Feuilleton
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Farbenprächtige Blumen und die Schönsten der Schönen beim Blumenfestival

Chiangmai Mail feiert erstes Vierteljahr in Pattaya

Wie können wir die Touristen vor dem Terror schützen?

Sammlie

Farbenprächtige Blumen und die Schönsten der Schönen beim Blumenfestival

Phitsanu Thepthong

Am vergangenen Wochenende wurde der Alltag im Norden Thailands von wunderschönen Blumen überstrahlt. Chiang Mai feierte sein 27. Blumenfestival. 29 Wagen waren mit Blumen geschmückt und hübsche junge Frauen, die einzelnen Bezirke der Provinz repräsentierend, eiferten, an Schönheit gemessen, mit ihnen um die Wette. Die Preise wurden nach folgenden Richtlinien verteilt: Schönheit, künstlerische Gestaltung und Erhaltung der Kultur.

Märchenlandschaft aus Blumen.

Einer der herrlichen Wagen mit dem berühmten weißen Elefanten.

Ist es ein Gemälde, eine Kollage? Auf alle Fälle ist es ein Kunstwerk aus Blumen.

Wer gibt hier den Takt vor, der Fahrer dem Pferd oder umgekehrt?

Zwei Kinder in einer antiken Blumenlandschaft.

Jedem nach seinem Geschmack: das hübsche Mädchen, die stattlichen Männer oder die schönen Blumen.

Die Eröffnungszeremonie des Blumenfestivals an der Navarat-Brücke wurde von Anurak Chureemas, dem Minister für soziale Entwicklung, geleitet.

Tausende Besucher, Thailänder sowie ausländische Touristen, bewunderten die großartige Parade, die sich durch den westlichen Teil der Stadt bis zum Park Nong Buak Haad hinzog, wo weitere Wettbewerbe im Blumenstecken und der Landschaftsgestaltung stattfanden.

Eine Schönheit aus Hang Dong, gut geschützt unter ihrem Sonnenschirm.

Das Denkmal der Drei Könige.

Der Wagen der Tourismusbehörde Thailands.

Milch gefällig?

Es dauerte zwei Wochen, um die getrockneten Blumen auf diesem Wagen anzubringen.

Wunderschöne Lanna-Kultur.

Auch Musikkapellen dürfen nicht fehlen.

Diese Sonnenschirme helfen nicht wirklich gegen die Sonne, aber was macht das schon bei solchen Schönheiten.

Der Wagen vom Ban Thawai, geschaffen vom Dorfkünstler Yut.

Am Abend beendeten dann die Finalwettbewerbe um den Titel der „Miss International Flower" und den regionalen Titel der „Miss Floral Beauty" die Festlichkeiten. Chiang Mais Gouverneur, Pisit Khetphasook, präsidierte bei der Wahl der 30 Schönheiten, die sich um den Titel der Blumenkönigin bewarben. Siegerin wurde schließlich die 23-jährige Thanida Chaiwong, eine Studentin der Computerwissenschaften am Rajabhat Instituts in Lampang.

Auf den zweiten Platz kam Miss Wanida Mekpayoong, eine BWL-Studentin am Rajabhat Institut in Chiang Mai, und auf den dritten Sirirat Arnond aus dem Bezirk Saraphi, die in Bangkok zur Uni geht.

Auch um den Preis der „Internationalen Blumenkönigin" bewarben sich 30 Teilnehmerinnen. Siegerin wurde die US-Amerikanerin Indira St. Claire.

Auch die Gewinner in den Wettbewerben um die schönsten Wagen, die beste künstlerische Ausgestaltung und in der Kategorie der Erhaltung der thailändischen Kultur wurden mit Geldpreise geehrt und freuten sich gemeinsam mit allen Teilnehmern und Besuchern über ein weiteres gelungenes wunderschönes Fest im Norden Thailands.


Chiangmai Mail feiert erstes Vierteljahr in Pattaya

Die Besucher von der Chiangmai Mail wurden vor dem Büro des Pattaya Blatt herzlich empfangen. (von links): Dr. Iain Corness, Norachai Prasertmanukitch, Michael Vogt, Marion Vogt, Peter Malhotra und Primprao Somsri.

Der Vorstand bei der angestrengten Diskussion über die Erfolge und Herausforderungen der Zeitung (von links): Primprao Somsri, Peter Malhotra, Dr Iain Corness, Marion Vogt und Vorstandsvorsitzender Norachai Prasertmanukitch.

