Bei den Mitgliedern des Sauber-Clubs und der „Weltenbummler"
ist das Pitstop-Restaurant schon eine Institution für die Verbandstreffen
geworden. Es ist eine gemütliche, typische Schweizer Eckkneipe in der Nähe
des Day&Night-Hotels in Südpattaya. Die Wände sind mit vielen Bildern
und Erinnerungsstücken der Formel 1 und natürlich vor allem des Sauber-Teams
versehen. Die Säulen sind rot-weiß gestrichen und die Tische mit roten und
grünen Tischdecken bedeckt. Von der Decke hängen nette Korblampen. In der
Mitte des Raums steht ein großer Fernseher für die sportbegeisterten
Gäste des Restaurants. In einer richtigen Kneipe darf natürlich auch die
Theke nicht fehlen, die voller Flaschen steht. Davor liegt ein großer
Haufen gebrauchter Taschenbücher, die man sich ausleihen kann. Ausleihen
heißt im Pitstop, dass man sich einfach nimmt, was einem gefällt, und es
dann bei Gelegenheit wieder zurückbringt.
Alles geht sehr locker und gelassen zu und jeden Abend
herrscht eine gemütliche Stimmung unter den zumeist deutschsprachigen
Gästen. Das Pitstop-Restaurant ist kein extrem eleganter Or, sondern ein
Platz, sich zu treffen und einen netten Abend zu verbringen. Auch die
Bedienung ist sehr freundlich und Wirt Billy Koch kümmert sich um jeden
Gast persönlich. Er hat das Pitstop vor fünf Jahren in der Soi Postoffice
eröffnet und ist ein Jahr später zum jetzigen Standort umgezogen. Seine
Frau steht in der Küche und bereitet die angebotenen schweizerischen und
deutschen Gerichte originalgetreu und manchmal auch mit besonderen Ideen zu.
Die bequeme Atmosphäre des Pitstop-Restaurants setzt
sich jedoch auch außerhalb des Gebäudes fort. Nicht nur, dass es auch vor
dem Restaurant in der wenig befahrenen Straße mehrere Tische für die
Raucher gibt, nein, man kann schon – wenn man modern genug ist – sein
Essen in Ruhe von zuhause aus planen. Die Speisekarte findet sich nämlich
auch im Internet und bald werden dort sogar alle Speisen per Bild
vorgestellt. (Am einfachsten ist die Seite über den Link vom Sauberklub
unter www.sauberclubpattaya.com zu erreichen.)
Da das Pitstop eben eher eine Kneipe als ein Restaurant
ist, bietet die Küche vor allem schweizerische Hausmannskost, allerdings
auch mehrere Thai-Gerichte. Doch nichts trennt Schweizer und Deutsche so
sehr wie die gemeinsame Sprache, so dass beim Lesen der Karte schon manchmal
Verwirrung auftreten kann. Denn was bitte ist ein Voressen?
Schwerpunkt der Speisekarten bilden typische
schweizerische Rösti, die aus rohen oder gekochten Kartoffeln hergestellt
werden. Außerdem gibt es unter anderem Hackbraten, Geschnetzeltes,
Schnitzel und eben das Voressen. Zu allen Gerichten wird ein Salat mit
verschiedenen Dressings oder eine Suppe gereicht. Das Restaurant bietet auch
ein täglich wechselndes Tagesmenü aus Vor-, Haupt- und Nachspeise für 160
Baht. Die Menükarte ändert sich von Woche zu Woche, so dass es immer
wieder etwas Neues und Besonderes zu essen gibt. Die Thai-Gerichte sind mit
Hinweisen versehen, wie scharf sie sind, was sehr nützlich sein kann.
Weiter gibt es einige kleine Speisen wie Frikadellen oder Wurstsalat.
Die Auswahl unserer Gerichte fiel uns nicht schwer, denn
die Rösti mussten wir probieren, dazu noch einen Hackbraten und ich wollte
natürlich wissen, was ein Voressen ist. Dazu tranken wir
selbstverständlich Bier, denn das gehört sich meiner Meinung nach in einer
Kneipe. Allerdings wird im Pitstop auch Wein angeboten.
Zunächst probierten wir den Salat und die Suppe. Heute
reichte uns der Wirt eine Rindsbouillon mit Käsebrotstückchen. Das ist
eine der Erfindungen seiner Frau, statt einfach Brot zu schneiden und in die
Bouillon zu geben, legt sie vorher noch eine Scheibe Käse darauf. Es
schmeckte sehr lecker. Die Rösti wurde mit einer großen Weißwurst und
Soße gereicht und alles schmeckte ausgezeichnet. Der Hackbraten wird von
Kartoffelstock begleitet, in Deutschland würde man Kartoffelbrei dazu sagen,
und das Voressen erwies sich als Gulasch! Billy erklärte mir, dass man,
wenn man in der Schweiz Gulasch bestellt, eher ein scharfes, ungarisches
Gulasch erhält, und alles andere eben ein Voressen ist. Nun ja, so sind sie,
die Schweizer. Dazu gab es ein Risotto, das nach dem üblichen
thailändischen Reis eine willkommene Abwechslung war. Selbst unser junger
thailändischer Freund griff beherzt zu und freute sich immer wieder über
das gute Essen.
Für mich gehört zu einem ausgezeichneten Mal allerdings
immer eine Nachspeise und so bestellte ich kurzerhand einen Käsekuchen. Das
hatte ich aus dem englischen Untertitel auf der Speisekarte übersetzt, denn
mit dem schweizerischen Begriff des Chäschüchli konnte ich wieder einmal
nichts anfangen. Und wieder kam Wirt Billy warnend an unseren Tisch und
sagte, ein Schweizer Käsekuchen sei keineswegs ein deutscher Käsekuchen
und auch keine Nachspeise. Hoppla. Ich beharrte allerdings auf meinem
Käsekuchen, auch wenn im Pitstop richtige Nachspeisen angeboten werden.
Meine Sturheit zahlte sich jedoch mehr als aus, denn der Käsekuchen erwies
sich in der Tat als Blätterteig mit Käse, nur war er warm und schmeckte
daduch wie überbacken. Es war eine großartige Überraschung und ich hätte
am liebsten noch einen bestellt.
Das Pitstop-Restaurant ist täglich außer Mittwoch von 16 bis 23 Uhr
geöffnet und jeden zweiten Freitag im Monat ab 12 Uhr zum Treffen der
Weltenbummler. Soi Day-Night 20 / 248 – 49, Tel. 038 - 420 153