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Zehntausende feiern Songkran in Pattaya und Bang Saen

„Recycling“ heißt in Pattaya „Aloha“

Wie kommen Pferde eigentlich nach Thailand?

Sammlie

Der Sieg über den Tod

Zehntausende feiern Songkran in Pattaya und Bang Saen

SARS hält niemanden ab, nur der Verkehr bricht zusammen

Suchada Tupchai

Und es war wieder einmal Songkran in Pattaya. Zehntausende versammelten sich auf den Straßen der Stadt und feierten in toller Stimmung und mit viel Wasser das traditionelle thailändische Neujahr. Die zahllosen Einwohner und Touristen hatten sich von den SARS-Warnungen in Südostasien nicht beirren lassen und kamen in Scharen zum jährlichen „Wan Lai".

Der Parlamentsabgeordnete von Chonburi Chansak Chaowalitnititham (links) und Bürgermeister Pairat Suttithamrongsawat nehmen an den Segnungen der Älteren teil.

Die Frauen wollen alle Vizebürgermeister Wattana Janttanawaranont einen fröhlichen Songkran wünschen.

Auf traditionelle Weise wird älteren Menschen Respekt gezollt.

Tempeltänze gehören zum Spaß des Songkran-Tages.

Die „erstaunliche Parade" Pattayas.

Da die PVC-Rohre und großen Kanonen in diesem Jahr verboten waren (obwohl man trotzdem noch genügend sah), verlief die Wasserschlacht deutlich friedlicher als im Vorjahr. Auch die Regierungskampagne gegen die Verwendung von klebrigem weißem Puder erzielte gewisse Erfolge, obwohl es immer wieder einige junge Wilde gab, die sich nicht darum scherten.

Wie immer führten die Aktivitäten zu Songkran zu einem furchtbaren Stau, da die Lieferwagen besetzt Menschen, die mit großen Wassereimern bewaffnet waren, den Verkehr lahm legten.

Jede Gegend feiert an anderem Tag

Die Thais betrachten den 13. April als wichtigen Tag im Kalender. Vor der Einführung des modernen Kalenders war er das traditionelle thailändische Neujahr und wird von vielen heute noch als dieses begangen.

Gemäß der Tradition wird Songkran drei Tage lang, vom 13. bis zum 15. April gefeiert. Viele Gegenden im Königreich veranstalten jedoch im Zusammenhang mit dem Songkran-Festival spezielle Aktivitäten. Eine der beliebtesten ist der „Wan Lai", der Tag des Wasserwerfens, der an der Ostküste zu einer Institution geworden ist.

Party auf der Straße von Ban Saen.

Erstaunlich, wie gut man am Stand von Ban Saen in Reissäcken vorankommt.

In Bang Saen und der Umgebung feiern die Einwohner jedes Jahr am 16. und 17. April ihr Wasserfestival. Die Beamten von Saensuk veranstalten gemeinsam mit den Unternehmern des Bezirks Wettkämpfe und Wettrennen für die Bevölkerung. Dazu zählen Sandrennen, Straußenrennen und Tauziehen. Alle Beteiligten und Zuschauer genossen die Feierlichkeiten, die auch zu einem festeren Zusammenhalt in der Gemeinschaft beitrugen. Zahlreiche junge Menschen tanzten und sangen und bespritzten sich mit Wasser. Der Verkehr brach für mehrere Stunden zusammen.

Die Feierlichkeiten gingen mit einem Konzert der beliebten Gruppe Carabao und zahlreichen anderen Künstlern zu Ende. Polizisten und freiwillige Helfer achteten darauf, dass alles nach Gesetz und Ordnung zuging und belegten alle mit Geldstrafen, die sie mit PVC-Rohren erwischten oder die anderweitig über die Stränge schlugen.

Am 18. und 19. April feierten schließlich Naklua und Pattaya ihre lokalen Feste. Die Straßen wurden mit Wasser förmlich überflutet und alle wuschen die schlechten Nachrichten für die regionale Wirtschaft davon. Einwohner und Touristen versuchten, sich in dem wilden Treiben zu überbieten und angesichts der extremen Hitze war es vielleicht gar keine dumme Sache.

