Starke Muskeln
Im Zugabteil Hamburg nach München. Alles ist voll
besetzt, selbst auf dem Gang stehen die Leute. Ein kleiner, mickriger Mann
mit Brille und Krawatte versucht sein Gepäck auf eine Ablage zu hieven, es
gelingt ihm aber nicht. Da ergreift ein Riesenkerl von Mann mit einer Hand
den Koffer und wuchtet ihn auf die Ablage, als hätte dieser kein Gewicht.
Er zwinkert dem Kleinen zu, deutet auf seinen Bizeps, die man deutlich unter
seinem offenen Hemd sehen kann und sagt: „Hier in den Muskeln muss man es
haben und nicht im Kopf." Der kleine Mann bedankt sich, sagt aber
nichts weiter dazu.
Nach einer Weile, es ist drückend heiß im Gang,
versucht der kleine Mann das Fenster zu öffnen, aber es klemmt und es
gelingt ihm nicht. Der Große packt zu und mit einem Ruck ist das Fenster
offen. Wieder zwinkert er dem kleinen Mann zu, deutet auf seinen Bizeps und
sagt: „Hier in den Muskeln muss man es haben und nicht im Kopf."
Wieder bedankt sich der Kleine und schweigt.
Nach einer halben Stunde versucht unser kleiner Mann die
Notbremse zu ziehen. Natürlich gelingt es ihm nicht und der Große springt
ein und sagt dieselben Worte: „Hier in den Muskeln muss man es haben und
nicht im Kopf."
Der Zug bremst und kommt zum Stillstand. Nach fünf
Minuten kommt der Schaffner und fragt: „Wer von Ihnen hat die Notbremse
gezogen?" Der Riese drängt sich vor und sagt stolz: „Na ich doch,
der Kleine konnte es ja nicht." „Hatten Sie einen Grund?", fragt
der Schaffner. „Nee", sagte der Große. „Dann müssen Sie 500 Euro
Strafe bezahlen", erwidert der Schaffner und zückt das Belegbuch.
Als der Große bezahlt hat und der Schaffner weg ist,
sagt der kleine Mann zu ihm und zwinkert dabei: „Ich glaube es ist doch
besser, wenn man es im Kopf hat und nicht nur in den Muskeln."
Jeder Wunsch wird erfüllt!
Drei Freunde sitzen in der Wüste fest, haben Durst und
Hunger und es ist außerdem furchtbar heiß. Sie tagträumen von einem
Riesen Swimmingpool, in dem sie baden könnten. Da erscheint plötzlich ein
Geist und in nullkommanichts steht ein tolles Schwimmbecken mitten in der
Wüste vor ihnen. Der Geist ruft ihnen zu: „Jeder von euch hat einen
Wunsch offen, mit was er dieses Schwimmbecken füllen möchte. Ihr braucht
nur reinzuspringen und diesen Wunsch auszusprechen und schon wird er euch
erfüllt."
Der erste, ein Franzose, sagt: „Oh, wenn ich mir es
aussuchen kann, dann weiß ich, was ich will." Er geht zum Rand des
Schwimmbeckens und schreit, während er hineinspringt: „eisgekühlten
Champagner". Das Becken füllt sich und er schwimmt darin und trinkt,
bis er nicht mehr kann.
Nun ist der zweite Mann dran, ein Bayer. Er geht zum
Beckenrand, springt und schreit: „A koalts Weissbier wui i." Auch
sein Wunsch wird erfüllt und er labt sich daran.
Endlich ist es auch Zeit für den dritten Mann, einem
Engländer. Er geht an den Rand des Beckens, will springen, rutscht aus und
schreit: „Sch....."
Verschiedene Ansichten
Wenn ich die vielen Löwenzahnblüten in meinem Garten
sehe, denke ich, dass dieses Unkraut meinen Rasen verunstaltet...
Meine Kinder jedoch pflücken ihn als Blumen für Mami
und blasen die weißen Bällchen in die Luft und wünschen sich etwas dabei.
Wenn ein alter Penner mich anlächelt, dann sehe ich
einen schmutzigen, verkommenen Mann, der sicher nur betteln will und ich
schaue zur anderen Seite....Meine Kinder sehen einen alten Mann, der sie
anlächelt – und sie lächeln zurück.
Wenn ich Musik höre, die mir gefällt, und ich möchte
singen, dann bin ich lieber still, denn ich weiß, ich kann keine Note
halten....Meine Kinder fühlen den Rhythmus und bewegen sich dazu, sie
singen die Worte und wenn sie diese nicht wissen, bilden sie ihre eigenen.
Wenn ich den Wind im Gesicht fühle, dann denke ich, dass
er meine Frisur zerstört... Meine Kinder schließen die Augen, breiten ihre
Arme aus und fliegen mit ihm, bis sie lachend hinfallen.
Wenn ich bete, bitte ich um etwas und sage, gib mir und
das... Meine Kinder sagen: Hallo Gott, danke für meine Spielsachen und
meine Freunde. Halte bitte schlechte Träume von mir fern. Und ich mag noch
nicht sterben, weil ich meine Eltern vermissen würde.
Wenn ich eine Pfütze sehe, dann weiche ich aus, damit
ich meine Schuhe und meinen Teppich nicht beschmutze....Meine Kinder setzen
sich hinein, sie sehen in ihr einen Damm, einen Fluss, mit dem sie spielen
können.
Manchmal wundere ich mich, ob wir den Kindern etwas
lehren oder ob es nicht umgekehrt ist. Nun verstehe ich, warum Gott Kinder
liebt, denn sie genießen die kleinen Dinge im Leben und können sich
später daran zurückerinnern – und plötzlich begreifen sie, dass es
große Dinge waren.