CEO Xanxai Visitkul (rechts) erläutert seine Vorstellungen über die Zukunft der Chiangmai Mail und Chefredakteur Daniel Dorothy (Mitte) und der geschäftsführende Direktor Michael Vogt hören aufmerksam zu.

Das jüngste Kind der Pattaya Mail Publishing Co. Ltd. ist die Chiangmai Mail unter Leitung des Vorstandsvorsitzenden Norachai Prasertmanukitch und des geschäftsführenden Direktors Michael Vogt. Kürzlich beging die englischsprachige Zeitung aus dem hohen Norden ihren 3. Monatstag in den Büros von Pattaya Mail und Pattaya Blatt in Pattaya. Die Besucher wurden von Peter Malhotra empfangen und durch die verschiedenen Abteilungen des Verlags geführt, in der auch die Chiang Mai Mail zusammengestellt wird. Nach einem Mittagessen in der neuen Diana Garden Resort & Driving Range besuchte die Gruppe dann auch die Druckerei in Pattaya, in der die drei Zeitungen gedruckt werden.

Anschließend traf sich der geschäftsführende Vorstand der Chiangmai Mail zu einem ersten offiziellen Treffen im Dusit Resort Pattaya, wo Resident Manager Ingo Räuber wieder einmal alles tat, damit die angestrengten geschäftlichen Gespräche in einer angenehmen Atmosphäre vonstatten gehen konnten. Nach ihren Diskussionen über die wichtigen Tagesfragen genossen alle Vorstandmitglieder dann noch einen erfreulichen Tagesausklang im Jomtien Boathouse.

(stehend von links) Peter Malhotra, Dr. Iain Corness, Michael Vogt, Norachai Prasertmanukitch und Marion Vogt begutachten den Druck der Zeitung.

(von links) Andy Gombäz, der Leiter der Grafikabteilung, erklärt Norachai Prasertmanukitch, Marion Vogt und Dr. Iain Corness einige Details der Layouterstellung.

(von links) Norachai Prasertmanukitch, Peter Malhotra, Dr. Iain Corness und Primprao Somsri diskutieren redaktionelle Fragen mit Veerachai Somchart von der Pattaya Mail und Brendan Richards (rechts im Hintergrund).

Der Vorstand der Chiangmai Mail zeigt stolz einige Seiten seiner neuen Zeitung. (von links): Geschäftsführerin Primprao Somsri, Herausgeber Dr. Iain Corness, Geschäftsführerin für Marketing & Kommunikation Marion Vogt, Vorstandsvorsitzender Norachai Prasertmanukitch, geschäftsführender Direktor Michael Vogt, CEO Xanxai Visitkul, General Manager Peter Malhotra und Präsident und Chefredakteur Daniel Dorothy.


Wie können wir die Touristen vor dem Terror schützen?

Prof. Dr. Ioan Voicu

Der Tourismus wird immer mehr einer der profitabelsten Wirtschaftszweige der globalen Wirtschaft. Viele Staaten Asiens arbeiten schon Jahre daran, ihn in hohem Maße gewinnträchtig zu nutzen. Und in dem Ausmaß, wie die Länder versuchen, ihre Dienstleistungswirtschaft auszubauen, wird der Tourismus von Jahr zu Jahr bedeutsamer.

Der Hauptverdächtige für das Bombenattentat in Bali, Ali Imron, zeigt bei einer Nachstellung der Vorfälle im Polizeihauptquartier in Denpasar eine nachgemachte Selbstmordweste, wie sie angeblich von einem der Terroristen getragen wurde, der sich in dem Nachtklub in die Luft jagte. Ali Imron entschuldigte sich in der vergangenen Woche bei den Familien der Opfer und zeigte den Journalisten, wie er und andere die Explosivstoffe angeblich anbrachten, mit denen 192 Personen, meist Touristen aus Australien, getötet wurden. (AP Photo/M.M. Palinggi)

Max Lerner beschrieb den Touristen als einen „Mann auf der Suche nach der Vortrefflichkeit" und tatsächlich erhöhen die Länder in ihrem Bemühen, immer mehr Touristen anzuziehen die Qualität ihrer Dienstleistungen. Es gibt jedoch keine Vortrefflichkeit ohne persönliche Sicherheit. Die Suche nach der Vortrefflichkeit im Tourismus wird immer komplexer und schwieriger. Eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einem vortrefflichen globalen Tourismus ist die Geißel des Terrorismus.

