Bilder von strahlenden Irakern gehen um die Welt

Die Amerikaner und die Briten haben es geschafft. Sie sind in Bagdad, sie haben die Hauptstadt des Irak nahezu erobert. Nun werden Fotos von strahlenden, jubelnden Irakern rund um die Welt ausgestrahlt, um zu beweisen, dass die Amerikaner auch zurecht gehandelt haben mit diesem Krieg.

Die Bilder vom Elend, von den zerstörten Gebäuden, von den vielen Toten und Verletzten, von den Kindern, die nun als Waisen ihr Leben fristen müssen, von den aus „Versehen" getöteten Journalisten, die tapfer ihre Pflicht der Berichterstattung ausgefüllt haben, wird bald nicht mehr die Rede sein.

Oder vielleicht doch? Denn immer lauter werden die Stimmen, speziell der Menschen aus den anderen arabischen Ländern, dass sie mit den Machenschaften der Amerikaner und Briten keineswegs einverstanden sind. Sie behaupten, die Menschen, die im Irak lachen und den einmarschierenden ausländischen Streitkräften zujubeln, sind bezahlt, die Bilder gestellt.

Denn, so argumentieren sie, wie können Menschen fröhlich sein und den Siegern dieses Krieges zujubeln, jenen die ihnen so viel Leid angetan, die mitunter alles zerstört haben, was diese Menschen je besaßen. Nicht jubilierende Freude, sondern Schock und Entsetzen zeichnen die Gesichter der arabischen Welt, besonders derer im Irak. Bagdad fiel fast ohne Kampf – aber bedeutet das, dass der Krieg wirklich vorbei ist?

Viele Frauen, Kinder und auch Männer brachen nach dem Fall Bagdads in haltloses Weinen aus. Und die Angst stieg, als ignorante amerikanische Soldaten, die US-Flagge über einer Statue Saddam Husseins hissten. Der Verdacht wurde bereits laut, dass führende Politiker einen speziellen „Deal" mit den Amerikanern vereinbarten, um so viel Blutvergießen wie nur möglich zu verhindern.

Bereits jetzt beginnen die anderen zu befürchten, welches Land denn nun Georges H. Bush (H für Hitler, so wie es auf vielen Protestplakaten zu lesen war) als nächstes einnehmen wird.

Der Krieg in Irak mag scheinbar dem Ende zugehen – aber tut er das wirklich?