Fragen Sie Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

ich bin seit fast zwei Monaten in Pattaya und hatte eigentlich vor, ein halbes Jahr hier zu bleiben. Aber ich bin jetzt fast pleite. Alles ist hier sehr preiswert, aber es gibt so viele Verlockungen, wo man sein Geld ausgeben kann und es fließt weg wie Wasser. Ich würde ja gern alle Ausgaben streichen, aber wenn ich in einer Bar sitze, sind schnell 500 Baht weg und die Mädels wollen ja auch noch etwas. Zuhause bleiben möchte ich aber nicht, dazu bin ich ja nicht nach Pattaya gekommen. Ich bin ratlos und weiß mir nicht mehr zu helfen.

Verzweifelter Sparer

Lieber Verzweifelter Sparer,

wie wäre es, wenn du dir die Haare kurz schärst und dich den gelb gekleideten Herren anschließt, die jeden Morgen voller Elan und Gesang von Haus zu Haus ziehen und Speisen und Getränke empfangen? Ein thailändischer Mönch zu sein ist schon etwas besonderes, was dir sicher auch zu Hause viele begeisterte Zuhörer und das eine oder andere ausgegebene Bier bringen wird. Und dazu sparst du noch Geld, denn viele Verlockungen gibt es dann nicht mehr. Auch das Leben in einem Dorfkloster kann die Urlaubskasse schonen, ebenso wie eine individuelle Fastenzeit zur inneren Reinigung. Andererseits könntest du dich auch einer christlichen Gemeinschaft anschließen oder dir einfach ein schwarzes Gewand kaufen und dann als Prediger von Bar zu Bar ziehen und die Mädchen und Biertrinker über ihre Unmoral informieren. Da kannst du auch das eine oder andere kostenlose Wasser abstauben. Viel Geld kannst du aber auch beim täglichen Treffen auf der Beach Road sparen, wo sich manche Ausländer ja den ganzen Tag über aufhalten und tratschen. Schaff einfach dein ganzes Geld auf die Bank und hebe jeden Tag 100 Baht ab, dann wirst du sehen, wie leicht es sich in Pattaya leben lässt.

Liebe Tante Frieda,

ich bin seit einiger Zeit bei einem kleinen Unternehmen hier in Pattaya beschäftigt und die Arbeit macht mir auch Spaß. Seit einigen Wochen nimmt sie jedoch überhand und es ist schon vorgekommen, dass ich die ganze Woche lang praktisch Tag und Nacht arbeiten musste und nur noch zum Schlafen nach Hause gefahren bin. Oftmals verbringe ich 14 Stunden im Büro. Ich halte es kaum noch aus und habe auch immer weniger Lust. Die Arbeit wächst mir einfach über den Kopf und mein Chef gibt mir von Woche zu Woche mehr zu tun. Vor kurzem bot mir ein Freund an, doch in seiner Bar als Manager zu arbeiten, und beinahe hätte ich sofort alles hingeschmissen. Kannst du mir nicht einen Rat geben?

Arbeitssüchtiger

Lieber Arbeitssüchtiger,

Hab Obacht! Es hat schon viele gegeben, die sich für die Unternehmen anderer aufgeopfert und dabei ihre Gesundheit aufs Spiel gesetzt haben. Einsatz für die Arbeit ist ja schön und gut, doch übertrieben sollte es nicht werden und bei dir sieht es ja bald wie Ausbeutung aus. Alles hinwerfen ist sicher nicht unbedingt die beste Lösung, bedenke gut, worauf du dann verzichten müsstest und worauf du dich einlässt. Immerhin muss so ein Bar-Manager manchmal auch Tag und Nacht arbeiten. Wenn du sowieso überlegst, dir eine neue Beschäftigung zu suchen, kannst du ja zunächst ganz offen mit deinem Chef über das Problem sprechen, du riskierst da ja nichts. Sage ihm rundheraus, dass es zu viel für dich wird und du dich nicht pausenlos für ihn abrackern kannst. Und drohe ihm auch ruhig, dass du kündigen wirst, wenn er dich nicht entlastet. Du kannst ihn natürlich auch um mehr Geld bitten, aber ich glaube nicht, dass dies eine gute Lösung wäre, denn wenn du nur Zeit zum Arbeiten und zu nichts anderem hast, hättest du ja gleich in Deutschland bleiben können, oder nicht?