Südostasien ist das offensichtlichste Ziel in der anhaltenden Welle von Warnungen westlicher Regierungen und Massenmedien vor künftigen terroristischen Angriffen. Wie sollten diese Länder reagieren, um diesen zerstörerischen Trend abzuschwächen?

Die wirksame Antwort kann nur eine gemeinsame sein.

Die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) verurteilte die Terrorangriffe in den USA, auf Bali und den Philippinen. Die Mitgliedstaaten der ASEAN sind sich vollkommen bewusst, dass die Flug- und Tourismusbranche auf der ganzen Welt die Wirkungen der gegenwärtigen Tourismuskrise deutlich verspürt. Die Länder, die sich mühsam von der wirtschaftlichen Abschwächung erholen, sind sehr daran interessiert, den Tourismus zu schützen.

Dabei lassen sie die auf diesem Gebiet spezialisierte Organisation der Vereinten Nationen nicht außer acht. Aufgrund ihrer ureigensten Aufgabe steht die Welttourismusorganisation zur Hilfe bereit. Es stimmt, dass sie erschütternde Fakten meldet, doch gleichzeitig gibt sie uns Grund für vorsichtigen Optimismus. Für Orte wie Bali, wo der Tourismus das Rückgrat der Wirtschaft darstellt, ist die Zukunft tatsächlich ungewiss. Die Tragödie in Bali droht, die normalen Touristenströme zu unterbrechen, nicht nur nach Indonesien, sondern auch zu anderen Ländern Asiens und des Pazifiks. Aber auch der drohende Irak Krieg trägt das seinige dazu bei.

Viele Staaten gehen davon aus, dass sie die Besucher nur dann zur Rückkehr bewegen können, wenn sie ihre Sicherheitsmaßnahmen gemeinsam verstärken. Doch das Vertrauen der Reisenden ist eine brüchige Grundlage. Die Werbung für Binnentourismus ist nicht wirklich eine befriedigende Antwort. Es ist klar, dass die echten Einnahmen von den zahlreichen ausländischen Touristen kommen, die viel schwerer zu erhalten sind, wenn die Medien von einem beliebten Touristenort der Region Horrorszenarien berichten.

Beruhigung der Freizeitmenschen

Jedoch, auch wenn die Ereignisse von Bali den Tourismus in Asien schon beeinflusst haben, widersprechen sich die Experten doch bezüglich der langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen. Die Analysten glauben, dass die Zahl der Geschäftsreisenden nicht wesentlich zurückgehen wird. Die Gruppe, über die sie besorgt sind, ist die große Klasse der Urlaubsreisenden. Diese werden Länder, in denen ihre persönliche Sicherheit nicht garantiert ist, nicht mehr besuchen.

Einige reisen trotzdem. Andere wollen nur wegfahren, wenn sie sich sicher fühlen. Diese sind es, die direkt angesprochen werden müssen. Niemand hatte geglaubt, dass Bali getroffen werden würde, und viele glauben, dass das, was passiert ist, überall passieren kann. Die Besorgnis wächst und die Konsequenzen sind dramatisch.

Doch das ist nicht das Ende der Geschichte, denn der Krieg hat für den Tourismus erst begonnen. Die Herausforderungen für den Tourismus sind düsterer als je zuvor.

Das ASEAN-Gipfeltreffen in Phnom Penh rief die internationale Gemeinschaft auf, ihre Bürger nicht mehr von Reisen in die ASEAN-Staaten zu warnen. Diese gemeinsame Erklärung kommt von der stärksten regionalen Organisation in Asien. Angesichts des Fehlens harter Beweise zur Unterstützung der Gerüchte über mögliche terroristische Angriffe, helfen die Propagandamaßnahmen des Westens nur den Terroristen, ihre Ziele zu erreichen.

Die internationale Gemeinsacht sollte stattdessen die Anstrengungen der ASEAN bei der Bekämpfung des Terrorismus und zur Wiedergewinnung des Vertrauens der Wirtschaft in die Region unterstützen.

Die regionalen Akteure sind nicht passiv. Kambodscha wird im Januar kommenden Jahres das jährliche Tourismusforum der ASEAN ausrichten. Das Thema der Veranstaltung lautet: „Die Asiatische Einheit: Sicherung einer besseren Zukunft". Das Forum soll die Welt versichern, dass die Staaten der ASEAN gewillt sind, Bedingungen zu schaffen, um die Sicherheit der Reisenden zu garantieren. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Gesetzvollzugsorganen wird intensiviert.

