Mitten im geschäftigen Zentrum von Pattaya, zwischen der
Soi Post Office und der Royal Garden Plaza, befindet sich eine grüne Oase:
der Gartens des Marriott Resorts. Die meisten Touristen sind sich seiner
Existenz gar nicht bewusst, da nur ein kleines Eingangstor auf der Beach
Road neben dem Einkaufszentrum darauf hindeutet. Sobald man jedoch dort
hindurchläuft, glaubt man, nicht mehr in Pattaya zu sein. Es eröffnet sich
ein großer, wunderschöner, grüner Park voller Palmen und Gartenanlagen
sowie zahlreicher kleiner Teiche mit Seerosen. Durch den Park führt ein Weg
aus Holzplanken und auch die kleinen Brücken und Gebäude im Garten sind im
traditionellen thailändischen Stil aus Holz gefertigt. Und ganz in der
Mitte, umgeben von den Teichen, befindet sich auf einer großen Holzfläche
die Sala Rim Nam, das „Restaurant am Wasser".
Die
Tische und Stühle stehen zumeist unter freiem Himmel, doch es gibt auch
zwei überdachte Bereiche, deren Dächer wie traditionelle thailändische
Häuser aussehen. Die Kellner und Kellnerinnen sind ebenfalls in
traditionelle thailändische Gewänder gekleidet. Auf einem kleinen Podest
sitzt eine hübsche Thailänderin und spielt auf einer Khim, einer
thailändischen Schoßzither, und die liebliche Musik hüllt den Park in
eine Atmosphäre der Ruhe und Ausgeglichenheit ein.
Auch die Küche des Restaurants befindet sich gleich
nebenan im Freien, so dass man den Köchen wahrlich in die Töpfe gucken
kann. Natürlich bietet die Speisekarte in diesem, so traditionellen
thailändischen Restaurant dann auch nur einheimische Speisen. Doch auch die
Speisekarte ist eine besondere Spezialität, denn sie ist in Holz eingefasst
und kann wie eines dieser alten Kirchenbilder in drei Teile aufgeklappt
werden. In der Sala Rim Nam essen also Auge und Ohr gleich mit.
Die auf Thai und Englisch abgefasste Speisekarte umfasst
mehrere Vorspeisen (ca. 120 Baht), Suppen (ca. 160 Baht), Meeresfrüchte
(180-250 Baht), vegetarische Speisen (ca. 120 Baht), Fleischgerichte (ca.
180 Baht) und Nachspeisen (95 Baht).
Wir überließen unseren thailändischen Gastgebern die
Auswahl des Menüs und ließen uns dann erklären, was wir essen. Als
Vorspeisen wählten sie „Poo Nim Pad Ka Prao", „Gaeng Ped Ped
Yang" und „Tand Man Pla Krai" aus. Bei ersterem handelte es sich
um gebratene Krabben mit Basilikum, das zweite Gericht war gebratenes
Entenfleisch mit Curry, Tomate, Ananas und Paprika und die dritte Vorspeise
bestand aus runden Fischbuletten mit Curry. Mir sagte besonders die Ente zu,
obwohl ich vom „Ped Ped" auf der Speisekarte, was ich mit „sehr
scharf" übersetzt hatte, erst einmal abgeschreckt war. Doch trotz der
traditionellen Küche des Restaurants bieten seine Köche den Gästen die
Wahl zwischen drei Gewürzstufen und achten somit darauf, dass auch
ungeübte Ausländer weiteressen können und nicht vor Schmerzen gleich den
ganzen Teich leertrinken.
Als
Hauptgerichte wählten unsere Gastgeber dann „Chor Muang", „Tom Kha
Gai Ma Prao On" und „Pla Ka Pong Daen Pad Khing", alles
wohlklingende Namen, die mich jedoch nicht schlauer machten. Zum Glück
helfen die englischen Erklärungen auf der Karte etwas bei der Orientierung.
Bei „Chor Muang" handelt es sich um kleine wie Blüten geformte
Klöse aus Reismehl, welche mit Garnelen und Kräutern gefüllt sind. Ihre
violette Farbe erhalten sie von der Blume Anchon. Das zweite Gericht besteht
aus einer Kokosnuss voller Kokossuppe mit Hühnerfleisch und Curry. Und
schließlich aßen wir einen gebratenen Schnapperfisch mit Ingwer und langen
Bohnen. Dazu werden Schalen mit weißem Reis gereicht. Und da wir uns in
einem Thai-Restaurant befanden, gab es nur Löffel und Gabeln, keine Messer.
Zum Abschluss bestellten wir noch die kompliziert klingende Süßspeise
„Thong Yip, Thong Yand, Foy Thong", auf verschiedene Art in Honig
gekochtes Eigelb mit Mehl. Alles in allem war es ein schöner Überblick
über die thailändische Küche und gleichzeitig erhielten wir auch einen
Hauch thailändischer Lebensweise. Das Restaurant an den Teichen unter den
Sternen bietet im Herzen von Pattaya einen Ort, an dem man mitten in der
Natur in Ruhe speisen kann.