Schon mal was von Chronomedizin gehört?

Heidi Fischer

Ging man früher zum Arzt, dann bekam man meist dreimal täglich eine Tablette verordnet. Diese Art kommt nun zum Glück etwas aus der Mode, denn immer mehr Ärzte erkennen die Vorteile über die Erkenntnisse des Bio-Rhythmus an. Wenn man sich nämlich danach richtet, dann kann man die größten Heilungserfolge bei Krankheiten erzielen und die Nebenwirkungen von Medikamenten so gering wie möglich halten.

Chronomedizin arbeitet an Hand vom Biorhythmus und dadurch können wir schneller gesund und munter werden. Denn alle unsere Lebensvorgänge sind von einer inneren Uhr gesteuert. Diese Uhr bestimmt, wann wir uns munter oder müde fühlen, sie regelt den Herzschlag, den Blutdruck, den Hormonhaushalt und auch die Körpertemperatur.

Die innere Uhr ist auch dafür entscheidend, ob Medikamente, wenn man sie wirklich einnehmen muss, auch helfen oder anschlagen und wie erfolgreich Operationen verlaufen können. Der Biorhythmus verrät der Chronomedizin, zu welchem Zeitpunkt was richtig ist, denn auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an.

Blutdrucksenkende Mittel sollten immer morgens eingenommen werden, da die gefährlichste Zeit für Herzinfarkte am Vormittag ist. Blutdruck und Herzfrequenz steigen morgens rapide an. Retardpräperatedürfen allerdings schon abends eingenommen werden, da sie ihre Wirkstoffe verzögert freigeben.

Wer zuviel Magensäure hat und daher Mittel einnehmen muss, sollte dies immer abends einige Zeit nach der letzten Mahlzeit tun, da die Magensäureproduktion abends deutlich höher ist.

Gegen Allergien und Heuschnupfen sollte man die Medikamente vor dem Schlafengehen einnehmen, da die Anzeichen während der Nachtstunden kontinuierlich schlimmer werden und ab 4 Uhr früh ihren Höhepunkt erreichen.

Kortison wiederum sollte man am besten zwischen 7 und 9 Uhr früh zu sich nehmen, da die Nebenniere dann körpereigenes Kortisol produziert und das synthetische Kortison problemloser annimmt. Allerdings sollte Kortison bei Asthma abends eingenommen werden, da man dann wahrscheinlich nur die halbe Dosis benötigt.

In der Regel gilt, dass man Tabletten auf nüchternem Magen einnehmen soll, da sie besser vom Körper aufgenommen werden und die Wirkung rascher einsetzt. Ausnahmen sind Mittel, die „auf den Magen schlagen".

Cremes und Tinkturen gegen Hautprobleme sollte man abends anwenden, da die Haut am aufnahmefähigsten ist.

Zahnbehandlungen sollte man zwischen zwei und drei Uhr nachmittags durchführen lassen, da Spritzen dann die meiste Wirkung zeigen. Die Schmerzempfindlichkeit ist am geringsten und die Wirkung hält dreimal so lange an wie in den Morgenstunden.

Impfungen, Bestrahlungen und Röntgen sollte man gegen 9 Uhr morgens machen lassen, da die Nebenwirkungen am geringsten sind. Einzig bei Hepatitis B ist die Wirksamkeit am Nachmittag besser.

Mammographien sollten jüngere Frauen im Frühling und Frühsommer durchführen lassen, während ältere Frauen damit bis zum Herbst warten sollten, da dann die Erkennungsrate größer ist. Außerdem: an Tagen zwischen dem Eisprung und der Menstruation werden Tumore doppelt so häufig übersehen, daher Mommographien kurz nach der Menstruation machen lassen, da das Drüsengewebe der Brust dann nicht so dicht ist. Anstehende Brustoperationen möglichst auf die zweite Zyklushälfte legen, da das Immunsystem Krebszellen besser zerstören kann und das Blut weniger Östrogen enthält.