Premprecha Dibbayawan, Rechtsanwalt (MCI, Miami Universität) Verwaltungsratspräsident der swissSiam Gruppe
Elefanten sollen als Nationaltier und nationales Symbol geschützt werden - 1.Teil
Das Nationale Elefanteninstitut (NEI) erklärte, dass
in Thailand die Elefanten artgerecht gehalten werden und zur Zeit eine
neue Gesetzesvorlage in Vorbereitung ist, die zum Wohlergehen und zum
Schutze der Dickhäuter beitragen soll.
Ein Videofilm, über einen „Baby-Elefanten", der
in einem Camp in Nordthailand gequält wurde, hat vor einigen Monaten die
Weltöffentlichkeit schockiert. Dieser Videofilm wurde von der US-Organisation
PETA in Umlauf gebracht und hat massive Kontroversen ausgelöst.
Regierungsbeamte und Naturschützer haben auf die
Anschuldigungen scharf reagiert. Die Naturschützer-Gruppe „Friends of
Asian Elephants" kommt zum Resultat, dass die im Film gezeigte Aktion
nicht einer typischen Mutterentwöhnungs-Zeremonie entspricht. Ein
Regierungsbeamter beschuldigte das Aufnahmeteams sogar, die Szene „gestellt"
zu haben. Als Gegenreaktion lancierte die PETA einen Aufruf, Thailand als
Ferienland zu boykottieren. Sie unterbreitete auch einen Gesetzesentwurf
über das Wohlergehen der Elefanten in Thailand. Der Entwurf umfasst 25
Artikel und sieht vor, unmenschliche Behandlungs- und Trainingsmethoden
mit Elefanten zu verbieten. Weibchen sollen zu keinem Zeitpunkt von der
Mutter getrennt werden, Männchen nicht vor dem 10. Lebensjahr. Die
Haltung ist nur in hygienischem, gesundem und ungefährlichem Umfeld zu
erlauben. Das Anbinden mit Ketten ist nicht erlaubt, als Ausnahme gelten
ärztliche Behandlung und Notfälle. Die Regierung kam in Aufruhr gebracht
und sie stellte klar, dass bereits ein entsprechendes Tierschutzgesetz
besteht, das zur Zeit in Überarbeitung ist, und diese bereits vor der
Ausstrahlung des Videofilms begonnen hat.
Der Veterinär und Direktor des Nationalen
Elefanteninstitutes, Preecha Puangkham, sagte, dass viele Leute der
Ansicht sind, dass sich die PETA nicht mit der Materie auseinandersetzte,
bevor sie Anklage erhob und das Ansehen von Thailand in Misskredit brachte.
Er führte aus, dass die im Videofilm von PETA gezeigte Mutterentwöhnungs
-Zeremonie einer alten Tradition entspreche, über die Dokumentationen in
Buchform und in Filmen vorliegen. Die Zeremonie trennt den „Baby-
Elefanten" von seiner Mutter und ist keine Trainingslektion. Der
Jungelefant wird dabei weder gequält noch missbraucht. Er gesteht jedoch
ein, dass in vielen Camps auch Gewalt angewendet wird, nicht mit der
Absicht das Tier zu verletzen, sondern als Disziplinmaßnahme. Er
unterstrich, dass der Elefant das Nationaltier wäre, und somit alles
unternommen würde, um dieser Situation mit entsprechenden Gesetzen
Nachdruck zu verschaffen. Er gab seinen Unmut kund: „Woher nehmen sich
die Leute von PETA das Recht uns ihre Gesetze aufzwingen zu wollen? Würde
es die PETA akzeptieren, wenn wir ihnen unsere Gesetze aufzwingen würden?
Thailand hat eine tausendjährige Erfahrung mit Elefanten, und der Elefant
ist Teil der thailändischen Kultur. Falls PETA ein ehrliches Interesse
haben Elefanten zu helfen, dann sollten sie eine freundlichere Annäherung
suchen und gemeinsam mit uns nach Möglichkeiten Ausschau halten, um den
Elefanten ein besseres Wohlergehen zu sichern.
Vorschläge zu neuer Gesetzesvorlage
Das neue Gesetz soll die Proklamation des Elefanten zum
Nationaltier bestätigen. Zur Zeit werden die Elefanten in verschiedensten
Aktivitäten dazu benutzt um Geld zu verdienen. Einige dieser Aktivitäten
verletzen die Würde des Elefanten als nationales Symbol.
Thai Elefanten stehen vor dem Aussterben, trotz der
existierenden Gesetze. Die Gesetzesvorlage muss daher so schnell wie
möglich in Kraft gesetzt werden. Es ist ebenso unabdingbar, einen
Standard zu etablieren, der zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der
Elefanten beiträgt.
Alle Elefanten bleiben unter dem Tierschutzgesetz
(1992) aufgelistet. Ein Komitee für die Erhaltung von Elefanten aus
Regierungsangestellten, Akademikern, Nichtregierungsorganisationen (NGO),
privaten Gruppen und Unternehmern soll ins Leben gerufen werden. Dieses
Komitee soll Ankündigungen, Anweisungen, ministerielle Verordnungen und
allgemeine Richtlinien zum Schutz und Erhaltung des Nationaltiers
ausarbeiten und durchsetzen.
Das Nationale Elefanteninstitut soll für die
Überwachung der vorgenannten Kommission verantwortlich sein.
Alle Halter und Besitzer von Elefanten in Thailand
müssen ihre Dickhäuter innerhalb von einem Monat nach Inkrafttreten des
Gesetzes registrieren lassen und innerhalb von 60 Tagen nach Rechtskraft
des Gesetzes Anträge stellen für die Etablierung von Elefantencamps
unter Einhaltung von spezifischen Bestimmungen.
Niemandem ist es erlaubt, mit Elefanten Handel zu
betreiben, Elefanten zu importieren oder exportieren, ausgenommen durch
ministerielle Verordnung.
Halter/Besitzer, die es unterlassen ihre Elefanten zu
registrieren und die jährliche Gebühr zu bezahlen oder die ein illegales
Elefanten Camp betreiben, oder die Handels-, Import- oder
Exportbestimmungen verletzen, droht die Beschlagnahmung ihrer Elefanten
gegen finanzielle Entschädigung.
Fonds sollen etabliert werden, um die Kosten zur
Erhaltung und die Pflege von alten und kranken Tieren sicherzustellen.
Diese Fonds sollen jährlich durch den Staat
aufgestockt werden, ergänzt durch Einnahmen von Registrierungs- und
Jahresgebühren, Spenden aus Privathand und den Bankzinsen aus den Fonds.
Zuwiderhandlungen gegen die neuen Gesetze sollen mit
Gefängnisstrafen bis zu fünf Jahren und Geldstrafen bis 250.000 Baht
oder mit beidem bestraft werden.
Fortsetzung in Ausgabe 7
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