Nahrungsmittelindustrie drohen strengere Handelsbeschränkungen
Die USA und die EU könnten im Rahmen eines Planes zur
angeblichen Vorbeugung gegen terroristische Angriffe nach dem Irak-Krieg
strengere Beschränkungen für den Import von Nahrungsmittelprodukten
einführen und damit die thailändischen Produzenten erheblich schädigen.
Phaiboon Pholsuwanna, der Präsident des thailändischen
Verbandes der Gefrierwarenindustrie, erklärte, dass der Mittlere Osten zwar
kein bedeutender Markt für thailändische gefrorene Nahrungsmittel ist, die
Branche aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen in den USA und Europa
jedoch beeinträchtigt werden könnte.
„Thailändische Exporteure haben den Eindruck, dass die
USA und die EU nach dem Krieg besonders sorgsam mit möglichen
Terrordrohungen umgehen. Die Menschen werden mehr zu Hause bleiben und
weniger in Restaurants essen, was eine negative Wirkung auf Shrimp-, Huhn-
und Fischexporte aus Thailand haben wird", sagte er.
Phaiboon räumte allerdings ein, dass es noch zu früh
sei, eine Beurteilung der aktuellen Marktsituation für thailändische
Nahrungsmittel nach dem Krieg abzugeben. Daten über den Absatz der Produkte
in den ersten beiden Monaten dieses Jahres in den USA und Japan zeigten im
Gegensatz ein deutliches Wachstum, insbesondere bei Shrimps, deren Absatz um
22 Prozent zunahm.
Die Exporte von Nahrungsmitteln in die EU blieben dagegen
relativ gering. (TNA)
Bauwirtschaft auf neuem
Höhenflug nach Irak Krieg
Die thailändische Bauindustrie erwartet einen
erheblichen Boom im mittleren Osten, sobald der Wiederaufbau Iraks beginnt,
da die Unternehmen mit bedeutenden Aufträgen zum Entwurf von Gebäuden und
zum Export von Baumaterialien rechnen.
Ein Bericht des Thai Farmers Research Centers bringt zum
Ausdruck, dass die thailändische Bauindustrie sowohl in bezug auf den
Export von Materialen als auch auf Design und Konstruktion der Gebäude
immer mehr auf dem Weltmarkt expandiert. Zu den Produkten, die Thailand in
größeren Mengen ausführt, gehören Eisen und Stahl, Zement, Glas und
Aluminiumprodukte.
Der Mittlere Osten wird als Markt mit einem besonders
hohen Wachstumspotential angesehen. Im vergangenen Jahr gewann eine Gruppe
von Ingenieuren, Architekten und Bauunternehmern, die sich im Nationalen
Verband der Design- und Konstruktionsunternehmen (FEDCON)
zusammengeschlossen haben, einen Vertrag über den Entwurf des
Sportlerdorfes für die 15. Asienspiele in Doha, Katar, im Wert von 1,14
Milliarden Baht.
Kommenden August wird der FEDCON an der Ausschreibung
für den 16 Milliarden Baht teuren Bauauftrag für das Projekt teilnehmen,
sowie sein Angebot für den Bau von Straßen und eines Flughafens im Wert
von 20 Milliarden Baht abgeben.
In jedem Jahr exportiert Thailand
Konstruktionsmaterialien und Ausrüstungen im Gesamtwert von 2-3 Milliarden
Baht in den Mittleren Osten. Die Exporte von Eisen und Stahl betragen
jährlich 800 Millionen Baht und von Plastikdielungen und Wandverkleidungen
400 Millionen Baht.
Der Bericht warnte allerdings auch, dass der Markt des
mittleren Ostens sich erheblich von den bestehenden westlichen und
asiatischen Märkten unterscheidet und dass die Bauunternehmen sorgfältige
Studien anfertigen müssen, bevor sie sich engagieren. Auch müssten die
Trends der Nachfrage und Modeentwicklung gründlich studiert werden,
eventuell mit Hilfe von Netzwerken mit verbündeten Unternehmen vor Ort. (TNA)
Industrie erwartet 70 Prozent Produktionskapazität
Praphat Phothiworakhun, der Präsident des industriellen
Rates Thailands, ist zuversichtlich, dass die Exporte des Landes nach dem
Krieg im Irak deutlich ansteigen und die Produktionskapazität in die Höhe
treiben werden. Die durchschnittliche Kapazität der Industrie wird nach
seiner Vorhersage von 63 Prozent im vergangenen Jahr bis zum Jahresende auf
70 Prozent zunehmen.
„Ich bin sicher, dass die Weltwirtschaft nach dem Krieg
weiter wachsen wird. Im kommenden Jahr stehen in den USA
Präsidentschaftswahlen an und George W. Bush wird deshalb alles tun, damit
die US-Wirtschaft nicht schwächelt. Wahrscheinlich wird der Binnenkonsum
angeheizt, wodurch die gesamte Wirtschaft der USA wachsen wird. Dies
wiederum wird die thailändischen Exporte erheblich steigern", sagte
Praphat.
Während des Irakkrieges waren die Exporte der
elektronischen Industrie zurückgegangen. Dagegen nahmen die
Nahrungsmittelexporte zu.