Die Staaten der Region wollen ihre wachsenden Tourismusindustrien erhalten und dies ist nur möglich, wenn die Menschen, die hierher kommen, den gleichen Grad an Sicherheit und erstklassigen Dienstleistungen erhalten, wie sie ihn in den traditionelleren Ferienregionen erwarten können.

Wirksame rechtliche Mittel

Die Region wird als viel sicherer angesehen werden, wenn sich alle ASEAN-Staaten den 12 internationalen Abkommen über den Terrorismus anschließen. Man geht davon aus, dass die in diesen legalen Instrumenten enthaltenen Verpflichtungen, unter dem System der UN, ein Gefühl der rechtlichen Sicherheit für alle Touristen schaffen wird, insbesondere für diejenigen aus den europäischen Staaten, welche die besagten Konventionen ratifiziert haben.

Das ist keine einfache Aufgabe, denn einige der Staaten der ASEAN werden ihre einheimische Gesetzgebung ändern müssen, um sie in Übereinstimmung mit ihren zukünftigen Verpflichtungen aus der Ratifizierung der Abkommen zu bringen. Diese Konventionen beschäftigen sich nicht mit bedeutungslosen Angelegenheiten, sondern mit sehr spezifischen Zielen, die in der Bekämpfung des internationalen Terrorismus unverzichtbar sind. Sie enthalten Vorkehrungen zu Aspekten wie Überfälle an Bord von Flugzeugen, terroristische Angriffe auf Flughäfen, Verbrechen gegen international geschützte Personen wie Diplomaten, Geiselnahmen, Schutz nuklearer Materialien, Verhinderung von Bombenattentaten und Finanzierung des Terrorismus.

Es ist auch wichtig, dass die Terroristen auf keinen Fall unterstützt werden. Da viele auf die Hilfe der einheimischen Bevölkerung angewiesen sind, müssen die zuständigen Behörden ihre Bevölkerung anhalten, den Terroristen keine Unterstützung zu gewähren.

Eine Wette die sich lohnt

Die Wettbewerbsfähigkeit im Bereich des Tourismus kann sich für die Länder wesentlich erhöhen, die über wirksame rechtliche Mittel gegen den Terrorismus verfügen. Diese Ziele können mit dem richtigen Fachwissen alle erreicht werden. Spanien ist ein führendes Beispiel als beliebtes Touristenziel, selbst während der gegenwärtigen turbulenten Zeiten sowohl im Ausland als auch im Inland.

Es herrscht Einigkeit, dass der Tourismus eng mit dem Fortschritt der Globalisierung verbunden ist. Tourismus gegen Terrorismus ist eine globale Angelegenheit.

Die multilaterale Diplomatie, an der sich Thailand aktiv beteiligt, kann weitere nützliche Analysen und Empfehlungen beisteuern, damit der Tourismus in Thailand in einer Welt unter dem ständigen Druck unerwarteter Herausforderungen attraktiver und wettbewerbsfähiger wird.

Wenn wir die gegenwärtigen Phänomene mit dem nötigen Grad an Vorsicht behandeln, sollten wir die kluge Schlussfolgerung der Welttourismusorganisation, nicht ignorieren. Nämlich dass „der Zusammenbruch dieses wesentlichen Sektors nicht stattfinden" wird.

Nachhaltiger Tourismus ist kein utopisches Ziel und vertrauensbildende Maßnahmen auf diesem Gebiet sollten vorrangig angestrebt werden. Wir sollten jedoch die klugen Worte Goethes nicht vergessen: „Das Reisen ist wie das Glücksspiel: es hat immer etwas mit Gewinnen oder Verlieren zu tun und wo es am wenigsten erwartet wird, erhalten wir mehr oder weniger als wir gehofft haben."

Dr. Ioan Voicu ist Gastprofessor an der Assumption Universität in Bangkok.


Sammlie

Eine Erzählung von Varee Buntschuschej

Kapitel 1 Der Urwald – Teil 5

Die Monsunwinde, die das Klima in Thailand beherrschen, treten in einem bestimmten jahreszeitlichen Rhythmus auf. Der kühlen Jahreszeit folgt verhältnismäßig schnell die heiße, die durch den steigenden Sonnenstand hervorgerufen wird. Die Temperaturen klettern während der Monate März, April und Mai bis auf 35º C im Schatten. Erst wenn der Südwestmonsun mit seinen wolkenbruchartigen Regenfällen und schweren Gewittern einsetzt, wird das Klima wieder angenehmer. Man nennt dies die Regenzeit.