In Pattaya begann die Feierlichkeit um 7:30 Uhr mit der traditionellen Zeremonie am Chaimongkol Tempel in Südpattaya, bei der den älteren Menschen Respekt gezollt und dem Tempel Spenden überreicht wurden. An der Zeremonie nahmen viele Familien und Vertreter der Stadtverwaltung teil. Der Bürgermeister von Pattaya, seine Stellvertreter und Unternehmer der Stadt waren alle im Tempel vertreten, bevor der Wasserkrieg richtig los ging. Die Stadtverwaltung hatte sich auf eine deutliche Erhöhung des Wasserverbrauchs an diesem Tag eingestellt.

Ein erstaunliches Kunstwerk aus Sand.

In traditioneller Weise baden Einwohner die Buddha-Statue im Tempel.

„Meerboxen" macht immer Spaß.

Echtes Kinderbowling. Was ist schon ein Tag beim Bowling wenn man einmal selbst eine Kugel sein kann.

Ha, getroffen!

Gegen 12:30 Uhr begann die jährliche Songkran-Parade vom Chaimongkol Tempel und führte langsam über die 2. Road und dann über die Beach Road zurück nach Südpattaya. Die Teilnehmer hatten sich in bunte Kleidung gehüllt und viele tanzten auf der gesamten Strecke. Auch die Zuschauer beteiligten sich eifrig am Gießen des Wassers über die traditionellen Buddha-Figuren.

Trotz der Angst vor SARS zog das Songkran-Festival von Pattaya eine enorme Zahl von Touristen und Thailändern an. Die gesamte Stadt war vom Freitag bis zum Samstagabend voll und ganz mit der Wasserschlacht beschäftigt.

Der Verkehr auf der Sukhumvit Road von der Kreuzung Kratinglai bis nach Na Jomtien war ein einziges Chaos. Die Hauptverkehrsstraßen der Stadt und ihre Seitenstraßen waren voller Menschen, die sich unter der glühenden Sonne im Wasser tummelten.

Das diesjährige Songkran-Festival war ein überwältigender Erfolg und brachte den Unternehmen von Pattaya Hunderte von Millionen von Baht an Einnahmen, die sie wirklich gut gebrauchen können.


Plutaluang feiert Songkran auf traditionelle Weise

Zeit um Liebe und Respekt zu zollen

Patcharapol Parnrak

Der Bezirk Plutaluang feierte in diesem Jahr ein besonderes Songkran-Festival, um die wahre Bedeutung des Festes wiederzuerkennen und die Kluft zwischen den Generationen zu überwinden.

Duangton Tiensuwan überreicht der ältesten Frau ein Geschenk zum Songkran.

Thaweep Tangkaew, der Präsident der Bezirksverwaltung von Plutaluang, und Surapol Tiensuwan, Bezirkschef von Sattahip, führten die Feierlichkeiten vor dem Gemeindehandelszentrum an.

Thaweep erklärte: „Unsere Entwicklung konzentriert sich derzeit auf Technologie, Kommunikation und Transportwesen. Doch wir dürfen nicht vergessen, wie wichtig es ist, das geistige und emotionale Glück der Menschen in unserer Gemeinschaft zu pflegen."

„Ein besonderes Ereignis wie das Songkran-Fest gibt den Menschen den Luxus eines verlängerten Wochenendes und sie sollten dieses nutzen, um ihre Familien und Verwandten zu besuchen, insbesondere die älteren Menschen, und ihnen ihre Liebe und Fürsorge zu geben. Wir sollten alle unseren Lieben Sympathie und Zärtlichkeit schenken. Die wahre Bedeutung von Songkran sollte nicht vergessen werden", betonte Thaweep.

Er verwies darauf, dass das traditionelle Songkran-Fest nie als Zeit für wildes und ungehobeltes Verhalten gedacht war. Trunkenheit und rücksichtsloses Autofahren haben mit Songkran nichts zu tun. Die Thailänder sollten sich an ihr einzigartiges Erbe erinnern, welches sie über viele Generationen bewahrt haben.

