Frauensache

Der Kampf der Geschlechter

Viele Frauen wähnen sich in Sicherheit und glauben daran, dass es die Gleichberechtigung wirklich gibt. Bei vielen Dingen gibt es diese wahrscheinlich auch, aber mit Sicherheit noch nicht bei allem. Denn es gibt immer noch sehr, sehr viele Männer, die sich auf den Schlips (sofern sie einen tragen) getreten fühlen, sobald ihnen eine Frau etwas anschafft – obwohl sie ihre Chefin ist. Sie sind die Herren der Schöpfung und somit „Basta". Diese Art von Männern versucht dann immer wieder, der Chefin eins auszuwischen, dabei aber in äußerst großzügiger Weise ihre eigenen Fehler übersehend. Sollte es sich um eine Kollegin handeln, ist es oftmals auch nicht besser. Da wird gemoppt, was das Zeug hält. Speziell dann, wenn die Dame wesentlich mehr auf dem Kasten hat als der Herr Kollege. Jeder kleinste Fehler der Kollegin wird aufgezeigt und bekrittelt und wie schon vorher erwähnt, übersehen die Mannsbilder ihr eigenes Unvermögen in vielen Dingen.

Aber auch im Privatleben ist es nicht viel anders. Erst neulich war ich mit einem befreundeten Paar zusammen. Eigentlich wollten die beiden in einigen Monaten in den Stand der Ehe treten. Das hat sich allerdings, zwar nicht zerschlagen, aber verschoben. Auf unbestimmte Zeit. Der Grund ist eigentlich zum Lachen, wenn es nicht doch ein wenig traurig wäre: Die Dame hat nämlich beim Golf spielen immer gewonnen. Tja und das ist etwas wirklich Unverzeihliches für den Geliebten. Er, ein Thai, ist es natürlich gewöhnt, von den Damen seiner Kultur auf Äußerste verwöhnt zu werden und sich jeden Wunsch von den Lippen bzw. Augen ablesen zu lassen. Das kann er mit einer interessanten Dame, die zwar selbst Thai ist, aber sehr gebildet und vor allen Dingen europäisch eingestellt und erzogen, nicht erwarten. Er ist der Meinung, dass sie es nicht unbedingt darauf anlegen sollte zu gewinnen, da das seiner Meinung einem Mann eher entspricht. Er sagte wortwörtlich: „Sie hat den Körper einer Frau, aber den Geist eines Mannes und will demnach mit Männern in den Wettkampf treten." Ihre Antwort darauf: „Warum soll ich schlechter spielen als ich es kann, nur um dir zu Gefallen zu sein? Damit würde ich mein Können verraten und mich selbst belügen. Wenn ich besser spielen kann, dann musst du dich damit abfinden und entweder mehr trainieren oder dir einen anderen Partner suchen".

Ich hielt mich aus diesem Gespräch wohlweislich heraus, da ich den Streit nicht noch mehr schüren wollte. Aber, im geheimen, gab ich meiner Freundin natürlich recht. Wie können sich Männer unterstehen einer Frau das Recht zu gewinnen abzustreiten? Denken diese Männer, dass nur sie dazu geboren sind um zu siegen und die Frau an ihrer Seite dies auch noch mit allen Mitteln unterstützen soll, selbst wenn sie sich selbst damit verleugnen muss?

Ich überlasse es Ihnen, meine Damen (oder auch Herren) die passende Antwort für sich selbst darauf zu finden.