Schwangerschaft und vegetarisches Essen

Ulrike Rensberger

Ja, verträgt sich denn das überhaupt? Muss eine werdende Mutter nicht gut essen, damit sie die Kräfte hat die Schwangerschaft und die Geburt unbeschadet zu überstehen? Sie braucht doch Fleisch und Milch, um dem Kind in ihrem Leib gute Nahrung geben zu können.

Das ist eine alte Ansicht, die schon lange überholt ist. Normalerweise sollte sich eine Frau bereits mindestens 6 Monate vor der Empfängnis darauf vorbereiten, ein gesundes Kind zu bekommen. Sollte eine Fraue ihre Ernährung allerdings erst in der Schwangerschaft auf vegetarisch umstellen wollen, dann sollte sie jede Änderung mit einem Arzt ihres Vertrauens besprechen, denn es ist nie zu spät, die Ernährung schrittweise zu verbessern. Jede positive Veränderung kann das Befinden von Mutter und Kind nur verbessern. Sie kann ebenfalls eine leichtere Geburt ermöglichen. Durch großes Angebot an frischen Früchten wird der Hauptanspruch ausreichend Brennstoff in Form von Glukose bereitzustellen, erfüllt. Täglich rohe Salate und deren Bestandteile tragen ebenfalls dazu bei, außerdem versorgen diese Mutter und Kind mit den wichtigen Mineralien und Vitaminen, die für ein gesundes Wachstum und Entwicklung notwendig sind. Tatsächlich ist für die Schwangerschaft, aber auch für jede andere Zeit, die Ernährung mit rohen Früchten und Gemüse, sowie Nüssen und Samen, am besten. Dadurch wird die Versorgung mit all den nötigen Brennstoffen, Aminosäuren, Mineralstoffen, Fettsäuren und Vitaminen gewährleistet. Dies ist notwendig, um ein beständiges, hohes gesundheitliches Niveau zu erhalten.

Wie gesagt, eine richtige Ernährung ist die Voraussetzung für eine aktive und angenehme Schwangerschaft. Falsche Ernährung kann die Schwangere belasten und die Schwangerschaft zur Qual werden lassen. Sehr häufig wird schwangeren Frauen empfohlen, reichlich pasteurisierte Milch zu trinken, um sicher zu gehen, dass das Baby durch das Kalzium gesunde Knochen und später gesunde Zähne bekommt. Tatsächlich aber verfügen erwachsene Menschen nicht mehr über eine genügende Menge der Verdauungsenzyme Laktase und Renin, um das Kalzium aus der Kuhmilch zu gewinnen, da es an das unverdauliche Eiweißkomplement Kasein gebunden ist. Außerdem wurde das Kalzium durch den Pasteurisierungsvorgang schwer geschädigt und ist nicht mehr verwendbar.

Um die Versorgung mit verwertbarem Kalzium sicher zu stellen, können schwangere Frauen das gut verwertbare, reichlich vorhandene Kalzium in frischen Früchten, Bohnen, Blumenkohl, Kohl, Kopfsalat und anderem grünen Blattgemüse erhalten. Auch Mandeln, Nüsse, Sesamsamen, Spargel und Feigen enthalten es in geeigneter Menge.

Man darf nie vergessen, dass es nicht darum geht, wie viel Kalzium wir zu uns nehmen, sondern wie viel tatsächlich verwertbar ist.

Schwangere sollten auch nicht übermäßig viel essen, dafür wertvoll. Es gibt einige Dinge, die man in der Schwangerschaft vermeiden sollte. Dazu zählen Alkohol, Nikotin, Coffein, Salz, Essig sowie chemische Zusätze und Konservierungsstoffe und natürlich jeder Missbrauch von Medikamenten. Eine Schwangerschaft bedeutet, dass man in dieser Zeit mit besonderer Aufmerksamkeit die Bedürfnisse des Körpers beachten soll. Frische Luft und Sonnenschein sind ebenfalls wesentliche Voraussetzungen für eine gesunde Schwangerschaft.