„Wenn die Gesellschaft stark ist und die Menschen sich ihrer Wurzeln besinnen, gibt es weniger Probleme für die Älteren, weniger verlassene Kinder, weniger Verbrechen und weniger Drogenmissbrauch", fuhr Thaweep fort und forderte die Mitglieder seiner Gemeinde auf, die Bräuche und Traditionen für die nächsten Generationen zu bewahren.

Ältere Einwohner erhielten gute Wünsche, Stoffe und andere Geschenke und die Jüngeren übergossen ihre Hände auf traditionelle Weise mit Wasser, um ihren Respekt zu zeigen.


Rock ’n Roll zum Songkran

2 Tage Party im Hard Rock Hotel Pattaya

Suchada Tupchai

Das Hard Rock Hotel Pattaya ist für seine wilden Partys berühmt und feierte auch dieses Songkran-Fest auf gebührende Art. Das zwei Tage dauernde Fest begann am 13. April mit einer traditionellen religiösen Zeremonie, doch bald verwandelte sich der Ernst in Spaß. Zu den zahlreichen lustigen Aktivitäteten gehörten Bananenbootrennen, bei denen Familien gegeneinander antraten, eine riesige Kletterwand und Wettbewerbe im Wasserpistolenschießen.

Der beliebte Fernsehstar Jennifer Su (links) und Wannapha Rakkeaw, die Direktorin für Marketing und Kommunikation des Hard Rock Hotels Pattaya, genießen die Feiern.

Es ist gar nicht so einfach, beim „Boxen" auf dem glitschigen Rohr nicht ins Wasser zu fallen.

Besonderer Gast war die ganze Zeit der bekannte Fernsehstar Jennifer Su, die an allen Aktivitäten teilnahm und dann eine Vorführung gab.

Den ganzen Tag über gab es was zu tun und die hungrigen Gäste erholten sich schließlich am üppigen Büfett im Hard Rock Cafe. Anschließend versammelten sich alle zur Schaumparty und zu Limbo-Wettbewerben.


„Recycling“ heißt in Pattaya „Aloha“

Ariyarat Nuamchareon

Die Royal Garden Plaza veranstaltete kürzlich einen „Aloha"-Tanzwettbewerb, bei dem die Teilnehmer Kostüme aus wiederverwerteten Materialien trugen. Mit dem Wettbewerb sollte auf die Bedeutung des Recyclings und die sinnvolle Nutzung weggeworfener Materialien aufmerksam gemacht werden.

Bürgermeister Pairat eröffnet offiziell den „Aloha"-Tanzwettbewerb.

Bürgermeister Pairat überreicht dem Siegerteam „Tiger Shark" die Trophäe und Geldpreise.

An dem wilden Wettkampf beteiligten sich fünf Mannschaften mit je 3 Teilnehmern. Die Jury hatte erklärt, dass sie ihre Bewertung einerseits auf die Kreativität der Kostüme und andererseits auf die Attraktivität der Tänze konzentrieren werde.

Eine der Tänzerinnen der zweitplatzierten „Twin" tanzt den Hulatanz in ihrem recycleten Kostüm.

Das Tiffany Theater zeigte eine herausragende Show und wurde von den Zuschauern umjubelt. Die Royal Garden Plaza verteilte auch Rezepte für Liebhaber von „Aloha"-Cocktails. Sieger wurden schließlich Tiger Shark, gefolgt von Twin und Angel Summer Dance. Die drei Teams erhielten Geldpreise von 10.000, 7.000 bzw. 5.000 Baht und Geschenke.


Wie kommen Pferde eigentlich nach Thailand?

Elfi Seitz

Na, diese Frage ist doch wirklich ganz einfach zu beantworten: mit dem Flugzeug natürlich!

Dr. Hans Joachim Erdmann aus Krumpendorf bei Klagenfurt in Österreichs südlichstem Bundesland Kärnten kann das bestätigen. Dr. Ermann ist nämlich Veterinär, besitzt eine eigene Pferdeklinik in Österreich und eine zweite in Ungarn und in dieser Eigenschaft hat er schon etliche Pferde in alle Herren Länder gebracht. Unter anderem auch nach Thailand. Denn Vollblüter sind immer noch Mangelware hier in diesem Land. Allerdings nicht im Horseshoe Point Resort & Country Club, da die Eigentümer schon viele dieser edlen Geschöpfe einkauften, selbst Pferdezucht betreiben und viele Lipizzaner und alle anderen Arten an feinen Pferden ihr eigen nennen.

