Fragen Sie Tante Frieda

Liebe Tante Frieda,

ich lebe seit etwa fünf Monaten mit einem süßen Thailänder zusammen, wir verstehen uns sehr gut und er ist so lieb zu mir. Ich bin schon in Pension und er ist erst 25 Jahre alt, doch er umsorgt mich, wie man es in Deutschland oft nur von einer Mutter kennt. Wir wohnen in einem schönen Haus und unternehmen viele Ausflüge und er sieht immer so aus, als ob er sich mit mir sehr wohlfühlen würde. Doch vor einigen Tagen druckste er herum und erklärte mir dann, dass er sich entschlossen habe, für ein Jahr als Mönch in ein Kloster zu gehen. Ich war entsetzt, denn was soll ich ohne ihn tun? Und warum verlässt er mich? Ich habe versucht, mit ihm darüber zu sprechen, doch er sagt immer nur, er möchte einige Zeit mit Buddha verbringen. Kannst du mir einen Rat geben, wie ich ihn halten kann?

Trauriger Freund

Lieber Trauriger Freund,

behandelt dich dein Freund wirklich wie eine Mutter oder eher wie ein Pfleger? Bei diesem Altersunterschied scheint mir doch letzteres wahrscheinlicher zu sein und ich kann mir denken, dass du ihn auch fürstlich bezahlst. Dann fühlt er sich wohl. Doch vielleicht hast du ihn in letzter Zeit etwas vernachlässigt – finanziell gesehen – oder etwas überbeansprucht – was seine Zeit anbelangt. Vielleicht braucht er einfach mehr Freiraum, um sich auch mit anderen Freunden zu treffen, vielleicht mit seinen Kumpels trinken zu gehen oder was weiß ich. Wenn du ihn immer nur für dich haben willst, kann es schnell dazu kommen, dass er nach Abstand sucht. Ein Jahr in ein Kloster zu gehen ist schon eine sehr lange Zeit und du solltest auch einmal versuchen herauszufinden, wer Buddha ist und ob dieser ihn nicht irgendwo mit einem noch schöneren Haus erwartet.

Liebe Tante Frieda,

Ich bin in der letzten Zeit viel mit dem Bus durch Thailand gefahren, das ist schon eine Tortur, sage ich dir. Doch was mich immer wieder verwundert, und ich kann kaum glauben, dass es Zufall ist, ist, dass ich immer einen der schlechtesten Sitzplätze erhalte. Fast immer muss ich am Gang sitzen und oft gleich direkt neben dem Klo. Nun hört man ja ab und an von Ausländerfeindlichkeit, aber ist es denn wirklich böse Absicht der Verkäuferinnen oder was ist los?

Busfahrer

Lieber Busfahrer,

ich glaube nicht, dass die freundlichen, schläfrigen Damen an den Fahrkartenschaltern dir etwas Böses wollen. Vielleicht ist es ja gerade das Gegenteil: Sie wollen dir etwas Gutes tun und geben dir einen Platz, von dem aus du schnell aufstehen und auch schnell auf die Toilette gehen kannst. Vielleicht hast du auch so lange Beine, dass du sie einfach im Gang ausstrecken sollst. Oder du gehörst einfach zu den Personen, bei denen das herunterfallende Brötchen immer mit der Butter nach unten auf dem Fußboden ankommt. Dagegen gibt es aber ein einfaches Mittel: Sag einfach gleich, wenn du die Fahrkarte kaufst, wo du sitzen willst. Sie werden es dir schon recht machen. Und erkläre jetzt nicht, dein Thai sei nicht gut genug dafür, denn wenn du so oft durch die Gegend fährst, solltest du dich ja auch verständigen können.