Mott der Hund
***** Wertung: 5 Sterne
Alle Scheiben mit dem Titel „Best Of" unterliegen
immer dem üblichen Problem, das immer gefragt wird, warum ein bestimmter
Titel nicht mit enthalten ist oder was ein anderer Titel dort macht. Stellen
wir das gleich klar: In meiner Bestenliste von Pink Floyd stehen „Saucerful
of Secrets" von „Ummagumma", „Remergence" und „Mudmen"
von „Obscured by Clouds" und sicher nicht das furchtbare „When
Tigers Broke Free", was bestimmt nur deshalb auf dem Album ist, weil es
sonst auf keiner CD zu finden ist, da es bisher lediglich einmal 1982 als
Single aus dem zusätzlichen Material für „The Wall, The Movie" auf
den Markt kam. Auf einem „Best of Pink Floyd"-Album sollte auch
nichts von diesem schrecklichen letzten Album „The Final Cut"
enthalten sein. Doch genug der Beschwerden, der Rest der zwei Stunden
fünfunddreißig Minuten ist großartig. Drei Songs von „Piper at the
Gates of Dawn", „Set the controls for the heart of the Sun" (das
einzige Stück, welches von der Fünferbesetzung von Pink Floyd aufgenommen
wurde, bevor der liebenswerte, aber vollkommen verrückte Syd Barret dem
Sonnenuntergang entgegenritt) und „Jugband Blues" von „Saucerful of
Secrets", „One of these days" und das mächtige „Echoes"
(großartig von den ursprünglichen 23 auf vertretbarere 17 Minuten
zusammengeschnitten, wobei doch alle Bieps und Bängs und David Gilmours
tolle Gitarrensolos erhalten wurden) von „Meddle", glücklicherweise
die beste Hälfte der Stücke aus „Dark Side Of The Moon", insgesamt
fünf, zwei von „Wish You Were Here", einer aus „Animals",
vier von „The Wall" und vier aus den beiden letzten Alben „Momentary
lapse of Reason" und „Division Bell". Doch leider nichts aus
ihren drei herrlichen Livealben.
Insgesamt ist die Zusammenstellung ein weiterer Beweis
dafür, dass Pink Floyd noch immer die feinste Band im Weltraum ist. Das
beste ist jedoch, dass das Album von zwei schönen Syd-Barret-Songs
abgeschlossen wird, die nicht nur ein bischen Licht in die im allgemeinen
düsteren Gedanken von Pink Floyd bringen, sondern hoffentlich auch ein paar
Groschen in Syds Geldbeutel, die ihm in seiner Zurückgezogenheit in
Cambridge sicher gut bekommen würden.
Disc Zwei schließt mit dem dröhnenden „High
Hopes", was wie der abschließende Ausdruck ihrer schwermüdigen
Majestät klingt und das letzte Stück des letzten Pink-Floyd-Albums ist.
Aber die Geschichte geht noch weiter, denn als der Schlussakkord verklingt,
läutet eine Glocke und Syd kommt noch einmal und singt „Bike", einen
fröhlichen, angenehm rührenden Abschluss einer großartigen Karriere. Das
beste an diesem „Best Of"-Album ist, dass die Songs von 1994
übergangslos in Lieder von 1967 übergehen, ohne eine Note zu vergessen.
Großartig, Pink Floyd, Tschüss, vielen Dank und erfreut euch an der Rente.
Musiker
Syd Barret – Gitarre, Gesang
David Gilmour – Gitarre, Gesang
Roger Waters – Bass, Gesang
Rick Wright – Keyboards, Gesang
Nick Mason – Schlagzeug
Inhalt
Disc I
1. Astronomy Domine
2. See Emily Play
3. The Happiest Days Of Our Lives
4. Another Brick In The Wall (Part 2)
5. Echoes
6. Hey You
7. Marooned
8. The Great Gig In The Sky
9. Set The Controls For The Heart Of The Sun
10. Money
11. Keep Talking
12. Sheep
13. Sorrow
Disc II
1. Shine On You Crazy Diamond (Parts 1-7)
2. Time
3. The Fletcher Memorial Home
4. Comfortably Numb
5. When The Tigers Broke Free
6. One Of These Days
7. Us And Them
8. Learning To Fly
9. Arnold Layne
10. Wish You Were Here
11. Jugband Blues
12. High Hopes
13. Bike
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