- Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um den vollständigen Bericht zu lesen]:
-
Betrunkener fährt vorsichtig unter den
Augen der Polizei
-
Kritik
-
Sprechen Sie Dschörmen?
-
Hilfe von Anonymen Alkoholikern
-
Sie marschieren wieder
-
Alice im Wunderland
-
Blöde Zuhälter vor
Gogos in Pattaya
|
Betrunkener fährt vorsichtig unter den
Augen der Polizei
Sehr geehrte Redaktion,
ich wohne direkt gegenüber einem kleinen
Polizeiwachthäuschen und kann immer wieder erstaunt beobachten, was sich
alles abspielt. Diese Aufgabe ist sehr einfach, denn es spielt sich einfach
gar nichts ab. In Deutschland würden sie wenigstens Kaffee trinken.
Eines Abends kam einer dieser merkwürdigen, schon am
Nachmittag sturzbetrunkenen Ausländer mit seinem Motorrad die Straße
entlang gefahren. Er war offensichtlich völlig blau und torkelte von einer
Straßenseite auf die andere. Als er beinahe mit seinem Motorrad gestürzt
wäre, weil er die Kurve kaum bekam und fast gegen die Mauer des
Polizeihäuschens geknallt wäre, hielt er mitten auf der Straße an, um
erst einmal wieder einen etwas klareren Kopf zu bekommen. Er hielt sich
krampfhaft an den Griffen des Fahrzeuges fest, stemmte beide Beine auf den
Fußboden und atmete tief durch. Natürlich war es dabei sehr hilfreich,
dass er keinen Helm trug. Dann stellte er den Motor ab und wartete. Nach ein
paar Minuten hatte er sich anscheinend wieder so weit von seinem Rausch
erholt, dass er sich wieder traute weiterzufahren. Und schon ging es –
jetzt in etwas kleineren Schlängellinien – wieder munter los. Und was
passierte in der Zwischenzeit im Polizeihäuschen? Hielten sie den
betrunkenen Fahrer auf, bestraften sie ihn wegen Fahrens ohne Helm und unter
Alkoholeinfluss? Schützten sie die Einwohner und Touristen Pattayas vor
einem möglichen Unfallverursacher? Ich weiß nicht, was sie taten, doch ich
konnte nichts erkennen. Worin besteht eigentlich die Aufgabe von Polizisten
in einem Polizeihäuschen?
Ansgar Zerst
Kritik
Bei Hesse habe ich kürzlich folgendes gelesen:
„Ich habe stets die Sicherheit, mit der Kritiker
auftreten und Zeit und Kulturkritik betreiben, mit Misstrauen betrachtet und
mir eigentlich wirkliche Kritik öffentlich nie erlaubt. Urteile sind nur
wertvoll, wenn sie bejahen. Jedes verneinende, tadelnde Urteil, wenn es als
Beobachtung noch so richtig ist, wird falsch, wenn man es äußert. Was
Menschen übereinander reden, sind zu zwei Drittel solche „Urteile".
Wenn ich von einem Menschen sage, er sei mir zuwider, so ist dies eine
ehrliche Aussage. Wer sie hört, dem ist es anheim gegeben, die Schuld mir
oder dem andern zuzuschreiben. Sage ich aber von jemand, er sei eitel, sei
geizig oder er trinke, so tue ich unrecht. Ebenso gut kann jemand sagen: Die
Erde ist ein Planet auf dem es Flöhe gibt. Diese Art von „Wahrheiten"
sind der Inbegriff aller Fälschungen und aller Lüge. Das Feststellen von
Fehlern, und klinge es noch so fein und geistig, ist nicht „Urteil",
sondern Klatsch."
Mir sind diese Worte unter die Haut gegangen, weil ich
mich immer wieder dabei erwische, wie ich meine Mitmenschen oder mein
Gastland zu beurteilen versucht bin. Ich meine es täte uns „Farangs"
gut, uns dieses Statement von Hermann Hesse hinter die Ohren zu schreiben.
Markus Ruprecht
Sprechen Sie Dschörmen?
Verehrte Redaktion,
kürzlich lasen wir wieder einmal über ein interessantes
Treffen des Iestern Siebohrt Dschörmen Spieking Bisinis Klabb. Angeblich
handelt es sich dabei um einen Klub deutschsprachiger Geschäftsleute an der
Ostküste, doch der Name des Vereins ist auf Englisch, deshalb sieht er auch
etwas seltsam aus, wenn man ihn auf Deutsch aufschreibt. Ich frage mich,
warum nutzt ein deutscher Klub in Thailand einen englischen Namen? Warum
geben sie sich keine deutsche oder thailändische Bezeichnung? Das wäre
doch genauso, als würde sich ein thailändischer Verein in München einen
türkischen oder russischen Namen geben. Alle wären verwirrt und der
Geheimdienst würde sicher ab und an vorbeischauen. Allerdings stellt sich
die Frage: Sprechen die Mitglieder des Klabbs überhaupt Deutsch? Ich hatte
einmal per E-Mail um eine Einladung gebeten und erhielt eine Antwort, dass
ich doch meine Postadresse mitteilen sollte. Diese Antwort-Mail war auf
Englisch verfasst. Sprechen Sie Dschörmen?
