Ich staune immer wieder über die Touristen und die
Einheimischen, mit welcher Gelassenheit sie die Müllberge auf Pattayas
Straßen in Kauf nehmen. Nun, nicht mehr auf allen Straßen von Pattaya, die
Hauptstraßen sind schon relativ „entmüllt" worden, aber in den
Seitenstraßen türmen sich die Plastiktüten, bis zum Bersten gefüllt mit
Unrat, so hoch auf, dass es nicht nur sprichwörtlich zum Himmel stinkt.
Warum dies so ist? Ganz einfach: weil es immer wieder
Einwohner gibt, denen der Preis für eine Tonne, ganz egal aus was immer sie
gefertigt sein mag, zu teuer ist. Außerdem wollen sie auch die wahnsinnig
teure Gebühr von cirka 40 Baht pro Monat für die städtische
Müllentsorgung nicht in Kauf nehmen. Da diese lieben Mitmenschen aber
trotzdem recht fleißig Müll produzieren, stellen sie ihn eben vor Nachbars
Haustüre, sprich in irgendeiner Gasse ab. Eine einfache, echt
thailändische Lösung!
Dass diese Müllberge aber nicht nur abstoßend wirken
und auch so riechen, sondern auch große Gefahren in sich bergen, sei es
durch streunende Hunde, die diese Plastiktüten in Stücke reißen um
vielleicht noch einen Happen zu erwischen, oder um Ratten, die eine echte
Seuchengefahr darstellen, fällt bei dieser Art Mitbürger nicht ins Gewicht.
Wie gesagt, vor der eigenen Haustüre räumen sie auf um den Dreck dem
Nachbarn zuzuschieben. Der soll sich dann gefälligst darum kümmern. Die
Touristen, die nicht ganz so betucht sind und deshalb in billigeren
Quartieren ihren Aufenthalt suchen, müssen sich dabei jeden Tag diesen
Dreck ansehen und dazwischen nachhause wandern. Eine gute Werbung für
Pattaya? Eine gute Werbung für die Stadt der Freude, die Stadt, die immer
Saison hat, die Stadt, die vielleicht auch bald die erste in Thailand mit
einem Kasino sein wird, das noch mehr Touristen anlockt?
Ich glaube, aus der Seele aller Touristen reden zu
dürfen, wenn ich sage: es ist eine Schande!
Auch die Stadtverwaltung, die zwar immer forschen Schrittes irgendwo
hineilt um sich vor Ort über solche Schweinereien informieren zu können,
scheint nicht viel dagegen zu unternehmen. Ja, im Gegenteil sie haben selbst
Schwierigkeiten, denn die stadteigene Müllentsorgung funktioniert auch
nicht gerade reibungslos. Wie oft passiert es, dass in meiner Straße der
Müll oft zwei Wochen lang vor den Haustüren, in Mülltonnen allerdings,
stehen bleibt und nur der Deckel einen vermodernden Gestank verhindert. Sie
suchen immer noch nach einem geeigneten Betrieb, heißt es, der den
Belastungen der städtischen Müllentsorgung gewachsen ist. Vielleicht
sollten sich die Herren einmal in Europa umschauen, vielleicht würden sie
dann fündig werden bei dem Versuch herauszufinden, wie denn der Müll auf
den Müll kommen kann. Oder vielleicht sollten sie das Angebot einer
deutschen Firma prüfen, die willens wäre, die Müllentsorgung zu
übernehmen - unter deutscher Leitung aber mit einheimischen Arbeitskräften
natürlich, damit ja keinem Thailänder eine Arbeitsstelle weggenommen wird