Mehr internationaler
Wettbewerb für Banken
Ein führendes Forschungsinstitut forderte die
Geschäftsbanken Thailands auf, ihre Unternehmensstruktur zu überarbeiten,
da andernfalls ausländische Banken einen größeren Marktanteil erhalten
werden.
Das Thai Farmers Research Centre warnte, dass
ausländische Banken sich zwar auf das Unternehmensgeschäft konzentrieren,
doch auch immer mehr Dienstleistungen für Privatpersonen anbieten. Die
thailändischen Banken verfügen über ein zehnmal höheres Kreditvolumen
als ihre ausländischen Konkurrenten, doch dass wird sich wahrscheinlich
bald ändern. Nach Angaben der Studie des Forschungsinstituts sind die
ausländischen Banken auf mehreren Feldern stärker, unter anderem durch
ihre internationalen Netzwerke, sichere Kapitalquellen im Land der
Muttergesellschaft, die Fähigkeit zum Transfer von Technologie und
Erfahrungen der Mutterbank und ihre Flexibilität. Dadurch könnten
ausländische Banken ihre Erfahrungen in Marktanteile umwandeln,
insbesondere bei Kreditkarten, Barkrediten, elektronischen Produkten und
Finanzberatung.
Das Institut forderte die thailändischen
Geschäftsbanken auf, ihren Geschäftsbetrieb neu zu organisieren, die sie
dadurch die bei zahlreichen Bankprodukten an die ausländische Konkurrenz
verlorenen Marktanteile zurückgewinnen können. Der Bericht warnte jedoch
gleichzeitig, dass der Wettbewerb zwischen den thailändischen und
internationalen Banken erheblich zunehmen kann, sobald die thailändischen
Geschäftsbanken ihre Unternehmensstruktur überarbeitet, ihre
Kreditprobleme gelöst und neue Technologien eingeführt haben.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die Tatsache, dass
ausländische Banken ihr Kapital von Einlagen und Kreditvergaben zwischen
Banken und dem Finanzmarkt erhalten, während thailändische
Geschäftsbanken ihr Kapital fast ausschließlich in Einlagen halten. Im
Bezug auf Einkommen und Ausgaben erzielen die ausländischen Banken ein
höheres Nettozinseinkommen als ihre thailändischen Konkurrenten, da sie
geringere Zinskosten haben und relativ mehr Einkommen aus Provisionen
gewinnen. Da die ausländischen Banken einen hohen Prozentsatz an
Unternehmenskunden aufweisen, ist der Anteil der nicht bedienten
Verbindlichkeiten an ihren Gesamtkrediten geringer. Obwohl ihre
Personalkosten pro Kopf höher sind als bei thailändischen Banken, scheinen
ihre Angestellten erfolgreicher bei der Erwirtschaftung von Gewinnen. (TNA)
Thai Farmers Bank
bekommt neuen Namen
Die Thai Farmers Bank, Thailands
drittälteste Geschäftsbank, plant, ihren bisherigen englischen Namen zu
Kasikorn Bank zu ändern. Die Bank verkündete ihre Absicht kürzlich in
einer Mitteilung an die Börse von Thailand.
Die Bank verwendete den Namen Thai Farmers seit ihrer
Gründung vor 58 Jahren. Daranee Tanchaiswasd, die Verantwortliche für die
Öffentlichkeitsarbeit des Unternehmens, erklärte, dass das Wort „Kasikorn"
als „Farmer" oder „Landwirt" übersetzt wird und mehr wie der
thailändische Name der Bank klingt.
Die Namensänderung, die noch auf einer Vorstandssitzung
am 3. April genehmigt werden muss, bedeute außerdem einen Schritt zur „Verjüngung
der Marke".
Die Thai Farmers Bank ist die zweitgrößte private Geschäftsbank des
Landes nach der Bangkok Bank.
„Ein Tambon“-Produkte
sollen auf den Weltmarkt
Das thailändische Wirtschaftsministerium beabsichtigt,
die unter der Regierungsinitiative „Ein Tambon – Ein Produkt"
hergestellten Erzeugnisse auf dem Weltmarkt vorzustellen und prüft
gegenwärtig, welche Produkte besondere Steuerprivilegien von den
Importstaaten genießen.
Rachen Phojanasunthorn, der Direktor der Abteilung für
internationalen Handel, erklärte, dass sein Resort jetzt nach Produkten
Ausschau hält, die von Importstaaten wie Japan, USA, die EU und den
ASEAN-Staaten mit geringen Importzöllen belegt werden. Die von zahlreichen
Herstellern unterstützte Initiative der Regierung führt bereits mehr als
700 Erzeugnisse. Dazu gehören Kleidungsstücke und Schmuck,
Haushaltsgeräte und Verzierungen sowie Gegenstände aus örtlichen
Gemeinschaften des gesamten Landes. Rachen sagte, dass sich die Mehrzahl der
Produkte, wie aus Kräutern hergestellte Waren, Holz- und Korbwaren sowie
traditionelle Kunstgegenstände wie Kunstblumen und Benjarong Keramik, für
Steuererleichterungen qualifizieren sollte. Wenn die Erzeugnisse unter einen
vergünstigten Steuersatz fallen, können die Hersteller
Echtheitszertifikate beantragen, die sie dann den Importeuren zur Vorlage
bei den Steuerbehörden aushändigen können. Rachen drückte seine
Überzeugung aus, dass die Produkte der Initiative „Ein Tambon – Ein
Produkt" Thailand beträchtliche Deviseneinnahmen bringen werden, und
erklärte, dass die örtlichen Produzenten direkt aus diesen Einnahmen
profitieren. (TNA)
Deutscher Wirtschaftsminister besucht Thailand
Der deutsche Wirtschaftsminister Wolfgang
Clement wird am 30. und 31. März in Thailand weilen, um ein
Wirtschaftsforum zur Verbesserung der geschäftlichen Beziehungen zwischen
beiden Ländern zu eröffnen.
