Heute nehmen wir das Thema der Vollbäder auf. Es
können sehr viele Heilungserfolge durch Vollbäder verzeichnet werden.
Aber leider ist das Badezimmer auch der Ort, wo zahlreiche Unfälle
geschehen. Deshalb sorgen Sie auf jeden Fall für fest montierte
Ausstiegshilfen und rutschfeste Unterlagen in der Wanne und auf dem
Fußboden. Nackenstützen mit Saugnäpfen aus Kunststoff sorgen zudem für
zusätzlichen Komfort.
Bei Vollbädern, wie der Name schon sagt, liegt mit
Ausnahme des Kopfes der ganze Körper im Wasser. Deshalb beeinflusst ein
Vollbad auch den menschlichen Körper am stärksten. Es kann allerdings
auch belastend sein für Herz und Kreislauf.
Um Vollbäder wirkungsvoller zu machen, sollte man
verschiedne Kräuterzusätze geben, die man als Aufguss oder durch
Abkochen zubereitet oder auch fertig kaufen kann.
Bei allen Bädern, die der Behandlung von Beschwerden
dienen, ist die Wassertemperatur von großer Bedeutung, denn zur Heilung
kann man kalte, heiße und temperatursteigende Bäder verwenden.
Das warme Vollbad: Dabei ist die Wassertemperatur
zwischen 32 bis 37 Grad. Das warme Vollbad wird am meisten angewandt, da
es am verträglichsten ist und Herz und Kreislauf am wenigsten belastet.
Die Heilwirkung besteht darin, dass es beruhigend auf
die Nerven wirkt, anregend für den Kreislauf ist und die Atmung vertieft.
Dadurch wird vermehrt Sauerstoff aufgenommen, der Schlaf wird gefördert
und außerdem wirkt es schmerzlindernd bei Verkrampfungen und
Abnutzungserscheinungen an den Gelenken. Auch die Symptome von beginnenden
Erkältungskrankheiten lassen sich deutlich abschwächen, die Haut wird
besser durchblutet. Die Poren öffnen sich und die Schweißdrüsen geben
vermehrt Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ab. Baldrian, Thymian,
Kamille, Rosmarin oder Fichtennadeln verstärken in diesem Falle die
Wirkung. Nicht öfter als 2- 3 mal pro Woche anwenden. Nie mit vollem
Magen ein Vollbad nehmen und nie zu heißes Wasser verwenden.
Das kalte Vollbad: Wassertemperatur ist 15 – 20
Grad – da braucht man einige Überwindung, um hineinzusteigen, aber die
Badedauer beträgt meist nur einige Sekunden. Legen sie sich also
höchstens für 20 Sekunden hinein und nehmen Sie diese Art Vollbad immer
am Morgen, damit Ihr Körper noch nötige Bettwärme gespeichert hat als
Ausgleich für die Wassertemperatur. Der Körper muss unbedingt vor einem
kalten Vollbad aufgewärmt sein und je kälter das Wasser, desto kürzer
die Badedauer.
Die Heilwirkung ist dahingehend, dass kalte Bäder
aufmuntern, anregend auf den Stoffwechsel, das Gefäß- und Nervensystem
wirken. Kalte Bäder sind ein wirksames Hausmittel gegen Fettsucht,
Zuckerkrankheit, Gicht, rheumatische Beschwerden und Kreislaufstörungen.
Bei hohem Fieber ist ein bewährtes Hausmittel, anschließend warm
einpacken. Bei gerade überstandenen Krankheiten erst einen Arzt fragen.
Das heiße Vollbad: Die Wassertemperatur beträgt
da 38 – 40 Grad. Die Regel: je höher die Temperatur, desto kürzer die
Badedauer. Immer mit einer kalten bis warmen Dusche oder einer Abwaschung
beenden.
Die Heilwirkung ist gut gegen Muskelschmerzen,
Muskelkater, Blasen- und Nierenleiden und rheumatischen Erkrankungen. Für
Herz- und Kreislauf Kranke sowie für Schwangere nicht geeignet! Auch bei
Krampfadern sollte man auf heiße Vollbäder verzichten.
Schon Erich Kästner sagte über das Baden in seinem Monolog in der
Badewanne: „Der nackte Mensch kennt keine Klassenfrage. Man könnte,
falls man Tinte hätte, schreiben: ich kündige. Auf meine alten Tage will
ich in meiner Wanne bleiben".