„Die Verhandlungen der Regierung zur Schaffung von
Freihandelszonen mit Ländern wie China, Indien, Bahrain, Australien und
Japan sollten der Exportentwicklung zusätzlichen Aufschub verschaffen",
betonte Praphat. (TNA)
Thailand übernimmt führende Position in ASEAN
Die Regierung von Singapur geht davon aus, dass die
wirtschaftliche Erholung und die politische Stabilität Thailands das
Königreich in den kommenden zwei bis drei Jahren zu einem der führenden
Staaten innerhalb der Vereinigung der Südostasiatischen Nationen (ASEAN)
machen wird. Auf einem informellen Treffen der Wirtschaftsminister der 10
ASEAN-Staaten in Luang Phrabang, Laos, erklärte der thailändische
Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik, dass die anderen Mitgliedsstaaten
Thailand immer mehr als Zentrum der Gruppierung ansehen.
Insbesondere Singapur sei der Auffassung, dass die
wirtschaftliche Situation Thailands sehr stabil ist und gemeinsam mit der
politischen Sicherheit im Königreich ein Potential zu jährlichen
Wachstumsraten von durchschnittlich über fünf Prozent hat.
„Aufgrund dieser positiven Einschätzung möchte
Singapur, dass Thailand eine führende Rolle in der ASEAN spielt und als
Vorbild für andere Staaten wirkt. Die Regierung von Singapur ist
zuversichtlich, dass Thailand in wenigen Jahren das wirtschaftliche Wachstum
der gesamten Region anführen kann", sagte der Wirtschaftsminister. (TNA)
Handelskammer revidiert Wachstumsschätzung
Die thailändische Handelskammer hat angesichts des
Irakkrieges und der Auswirkungen von SARS ihre Schätzung der
wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Jahr leicht korrigiert. Sie bleibt
allerdings optimistisch, dass beide Faktoren die Ökonomie des Landes nur um
0,8 Prozentpunkte negativ beeinflussen und dass das gesamtwirtschaftliche
Wachstum daher die frühere Vorhersage von 4 Prozent erreichen wird.
Thanawat Pholwichai, der Direktor der Universität des
Wirtschaftsforschungszentrums der thailändischen Handelskammer, erklärte,
dass seine Institution ihre Wirtschaftsschätzung für das Jahr 2003
gegenwärtig überprüft. Der Irak-Krieg und SARS werden danach das
wirtschaftliche Wachstum im ersten und zweiten Quartal des Jahres
beeinträchtigen.
Die Handelskammer ist jedoch zuversichtlich, dass ein
baldiges Ende beider Faktoren und eine positive Stimulierung die Wirtschaft
sehr schnell wieder auf den starken Wachstumspfad zurückbringt.
Anfang des Monats hatte auch die Bank of Thailand (BOT)
darauf hingewiesen, dass sie Ende April ihre Wirtschaftsschätzungen
revidieren wird.
Thanawat sagte: „Das gesamtwirtschaftliche Wachstum
könnte in diesem Jahr weiter zunehmen, wenn die Regierung weitere
wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen einleitet. Auch wenn das
Verbrauchervertrauen weiter positiv bleibt, gibt es doch von dieser Seite
schon deutliche Warnungen."
Regierung senkt Benzinpreise
Die thailändische Regierung hat mit Wirkung vom 18.
April die Einzelhandelspreise für Benzin und Dieselkraftstoff landesweit um
0,30 Baht pro Liter gesenkt. Dieser Schritt erfolgte in Reaktion auf den
anhaltenden Rückgang der Welterdölpreise in den vergangenen Wochen.
Energieminister Prommin Lertsuridej erklärte: „Die Regierung wird die
Entwicklung des Erdölpreises genauestens überprüfen und könnte in naher
Zukunft eine weitere Preissenkung genehmigen."
Seit dem 8. Februar hat die Regierung im Bemühen, die
Auswirkungen des Irakkrieges auf die thailändische Wirtschaft und
Bevölkerung zu begrenzen, den Benzinpreis staatlich festgeschrieben.
Der Energieminister betonte jedoch, dass die Regierung
nach dem nächsten OPEC-Treffen eine neue Entscheidung treffen wird. (TNA)
Schuldenumstrukturierung
von börsennotierten Unternehmen
Die Börse von Thailand (SET) gibt den an der Börse
gehandelten Unternehmen drei Jahre Zeit, den Prozess der
Schuldenumstrukturierung abzuschließen. Der stellvertretende Manager der
Börse, Sarayuth Booncharoen, erklärte, dass diese Vorschrift sowohl für
Unternehmen in der Schuldenumstrukturierung als auch im Rehabco-Programm
zutrifft.
Gegenwärtig unterziehen sich 70 börsennotierte
Unternehmen, 15 Prozent der insgesamt 399 an der Börse gehandelten
Unternehmen, dem Prozess der Umstrukturierung ihrer Schulden. Weitere 53
nehmen am Rehabco-Programm teil. Sarayuth sagte, dass die Aktien aller
Unternehmen, die ihre Schulden nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit
umstrukturieren können, vom Handel ausgeschlossen werden.
Die SET hat Rehabco-Firmen nach ihren Fortschritten bei
der Schuldenumstrukturierung in zwei Klassen eingeteilt.
Die erste Klasse besteht aus 22 Unternehmen, deren
Umstrukturierungsprogramm genehmigt wurde und die gegenwärtig an seiner
Umsetzung arbeiten. Die zweite Gruppe besteht aus den 11 Firmen, die bisher
keine Forschritte erzielt haben oder deren Umstrukturierungspläne als
ungeeignet angesehen werden.
|