Dr. Erdmann (links) und Christian Umlauft sind nach der Reise auch zu kleinen Späßchen aufgelegt

Dr. Erdmann und sein Freund Christian Umlauft, ein bekannter Springreiter und Trainer in seiner Heimat Österreich, machten sich also wieder einmal auf, um gleich drei Pferde zu ihren stolzen Besitzern in Thailand zu bringen.

„Es ist eigentlich ganz einfach", sagte Dr. Ermann, „man muss nur genau wissen, was man alles zur Ausfuhr braucht, dann geht es wie von selbst". Ja, aber was braucht man denn alles, war unsere Frage. Wir erhielten postwendend die Antwort von ihm: „Zuerst muss eine medizinische Untersuchung durchgeführt werden, zahlreiche Bluttests werden dazu benötigt. Wenn die Tiere sich als vollkommen gesund erweisen, müssen sie 1 Monat in Quarantäne. Diese Quarantänezeit verbringen die Tiere in meiner Klinik unter ständiger ärztlicher Aufsicht. Danach folgen dann wieder zahlreiche Untersuchungen, ob vielleicht irgendeine ansteckende Krankheit ausgebrochen ist. Ist dies nicht der Fall, dann benötigt man nur noch eine vom Amtsarzt ausgestellte Bescheinigung und die Tiere können auf die Reise geschickt werden."

Mit dem Pferdetransporter geht es dann auf den Straßen von Österreich nach Frankfurt. Zu dem Zeitpunkt, als die Pferde jedoch nach Thailand geflogen werden sollten, war der Flughafen Frankfurt allerdings wegen der Kriegsvorbereitungen mit dem Irak für Transportflugzeuge gesperrt und daher ging die Reise weiter nach Köln. Dort wurden die drei Pferde endlich in einen Container für Pferde, in dem genau drei Tiere Platz haben, verfrachtet und in ein spezielles Tiertransportflugzeug geladen. Diese Container sind in Boxen abgeteilt, jede ist 70 cm breit und drei Meter lang. Damit die Pferde auch unterwegs betreut, gefüttert und getränkt werden können, muss wenigstens ein medizinisch versierter Flugbegleiter mit dabei sein. Allerdings darf dieser dann auf einem Sitz Platz nehmen und muss nicht in einer der Boxen stehen. In diesem Falle waren es eben Dr. Ermann und Christian Umlauft, die sich die Sorge um die wertvollen Tiere teilten. Denn wertvoll sind diese Tiere sicherlich, wenn man bedenkt, dass sie mit cirka 6 – 10 Millionen Baht im Handel stehen. Dagegen erscheint die Summe für den Transport relativ gering. Für einen Container müssen cirka 5.000 Euro bezahlt werden.

„Während des Fluges gibt es keine Schwierigkeiten, allerdings bei der Ankunft, speziell im heißen Bangkok, kann es zu kritischen Momenten kommen", erzählte Dr. Ermann. Der Klimawechsel kann den empfindlichen Pferden doch einiges zu schaffen machen und man muss in extremen Situationen sogar mit einem Kreislaufkollaps rechnen. „Aber in diesem Fall ging zum Glück alles gut und die Fahrt nach Pattaya, nach all dem Papierkram, der am Flughafen Bangkok anfiel, konnte angetreten werden. Der Horseshoe Point Resort & Country Club hatte dazu perfekt eingerichtete Pferdetransporter geschickt und auch die beiden Herren wurden in einem standesgemäßen Fahrzeug zum Horseshoe Point befördert.

Dort warteten schon die Besitzer der neuen Pferde, um diese in Empfang zunehmen. Die Tiere wurden allerdings erst für einige Tage in der hauseigenen Pferdeklinik in einem klimatisierten Stall untergestellt, damit man sie langsam aber sicher an die anderen Klimabedingungen gewöhnen kann, bevor sie zum ersten Mal ausreiten dürfen.