Leider bleiben in manchen Jahren die Monsunwinde aufgrund von Klimaschwankungen ganz aus. Menschen, Tiere und Pflanzen sterben, da das tropische Klima unangenehm heiß wird und keine Brise Wind wehte. Die Sonne brennt und strahlt so stark, dass sämtliche Feuchtigkeit aus dem Erdreich verdunstet. Aber wenn der Regen kam, dann freuten sich alle Lebewesen. Die Bäume und die Pflanzen bekamen wieder ihre grünen Blätter und hoben sich gegen den blauen Himmel ab. Man bekam endlich wieder nach langer Zeit das sauberste Wasser der Welt — ein Geschenk Gottes. Der Regen wurde in vielen großen Behältern aus Lehm und Ton für das ganze Jahr aufgenommen und als Trinkwasser gut aufgewahrt. Nach uralter Tradition tranken die Menschen dies in Südthailand als das schmackhafteste Erfrischungsgetränk. Sie waren sehr stolz darauf Besuchern etwas von ihrem himmlischen Getränk anbieten zu können. Es war ein Zeichen der Gastfreundschaft.

Sammlies Vater, der meistens in Bahn-Song, einem anderen größeren Ort, blieb, kam ab und zu nach Hause zu seiner Frau und deren fünf Kinder, die vor dem Dickicht hausten. Wenn er kam, brachte er viele Süßigkeiten und öfter frisches Eisbein für die ganze Familie mit. Geld für Sammlies Mutter hatte er aber meistens nicht. Sammlies sensibler Mutter blieb nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden, dass sie ihre Kinder allein ernähren und kleiden musste. Manchmal bekam Sammlie einen gebrauchten Phanung von ihrer älteren Schwester geschenkt, einen fast abgenutzten Sarong, der in Thailand als Körperbedeckung getragen wird. Ansonsten war Sammlie damals von Kopf bis Fuß nackt. Vor ihrem Dreieck trug sie aber einen sehr dünnen, schimmernden Silberanhänger — einen Ping, der vom Silberschmied extra für Mädchen angefertigt wurde — sonst hatte sie nichts anderes am Leibe, das war damals im Regenwald so üblich. Aber mit Beginn der Pubertät trugen die Thais einen Sarong, der um die Taille gewickelt wird, bei Frauen wie bei Männern. Die Frauen trugen Blusen, die Männer keine Oberbekleidung.

Sammlie blieb bis heute rätselhaft, warum ihre Eltern schon über 50 Jahre alt waren, während sie doch erst so jung war. Sammlie wurde von ihrer älteren Schwester häufig verprügelt und von den Dorfkindern weggejagt. Der Grund dafür war ihre sehr dunkle Hautfarbe und die Hässlichkeit. Ihre Haare waren damals von Natur aus viel zu lockig und saßen dicht an ihrer Kopfhaut — ein kraushaariges, gelocktes Wesen. Ihre stumpfe breite Nase war scheußlich, sie passte nicht zu ihren dickgeschwollenen Lippen und zu den kleinen immer roten Augen. Sammlie sah keinem in ihrer Familie ähnlich, weder ihrer Mutter noch ihrem Vater, noch ihren Geschwistern. Sammlie hatte eine viel zu dunkle Hautfarbe und galt daher als missgestaltet für eine Angehörige der mongolischen Rasse, den Ureinwohnern Südostasiens... Ständig wurde sie von den Nachbarn verspottet, dass sie das Findelkind einer Schwarzen war, das man im Dschungel ausgesetzt hatte. Damals, es war im Jahr 1945, dem schrecklichen Jahr kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, schleppten japanische Soldaten viele Afrikaner als Sklaven durch das Urwalddickicht Südthailands und viele wurden brutal getötet. Aus Barmherzigkeit hatte Sammlies Mutter angeblich das verlassene Baby aus dem Dickicht mit nach Hause gebracht und zusammen mit ihren eigenen Kindern großgezogen.

Durch diese Geschehnisse wuchs Sammlie sehr neurotisch auf. Später befragte sie ihren Vater, bevor er starb, aber, wie immer schwieg er und nahm das Geheimnis mit ins Grab.