz für 3-Monats-Festgeld der Geschäftsbanken befindet.

Das TFRC erklärte, dass die Zinssenkung den Unterschied zwischen der Refinanzierungsrate Thailands und dem US-Zentralbanksatz vermindern helfe. Sie habe jedoch nur einen geringen Einfluss auf den Kapitalmarkt und die Wechselkurse, da die Entscheidung erwartet wurde und schon in den aktuellen Kursen enthalten ist.

Das führende Wirtschaftsforschungsinstitut des Landes sagte, dass weiterhin erheblich überschüssige Liquidität im Finanzsystem vorhanden ist, auch wenn die Einlagenbasis zum Ende dieses Jahres voraussichtlich geringer wachsen wird als die Kreditbasis.

Es wird erwartet, dass die Gesamteinlagen im Finanzsystem im kommenden Jahr stärker zunehmen als die Gesamtzahl der Kredite. Eine der Ursachen dafür ist der Zustrom aus ablaufenden Schuldwechseln.

Deshalb geht das Institut davon aus, dass die überschüssige Liquidität auch 2003 unvermindert bestehen bleibt. Das TFRC erwartet, dass die Zentralbank ihre Zinspolitik im kommenden Jahr an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung des Landes und seiner wesentlichen Handelspartner wie die USA und Japan sowie an die Zinsentwicklung im Ausland anpasst.

Die Zinsraten der Geschäftsbanken werden wahrscheinlich auch im kommenden Jahr weiterhin gering bleiben. Sollte die überschüssige Liquidität jedoch die Erwartungen übertreffen und eine weltweite Deflation eintreten, könnten die Banken unter Druck geraten, die Zinsen noch weiter zu senken. (TNA)


Lösung für einheimische Stahlindustrie in Sicht

Finanzminister Somkid Jatusripitak erklärte kürzlich, dass die Thai Asset Management Corp (TAMC) bis zum Frühjahr 2003 einen Plan zur Umstrukturierung der thailändischen Stahlindustrie erarbeiten will.

Ein Team aus dem Vorstand der TAMC unter der Leitung des geschäftsführenden Direktors Somjate Moosirilert wird die Studie leiten und Maßnahmen entwerfen, mit denen die Produktivität und Zusammenarbeit innerhalb der Branche verstärkt werden soll. Mehrere Stahlunternehmen unterliegen derzeit der Kontrolle der TAMC. Die TAMC ist eine staatliche Behörde, welche zu dem Zweck gegründet worden war, „faule" Kredite im Wert von Hunderten Millionen Baht umzustrukturieren.

Dr. Somkid erklärte, dass Unternehmenszusammenschlüsse innerhalb der Stahlindustrie dazu beitragen könnten, die beharrlichen Probleme der Überkapazitäten und hohen Verschuldung zu beheben. „Die Siam Cement Group und NTS Steel ist schon verschmolzen. Auch die anderen Unternehmen sollten sich zusammenschließen, da ihre Schulden noch immer in den Händen des Staates liegen", sagte er.

Dr. Somkid fügte hinzu, dass sich die TAMC energisch für eine Konsolidierung in der Branche einsetzen werde. Die Regierung erwartet von der Stahlindustrie eine effiziente Nutzung ihrer Kapazitäten und den Einsatz neuer Technologien.

Durch den Zusammenschluss von zwei Stahlbereichen der Siam Cement Group, Siam Iron & Steel und Siam Construction Steel, mit NTS Steel Plc war Anfang dieses Jahres die Millennium Steel Co. gegründet worden.

Chartsiri Sophonpanich, der Präsident der Bangkok Bank und Präsident des Bankenverbandes Thailands, ist ebenfalls gebeten worden, bei dem Entwurf des Umstrukturierungsplanes für die Branche zu helfen. (TNA)


Thailänder besorgt über ausländische Unternehmen

Eine Mehrzahl der Thailänder äußerten sich bei einer kürzlich von der Assumption University durchgeführten Studie besorgt über die Auswirkungen erweiterter Geschäftstätigkeit von Ausländern auf das Wohlergehen der einheimischen Bevölkerung.

Die Umfrage erfolgte bei zufällig ausgewählten 1.457 städtischen Bewohnern im Alter von mehr als 18 Jahren und fragte: „Wie denken Sie über die Ausweitung der Geschäftstätigkeit von Ausländern in Thailand?"

67,6% der Befragten erklärten sie befürchteten, dass die Ausweitung das Wohlergehen der thailändischen Bevölkerung beeinträchtigt. 19,2% hatten keine Angst und 13,2% gaben keine Antwort.

Außerdem wollten 79,2%, dass der Staat Gesetze erlässt, mit denen die Einzel- und Großhandelsunternehmen von Ausländern in Thailand kontrolliert werden sollen.

Die Umfrage zeigte weiterhin, dass 48,1% der Auffassung sind, dass die Anstrengungen der Regierung zur Lösung des Problems des Einzel- und Großhandels zurückgehen werden, da mehrere Politiker oder ihre Familien geschäftlich in dieser Branche engagiert sind.

Auf die Frage nach ihrem Vertrauen in die Fähigkeit der Regierung, das Wohlergehen der thailändischen Bevölkerung zu schützen, erklärten sich 32,1% mit der bisherigen Regierungspolitik einverstanden und sagten, dass die Regierung eine klare Politik zum Schutz der einheimischen Wirtschaft und der Interessen der Bevölkerung habe. 33,3% waren sich dessen jedoch nicht sicher.

Nach den Ergebnissen der Studie sprechen sich 64,1% der Befragten gegen eine liberalere Investitionsgesetzgebung für Ausländer aus. 79,2% lehnen die Gewährung von mehr Eigentumsrechten an Ausländer ab, 69,5% halten nichts von einer größeren Beteiligung von Ausländern an Unternehmen und 70,4% verwerfen die Idee, Ausländern eine so hohe Beteiligung zu gewähren, dass sie Unternehmen im Staatsbesitz übernehmen könnten.

Auf die Frage nach den Problemen, welche sie befürchteten, falls sich Ausländer mehr wirtschaftlich im Land engagieren, nannten 59,3% die Jagd nach Grundstücken zum spekulativen Kauf, 59,2% den Versuch der Übernahme einheimischer Unternehmen und 57,2% die Ausweitung des Engagements im Einzel- und Großhandel.

48,4% der Befragten würden es begrüßen, wenn die Regierung die Rolle der Ausländer einschränkt, während 18,5% eine stärkere Rolle wünschen, damit die thailändische Bevölkerung vermehrte Beschäftigungsmöglichkeiten erhält. (TNA)