Gunter Hauser
Hilfe von Anonymen Alkoholikern
Sehr geehrte Damen und Herrn,
ich hätte eine Riesen Bitte an Sie: können Sie mir
sagen, ob es in Pattaya eine Selbsthilfegruppe der AA (Anonyme Alkoholiker)
gibt. Ich habe so etwas schon mal gelesen in einem Blatt in Pattaya. Ich
habe eine Anfrage von einem Betroffen bekommen, der in Pattaya lebt und
dringend Hilfe braucht. Um eine Antwort würde ich mich sehr freuen, danke.
Peter Beier
Anm. der Redaktion:
Ja, die gibt es: Rufen Sie bei Christian Handy.: 01-8634581 oder Paul,
Handy: 01 794 4205 an. Treffen finden Mi, Do, Sa, So im Skaw Beach Hotel ab
1930 Uhr statt.
Sie marschieren wieder
Sehr geehrte Redaktion,
kürzlich las ich in der Zeitung, dass die Polizei von
Bangkok und der stellvertretende Innenminister das alte Gesetz aus der Zeit
der Militärregierung wieder einführen wollen, das es Jugendlichen unter 18
Jahren verbietet, ohne Begleitung ihrer Eltern nach 22 Uhr das Haus zu
verlassen. Herr Pracha findet das eine gute Idee, da die Kinder lieber ihren
Eltern helfen und Hausaufgaben machen sollten.
Offensichtlich macht die Regierung jetzt ernst mit ihrer
Kampagne zur sozialen Ordnung und ihrem Weg zurück in die Vergangenheit.
Ich würde mich nicht wundern, wenn bald Gruppen von Jugendlichen in
schwarzen oder braunen Uniformen durch die Stadt patrouillieren und die
Straßen von allem Un-Thai reinigen.
„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch",
und auf Weltniveau tut US-Präsident Bush auch sein bestes dazu, die
Erinnerungen an die gute alte Zeit von 1933 wieder wach zu rufen. In
Thailand braucht man da ja nicht so weit zurückzudenken und die selbst
ernannten Ordnungshüter waren vielleicht damals schon selbst aktiv.
Genießen wir also die Zeit, in denen uns Freude und das Streben nach Glück
noch erlaubt werden, vielleicht handelt es sich nur noch um Tage oder Wochen.
Peter Korp
Alice im Wunderland
Hallo Pattaya Blatt,
Immer wieder werde ich von Pattaya überrascht.
Weihnachten war es dann wieder einmal so weit. Ich hatte zwei Karten für
das Weihnachtsgaladinner im Marriott-Hotel gekauft und machte mich also mit
meinem Freund auf den Weg dorthin. Wir liefen durch das Royal-Garden-Einkaufszentrum
und dann durch eine unscheinbare Seitentür und die Hotellobby in den Garten
des Marriott-Hotels. Als wir durch die Tür liefen, wusste ich es sofort: Es
war wie bei Alice im Wunderland. Plötzlich waren wir nicht mehr in den
hektischen, bunten, wilden Straßen von Pattaya sondern in einer
wunderschönen grünen Oase mit vielen Bäumen und Teichen. Zu Weihnachten
waren natürlich rund um den Swimmingpool viele Tische und eine Bühne
aufgestellt und es gab viele Stände mit leckerem Essen. Die ganze
Atmosphäre erinnerte mich an ein wunderschönes Strandresort weit entfernt
von der hektischen Zivilisation und der Weihnachtschor vermittelte dazu noch
so eine ruhige, friedliche Stimmung, dass alles wunderbar erholsam war. Zwei
Tage später ging ich gleich nochmal in den Garten und spazierte einfach
durch die schöne Anlage. Es ist wirklich ein Ort der Ruhe und Geborgenheit,
der besonders durch diesen scharfen Kontrast, den man hinter der Tür erlebt,
deutlich wird.
Beatrice Gabler
Blöde Zuhälter vor
Gogos in Pattaya
Sehr geehrte Redaktion,
da wird immer viel über obszöne Shows geschrieben und
dass die Stadt vor derartigen Auswüchsen befreit werden soll. So sicher bin
ich mir nicht, ob es die Verantwortlichen wirklich ernst meinen. Gehen Sie
doch einmal durch die Straßen der Stadt. Wenn Sie nicht mit dem Taxi
vorfahren, werden Sie garantiert von mehreren dieser blöden Zuhälter vor
den Gogobars der Straßen belästigt. Sie grapschen einen an und quälen
einen mit ihrem Gelaber von den „Sexy Shows, no Cover Charge". Manche
klatschen noch dazu aufdringlich in die Hände oder halten einem ihre
blöden Schilder vors Gesicht. Ich finde das ekelhaft. Die Leute, die gern
in die Gogos gehen, tun das doch auch ohne diese Zuhälter auf der Straße.
Warum muss man denn alle belästigen? Und da kommt kein Beamter und sagt,
dass das dem Ansehen der Stadt schadet.
M. L.
|
|
|
|
Der Briefkasten: Das Forum für Leser
Bitte schicken Sie Ihre Kommentare über Reportagen in unserer Zeitung an:
Redaktion Pattaya Blatt
370/7-8 Pattaya Second Road, Pattaya City, 20260, Thailand
Email: [email protected]
Wir freuen uns über Briefe mit Meinungen jeglicher Art von unseren Lesern.
Wir behalten uns das Recht vor, Briefe zu korrigieren
und falls notwendig zu kürzen.
|
|