Jeder Schweizer kennt Adolf Ogi. Ist ja auch ganz
selbstverständlich, denn Adolf Ogi war schließlich vor nicht ganz so langer
Zeit einmal der Präsiden des kleinen, neutralen Alpenlandes. Die Politik im
nationalen Sinne gab er, übereinstimmend mit seiner Gattin, auf, aber wer so
ein waschechter Politiker ist wie Adolf Ogi, kann eigentlich nie richtig
aufhören.
Presse
nicht ganz unter sich: Hans Fritschi (rechts) und Urs Morf von der Neuen
Zürcher Zeitung genießen den Abend gemeinsam mit Peter Wiesner von
Bangkok-Airways.
Na das
ist doch was! Echte Schweizer „Buam" unterhalten die Gäste mit
Volksmusik.
„Ein
Küsschen in Ehren..." Freda Erismann überreichte Adolf Ogi ein
Geschenk zum Abschied.
Jetzt wirkt er allerdings auf einem ganz anderen Gebiet,
nämlich als Sonderberater des UN-Generalsekretärs Kofi Annan im Bereich
Sport für Entwicklung und Frieden.
Seine politische Karriere und seinen Erfolg schreibt der
überaus charmante und agile Politiker nicht etwa nur seinem hervorragenden
Können auf fast allen Gebieten zu, sondern in der Hauptsache einem kleinen,
glücksbringenden Kristall. Den trägt er, wohin immer er auch geht, immer in
der linken Hosentasche mit sich, links, da besteht er drauf. Adolf Ogi war
schon immer sehr großzügig und wollte alles Gute mit seinen Mitmenschen
teilen, darum hat er einige auserwählte Politiker, unter anderem Herrn Kofi,
mit je einem Kristall der gleichen Sorte versorgt. Und, laut seiner Aussage,
habe sich daraufhin das Glück sofort zu deren Gunsten geändert. Natürlich
wollte Herr Ogi auch dem Schweizer Botschafter so ein Glück nicht
vorenthalten und bedachte Hans-Peter Erismann als Elftem ebenfalls mit so
einem Glücks-Kristall. Er erntete mit dieser netten Geste frenetischen
Beifall von Seiten der Schweizer Botschaft, der Schweizer Society, der
Schweizer-Thai Handelskammer und all den anderen Gästen, die gekommen waren,
um diesen brillanten Redner zu hören. Denn brillant ist Adolf Ogi mit
Sicherheit. Fließend und ohne zu stocken, wechselte er vom breitesten
Schwyzer Dialekt ins Hochdeutsche und da wieder ins Englische und warf noch
ein paar Brocken perfektes Französisch mit ein.
Der
Sekretär der Swiss Thai Handelskammer und Vize-Manager von der Thai-Zürich
Versicherung Daniel Marti war den ganzen Abend „busy" um seinen
Landsleuten wichtige Informationen zu geben.
Adolf
Ogi während seiner brillanten Rede.
Er erzählte dem schmunzelnden Publikum, dem man deutlich
ansah, wie sehr es diesen Abend genoss, nicht nur von den Erfahrungen seiner
großen politischen Karriere, sondern er sprach auch vehement und mit aller
Überzeugung, wie wichtig Sport für alle, speziell für die Jugendlichen sei.
„Alle Jugendlichen sollten wenigstens einmal im Leben durch ein
Trainingscamp gehen, um ihre Fähigkeiten, aber auch ihre Grenzen zu erkennen.
Durch den Sport können wir alle zusammen eine bessere Welt erschaffen",
sagte er. „Sport, genau wie viele andere Führer und Organisationen, kann
zwar nicht unbedingt Krieg verhindern, wie man jetzt am Beispiel Irak sieht,
aber Sport kann eine Brücke zwischen den Nationen bilden", führte
Adolf Ogi aus. „Man kann es deutlich am Beispiel vom letzten Jahr sehen.
Südkorea und Japan, zwei Nationen die einander nicht viel Liebe
entgegenbringen, richteten gemeinsam die Fußballweltmeisterschaft aus."
Er sprach auch vom Jahre 1972, als die Tischtennismeisterschaften von zwei
fast verfeindeten Nationen wie den USA und China gemeinsam veranstaltet
wurden. „Sport kann, wie ich schon erwähnte, eine Brücke bauen und
Politiker können diese benützen um darauf die andere Seite zu erreichen.
Ost Timor und Afghanistan werden in der nahen Zukunft ein gemeinsames
Programm der körperlichen Erziehung starten", führte der Sonderberater
weiter aus.
Nandor
G. von der Luehe, der Präsident der Swiss Thai Handelskammer stellt den
Ehrengast dem Publikum vor
Strahlende
Gesichter bereits beim Cocktailempfang: (v.l.) Der Schweizer Botschafter
Hans-Peter Erismann, Bruno Keller, Frau Freda Erismann, Erika Keller und der
Ehrengast Adolf Ogi
Schüler
der Schweizer Schule Bangkok mit ihrem Lehrer Tony Tree freuten sich auch mit
dem ehemaligen Präsidenten abgelichtet zu werden.
Bruno
Keller (rechts vorne) freute sich besonders über den Besuch von Adolf Ogi (neben
ihm), da er ihn schon seit vielen Jahren kennt. Elfi Seitz (links stehend),
Wanna und Bill Malhotra freuen sich mit ihm über das Wiedersehen.
Zu verdanken war dieser nette und sehr informative Abend
den schon oben erwähnten Schweizer Gruppen – und einem Schweizer aus
Pattaya. Es war nämlich der Präsident vom Rotary-Klub Jomtien-Pattaya,
Bruno Keller, der seinen Kollegen von der Schweizer Society und der
Handelskammer den Vorschlag unterbreitete, seinen langjährigen Freund Adolf
Ogi einzuladen.
Adolf Ogi hatte im Rahmen seines Besuches in Bangkok auch
einen Vortrag an der Chulalongkorn Universität gehalten und flog im
Anschluss am nächsten Tag nach Kuala Lumpur weiter. Dort hofft er auf die
gleiche Aufmerksamkeit zu stoßen wie in Bangkok, sagte er.
Wir sind überzeugt davon, dass Adolf Ogi mit seiner ehrlichen
Überzeugungskraft das zustande bringt, was so manche über ihn behaupten,
nämlich selbst in Lappland Kühlschränke an die Eskimos zu verkaufen.