Dr. Ermann und Christian Umlauft machten noch einige Tage Urlaub im Horseshoe Point, denn auch für sie war diese Reise mit allerhand Strapazen verbunden gewesen, dauerte sie doch mit allem zusammengerechnet mindestens 40 Stunden.

Dr. Erdmann war bereits das vierte Mal in Thailand und wie er hofft, nicht das letzte Mal. Christian Umlauft, der Springreiter, der von seinem Sport sagte: „Nur Fliegen ist schöner", war das erste Mal hier. Aber auch er war so begeistert von Thailand und speziell von der wunderschönen Anlage, dass er mit Sicherheit wieder hierher kommen wird.


Sammlie

Eine Erzählung von Varee Buntschuschej

Kapitel 3 Die Basketballs
pielerin – Teil 1

Der Mangel an Geld machte Sammlie seit längerer Zeit wieder sehr zu schaffen. Sie bekam kein Taschengeld, auch kein Geld für das Mittagessen. Während der Mittagspause musste sie schnell zu Fuß zum Markt laufen, um Nudeln bei ihrer Mutter zu essen. Wenn die Nudeln schon verkauft waren, musste Sammlie bis zum Abend warten. „Wie soll das denn nun weiter gehen mit meiner Schule? Wie kann ich meiner Mutter helfen, um ihr diese Last abzunehmen? Woher soll ich das Schulgeld bekommen, wenn meine Mutter nicht mehr arbeiten kann?", so fragte sich Sammlie in großer Verzweiflung.

Tage- und nächtelang schlug sie sich nur mit diesen quälenden Gedanken herum. Sammlie grübelte über ihr Leben, über ihre Armut und über ihre Eltern nach. Sammlie verspürte den starken Wunsch die Welt kennen zu lernen. Sie wünschte sich andere Länder zu sehen und das Leben dort kennen zu lernen. Sammlie sehnte sich nach einem besseren Leben. Denn sie war überzeugt, dass die Welt noch größer und interessanter ist als der Dschungel, der ihr Zuhause war.

Ihr Lieblingsplatz, eine grünen Wiese, war eine ruhige Stelle am Rande des Tales, am sauberen Fluss der Dorfes. Hier konnte Sammlie so lange wie sie wollte ungestört bleiben, um das Plätschern des Flusswassers zu hören und die Nachmittagsbrise zu spüren. Hier konnte sie ihre Seele sprechen lassen und von einem besseren Leben träumen. Der saubere, schmale, lange Fluss, der sich mit seinen unzähligen Buchten durch dieses Tal zog, hatte mit Sammlies Leben so viel zu tun. Der Fluss und das Tal war ein Teil ihres Lebens — das Herz und die Seele ihrer Familie. Aber wenn sie ihre Mutter fragte, woher und wohin das Wasser im Fluss fließe, konnte ihre Mutter es auch nicht genau sagen, da sie es selbst nicht wusste.

„Aus dem Osten!", erwiderte sie knapp in dem Ton, der keine weiteren Fragen mehr zuließ. Dann fuhr sie in ihrer Belehrung fort: „Im Osten nimmt nämlich alles seinen Anfang. Da geht die Sonne auf, von dort kommt auch der Wind her." So gab es für Sammlie keine Erklärung, wo der Anfang des Flusses wirklich war.

Einmal im Jahr gab es im Tal Hochwasser. Der lange, schmale Fluss trat über die Ufer, wenn ein heftiger Monsunregen mehrere Tage hintereinander fiel. Mit seiner Überschwemmung brachte der Fluss reichliche Mahlzeiten. Sammlies Mutter fing eine Menge frischer Fische, die sie ihrem primitiven Fischernetz mitten aus dem strömenden Wasser holte. In dieser Jahreszeit hatten die Fische alle ein dickes Bäuchlein und daraus entnahm ihre Mutter die Fischeier, die sie sehr schmackhaft zubereiten konnte.

