Sanfte Heilung aus der Natur

Verschiede Arten von Bädern – für Wohlbefinden, aber auch zur Heilung Teil 2

Ludwig Augruber

Heute nehmen wir das Thema der Vollbäder auf. Es können sehr viele Heilungserfolge durch Vollbäder verzeichnet werden. Aber leider ist das Badezimmer auch der Ort, wo zahlreiche Unfälle geschehen. Deshalb sorgen Sie auf jeden Fall für fest montierte Ausstiegshilfen und rutschfeste Unterlagen in der Wanne und auf dem Fußboden. Nackenstützen mit Saugnäpfen aus Kunststoff sorgen zudem für zusätzlichen Komfort.

Bei Vollbädern, wie der Name schon sagt, liegt mit Ausnahme des Kopfes der ganze Körper im Wasser. Deshalb beeinflusst ein Vollbad auch den menschlichen Körper am stärksten. Es kann allerdings auch belastend sein für Herz und Kreislauf.

Um Vollbäder wirkungsvoller zu machen, sollte man verschiedne Kräuterzusätze geben, die man als Aufguss oder durch Abkochen zubereitet oder auch fertig kaufen kann.

Bei allen Bädern, die der Behandlung von Beschwerden dienen, ist die Wassertemperatur von großer Bedeutung, denn zur Heilung kann man kalte, heiße und temperatursteigende Bäder verwenden.

Das warme Vollbad: Dabei ist die Wassertemperatur zwischen 32 bis 37 Grad. Das warme Vollbad wird am meisten angewandt, da es am verträglichsten ist und Herz und Kreislauf am wenigsten belastet.

Die Heilwirkung besteht darin, dass es beruhigend auf die Nerven wirkt, anregend für den Kreislauf ist und die Atmung vertieft. Dadurch wird vermehrt Sauerstoff aufgenommen, der Schlaf wird gefördert und außerdem wirkt es schmerzlindernd bei Verkrampfungen und Abnutzungserscheinungen an den Gelenken. Auch die Symptome von beginnenden Erkältungskrankheiten lassen sich deutlich abschwächen, die Haut wird besser durchblutet. Die Poren öffnen sich und die Schweißdrüsen geben vermehrt Giftstoffe und Stoffwechselschlacken ab. Baldrian, Thymian, Kamille, Rosmarin oder Fichtennadeln verstärken in diesem Falle die Wirkung. Nicht öfter als 2- 3 mal pro Woche anwenden. Nie mit vollem Magen ein Vollbad nehmen und nie zu heißes Wasser verwenden.

Das kalte Vollbad: Wassertemperatur ist 15 – 20 Grad – da braucht man einige Überwindung, um hineinzusteigen, aber die Badedauer beträgt meist nur einige Sekunden. Legen sie sich also höchstens für 20 Sekunden hinein und nehmen Sie diese Art Vollbad immer am Morgen, damit Ihr Körper noch nötige Bettwärme gespeichert hat als Ausgleich für die Wassertemperatur. Der Körper muss unbedingt vor einem kalten Vollbad aufgewärmt sein und je kälter das Wasser, desto kürzer die Badedauer.

Die Heilwirkung ist dahingehend, dass kalte Bäder aufmuntern, anregend auf den Stoffwechsel, das Gefäß- und Nervensystem wirken. Kalte Bäder sind ein wirksames Hausmittel gegen Fettsucht, Zuckerkrankheit, Gicht, rheumatische Beschwerden und Kreislaufstörungen. Bei hohem Fieber ist ein bewährtes Hausmittel, anschließend warm einpacken. Bei gerade überstandenen Krankheiten erst einen Arzt fragen.

Das heiße Vollbad: Die Wassertemperatur beträgt da 38 – 40 Grad. Die Regel: je höher die Temperatur, desto kürzer die Badedauer. Immer mit einer kalten bis warmen Dusche oder einer Abwaschung beenden.

Die Heilwirkung ist gut gegen Muskelschmerzen, Muskelkater, Blasen- und Nierenleiden und rheumatischen Erkrankungen. Für Herz- und Kreislauf Kranke sowie für Schwangere nicht geeignet! Auch bei Krampfadern sollte man auf heiße Vollbäder verzichten.

Schon Erich Kästner sagte über das Baden in seinem Monolog in der Badewanne: „Der nackte Mensch kennt keine Klassenfrage. Man könnte, falls man Tinte hätte, schreiben: ich kündige. Auf meine alten Tage will ich in meiner Wanne bleiben".