Das Arbeitsministerium drängt auf die Durchsetzung
einer ministeriellen Verordnung über die Einhaltung der
Sicherheitsbestimmungen und des medizinischen Standards am Arbeitsplatz.
Die Rechtsabteilung des Ministeriums hat dazu einen entsprechenden
Vorschlag über Sicherheits-, Hygiene- und Arbeitskonditionen
ausgearbeitet.
Dieser Vorschlag wartet nun auf die Genehmigung durch
das Parlament und wird in der Folge, wenn kein Einspruch erfolgt, in der
„Royal Gazette" veröffentlicht werden, und somit in Rechtskraft
treten.
Gemäß dem neuen Gesetz sind die Unternehmen
(Arbeitgeber) verpflichtet Ärzte und Krankenschwestern einzustellen oder
auf Abruf bereitzuhalten, die eine einschlägige Erfahrung über
Krankheiten haben, die durch einen Arbeitseinsatz ausgelöst werden
können, um so erste Hilfsmaßnahmen und Pflege für die Arbeitnehmer vor
Ort zu gewährleisten.
Jedes Unternehmen ist verpflichtet Krankenblätter für
ihre Angestellten zu erstellen und zu archivieren, ihre Angestellten
jährlich einem Gesundheitstest unterziehen zu lassen, und die daraus
resultierenden medizinischen Bedürfnisse sicherzustellen.
Diese Vorschriften sind in Übereinstimmung mit dem
Arbeitsschutz-Gesetz (Labour Protection Act), das vorsieht, die
Arbeitnehmer vor dem Risiko von chemischer Umweltverseuchung,
Lärmimmissionen, Strahlenkrankheiten und tödlichen Bakterien zu
schützen.
Aus einer Studie des Arbeitsministeriums geht hervor,
dass 15% aller Arbeitsunfälle in Thailand, durch Arbeitnehmer verursacht
werden, und der überwältigende Rest durch die Arbeitgeber.
Das Arbeitsministerium wird die Arbeitgeber mit
gezielten Maßnahmen über Sicherheitsmaßnahmen und Arbeitskonditionen am
Arbeitsplatz informieren und beraten.
Das Archivieren der Krankenblätter der Belegschaften
wird mithelfen in Streitfällen von Kompensationsansprüchen für alle
Beteiligten eine befriedigende Lösung zu finden. In der Vergangenheit
sind viele Klagen für Hilfe vom staatlichen Kompensationsfond für
arbeitseinsatzbedingte Krankheiten mangels entsprechender Unterlagen,
abgewiesen worden. Wenn nun gemäß den neuen Vorschriften Krankenblätter
von allen Arbeitsnehmern erstellt und verfügbar sein müssen, sollten
solche Streitfälle in Zukunft ausbleiben.
Die neuen Vorschriften gewähren auch einen besseren
Schutz für die Arbeitnehmer im landwirtschaftlichen Sektor, Kinderarbeit
und selbständig Erwerbende. Unter den neuen Arbeitsbestimmungen haben
auch die im Landwirtschaftssektor tätigen Arbeiter, Anrecht auf Urlaub,
Zugriff auf „reines" Trinkwasser und freie Unterbringung und
Verpflegung von ihren Arbeitgebern.
Die Anstellung von Jugendlichen unter 15 Jahren für
eine Ganztagesarbeit ist illegal. Jugendliche älter als 13 Jahre können
nur für Teilzeitarbeiten außerhalb der Schulzeiten beschäftigt werden.
Arbeitgeber oder Agenten, die Heimarbeiten vergeben,
müssen die Heimarbeiter innerhalb von 30 Tagen registrieren lassen. Das
Arbeitsverhältnis muss mittels eines Arbeitsvertrages festgehalten
werden, bei genauer Beschreibung der auszuführenden Arbeit und die
Lohn-Regelung. Der Lohn muss spätestens 15 Tage nach Erledigung der
Arbeit ausbezahlt werden.
Gefährliche Arbeiten, wie Arbeiten mit Sprengstoffen,
Feuerwerk und giftigen Chemikalien, sind als Heimarbeit verboten.
Es ist sicher im Interesse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, dass
diese neuen Bestimmungen vom Parlament gut geheißen und in Rechtskraft
gesetzt werden können.