Viele Frauen, wahrscheinlich die meisten, werden sich jetzt
denken: „Natürlich weiß ich, was ich will!" Diesen Frauen möchte ich
raten, doch nochmals genauer in sich hineinzuhorchen. Vielleicht werden sie dann
feststellen, dass sie sich in dieser Sache keinesfalls so sicher sind, wie sie
sich geben.
Es ist nämlich gar nicht so einfach, die Gewichtung zwischen
den eigenen Wünschen und der Rücksicht auf andere zu erkennen. Viele Frauen
erkennen oft ihre eigenen Bedürfnisse gar nicht mehr. Mehr und mehr neigen sie
dann dazu, das, was andere vorschlagen als ihre eigenen Ansichten anzunehmen und
glauben fest daran, dass sie es wollen. Deshalb fühlen sie sich nach einiger
Zeit unzufrieden und wissen eigentlich gar nicht weshalb.
Diese Frauen sollten sich bemühen herauszufinden, wo ihre
eigenen Wünsche und Bedürfnisse liegen. Dazu sollten sie sich die Frage
stellen, was sie tun würden, wären sie jetzt ganz alleine auf sich gestellt,
könnten sich allein und unabhängig, auch im finanziellen Bereich entscheiden.
Oder einfach wie ihr freier Tag aussehen würde, wenn sie ihn selbst planen
könnten. Natürlich taucht in solchen Fällen immer wieder der Gedanke „das
geht ja nicht" auf. Den müssen Sie einfach wegschütteln und sich besser
die Frage stellen, wie diese Idee Wirklichkeit werden könnte.
Der erste kleine Schritt, um endlich herauszufinden, was man
wirklich will, ist, für ein gutes und echtes Lebensgefühl zu sorgen. Denn wenn
man launisch und sauer ist, lässt das Vergnügen des Lebens auf sich warten.
Dabei sollten Sie auch darüber nachdenken, was Sie nicht tun wollen. Nämlich
immer hinter anderen herräumen zum Beispiel, ganz alleine die Hausarbeit machen
zu müssen, alleine zuhause sitzen zu müssen, „seine" Fernsehprogramme
ansehen zu müssen usw. Dann stellen Sie sich die Frage, was geschehen würde,
wenn Sie nur das, was Sie wirklich wollen, auch täten und das, was Ihnen nicht
gefällt, lassen könnten.
Übertreiben Sie aber nicht, denn sonst kann es passieren,
dass all die Aktivitäten, die Sie gerne machen, in eine Art Stress ausarten.
Und es kann ohne weiteres geschehen, dass man gerade auf die Person sauer wird,
die gar nichts dafür kann, der Reitlehrer, der Tennislehrer oder die Freundin,
die immer mit muss. Deshalb sollte zuviel Aktivität vermieden und sie sollte
auch mit einer gewissen Portion Faulheit verbunden werden.
Hoffentlich versuchen Sie bald einmal Dinge auszuprobieren,
denn es ist nicht leicht, Neues ins alte Leben zu integrieren. Leider passiert
es immer wieder, dass sich das alte Sprichwort erfüllt „alles was schief
gehen kann, wird auch irgendwann einmal schief gehen". Deshalb von kleinen
Rückschlägen nicht entmutigen lassen. Innerer Ansporn ist dabei die beste
Methode. Also sagen Sie sich immer öfter vor: „Jetzt mache ich es" oder
„Jetzt wird es aber Zeit, dass ich dies oder jenes tue". Dadurch können
Sie es schaffen, einen einmal eingeschlagenen Weg, eine eigen getroffene
Entscheidung zu stabilisieren.
Menschen sind nun mal Gewohnheitstiere und ohne diese inneren
Dialoge, diese innere Kontrolle fällt der Mensch nur zu leicht ins alte Schema
zurück.