Die meisten Frauen wollen sich selbst als gute, brave
Mädchen sehen - und auch von den Leuten so gesehen werden. Dafür verzichten
sie gerne auf Ausflüge ins sogenannte „Verbotene". Warum aber fällt es
Frauen so schwer, etwas vermeintlich Böses zu tun? Etwas Böses, das eigentlich
gar nicht so böse ist, sondern das Männer oft als ganz normal empfinden, wenn
sie es selbst tun.
Ist es bei Frauen die Angst vor Bestrafung? Ja, ich denke
doch, denn die Angst vor Bestrafungen vor dem Übermut sitzt uns im Nacken. Denn,
wenn wir schlimm sind, was werden die anderen Menschen über uns denken? Werden
sie uns dann noch mögen?
Frauen wagen es leider viel zu selten, deutlich zu sagen was
sie empfinden und sie können noch schwieriger das tun, was sie gerne wollen.
Sie fühlen sich nämlich sofort schuldig dabei.
Das sind Denkfallen, die Frauen daran hindern, sich selbst zu
behaupten und klare Gegenstrategien gegen Feinde, Konkurrenten oder andere
Menschen, die ihnen etwas Böses wollen, zu entwickeln. Würden nämlich Frauen
ihre Kräfte in Selbstorganisation, Selbstbehauptung und eigene Stabilität
einsetzen, könnten sie ihre Chancen auf „echte" Gleichberechtigung
wirklich nützen. Sie könnten dann wirklich ihre Persönlichkeit jenen
gegenüber stellen, die sie unterdrücken, ausbooten und ausnützen wollen. Sie
brauchen dann keine faulen Kompromisse mehr zu schließen und sich selbst „verkaufen"
und versklaven.
Selbstbewusste Frauen akzeptieren es ganz gelassen, dass
nicht jeder sie mag. Sie sind souverän genug, sich um deren Meinung nicht zu
kümmern und diese Menschen auch nicht zu beachten. Ja, die ganz selbstbewussten
Frauen nehmen es auch hin ohne sich zu kränken, dass selbst geliebte Menschen
ab und zu böse auf sie sind.
Frauen sollten lernen, ihre Beziehungsmuster zu überprüfen
und wenn nötig abzulegen. Sie sollten lernen, Denkfallen zu analysieren und vor
allen Dingen sollten sie es lernen, die unterwürfige Körpersprache abzulegen.
Selbst Plato sagte schon: „Ich kenne keinen sicheren Weg
zum Erfolg, nur einen zum sicheren Misserfolg – es jedem recht machen zu
wollen." Frauen sollten diesen Spruch beherzigen und daraus lernen!
Zum Glück gibt es heutzutage sehr viele Frauen, die nicht
mehr nur brav sind. Frauen, die im Beruf und in der Gesellschaft „ihren
Mann" stehen und es mittlerweile auch lernen, das zuhause zu tun. Trotzdem
Vorsicht, denn Frauen haben manchmal einen unrealistisch hohen Anspruch an die
eigene Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit und Erfolge, die sie selbst mit
einer gewissen Leichtigkeit erzielen, haben für Frauen keinen besonderen Wert.
Frauen sollten es lernen, in Selbsthilfegruppen oder in
Seminaren, von einem resigniertem Bravsein zu einem fröhlichen und
unbekümmerten Widerstand zu gelangen. Vor allem sollten sie auch lernen den
Widerspruch zwischen zielgerichtetem Handeln zum eigenen Nutzen und angemessenem
Umgang mit anderen aufheben zu können.
Denn dann können sie sich so verhalten, wie es ein alter
Spruch bereits sagt: „Gute Mädchen kommen in den Himmel. Böse kommen
überall hin!"