Auf seinem Besuch wird sich Clement auch mit dem
thailändischen Vizepremier Somkid Jatusripitak treffen. Der Minister wird
von einer Gruppe hochrangiger Unternehmensvertreter unter Leitung des
Vorstandsmitglieds der Siemens AG, Klaus Wucherer, begleitet.
In Thailand haben sich etwa 500 deutsche Unternehmen
niedergelassen, doch ihr Anteil an den direkten ausländischen Investitionen
von fast 3 Milliarden Euro ist relativ gering.
Deutschland ist Thailands wichtigstes Importland der EU
und lieferte 2001 Waren im Wert von 2,2 Milliarden Euro. Thailand steht auf
der Liste der bedeutendsten Handelspartner Deutschlands auf dem 42. Platz.
Deutschland exportiert vor allem Maschinen- und Maschinenteile,
Chemieerzeugnisse und Plastikwaren, während Thailands Hauptexportgüter
elektronische Bauteile und Nahrungsmittel wie Reis, Zuckerrohr und
Fischprodukte sind.
Mit dem neuen Deutsch-Thailändischen Wirtschaftsforum
sollen die bilateralen Beziehungen weiter ausgebaut werden.
Benzinverbrauch in Thailand
um 6,5 Prozent gestiegen
Trotz der steigenden Kraftstoffpreise ist
der Benzinverbrauch in Thailand im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent gestiegen.
Während sich Umweltschützer wahrscheinlich darüber beklagen werden,
betrachtet die Regierung diese Entwicklung als Zeichen der wirtschaftlichen
Erholung. Phongphayak Sathirapakironkorn erklärte bei der Vorstellung der
Zahlen, dass die Nutzung von Ölprodukten um 5,1 Prozent auf
durchschnittlich 618.600 Barrel pro Tag angestiegen ist, während der
Verbrauch von Erdgas um 8,9 Prozent auf einen Tagesdurchschnitt von 374.200
Barrel nach oben schnellte. Thailand kaufte durchschnittlich 1.313.700
Barrel Petroleum pro Tag, sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Davon kamen
852.300 aus dem Ausland und der Rest aus einheimischen Quellen. (TNA)
Shell fordert Schließung von Tankstellen an Sonntagen
Das Ölunternehmen Shell forderte kürzlich die
thailändische Regierung auf anzuordnen, dass alle Tankstellen an Sonntagen
geschlossen bleiben. Als Grund für diese überraschende Aussage erklärte
das Unternehmen, dass drastische Maßnahmen erforderlich seien um die
Öffentlichkeit zu überzeugen, Energie zu sparen.
Der Präsident von Shell, Theerapot Wacharaphai,
unterstützte die Eingriffe der Regierung in die Benzinpreisentwicklung und
betonte, dass steigende Energiepreise der Wirtschaft des Landes erheblichen
Schaden zufügen würden. Er warnte die Regierung jedoch davor, den Ölpreis
zu lange künstlich niedrig zu halten, da dadurch die gesamte Struktur des
Ölmarktes verändert und die Ölindustrie beeinträchtigt werden könnte.
Er forderte die Regierung außerdem auf, sich mehr um
Kampagnen zum Energiesparen zu kümmern. Sie solle sich stärker dafür
einsetzen, dass die Öffentlichkeit sich der gegenwärtigen Energiekrise des
Landes bewusst werde. Er warnte, dass die Intervention des Staates in den
Ölpreis die Kunden nachlässig machen könnte. Solange die Öffentlichkeit
nicht zum Energiesparen angehalten wird, wäre die Preisintervention
wirkungslos.
„Die Regierung könnte Maßnahmen einleiten, wie sie es
schon früher getan hat, so zum Beispiel die Schließung der Tankstellen an
Sonntagen oder nach 22 Uhr oder die Schließung von Fernsehstationen in der
Nacht", sagte er. Theerapot ging mit seinen Äußerungen auf
Verlautbarungen des Energieministeriums ein, das die Öffentlichkeit
aufgefordert hatte, angesichts der steigenden Ölpreise weniger Energie zu
nutzen.
Der Shell-Präsident sagte, dass sich sein Unternehmen in
diesem Jahr besonders auf die Sicherheit von Tankstellen und Öllagern gegen
mögliche terroristische Angriffe konzentriere. Das Unternehmen plant
außerdem, in diesem Jahr 500-800 Millionen Baht in den Bau von etwa 10
neuen Tankstellen, insbesondere an den Autobahnen, zu investieren. Er
erklärte, dass die Firma keinen Preiskrieg gegen ihre Konkurrenten beginnen
werde und sich stattdessen auf eine Verbesserung der Einrichtungen in ihren
Tankstellen konzentrieren werde.
Im vergangenen Jahr stieg der Marktanteil von Shell um
0,4 Prozentpunkte auf fast 20 Prozent an. Der Umsatz nahm um acht Prozent zu,
verglichen mit einem Plus von durchschnittlich fünf Prozent in der gesamten
Branche. (TNA)
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