Anton

Schlemmereien mit deutscher Hausmannskost

von Karsten Holt

Antons Restaurant ist eines der großen Restaurants auf der Pattaya-Naklua Road, direkt gegenüber der Soi Wong Amat. Schon von weitem leuchtet das gelbe Schild und die breite, offene Fassade lädt zum Hereinspazieren ein. Im Zentrum der Aufmerksamkeit der Gäste steht oft die große Fernsehleinwand, auf der alle wichtigen deutschen und internationalen Sportereignisse übertragen werden. Kein Wunder, dass Samstagabend oft kaum noch ein Platz zu erhalten ist. Wenn gerade kein Sport läuft, klingt deutsche Stimmungsmusik aus den Lautsprechern und oftmals kommen ganze Urlaubergruppen zum gemeinsamen fröhlichen Abendessen ins Lokal. Für notorische Kälteliebhaber bietet das Restaurant auch einen kleineren klimatisierten Raum.

Hier kocht der Wirt selbst: Peter Wolframm alias „Anton"

Unsere drei Hauptgerichte sehen nicht nur lecker aus, sie sind es auch.v

Bei Anton geht es schon früh morgens los mit einem deutschen Frühstück für 75 Baht, bei dem man „Kaffee ohne Ende" trinken kann. Und am Abend lockt dann das seit einigen Monaten eingeführte tägliche Schlemmerbüfett zahlreiche Gäste an. Für nur 145 Baht kann man sich hier richtig den Bauch voll schlagen und die Auswahl ist immer so groß, dass man gut und gern jeden Tag wiederkommen kann, ohne immer dasselbe zu essen. Neben einem umfangreichen Salatbüfett reicht das Angebot von Schnitzel über Schweinebraten und Gulasch bis zu Kohlrouladen und Steaks und als Beilagen gibt es u.a. Salz- und Bratkartoffeln und Spätzle.

Bei Anton kocht der Wirt selbst und „isst es auch", wie er sagt. Damit keine Verwirrung aufkommt, stellt er sich seinen Gästen immer vor: „Mein Name ist Peter, ich bin hier der Anton." So einfach ist das. Peter ist gelernter Koch und führte schon in Deutschland erfolgreich ein Restaurant. Eigentlich wollte er sich in Thailand etwas zur Ruhe setzen, doch schon nach einer Woche „kribbelte" es in ihm, so dass er wieder zu arbeiten beginnen musste. Er eröffnete das hiesige Lokal vor etwa zwei Jahren eigentlich als Tanzrestaurant. Doch zum Tanzen kam kaum jemand vorbei, so dass er die Idee schnell wieder fallen ließ und sich später entschloss, neben der normalen Speisekarte auch das Büfett anzubieten. Dieser Versuch erwies sich als so erfolgreich, dass er gleich die halbe Theke abbauen musste um weitere Tische aufzustellen. Und wenn man ihn so an den Töpfen werkeln sieht, wird schnell klar, warum das Essen so gut schmeckt und das Lokal so beliebt ist.

Für die Gäste, die nicht am Büfett schlemmen wollen, bietet Anton noch eine umfangreiche Speisekarte an, die zahlreiche deutsche und thailändische Gerichte umfasst. Besonders empfehlenswert sind „Antons Fischgerichte" (160-230 Baht), die manchmal bei einem der vielen Angelausflüge die er vermittelt, selbst gefangen werden können. Jeden Dienstag und Freitag gibt es verschiedene Schnitzel zu 120 Baht und zu den Hauptspeisen gehören u.a. Filetsteaks und Zürcher Geschnetzeltes.

Wir entschlossen uns, auf das Büfett zu verzichten und etwas aus der Karte auszuwählen. Wir begannen mit einer Kartoffellauchsuppe mit Schinkenspeck. Diese war überaus würzig und sehr reichhaltig und ist durchaus geeignet, den kleinen Hunger zu stillen. Zum Glück hatten wir aber großen, so dass wir uns voller Appetit an die Hauptspeisen machten. Wir wählten eine Meeresfrüchtepfanne mit Tintenfisch, Garnelen und Muscheln in Knoblauchsauce mit Reis und Salat, die natürlich schon aufgrund ihrer Zusammensetzung eine sehr delikate Mischung aus deutschem und asiatischem Essen war. Weiterhin probierten wir eine Pfefferpfanne mit verschiedenen Steaks mit Pfeffersauce und Bratkartoffeln. Diese mundete ausgezeichnet, das Fleisch war sehr zart und die Sauce gab dem Gericht einen wunderbar herzhaften Geschmack. Schließlich wagten wir uns noch an den großen Schlemmerspieß heran, der mit Steaks, Zwiebeln und Paprika versehen und mit Paprikastreifen und sehr gut zubereiteten Pommes Frites gereicht wurde. Bei all den gut gewürzten Speisen verwundert es dann auch nicht, dass das Bier bei Anton in Strömen fließt. Und wenn dann noch die Lieblingsmannschaft im Fußball gewinnt, ist der Abend perfekt.