In einer angenehmen Nachmittagsstunde als die Sonne schräg am Himmel stand, lag Sammlie wie so oft auf der lieblichen, grünen Wiese, umgeben von hellgrünen Gewächsen, am Rande des Tales. Eine Kokospalme aber ragte mit ihren grünen, langen Zweigen über die anderen Obstbäume und warf ihren großen Schatten. Die glühende Sonne neigte sich mit der Zeit tiefer zum Horizont im Westen, ein Zeichen dafür, dass sich die Dunkelheit bald über die Welt breitete und der Tag schnell zu Ende ging. Denn eine Abenddämmerung, wie man sie in Europa kennt, gibt es im Fernen Osten nicht. Darum sollte man sich beeilen, die Feldarbeit zeitig zu beenden und die unentbehrlichen Wasserbüffel und alle anderen Tiere in den Stall zu bringen.


Der Sieg über den Tod

Der Tag, den der Herr machte

Text und Fotos: Elfi Seitz

Ostern ist, trotzdem viele glauben es sei Weihnachten, weil manchmal ein gar arger Rummel darüber gemacht wird, das größte und heiligste Fest in der christlichen Gemeinschaft. Besonders der Ostersonntag wird in allen christlichen Kirchen der Welt besonders gefeiert und alle Gläubigen vereinen sich in der Freude über die Wiederauferstehung von Jesus Christus, seinen gloriosen Sieg über den Tod. Wir alle sollten beten und hoffen, dass einst der Tag für uns kommen wird, an dem wir mit ihm in die ewige Seeligkeit auferstehen werden.

Auch nach dem Ostergottestdienst herrscht geschäftiges Treiben in der Kirche.

Vater Joseph Vallope verteilt kleine Ostergeschenke an die Kinder und anderen Gläubigen.

Wenn man die Ostergeschichte, die vor mehr als zweitausend Jahren geschah, auf heute umlegen würde, dann könnte man in allen Medien mit Sicherheit die folgenden Schlagzeilen lesen: „Frau findet Grabhöhle leer vor" oder „Grabhöhle auf mysteriöse Art leer" oder gar „Petrus eilte zum Grab um es leer vorzufinden". Aber auch das könnte man lesen: „Wohin verschwand Jesus?" oder „Das mysteriöse Verschwinden eines totgeglaubten Heilers" oder „Jünger von Jesus stehen vor einem Rätsel: wohin verschwand der Leichnam?"

Damals wie auch heute, ist es schwer zu glauben, dass ein Mensch von den Toten aufersteht. Erst als die Jünger und die Frauen sahen, dass Jesus Christus wieder unter ihnen weilte, glaubten sie an das Wunder. Ist das nun echter Glaube? Nein! Denn echter Glaube ist, wenn man an Dinge glaubt, ohne dass man sie vorher gesehen oder erlebt hat. Im Nachhinein ist es relativ einfach zu sagen: „ich glaube". Das waren die Worte, die der amerikanische Priester Vater Pat Morrissy in seiner Osterpredigt am Ostersonntag, 20. April, in der St. Nicholas Kirche an der Sukhumvit Road, sagte. Anschließend erzählte er den Gläubigen in der bis zum bersten gefüllten Kirche die Ostergeschichte und hielt die heilige Messe.

Vater Pat Morrissy in seiner Osterpredigt am Ostersonntag in der St. Nicholas Kirche.

Wie in jedem Jahr war bereits am Vortag beim Umzug um die Kirche das Osterfeuer entzündet und Wasser geweiht worden. Dieses Wasser stand nun am Ende der Messe den Gläubigen zur freien Verfügung und alle konnten sich so viele Flaschen mitnehmen, wie sie nur wollten. Außerdem standen der Priester und seine Helfer am Ende der Messe bereit, um den Gläubigen eingepackte Kekse mitzugeben, in Ermangelung von Ostereiern, die leider nicht geliefert worden waren.

Alle Gläubigen wurden außerdem zu einem Thaifrühstück im Anschluss an die Messe eingeladen, bei dem es außer Kaffee auch verschiedenes Thaiessen gab. Jeder der Anwesenden nutzte die Gelegenheit, um dabei mit seinen Mitgläubigen einen kleinen Schwatz zu halten, ganz so, wie es auch im Anschluss an die Messen auf den jeweiligen Dorfplätzen in Europa gehandhabt wird.